Eigentlich sollte er in Hannover studieren. Studenten mag Sebastian Schätz aber nicht. Und außerdem ist in seinem Kopf eh kein Platz mehr für etwas anderes als Kim, die Frau seiner (unerfüllten) Träume.
Infolgedessen arbeitet er als Aushilfe in einem Asiamarkt mit dubiosen Lebensmittelangeboten und
lebt so vor sich hin - bis der nächtliche Überraschungsbesuch einer kleinen Fledermaus seinen sonst…mehrEigentlich sollte er in Hannover studieren. Studenten mag Sebastian Schätz aber nicht. Und außerdem ist in seinem Kopf eh kein Platz mehr für etwas anderes als Kim, die Frau seiner (unerfüllten) Träume.
Infolgedessen arbeitet er als Aushilfe in einem Asiamarkt mit dubiosen Lebensmittelangeboten und lebt so vor sich hin - bis der nächtliche Überraschungsbesuch einer kleinen Fledermaus seinen sonst eher geruhsamen Alltag völlig durcheinander bringt. Lange Zeit, darüber nachzudenken, ob er vielleicht den Verstand verloren hat, bleibt Sebastian allerdings nicht, denn plötzlich wollen die skurrilsten Gestalten ihm und Kim an den Kragen…
Der Einstieg in die Geschichte ist leider wenig gelungen. Zu ausschweifend, zu belanglos, zu sprunghaft in der Satzstellung. Nach etwa 70-80 Seiten hat man allerdings das Gefühl, der Autor habe nun genug Schwung geholt und die Geschichte kommt endlich kräftig ins Rollen.
GEZ-Zwerge, Oger, leichenknabbernde Männer im Spülschrank… Wer hätte gedacht, dass Hannover ein Tummelplatz für allerhand bizarre Fabelwesen ist?
Sebastian jedenfalls nicht. Der will auch nach einem sehr realen Zusammenstoß mit einem Vampir nicht wirklich an dessen Existenz glauben und sucht nach logischen Erklärungen, was ihn – im Gegensatz zu herkömmlichen Helden, die immer wenig realistisch jede noch so wahnwitzigen Situation einfach hinnehmen – sehr menschlich und sympathisch macht.
Basti ist eben ein Antiheld. Ein liebenswerter Chaot, der so verschossen ist in seine Kim, dass er selbst im tiefsten Schlamassel nur an ihr Wohlergehen denkt. Das kann zwar hier und da ermüdend sein, ist aber immerhin konsequent. Ebenso wie sein Unvermögen, etwas auf die Reihe zu kriegen. Da kann er noch so große Töne spucken, am Ende bekommt er doch wieder nur selbst eins auf die Mütze.
Erzählt wird die Geschichte sehr umgangssprachlich, was sie auf der einen Seite entsprechend lebendig macht, andererseits aber auch ziemlich seicht. Zum Ende hin muss man aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse allerdings doch noch etwas konzentrierter lesen, um die Beweggründe der einzelnen Charaktere nachvollziehen und den spannenden, teils sehr überraschenden Wendungen folgen zu können.
Schade nur, dass der ein oder andere Faden auch nach Abschluss der knapp 450 groß bedruckten Seiten noch etwas lose in der Luft hängt. Möglicherweise Material für eine Fortsetzung?
Genügend außergewöhnliche, haarsträubende und vor allem unglaublich komische Einfalle hat der Autor jedenfalls. Das muss man ihm lassen. Selten begegnet man so unglaublich vielen verrückten Figuren, die die Lachmuskeln mal wieder so richtig ordentlich strapazieren.
FAZIT: Dranbleiben lohnt sich. Besonders auch zu empfehlen für Fans von Christopher Moore.