Inhalt:
Harry Hoffmann ist Biogenetiker und hat es geschafft: Er erhält den Nobelpreis für Chemie. Denn ihm ist es in jahrelanger Forschung gelungen, den Hauptbestandteil des Benzins, das Oktan, künstlich mit Hilfe von genetisch veränderten Bakterien herzustellen, was unglaubliche Chancen im
Energiesektor eröffnet. Nach den Feierlichkeiten gönnt sich Harry gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang…mehrInhalt:
Harry Hoffmann ist Biogenetiker und hat es geschafft: Er erhält den Nobelpreis für Chemie. Denn ihm ist es in jahrelanger Forschung gelungen, den Hauptbestandteil des Benzins, das Oktan, künstlich mit Hilfe von genetisch veränderten Bakterien herzustellen, was unglaubliche Chancen im Energiesektor eröffnet. Nach den Feierlichkeiten gönnt sich Harry gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang einen zwei- bis dreimonatigen Urlaub, denn Urlaub ist für ihn in den letzten Jahren durch seine Forschungen nicht möglich gewesen. Während Harry sich im Urlaub befindet, treten in Deutschland und in Rom zwei rätselhafte Todesfälle auf. Die Leichname lösen sich in kürzester Zeit in Pfützen auf und nur das Skelett und die Kleidungsstücke bleiben übrig. Darüberhinaus entströmt ihnen ein starker Geruch nach Benzin. Scheinbar handelt es sich um eine Infektion mit tuberkuloseähnlichen Bakterien. Nach den ersten Untersuchungen ergibt sich, dass sich in den Geweberesten Oktan befindet. Bald stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen Harrys künstlich hergestelltem Oktan und der völligen Zerstörung dieser Körper besteht. Kann Harry den Vorwurf widerlegen? Oder gibt es da noch Dinge, die der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt sind? Da sich die Krankheit rasend schnell in der ganzen Welt ausbreitet, beginnt ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit...
Cover:
Das Cover von "Lebensnacht" gefällt mir unglaublich gut. Es ist schlicht gehalten durch die wenigen, eher düsteren Farben. Passend dazu sind auch die Seiten des Buches schwarz gefärbt und wirken auf mich bedrohlich. Somit passt das Cover sehr gut zum Klappentext, der ja auch erahnen lässt, dass es im Buch eher ungemütlich werden wird.
Meine Meinung:
Das Buch ist aus der Sicht von Walter Haus geschrieben, der ein enger Freund der Familie Kauffmann ist und seit langer Zeit ihr Nachbar ist. Er hat Harry und Wolfgang aufwachsen sehen und viel Zeit mit ihnen verbracht. Auch war er immer sehr interessiert an Harrys Forschungen. Somit erhält der Leser immer wieder sehr interessante Hintergrundinformationen über Harry und seinen Bruder, die das Lesen unglaublich interessant machen. Der Schreibstil ist von Anfang an sehr fesselnd und hat mich sofort gut in der Geschichte ankommen lassen. Auch haben mir die kurzen Kapitel sehr gut gefallen, denn sie haben mich permanent dazu animiert, weiterzulesen.
Die Geschichte hat mich sehr bedrückt, allerdings auch komplett begeistert. Es gibt von Anfang an einen Spannungsbogen, der mich bis zum Schluss begleitet hat. Ich hatte nie Lesedurchhänger oder bin auf Passagen gestoßen, die für mich unnötig waren. Ich fand es auch sehr interessant, die Wandlung von Harry miterleben zu können. Anfangs war er der verschlossene, eigenbrötlerische Professor, der durch Gespräche mit seinem Bruder Wolfgang gemerkt hat, dass es auch noch andere Dinge im Leben gibt, die nicht unwichtig sind. Was mich auch sehr nachdenklich gemacht hat, waren die Reaktionen der Menschen, der Medien und der Pharmaindustrie auf die Katastrophe. Diese waren so unfassbar real beschrieben, dass ich oft wirklich Gänsehaut hatte und dachte "ja, genauso wird es wohl sein". Eine sehr gruselige Vorstellung!
Nachdem mich schon das Buch "Götter" von Will Hofmann komplett begeistern konnte, bin ich auch wieder bei seinem neuen Buch "Lebensnacht" Feuer und Flamme. Ich kann es nur jedem uneingeschränkt weiterempfehlen, der sich hin und wieder gerne mal auf sehr hohem Niveau "gruseln" möchte. Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung ausgesprochen :-)