Nach ihrer Scheidung und dem Tod der geliebten Mutter ist Lori Shepard seelisch völlig am Ende und lebt am Rande des Existenzminimums. Sie fällt aus allen Wolken, als sie eines Tages einen Brief der Anwaltskanzlei Willis und Willis erhält, in dem man ihr mitteilt, ihre Tante Dimity sei
verstorben.
Für Lori unvorstellbar, denn bislang hielt sie Tante Dimity für eine erfundene Figur, deren…mehrNach ihrer Scheidung und dem Tod der geliebten Mutter ist Lori Shepard seelisch völlig am Ende und lebt am Rande des Existenzminimums. Sie fällt aus allen Wolken, als sie eines Tages einen Brief der Anwaltskanzlei Willis und Willis erhält, in dem man ihr mitteilt, ihre Tante Dimity sei verstorben.
Für Lori unvorstellbar, denn bislang hielt sie Tante Dimity für eine erfundene Figur, deren fröhliche Geschichten ihre Mutter ihr und ihrem rosa Stoffhasen Reginald früher immer zum Einschlafen erzählt hat. Nun soll sie nach England reisen und dort ihr Erbe antreten. Zunächst gilt es jedoch, das Rätsel um die geheimnisvolle Tante zu lösen….
‘Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe’ ist kein Krimi im klassischen Sinne. Es gibt kein Verbrechen, keine Bösewichte und auch die Spannung hält sich in Grenzen. Dennoch hatte ich das Buch in wenigen Stunden verschlungen, denn die Geschichte liest sich flüssig und die Handlung nahm mich – spätestens als Lori und ihr Begleiter Bill in England ankamen – immer mehr gefangen.
Die Atmosphäre in Tante Dimity’s Cottage bleibt jedoch stets eher heimelig und entspannend: Es werden Haferflockenplätzchen gebacken, Wanderungen durch die wunderschöne englische Landschaft unternommen und vor allem die unzähligen Briefe von Lori’s Mutter und Tante Dimity gelesen. Briefe, die eine unglaubliche Wärme ausstrahlen und die ganz besondere Freundschaft zweier starker Frauen widerspiegeln, die ihr Leben trotz einiger Schicksalsschläge mit bewunderswertem Humor genommen haben. Im Laufe ihrer Nachforschungen lernt Lori nicht nur ihre Mutter und Tante Dimity besser kennen und taucht immer tiefer in deren Vergangenheit während des zweiten Weltkriegs ein, sondern erfährt auch einiges über sich selbst und darüber, wie sie ihren Platz im Leben finden kann.
Anfangs irritierte mich, dass manche Personen sich teilweise etwas unrealistisch verhielten, aber mit der Zeit begann ich, das Buch einfach als modernes Märchen zu lesen und war zufrieden, als sich am Ende alles aufklärte.
Wer für Mystery nicht viel übrig hat, kann übrigens beruhigt sein. Das Übernatürliche spielt nur eine verhältnismäßig kleine Rolle und wird von den Figuren sehr schnell hingenommen und kaum thematisiert.
Stattdessen geht es vielmehr darum zu lernen, die kleinen (und großen) Tücken des Lebens mit einem Lächeln zu meistern – was mit dem richtigen Partner an der Seite natürlich leichter ist. So gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, die sich vielleicht etwas schnell entwickelt, aber trotzdem sehr schön in die Geschichte passt.
Das Ende ist rund, bietet aber noch genügend Stoff für die Fortsetzungen, die ich - Dank der liebenswerten, teils etwas verschrobenen Charaktere, der Wohlfühlatmosphäre und der Hoffnung auf weitere, leckere Rezepte – sicher auch noch lesen werde.
FAZIT: Ein gemütliches Märchen über Liebe, Schicksal und Selbstfindung.