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Benutzername: 
Waldbeere
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2016
Das Leben ist kein Esohof! (eBook, ePUB)
Gold, Anna

Das Leben ist kein Esohof! (eBook, ePUB)


gut

Das Cover des Buches ist sehr fröhlich und bunt mit vielen kleinen Details. Und so sollte das Buch auch wirken - sehr witzig. Doch leider für meinen Geschmack etwas zu viel an Witz gewollt. Einige Szenen waren für mich zu übertrieben und plump. Schade, denn die Geschichte fing wirklich sehr gut an. Etwas überspitzt, aber ok. Der Leser lernt die Hauptprotagonistin und ihre Sicherheitsmacke kennen, ihre ängstliche Mutter und die Umstände, warum sie von Frankfurt nach Tuckenthal ziehen muss. Bis dahin alles mit einer lockeren Art geschrieben. Beim Eso-Hof beginnt die Geschichte zu kranken. Ich kann die Gefühle von Lisa zu Sam nicht nachvollziehen. Das war mir zu plump und ihre teilweise hemmungslosen sexuellen Gedanken haben mich echt genervt. Überzeugt hat mich Egon, so einen Freund möchte ich auch haben.

Solaria, die Besitzerin des Hofs, hat sich während der Geschichte von unsympathisch über noch unsympathischer zu eigentlich in Ordnung gewandelt.

Im Großen und Ganzen eine witzige Geschichte mit vielen unterschiedlichen Charakteren. Die einen mehr gelungen, die anderen einfach nur nervig. Wer sich nach einem streßigen Tag ablenken möchte ohne viel nachzudenken, macht mit dem Buch nichts falsch. Ein netter Zeitvertreib, nicht mehr und nicht weniger.

Bewertung vom 24.10.2016
Wir Kassettenkinder
Bonner, Stefan;Weiss, Anne

Wir Kassettenkinder


ausgezeichnet

Wir Kassettenkinder
Wir Kassettenkinder
Stefan Bonner
Rezension vom 24.10.2016 (0)


Stefan Bonner und Anne Weiß haben hier ein liebevolles Buch über die 80er gezaubert mit ganz vielen Erinnerungen an die Kindheit bzw. Jugend. Herzliches Dankeschön für dieses großartige bunte Buch.
Es fehlt nichts. Die beiden haben so viele kleine Details zusammengetragen und am Ende ein wunderbares Bild der 80er dargestellt. Es ist das Jahrzehnt der Musik, ich liebe sie. Nicht umsonst gibt es so viele begehrte 80er Partys. Ich war selbst schon auf so einer Feier und ich habe die ganze Nacht durchgetanzt. Und dieses Buch holt die ganzen Hits wieder raus, man summt sie beim Lesen mit. Aber nicht nur Musik wird hier thematisiert, sondern auch Filme, Spiele, Sport, der erste Computer und natürlich die Mode. Es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen. Und anzuschauen, denn das Cover ist typisch 80er sehr bunt.


Doch es werden auch ernste Themen behandelt wie z.B. Tschernobyl, Kalter Krieg und Umweltverschmutzung.

Es spricht mir so aus dem Herzen, dass ich es bestimmt meiner Tochter vorlesen werde, um ihr meine Kindheit näher zubringen.

Ich empfehle das Buch einfach JEDEM! Es ist ein Muss für alle 80er Fans und alle 80er Geborenen. Und für alle anderen auch. Es eignet sich super als Geschenk.

Bewertung vom 23.10.2016
Lebensnacht
Hofmann, Will

Lebensnacht


ausgezeichnet

"Lebensnacht" ist in Fabulus-Verlag erschienen als Hardcover mit einem Leseband und geschwärzten Seitenenden, was die Nacht und die düstere Stimmung sehr verdeutlicht. Im Nachhinein erkennt man wieviel Liebe zum Detail der Verlag und der Autor in das Cover gesteckt haben. Ich nehme das Buch immer noch gerne in die Hand um darin zu blättern und es zu betrachten. Vielen Dank dafür, da macht das Lesen doppelt so viel Spaß.
Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt mit passenden Überschriften, so dass man nach einem harten Tag schnell in die Geschichte wieder reinfindet.

