Eine mutige Abrechnung
Eine starke Frau an der Seite des amerikanischen Präsidenten wird kurzerhand durch einen hochrangingen Mitarbeiter der amerikanischen Regierung gefeuert. Omarosa Manigault Newman beschreibt in diesem Buch ihren Werdegang. In einer der ärmsten Gegenden der Vereinigten
Staaten aufgewachsen und ständig mit der dort vorherrschenden Kriminalität konfrontiert, erkämpft sich…mehrEine mutige Abrechnung
Eine starke Frau an der Seite des amerikanischen Präsidenten wird kurzerhand durch einen hochrangingen Mitarbeiter der amerikanischen Regierung gefeuert. Omarosa Manigault Newman beschreibt in diesem Buch ihren Werdegang. In einer der ärmsten Gegenden der Vereinigten Staaten aufgewachsen und ständig mit der dort vorherrschenden Kriminalität konfrontiert, erkämpft sich Omarosa ihren Weg bis ins Weiße Haus.
Auf diesem Weg lernt sie Donald Trump kennen, der als einer ihrer größten Mentoren und Fürsprecher agiert. Im Wahlkampf engagiert sich Omarosa in den Vorwahlen noch für Hillary Clinton, wird aber von deren Administration fallen gelassen. Omarosa beschließt, die Seite zu wechseln und ein entsprechendes Angebot der Republikaner lässt auch nicht lange auf sich warten – der Einzug in das Weiße Haus hat für Omarosa somit begonnen.
Die Autorin beschreibt bereits einige Ausschweifungen Donald Trumps, zu Zeiten, als dieser noch nicht einmal an die Kandidatur zum Präsidenten dachte. Immer wieder geht sie auf sein rassistisches Verhalten ein und beschreibt anhand von Beispielen seine frauenverachtende Haltung.
Wer sich mit Politik auseinandersetzt und die Nachrichten (kritisch) verfolgt, für den wird es in diesem Buch nur wenig Neues geben. Lediglich die Hintergründe für so machen Fauxpas, den sich Donald Trump, vor, während und nach seiner Kandidatur erlaubt hat, werden ein wenig deutlicher.
Wenn Omarosa das Verhalten Trumps aber bereits bekannt war, bevor ihre enge Zusammenarbeit im Wahlkampf begonnen hat, warum hat sie dann nicht längst den Hut genommen? So ganz kann ich ihre Ausführungen nicht nachvollziehen. Sie selbst beschreibt dieses Verhalten als ihren blinden Fleck, der ständig größer wurde und aus anfänglicher Bewunderung heraus entstanden ist…
Als Leser des Buches hat man jedoch den Eindruck, dass Omarosa selbst zu einem „weiblichen Trump“ werden wollte. Ihre Selbstbeschreibungen lassen sie zum Großteil in einem guten Licht erscheinen. Sie selbst beschreibt sich als eine starke Frau mit Prinzipien und prangert nicht nur Donald Trump an.
Man mag vom amerikanischen Präsidenten halten was man mag, in diesem Buch bekommt man jedoch den Eindruck, dass es sich hier mehr um eine persönliche Abrechnung als um eine wirkliche Anklage handelt.
Auch wenn Vieles aus diesem Buch bereits durchgesickert ist, so ist es doch eine zusätzliche Bestätigung, mit welcher Arroganz der amtierende amerikanische Präsident seinem Volk und dem Rest der Welt auf der Nase herumtanzt.
Dennoch möchte ich der Autorin ihren Mut nicht absprechen, sich gegen einen der mächtigsten Männer der Welt zu stellen und aufzuzeigen, was im Weißen Haus schiefläuft. In dieser Hinsicht ist Omarosa mit Sicherheit eine starke Frau und wird noch stärker werden müssen. Ich glaube nämlich nicht, dass Trump ihr diesen Verrat so leicht verzeihen wird. Dafür hat sich das Buch unbedingt 4 Sterne verdient.