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Bartie
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Hagen i.Bremischen

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Ein Neuanfang in einem verminten Land
Das farbenfrohe Buchcover verrät den Schauplatz dieser Geschichte: Es ist die malerische Küste des Südfrankreichs mit ihrer wunderschönen Natur. Im Jahre 1945 ist die Stadt Hyéres an der Cóte d`Azur ein vom Krieg zerstörtes, vom Besatzer vermintes Land und dennoch eine Heimat für alle Rückkehrer: für diejenigen aus der Kriegsgefangenschaft, für die Überlebenden der Konzentrationslager, für alle vor dem Krieg Geflüchteten.
Vincent, der Hauptprotagonist der Geschichte, kehrt nach zwei Wintern aus deutscher Kriegsgefangenschaft und sucht jetzt verzweifelt nach seiner großen Liebe Ariane.
Saskia, die Überlebende eines Konzentrationslagers, hat alles was ihr lieb war, verloren: Ihre ganze Familie und ihr damaliges Zuhause. Obwohl sie an das Ende des Krieges nicht glaubt, weil sie den Nazis nicht trauen kann, will sie in ihrer alten Heimat einen Neuanfang wagen.
Um an die Informationen über die verschollene Ariane zu kommen, schließt sich Vincent den Minenräumern am Ort an. In der Gruppe wurden auch die ehemaligen deutschen Besatzer eingesetzt, mit denen Ariane vor ihrem Verschwinden gesehen wurde. Einer von ihnen, Lukas, scheint viel mehr zu wissen, als er zugeben will.

Ein bewegendes Porträt der Nachkriegszeit an der Cóte d`Azur präsentiert Claire Deya in ihrem Roman. In einer ruhigen bildhaften Sprache erzählt sie über das Ende des Krieges in einem vom Besatzer verminten Land.
Aber nicht nur das Land war zerstört; es gab so viele zerstörte, zerbrochene Leben. Darüber erzählen die Geschichten von Saskia, Vincent, Lukas und den anderen Minenräumer. Sowohl die lebendigen Charaktere, wie auch ihre Schicksale wirken authentisch; wie die Autorin im Nachwort verrät, beruhen sie alle auf wahren Begebenheiten. Auch die im Buch beschriebene Minenräumung ist historisch belegt.

Die im Buch erzählten Geschichten bewegen zutiefst, und gleichzeitig lassen sie auf eine neue bessere Welt hoffen, eine Welt, in der Zusammenarbeit, Freundschaft und Frieden, Versöhnung und Vergeben, viel mehr als Krieg und Hass zählen.
„Eine Welt nur für uns“ habe ich mit großem Interesse gelesen. Das lehrreiche Buch bekommt meine wärmste Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


sehr gut

Gute Unterhaltung

Erstaunlich schnell erholt sich Marlene vom tragischen Tod ihres Ehemannes Daves. Nachdem ersten Schock scheint sie ihr Witwendasein beinahe zu genießen. Marlene verrät ihren Freundinnen Pam, Nancy und Shalisa das streng gehütete Geheimnis ihrer Ehemänner: Jeder von ihnen hat eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen, die den Witwen ein komfortables Leben ermöglichen würde.
Die drei Freundinnen, mit ihrem bisherigen Leben und ihren lieblosen Ehen unzufrieden, wollen ihre Ehemänner loswerden und engagieren einen Profikiller. Doch die Frauen wissen nicht, dass ihre Männer schon seit langem eigene Pläne schmieden und auch jetzt nicht untätig bleiben.

Very Bad Widows ist eine Krimi-Komödie, die ich sehr gerne gelesen habe. Der tragische Tod eines der Ehemänner wirft viele Fragen auf. Auch das Verhalten seiner Freunde ist in diesem Zusammenhang ist sehr merkwürdig. Meine Neugier wurde geweckt: war es ein tragischer Unfall oder wirklich ein brutaler Mord?
Mit Vergnügen habe ich sowohl die verrückten Pläne der verärgerten Frauen, wie auch das seltsame Verhalten ihrer Ehemänner verfolgt. Vieles davon erschien mir unsinnig, sogar absurd, aber insgesamt sehr lustig. Bei dem abenteuerlichen Verwirrspiel aller Parteien (den angeheuerten Profikiller sollte man dabei nicht vergessen) konnte ich mich köstlich amüsieren.
Amüsant fand ich auch die Einblicke in das Eheleben und die jahrelangen Freundschaften der Protagonisten. Das Buch ist sehr unterhaltsam, witzig geschrieben und interessant.
Als eine leichte Sommerlektüre sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 17.06.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Unheimliche Botschaft

