Der Heilige Magnus
Durch Zufall stellt die Gerichtsmedizin bei einer alten Dame fest, dass sie nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist, sondern erdrosselt wurde. Spuren lassen sich am Tatort jedoch so gut wie keine mehr feststellen, ein Motiv gebe es da schon eher, denn Frau Zahn war nicht
gerade beliebt, galt als extrem streitsüchtig, geldgierig und neugierig. Kluftinger und sein Team …mehrDer Heilige Magnus
Durch Zufall stellt die Gerichtsmedizin bei einer alten Dame fest, dass sie nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist, sondern erdrosselt wurde. Spuren lassen sich am Tatort jedoch so gut wie keine mehr feststellen, ein Motiv gebe es da schon eher, denn Frau Zahn war nicht gerade beliebt, galt als extrem streitsüchtig, geldgierig und neugierig. Kluftinger und sein Team fischen bei den Ermittlungen anfangs ziemlich im Trüben. Frau Zahn hatte die Autowerkstatt ihres Mannes an etwas zwielichtige Gesellen vermietet, vieles deutet auf eine Autoschieberbande hin und so konzentrieren sich erst einmal die Ermittlungen in diese Richtung, was Klufti auch nicht gerade ungelegen kommt, ist doch sein heißgeliebter 30 Jahre alter Passat anscheinend gestohlen worden. Doch neben dieser Mordsache muss sich der Kommissar auch noch ziemlich widerwillig einer Arbeitsgruppe anschließen. Nach Jahren kehrt der Burgschatz nach Altusried zurück, für den extra ein Museum gebaut wurde und die Arbeitsgruppe organisiert hierbei die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Doch was noch keiner ahnt, eine Diebesbande hat es genau auf diese kostbare Reliquie von St. Magnus, dem Schutzpatron des Allgäus, abgesehen.
Der Krimi startet rund 30 Jahre vorher, als ein Autohändler in der Burgruine Kalden den legendären Burgschatz entdeckt und der Polizei meldet. Und natürlich ist der Polizist damals Kluftinger gewesen, der genau von diesem Autohändler anschließend seinen geliebten Passat kaufte, der ihm leider nun abhandengekommen ist. Doch Klufti kann ja schlecht das Auto als gestohlen melden, schließlich ist er ja selbst die Polizei und die Witze seiner Kollegen müsste er sich wahrscheinlich bis Weihnachten anhören, also verheimlicht der Kommissar dies lieber und verstrickt sich hierdurch immer mehr in Ausflüchte. Selbst seine Frau Erika wird bald misstrauisch und vermutet eine Freundin.
Der Krimi ist einzig und allein auf seine Hauptfigur ausgelegt. Wer den schrullig kauzigen Kommissar nicht mögen sollte, wird nicht viel Spaß mit dem Buch haben. Wer jedoch diesen verschrobenen, eigenbrötlerischen Kluftinger mag, der wirklich kein auch noch so kleines Fettnäpfchen auslässt, besonders bei seiner Sekretärin Sandy, wird mit viel Lesespaß belohnt. Wobei die Krimihandlung hier anfangs eher im Hintergrund steht und erst zur Mitte hin mehr in den Vordergrund rückt.
Neben dem Handlungsstrang rund um Kluftinger hat das Autorenduo Kobr/Klüpfel einen weiteren Erzählstrang in ihren Krimi eingebaut, bei dem man den Schutzpatron kennenlernt. Dieser plant zusammen mit seinem Team den Diebstahl der Reliquie von St. Magnus und so ist schnell klar, dass der Mord an Frau Zahn in Zusammenhang mit dem Raub des Burgschatzes steht. Auch Kluftinger und sein Team stellen bald schon einen Zusammenhang her und dummerweise führen die laufenden Ermittlungen Kluftinger und Richie Maier bald schon nach Wien. Da jedoch für die Dienstreise Eile geboten ist, muss der Allgäuer Kommissar das erste Mal in seinem Leben fliegen, was natürlich auch nicht reibungslos verläuft. Es fängt schon am Flughafen mit der Begrenzung des Gepäckgewichts an, setzt sich fort bei den Sicherheitskontrollen und geht nahtlos im Flieger weiter, als Klufti allen Ernstes genauestens die Sicherheitsvorkehrungen notiert und der Flugbegleiterin entsprechende Fragen stellt. Klar, dass diese sich veräppelt fühlt, zumal dies auch nicht der letzte Fauxpas ist, den sich der Kommissar auf diesem Flug leistet.
Der Schreibstil des Autorenduos ist durchweg sehr flüssig, äußerst unterhaltsam und steckt voller Wortwitz, wobei manche Szenen schon etwas überspitzt dargestellt sind oder übertrieben wirken. Jedoch zeigen manche davon auch, wie schnell Gerüchte entstehen können oder Vorurteile nach wie vor vorherrschen. Also auch irgendwie ein kleiner Spiegel, der einem vorgehalten wird, allerdings auf sehr augenzwinkernder Art und Weise. Zudem ist die ganze Geschichte durchsetzt mit viel Wissenswertes über St. M