Martin Schober wird ins Mölltal versetzt, nie hätte er gedacht noch einmal freiwillig in sein Heimatdorf zurückzukehren wird. Aber da sitzt er nun, genau wie Bettina, sein Schwarm aus Schulzeiten, die nach einer gescheiterten Ehe auf dem elterlichen Anwesen eine Auszeit nimmt.
Bald hat Martin
seinen ersten Fall. Der Aufsichtsjäger Sepp Flattacher, ein Mann wie ein Eiterpickel, der mit kauzig…mehrMartin Schober wird ins Mölltal versetzt, nie hätte er gedacht noch einmal freiwillig in sein Heimatdorf zurückzukehren wird. Aber da sitzt er nun, genau wie Bettina, sein Schwarm aus Schulzeiten, die nach einer gescheiterten Ehe auf dem elterlichen Anwesen eine Auszeit nimmt.
Bald hat Martin seinen ersten Fall. Der Aufsichtsjäger Sepp Flattacher, ein Mann wie ein Eiterpickel, der mit kauzig noch sehr vorteilhaft beschrieben ist, findet am Fuße eines neu gebauten Ansitzes seinen Jägerkollegen Huber: „Nur war er tot. Nicht der Hirsch. Der Huber.“
Das war kein Unfall. Galt der Anschlag vielleicht so gar ihm, schließlich kommt sein Lebensmotto „Viel Feind, viel Ehr“ nicht von ungefähr.
Martin Schober hat mit seinen Kollegen keinen leichten Fall, auch wenn sie untereinander spinnefeind sind, nach außen halten die Jäger zusammen.
Tote Hirsche, tote Steinböcke und tote Jäger - dass man darüber so witzig lesen kann, sich auf jeder Seite auf’s Beste amüsiert, verdanken wir der Autorin Alexandra Bleyer. Sie hat in ihrem Kärntner Regionalkrimi einen Fall mit viel Lokalkolorit, Humor und Jägerlatein geschaffen, darüber aber auch nie den Krimi und die nötige Spannung aus dem Auge verloren. Ihre Figuren sind allesamt Originale, urig, knurrig, kauzig und vor allem mit viel Schlitzohrigkeit ausgestattet. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, bei aller Kauzigkeit, Gemütlichkeit und Schmäh, es lauert durchaus Bösartigkeit und Grausamkeit hinter der kommoden Fassade.
Dass Martin Schober unbeirrt sein Fall löst, liegt vielleicht auch daran, dass er als Heimkehrer den Blick von außen hat und trotzdem nicht als Fremder wahrgenommen wird, wie die Beamten des LKA, denen nur der Spott über ihr arrogantes Auftreten bleibt.
Es gibt keine Szene, keine Figur, die nicht passt, das Buch ist von der ersten Seite an Lesespaß pur, die Spannung - bei allem Witz – es ist ein Krimi, bleibt hoch und Verdächtige gibt es viele in Obervellach.
Das angehängte Glossar mit der Erklärung österreichischer Begriffe ist für „Piefkes“ wie mich auch sehr nützlich. Aber ich werde mich hüten, sie beim nächsten Österreichbesuch auch anzuwenden, auch wenn die Kellnerin mal gschnaprig ist.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Autorin bereits an einem weiteren Fall arbeitet und Martin Schober noch weiter im Mölltal bleiben lässt und für dieses Buch eine unbedingte Empfehlung aussprechen.