Sommer 1959. Die Freundinnen Ruth und Christa verlieben sich in den jungen Freikirchler Erich. Als dieser nach Chile geht, um beim Aufbau einer christlichen Gemeinschaft, der Colonia Dignidad, zu helfen, folgt ihm die lebenshungrige Christa, während Ruth zurückbleibt. Was als Abenteuer beginnt, wird bald zum Albtraum. Noch Jahrzehnte später plagt Ruth das Schuldgefühl, die beiden nicht aufgehalten zu haben. Eine berührende und erschütternde Geschichte über zwei außergewöhnliche Frauenschicksale und die zerstörerische Kraft der Colonia Dignidad.Lesung mit Marie Gruber, Marion Martienzen, Birte Schnöink6 CDs ca. 7 h 54 min
buecher-magazin.deDie Geschichte, die Jonuleit erzählt, "bietet alles, was das Herz des Lesers höherschlagen lässt: Pädophilie, Geheimdienst und Diktatur, Folter, Verschwörungen und Perversionen". So fasst es Anne zusammen, eine ihrer Protagonistinnen, als sie den Begriff "Colonia Dignidad" recherchiert, denn dieser deutsche Miniatur-Terrorstaat in Zentralchile ist Gegenstand und Schauplatz dieses Romans. Doch Jonuleit erzählt ruhig, entschlossen, manchmal zart, immer eindringlich. 1959 verlieben sich zwei beste Freundinnen, Christa und Ruth, in den gut aussehenden Freikirchler Erich. Christa folgt ihm und dem Anführer seiner Sekte nach Chile. In einer urchristlichen Gemeinschaft werden sie dort leben, glaubt sie. Und muss erkennen, dass sie hilft, ein Arbeits- und Folterlager aufzubauen. Ihre Perspektive, gelesen von Birte Schnöink, ist die beklemmendste. Marie Gruber liest Ruth, die aus der Gegenwart auf den Sommer zurückblickt, in der sie die Freundin an die Sekte verlor. Marion Martienzen gibt Ruths Tochter Anne eine Stimme. Diese ist Verhaltensforscherin und freundet sich mit einer Familie an, deren Gesten ihr fremd sind - mit Überlenden der Colonia Dignidad. Sie verleiht dem Roman eine analytische Ebene.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
»Die Vorgänge in der Colonia Dignidad müssen endlich aufgearbeitet werden.« F.A.Z.