Das Sterben hat begonnen – diese mit Asche geschriebene Botschaft hinterlässt der kaltblütige Täter an jedem Ort seines Verbrechens.
Für die Ermittler der Gruppe 4 ist es von Anfang an klar, dass sie diesmal mit einem besonders grausamen und sehr intelligenten Täter zu tun haben. Die akribische Recherche ergibt, dass die Morde nach dem wissenschaftlich belegten Massensterben im Laufe der Erdgeschichte, inszeniert wurden.
Diese Spur führt die Ermittler zu Paläontologen Bode, einem brillanten Wissenschaftler, der seit Jahren in der geschlossenen Psychiatrie sitzt. Wer ist dann der wahre Täter, der ununterbrochen seinen perfiden Plan verfolgt? Werden die Ermittler das Sterben rechtzeitig stoppen können?

Der zweite Thriller mit den Ermittlern Jakob Krogh, Mila Weiss und der Gruppe 4 hat mich von Anfang an in Atem gehalten.
Gleich im Prolog konnte ich viel über den noch unbekannten Täter erfahren. Nachdem ich seine Gedanken gelesen habe, war ich überzeugt: der Mann ist gefährlich, hat bereits in der Vergangenheit gemordet und sucht jetzt eine neue Herausforderung. Jakob und Mila hält er für geeignete Gegner.

Und dann begann das Sterben. Innerhalb von zwei Tagen wurden auf grausame Weise fünf Menschen ermordet, eine junge Studentin wurde vermisst. Und an jedem, sorgfältig inszenierten Tatort hinterließ der Täter seine unheimliche Botschaft.

Die grausamen Morde erschüttern zutiefst. Auch das Leid der Opfer, deren letzte Stunden vom Täter sorgfältig geplant wurden, geht tief unter die Haut. Gleichzeitig steigt mit jeder Seite des Buches die Hoffnung, dass das erfahrene Team den Täter endlich stoppen kann.

„Aschesommer“ hat mich mit einer sehr spannenden temporeichen Handlung, einem hochintelligenten und doch wahnsinnigen Täter, und mit einem perfekten Ermittlerteam in seinen Bann gezogen. Jakob und Mila kämpfen, jeder für sich, immer noch mit den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit, was die aktuellen Ermittlungen manchmal zusätzlich erschwert. Und der Täter scheint darüber Bescheid zu wissen. Dramatisch und nervenaufreibend!
Es geht nicht anders; das Buch muss in einem Rutsch gelesen werden, so spannend ist die atemlose Jagd nach dem unberechenbaren Täter.

Bewertung vom 03.06.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Unheimliche Geschichte eines Dorfes auf Sardinien - Sehr spannend!

Tilda hat keine Angst vor Geistern und ist fest entschlossen das verfallene Haus in Botigalli zu kaufen. Weder der erbärmliche Zustand des Hauses, seine gespenstische Aura noch die Warnung der Maklerin konnten sie von ihrem Vorhaben abbringen.
Denn Tilda braucht Abstand von ihrem bisherigen Leben, muss die tragischen Ereignisse in ihrer jüngsten Vergangenheit vergessen, sie braucht Ruhe und Einsamkeit. Das verlassene Dorf Botigalli und ihr neues Zuhause, das sie selber einrichten will, sollen ihr den Neuanfang ermöglichen.
Doch von Anfang an wurde Tilda mit unerklärlichen Ereignissen konfrontiert und bald erfährt sie, dass sie nicht allein in dem verlassenen Dorf lebt. Von dem Journalisten Enzo, der sich für die Geschichte des Dorfes interessiert, erfährt sie mehr über die düstere Vergangenheit des gekauften Hauses. Auch die Inselbewohner warnen sie, und wollen sie vor dem Bösen schützen.
Als Tildas Bruder sie besuchen kommt und eines Tages plötzlich spurlos verschwindet, sucht Tilda mit allen Kräften nach ihm und löst damit eine Lawine von dramatischen Ereignissen aus. Die erschreckende Wahrheit über Botigalli und seine Bewohner wurde enthüllt.

