Vier Frauen bereiten sich an einem feuchtkalten Abend in New York auf ein Ehemaligentreffen ihrer Universität vor. Charlie, einst erfolgreiche Börsenmaklerin, leitet jetzt ihr eigenes Yoga Studio. Bess, Reporterin eines Klatschmagazins, wäre lieber eine ernstzunehmende Journalistin. Sabine, Lektorin
in einem Verlag für Liebesromane, bringt nicht die Energie dazu auf selber zu schreiben. Naomi,…mehrVier Frauen bereiten sich an einem feuchtkalten Abend in New York auf ein Ehemaligentreffen ihrer Universität vor. Charlie, einst erfolgreiche Börsenmaklerin, leitet jetzt ihr eigenes Yoga Studio. Bess, Reporterin eines Klatschmagazins, wäre lieber eine ernstzunehmende Journalistin. Sabine, Lektorin in einem Verlag für Liebesromane, bringt nicht die Energie dazu auf selber zu schreiben. Naomi, freiberufliche Web Designerin und alleinerziehende Mutter, versucht nach der langen Babypause wieder Anschluss ans Leben zu finden. Charlie weckt bei dem Wiedersehen in den drei Frauen die Neugier auf Yoga und so beschließen sie einen exklusiven Kurs bei Charlie zu buchen. Schon eine Woche später findet die erste Stunde statt. Nicht ahnend das die Entscheidung mit Yoga zu beginnen für alle einen Wandel bringen wird. Nicht nur schlaffe Körperteile betreffend, sondern die Richtung ihres Lebens.
“Sonnengruß für Regentage” ist eine alltägliche Geschichte von vier Frauen um die dreißig. Obwohl der Roman in New York spielt und die Hauptdarstellerinnen hübsch und durchaus modisch interessiert sind, darf man keine Handlung mit Dialogen im Stil vonn “Sex and the City” erwarten. Der Gesamteindruck erinnert eher an das Werk von Rosamunde Pilcher, nur moderner und dynamischer im Ton. Es geht um Liebesglück und Herzeleid, Enttäuschungen in Beruf und Privatleben, Schicksalsschläge und unverhofftes Glück. Romantisch, kitschig, sentimental. Dennoch habe ich das Buch bis zur letzten Seite nicht aus der Hand gelegt. Was allerdings nicht allzu lange dauerte, denn der Text ist sprachlich einfach und schnell zu lesen.
Das man die Geschichte nicht einfach abtut liegt an den Frauenfiguren, die von Zoe Fishman in ihrem Erstling liebevoll portraitiert werden. Charlie, die noch immer ihrem Ex-Freund Neil nachtrauert, der sie vor vier Jahren verlassen hat. Bess, die unglücklich mit ihrem Beruf als Klatschreporterin ist, aber umso glücklicher verliebt in Dan, bis dieser von New York nach Los Angeles geht. Und die sich nicht entschließen kann ihm dorthin zu folgen. Sabine die nicht wagt an sich selbst zu glauben und durch ihre Schüchternheit fast abweisend wirkt. Naomi, die aufopferungsvolle Mutter, die ihre eigenen Bedürfnisse hintanstellt bis eine Krankheit sie dazu zwingt Hilfe zuzulassen. Was man liest ist so normal, dass es vertraut und familiär wirkt ohne zu langweilen.
Hier sind Frauen beschrieben mit ihren Fehlern und Schwächen, aber auch mit ihren Stärken und Besonderheiten. Und mit ihrer Fähigkeit “Freundin” zu sein. Letztendlich ist das ganze Buch ein Appell Nähe, Vertrauen und Freundschaft zuzulassen und so ein offenes und erfülltes Leben zu führen. Wie Yoga dabei helfen kann erfährt man hier.
So leicht und flockig die Lektüre auch sonst daher kommt, beim Yoga versteht die Autorin keinen Spaß. So ernsthaft beschreibt Sie die Übungen, dass man allein vom Lesen schon einen Muskelkater bekommt. Der “Sonnengruß” soll durch Körpereinsatz beispielsweise die Ehrfurcht vor der Schöpfung sowie Demut und Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen. Ehrfurcht und Demut muss man diesem Buch sicher nicht entgegen bringen. Dankbarkeit für ein paar unbeschwerte Lesestunden schon eher.