Professor Harry Kauffmann ist das Unmögliche gelungen; er hat durch genetisch veränderte Bakterien Benzin hergestellt. Was für ein Erfolg! Damit ist die Umwelt gerettet. Doch leider ist etwas schief gelaufen. Menschen lösen sich in Benzin auf und sterben qualvoll. Und eigentlich ist Harry ein Anti-Held, denn er ist ein brillanter Wissenschaftler, doch ein Griesgram zu seinen Mitmenschen. Er behandelt seine Mitarbeiter schlecht und hat ein verstörtes Verhältnis zu Frauen. Aber genau das finde ich so großartig an dem Roman, dass es kein typischer "Hollywoodstreifen"-Held ist. Er ist ein zielstrebiger Mensch und zur Erholung äußert er sich so (Seite 81): "Auch körperliche Belastung und Strapazen sind für mich Erholung...Wenn ich Neues erlebe, aus gewohnten Bahnen ausbreche, dann regeneriere ich. Neue Eindrücke, neue Erlebnisse, neue Erfahrungen: Das alles tut mir gut." Ich kann ihn da irgendwie verstehen.

Will Hofmann hat die Gabe bestimmte Szenen und Menschen sehr lebensnah zu beschreiben, wie z. B. ein Interview mit Harrys Eltern. Beim Lesen der Zeilen habe ich plötzlich meine Eltern gesehen und musste schmunzeln. Aber auch die Entwicklung der genetisch veränderten Bakterien hat Hofmann sehr detailliert beschrieben. Für eine Lesehilfe sorgt ein Glossar im Anhang.

"Die Maßlosigkeit der technologischen Entwicklung und die immer höher geschraubten Errungenschaften der Zivilisation, die bis zur Landung auf dem Mond führten, erinnern mich an den Turmbau zu Babel. Nur wenige bemerkten, dass die Fundamente morsch waren und die Grundpfeiler zerbröckelten. Denn alle waren von der Höhe des Bauwerks geblendet. " (Seite 317)

Beeindruckt war ich neben der Frage wie weit Menschen in der Forschung gehen sollten und welche Konsequenzen dabei entstehen können, von Hofmanns Vorstellung, wie die Gesellschaft bei einer Krise verrohdet. Schrecklich fand ich wie eine Gang Menschen sterben sehen will oder Kleinkriminelle falsche Medikamente auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Hofmann hat auch an die sterbende Wirtschaft gedacht sowie dass nur Selbstversorger eine Überlebenschance haben. Ich als Büro-Mensch würde die A-Karte ziehen. Da kommt man ins Grübeln.

Der Roman ist viel mehr als die Suche nach dem Heilmittel. Es ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, wie Menschen sein können, wenn sie Angst haben und Wut empfinden. Und was für eine Rolle die Medien haben, ein Wink an die Bild.

Fazit: Ein fantastischer Roman mit würzigen Charakteren, überraschenden Szenen und einem atemberaubenden Ende. Ich empfehle das Buch jedem, der bis jetzt sich keine Gedanken über Forschung gemacht hat und allen, die eine gute Geschichte lesen möchten.

Bewertung vom 15.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Ed hat alles, was sich viele wünschen: Frau, Haus, Kinder und einen Job. Doch er ist damit ziemlich unzufrieden und vegetiert abends vorm Fernseher mit Alkohol und zu viel Essen. Eines morgens wird die Welt von Asteroiden befallen und die Welt ist nicht mehr so wie sie bisher war. Ed und seine Familie konnten sich retten, doch nach paar Monaten wurden sie voneinander getrennt und damit beginnt ein Lauf gegen die Zeit. Der Leser wird sich immer die Frage stellen: Schafft Ed rechtzeitig bei seiner Familie anzukommen? Es ist wirklich packend.


Das Buch ist viel mehr als spannend. Der Autor hat es geschafft, die Szenen so zu beschreiben, dass man mitfühlt, überrascht oder erschrocken ist. Zum einen zeigt das Buch, was Menschen alles erreichen können, wenn sie es unbedingt wollen, über welche Grenzen sie gehen bzw. in diesem Fall laufen können. Walker hat dafür ein exzellentes Fingerspitzengefühl. Er beschreibt es sehr detailliert und flüssig. Mir hat es großes Vergnügen gemacht, es zu lesen. Ich war nicht bloß Beobachter, sondern in der Gruppe integriert. Zum anderen hat er einen realistischen Zustand der Welt erschaffen, wie es nach so einem Asteroidenchaos herrschen könnte. Eine wirklich schreckliche Vorstellung. Da verliert man den Glauben an die Menschheit.


Es gibt mehrere Charaktere in dem Buch. Von dem einen erfährt der Leser mehr, von dem anderen weniger. Da wünschte ich mir schon ein wenig mehr Informationen. Aber für die Story und emotionale Bindung hat es gereicht. Es war schön mitzuerleben wie sie sich zu einer Gruppe formten.


Fazit:
Ich finde das Buch richtig gut und empfehlenswert. Am Schluss konnte ich das Ende kaum erwarten. Ich werde darüber bestimmt noch paar Gedanken machen, spricht für ein gelungenes Buch.