Der neueste Thriller von Vera Buck erzählt eine unheimliche Geschichte eines Dorfes auf Sardinien, das von ihren Bewohnern verlassen wurde und zu verfallen droht. Die leerstehenden Häuser wurden jeweils für einen Euro zum Verkauf angeboten; man will die verlassenen Orte wieder zum Leben erwecken.
Die Architektin Tilda, die einen Neuanfang in Italien wagt, erwirbt ein solches Haus und wurde mit der tragischen Geschichte des Ortes konfrontiert. Über das Haus in Botigalli erfuhr Tilda aus dem Zeitungsartikel, den sie im Büro ihres verstorbenen Vaters gefunden hat. War das ein Wink des Schicksals?
Die ganze Geschichte wurde abwechselnd aus Sicht von Tilda, den Journalisten Enzo, und Franca, der früheren Dorfbewohnerin, erzählt. Nach und nach werden die dramatischen Details aus der Vergangenheit enthüllt, alle Teile des Puzzles fügen sich zusammen; das Geheimnis um die düstere Geschichte des Geisterdorfes wurde aufgelöst.
Der Thriller hat mich von Anfang an gefesselt. Sowohl die Architektin Tilda, die ihre dramatische Vergangenheit vergessen und unbedingt in Botigalli bleiben wollte, wie auch die angedeutete Tragödie, die sich vor Jahren im Dorf ereignet hat, haben meine Neugier auf dieses Buch entfacht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der spannende Thriller mit den authentisch wirkenden Protagonisten, düsteren Geheimnissen und gruseliger Atmosphäre hat mich in Atem gehalten; die dramatischen Ereignisse zum Schluss und die schreckliche Wahrheit über Vergangenheit des verlassenen Dorfes erschüttert.
Wie die Autorin im Nachwort erklärt, beruht „Der dunkle Sommer“ auf einer wahren Begebenheit. Die Lebensgeschichte einer Frau, die in 1960-er Jahren in Italien lebte und gegen ihr angetane Gewalt aufbegehrte, hat die Autorin zu diesem Buch inspiriert. So entstand ein hochspannender Thriller und gleichzeitig ein bewegender Roman über die dunklen Seiten der sonnigen Bella Italia.

Bewertung vom 24.05.2025
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war (eBook, ePUB)


sehr gut

Tiefe Einblicke in die Gefühlswelt einer Frau

Tiefe Einblicke in das Familienleben einer amerikanischen Familie gewährt Claire Lombardo in ihrem Roman „Genau so, wie es immer war“. Bereits der Titel des Romans deutet darauf hin, dass es hier um eine alltägliche Geschichte aus dem Leben der Protagonisten geht.

Die Geschichte wurde aus Julias Sicht, der Hauptfigur des Romans erzählt. Ihre Erzählung fängt mit den Vorbereitungen zum 60. Geburtstag ihres Ehemannes Mark. Beim Einkaufen trifft Julia zufällig Helen, eine Frau, die eine wichtige Rolle in ihrer Vergangenheit gespielt hat. Dieses unerwartete Treffen scheint Julia emotional aus der Bahn zu werfen; die Erinnerungen an die bewegende Vergangenheit wecken immer noch starke Emotionen bei ihr auf und beeinflussen ihren auch sonst stressigen Alltag.
Nach und nach verrät Julia die intimsten Details aus ihrem Leben, sie spricht über ihre Rolle als Mutter und Ehefrau, erzählt über ihre schwierige Kindheit und ihr gestörtes Verhältnis zur Mutter. Julias Erzählweise ist sprunghaft. Wir begleiten sie zwar auf verschiedenen Etappen ihres Lebens, doch die Ereignisse wurden keineswegs chronologisch erzählt. Es sind meistens die aktuellen Ereignisse, die Julias Erinnerungen an die Vergangenheit erwecken und ihr Handeln immer noch stark beeinflussen.

