Ich habe bisher alle Bände der „Hades Hangmen“-Reihe gelesen und obwohl jeder einzelne mich noch Wochen nach dem Lesen beschäftigt hat, da die Autorin sich intensiv mit Missbrauch, Gewalt und Sucht auseinander setzt, wird mich dieser Band wahrscheinlich noch länger nicht loslassen können. Ich musste
immer wieder Pausen einlegen, weil mich die Story selbst so emotional mitgenommen hat, dass ich…mehrIch habe bisher alle Bände der „Hades Hangmen“-Reihe gelesen und obwohl jeder einzelne mich noch Wochen nach dem Lesen beschäftigt hat, da die Autorin sich intensiv mit Missbrauch, Gewalt und Sucht auseinander setzt, wird mich dieser Band wahrscheinlich noch länger nicht loslassen können. Ich musste immer wieder Pausen einlegen, weil mich die Story selbst so emotional mitgenommen hat, dass ich das, was die Frauen und Mädchen erleiden mussten einfach nicht los gelassen hat.
Deswegen gibt es hier auch eine Warnung: Der Roman enthält explizite Szenen zu Gewalt, Missbrauch, Vergewaltigung, Pädophilie und Mord.
Die Geschichte war durchgängig fesselnd, aber auch grausam, brutal und zerrt an den Nerven. Natürlich handelt es sich auch hier, um eine Liebesgeschichte, wie zwei Menschen nach einem langen Leidensweg zusammen finden und ihre sehr grausame Vergangenheit bewältigen müssen. Die Botschaft ist klar: Egal wie gebrochen jemand ist, was er/sie durchmachen mußte, er/sie hat das Recht auf Glück.
Die vielen emotionalen Auf und Ab´s der Figuren waren realistisch ausgearbeitet. Überhaupt wirkten alle Charaktere lebendig, facettenreich und sehr authentisch, was durchaus ziemlich erschreckend war.
Phebe hat die Hölle auf Erden mitgemacht. Als Ordensschwester die seit ihrer Kindheit darauf trainiert wurde, mit ihren sexuellen Reizen Männer für die Sekte zu gewinnen, ist da nur eine Facette. Sie wurde so manipuliert, dass sie glaubte, sie würde eine Aufgabe für Gott erfüllen, sie wäre eine Auserwählte. Ja, sie konnte lange Zeit sogar nicht verstehen, warum sich „die Verfluchten“, darunter ihre Schwester Lilah so gegen die Maßregelungen gewehrt haben. Die erste Vergewaltigung fand mit zehn Jahren statt, und davor wurde sie schon von Männern „berührt“. Nicht selten während des Lesens musste ich eine Pause machen, tief durchatmen und hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen. Später wird sie an das Oberhaupt des Kults verschachert, der die hübsche Frau abhängig und gefügig macht, sie seelisch bricht, und ihr unvorstellbare Gewalt antut.
AK hatte als großes Vorbild seinen Bruder Dev, und so ist es nicht verwunderlich, dass er in jungen Jahren zum Militär geht und dort einer der besten Scharfschützen wurde. Die Gewalt, der Krieg und die persönliche Tragödie um seinen Bruder haben ihn knallhart und unnahbar gemacht. Erst Phebe alias Red, kann ein wenig Licht in die Vergangenheit bringen, die er sich mit einem Haufen Dämonen teilt.
Die Balance zwischen dem Mann der Red rettet und dem knallharten Killer der Hades Hangmen ist hier gut geglückt, und wirkt glaubhaft. Auch die Dynamik zwischen Phebe und AK wirkt hier realistisch und doch auch befremdlich, dass Red, obwohl sie all die Qualen durchgemacht hat, immer noch den Mut und die Kraft hat, durchzuhalten, ja sogar bereit ist ihren Körper und ihr Herz AK zu schenken. Das zeugt von einer starken Persönlichkeit.
Als Neueinstieg in die Serie ist „AK“ nicht unbedingt geeignet, obwohl auch dieses Buch in sich abgeschlossen ist. Es gibt viele Antworten und wenn man die Vorgänger nicht kennt, könnte es schwierig sein, die Beziehung zu Flame oder Rider zu verstehen. Wer die Reihe um die Mitglieder des Motorrad-Clubs „Hades Hangmen“ bereits kennt, der wird auch diese intensive Geschichte lesen und mitleiden, mitfiebern und mithoffen.
Ich habe selten eine Reihe gelesen, die einen so extremen inneren Kampf bei mir auslöst, zum einen möchte ich gerne wissen, wie es im nächsten Band vermutlich mit Kys Schwester weiter geht, zum anderen möchte ich nie wieder solchen Grausamkeiten ausgesetzt werden, die mir den Glauben an die Menschheit raubt und wo unaussprechliche Gewalttaten an der Tagesordnung sind. Ich gehöre sicherlich nicht zu den zartbesaiteten Lesern, und ich kann sehr wohl Fakt und Fiktion unterscheiden, aber diese Geschichte hat mich an eine persönliche Grenze und darüber hinaus gebracht, da ich mir eben sehr wohl vorstellen kann, dass es Menschenhändlerringe oder Sekten gibt, die