Aber zum Schluss muss Julia erkennen, was für eine Ehe und Familie wichtig ist und was im Leben wirklich zählt.
Mit ihrem emotionalen Roman ist Claire Lombardo ein ausdruckstarkes Abbild einer ganz normalen, modernen Familie gelungen. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht eine Ehefrau und Mutter, mit all ihren Problemen, Sorgen und Ängsten, eine Frau wie du und ich.
„Genau so, wie es immer war“ ist ein Buch über das Leben, ein Buch so vielschichtig wie das Leben selbst. Es lohnt sich in diese komplexe Geschichte einzutauchen.

Bewertung vom 13.05.2025
Haller, Elias

Signalrot


ausgezeichnet

Neue spannende Thriller-Reihe von Elias Haller

Als eine der besten Kriminalisten übernimmt die siebenunddreißigjährige Tara Kronberg die Leitung einer Sondereinheit beim LKA Sachsen. Mit dem Codewort Signalrot wird das besonders brutale Gewaltverbrechen gekennzeichnet. Dazu gehört auch der neueste Fall „Rose“, deren Aufklärung Tara überwachen und kontrollieren sollte.
In dem Fall hat man mit einem sadistischen Verbrecher zu tun, der die jungen Frauen quält, ermordet und verstümmelt. Es waren gerade die Fotos der letzten seiner Opfer, die Tara dazu bewogen haben, das japanische Kloster, wo sie zwei Jahre lang ihre Auszeit verbracht hatte, zu verlassen. Entschlossen den Gewaltverbrecher zu finden, widmet sich Tara ihren neuen Aufgaben.

Mit dem Buch „Signalrot“ eröffnet Elias Haller die Thriller-Reihe mit der Kriminalhauptkommissarin Tara Kronberg.
Tara ist eine leidenschaftliche Kriminalistin, die das Verbrechen mit allen Mitteln bekämpfen will. Sie scheut keinen Einsatz und unternimmt einiges auf eigene Faust um die Aufklärung des Falles zu beschleunigen. Dabei merkt sie nicht, dass sie selbst längst ins Visier des Täters geraten ist.

Sehr spannend sind Taras ersten Tage auf der neuen Dienststelle. Nicht nur die dringende Ermittlungsarbeit hält sie auf Trab. Auch die Bedingungen unter denen sie als Leiterin eines wichtigen Dezernats arbeiten sollte sind mehr als gewöhnungsbedürftig.

Interessant ist die Figur des Täters, der alle Schritte der Polizei zu verfolgen scheint. Seine Gedanken und einiges über seine Vergangenheit wurden in den Kapiteln mit der Überschrift „Tagebuch“ verraten.

An atmosphärischer Dichte und falschen Fährten fehlt es dem spannend erzählten Thriller nicht. „Signalrot“ hat viel Tempo, interessante Ermittlerfiguren und überraschende Wendungen und entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Diese neue Thriller-Reihe von Elias Haller verspricht fesselnde Unterhaltung auf hohem Niveau. Absoluter Muss für alle Thriller-Fans!

Bewertung vom 05.05.2025
Kuhl, Nikolas; Sandrock, Stefan

Das Dickicht / LKA Hamburg Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Entführungen mit überraschendem Ende

Die Entführung der Tochter eines prominenten Architekten beschäftigt das LKA in Hamburg. Dem Kommissar Juha Korhonen fallen sofort die erstaunlichen Ähnlichkeiten zum einem alten Entführungsfall auf. Vor fast zwanzig Jahren wurde der vierzehnjährige Daniel Boysen entführt und in einer Kiste im Wald vergraben. Zusammen mit dem Ermittler in dem Fall Kommissar Swoboda, suchte Juha damals im Wald nach dem entführten Jungen. Doch für Daniel kam jede Hilfe zu spät.
Juhas Partner Lucas entdeckt in der Akte Boysen einige Unstimmigkeiten und stellt fest, dass Kommissar Swoboda die Ermittlungen auf eigene Faust weitergeführt hat. Juha und Lux folgen den Hinweisen des inzwischen verstorbenen Kollegen. Alles deutet darauf hin, dass der alte Fall nicht richtig aufgelöst wurde. Könnte es sein, dass damals ein Unschuldiger des Verbrechens beschuldigt wurde?

Diese Story beginnt mit einem spannenden Prolog, in dem Kommissar Swoboda und Juha Korhonen nach dem entführten Daniel im Wald suchen. Mit angehaltenem Atem habe ich den eifrigen Einsatz der beiden Kommissare verfolgt.
Jahre später ist Lucas Adisa, genannt Lux, Juhas neuer Partner. Das Duo bildet ein ungewöhnliches Ermittler-Team. Der in Nordfinnland aufgewachsene Juha ist ein ausgebildeter Präzisionsschütze und ein kluger Polizist, der auf seine Erfahrung und Intuition baut. Lux, der als deutscher Schwarzer in Hamburg wuchs, leidet unter Depressionen. Er achtet sehr auf seine Ernährung und sein Äußeres. Obwohl die beiden anders denken und handeln, ergänzen sie sich exzellent und leisten hervorragende Arbeit. Ich fand die beiden Ermittler sehr interessant und durchaus sympathisch. Ihre spritzigen humorvollen Dialoge habe ich sehr genossen.
Spannend fand ich die gesamte Geschichte. Beide Entführungen - vom Verlauf her ähnlich, obwohl aus unterschiedlichen Motiven verübt - sorgen für enorme Spannung und wecken viele Emotionen beim Lesen. Während der aktuelle Fall schnell aufgelöst wurde, müssen Juha und Lux tief in der Vergangenheit der Protagonisten graben um den komplizierten Fall Boysen zu lösen. Hervorragend stellen die Buchautoren die akribische Ermittlungsarbeit der Kommissare dar und überraschen mit unerwarteten Wendungen. Die Auflösung des Falles hat mich sehr erstaunt und gleichzeitig zutiefst schockiert.
„Das Dickicht“ eröffnet die Reihe mit den Kommissaren Juha und Lux. Ihre Fortsetzung mit dem Titel „Bittere Nacht“ erscheint im August 2025 im Rowohlt Taschenbuch Verlag.

FAZIT: „Das Dickicht“ ist ein sehr interessanter, emotionaler Thriller. Lesenswert!

Bewertung vom 23.04.2025
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Interessante Fortsetzung der Grenzfall-Reihe

In diesem Sommer brennt es auf beiden Seiten der deutsch-österreichischen Grenze. Es ist zwar die Zeit des Sonnenwendfeuers, doch die entdeckten Brände sind alles andere als harmlos.
Alexa Jahn und Florian Huber ermitteln in der Nähe von Bad Tölz. Dort ereignete sich ein Autounfall, in dem der Fahrzeugfahrer noch an der Unfallstelle in Flammen starb.
Bald gibt es mehrere Brände auf den beiden Seiten der Staatsgrenze, bei denen es einige Gemeinsamkeiten gibt. Chefinspektor Bernhard Krammer aus Innsbruck glaubt weder an Zufälle noch an den alten heidnischen Aberglauben und beginnt in der Sache zu ermitteln.
Auch Alexa Jahn weigert sich das ausgebrannte Fahrzeug als ein Unfall abzustempeln. Ihr ungutes Gefühl verstärkt sich noch nach dem anonymen Drohbrief.

„Ihre Spuren in den Flammen“ ist bereits der fünfte Band der Grenzfall-Reihe mit den interessanten Ermittlern Alexa Jahn und Bernhard Krammer.
Immer noch gehen die beiden Ermittler mit ihrer vor kurzem entdeckten Vater-Tochter-Beziehung behutsam um. Langsam nähern sie sich einander an, obwohl Krammer immer noch viel darüber nachsinnen muss. Bei den gemeinsamen Ermittlungen wurde jedoch deutlich sichtbar, dass Vater und Tochter sich sehr gut verstehen, ähnlich denken und handeln.
Krammer bedrücken auch immer noch die Ereignisse von den letzten Ermittlungen; er macht sich viele Vorwürfe deswegen.
Überhaupt nehmen die Geschehnisse und die Protagonisten aus der Vergangenheit viel Platz in diesem Band ein, für meinen Geschmack – bisschen zu viel. Deren Zuordnung fiel mir manchmal nicht leicht.
Trotzdem habe ich den Krimi gerne gelesen, den die Ermittlungen verliefen auch diesmal spannend. Ich mag den angenehmen flüssigen Schreibstil der Autorin, die bildhaften Beschreibungen der Handlungsplätze, die authentisch dargestellten Charaktere.
Fazit: Gute Fortsetzung der beliebten Krimi-Reihe. Vorkenntnisse über die bisherigen Bücher der Reihe empfehlenswert.

Bewertung vom 17.04.2025
Maiwald, Stefan

Italien - unsere Liebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehnsucht nach Italien

Das Buch „Italien – unsere Liebe“ entführt uns nach Italien, das Land, in dem wir gerne unseren Urlaub verbringen, den sonnigen Strand, Gelato und das gute Essen genießen.
Jede Seite des Buches erinnert an die sonnigen unbeschwerten Urlaubstage in diesem wundervollen Land. Dazu tragen auch unzählige bunte Fotos bei, die die schönsten Plätze des Landes zeigen.

Der Autor des Buches Stefan Maiwald, ein Italienkenner und Verfasser mehrerer Bücher über Italien, schwelgt selbst in den Erinnerungen an die ersten Italienurlaube, erzählt über die besondere Faszination, die vom Land, den Menschen und ihren Traditionen ausgeht. Gekonnt vermittelt er das besondere Gefühl auf jeder Seite des interessanten Buches, in dem man außerdem zahlreiche Rezepte der klassischen italienischen Küche findet.
Ein wundervolles Buch. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 16.04.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Literarische Sonate

Hannes war ein ungewöhnliches Kind: ein Baby, das nie schrie, später immer still und viel zu ruhig für sein Alter. In der Kindheit und auch im Schulalter blieb Hannes schweigsam, ein Einzelgänger, langsam, verträumt. Bemerkenswert jedoch waren sein exzellentes Hörvermögen und seine starke Reaktion auf alle Geräusche, vor allem auf die aus der Natur.
Hannes hatte keine Freunde. Seine einzige Freundin war Polina, die ihm bei der Geburt sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Beide Kinder kamen fast gleichzeitig in der gleichen Klinik zur Welt, ihre beiden alleinstehenden Mütter wurden zu engen Freundinnen.

„Hannes Pragers erstes Wort war Mama, sein zweites Wort war Mahler.“ (34)
Seine Liebe zur Musik und sein Talent wurden zufällig entdeckt. Mit achteinhalb Jahren versteckt sich Hannes aus Angst vor einem starken Herbstgewitter in einem alten Klavier, erforscht das Instrument und beginnt darauf zu spielen. Heinrich Hildebrandt, bei dem Hannes und seiner Mutter wohnten, erkennt sein Talent und bringt dem Jungen das Klavierspielen bei.

Er spielt für Polina, das Mädchen, in das er sich verliebt hat. Für Polina komponierte er auch seine erste Klaviersonate.
„Hannes wusste, er könnte ihr alles sagen, viel besser als mit Worten, wenn er ihr nur ihre Melodie vorspielte.“ (64)

Irgendwann trennen sich die Wege von Hannes und Polina. Nach einigen Schicksalsschlägen und jahrelanger Trennung versucht Hannes seine Freundin Polina mit der Melodie zu erreichen.

„Für Polina“ ist eine wunderschöne Geschichte, leise erzählt und doch fürs Herzklopfen und einige Tränen der Rührung beim Lesen verantwortlich. Denn das Schicksal des begabten Klavierspielers und Komponisten Hannes Prager, bewegt und berührt. Seine starke Liebe zu Polina und zur Musik bestimmen sein Leben, das von schweren Schicksalsschlägen nicht verschont bleibt.
Auch die übrigen Charaktere, liebevoll vom Autor gezeichnet, sind sehr interessant und spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Ob es der alte Hildebrandt „mit dem Gletscherherz“, das Kinder zu Schmelzen bringen konnten, Hannes tapfere Mutter oder später sein verständnisvoller kluger Freund Bosch– sie alle wachsen einem ans Herz.
Wie in einer instrumentalen Sonate lässt der Autor die unterschiedlichen Etappen Hannes Lebens- und Liebesgeschichte in drei Romanteilen erklingen, wobei das Finale – der 3.Teil- wie ein Märchen ausklingt.
Sehr gerne habe ich diese wunderschöne Liebesgeschichte gelesen. Sie ist wie ein Märchen: wunderschön erzählt, zu Tränen rührend, voller Liebe und Hoffnung.
Unbedingt lesen!