Inhalt:
Der Tod ihres Bruders Frederik ist für Amber ein Schock. Er verlor sich in Fantasyspielen und stürzte sich schließlich aus dem Fenster. Das einzige, was er ihr hinterließ, ist ein hölzernes Messer. Dann wird sie auf der Beerdigung von Julius Lawhead angesprochen, und fast gegen ihren
Willen verabredet sich Amber mit ihm zum Abendessen. Sie gehen hinterher auf einen Spaziergang und…mehrInhalt:
Der Tod ihres Bruders Frederik ist für Amber ein Schock. Er verlor sich in Fantasyspielen und stürzte sich schließlich aus dem Fenster. Das einzige, was er ihr hinterließ, ist ein hölzernes Messer. Dann wird sie auf der Beerdigung von Julius Lawhead angesprochen, und fast gegen ihren Willen verabredet sich Amber mit ihm zum Abendessen. Sie gehen hinterher auf einen Spaziergang und werden plötzlich von drei Männern angegriffen: Vampire, und sie sind hinter dem Messer her.
Mit knapper Not schaffen die beiden es den Abgriff abzuwehren, doch dann enthüllt Julius ihr die unglaubliche Wahrheit: Vampire existieren wirklich, und ihr Bruder hat sie gejagt- mit eben diesem Messer, einer für Vampire absolut tödlichen Waffe mit einem eigenen Willen. Gordon, ein anderer Vampir, will das Messer um seinen Machtbereich zu vergrößern und alleiniger Herrscher zu werden. Curtis, Julius Meister, will das Messer auch für sich, doch hauptsächlich um die Seinen zu schützen. Er befielt Julius das Unverzeihliche: gegen Ambers Willen macht er sie zu seiner Dienerin…
Mein Fazit:
Auch wenn der Klappentext den Eindruck von Amber als Hauptperson erweckt, wird die Erzählung über weite Teile aus Julius' Ich-Perspektive erzählt, während sie bei Amber von einem auktorialen Erzähler vorgetragen wird. Der Einstieg gestaltete sich in meinen Augen etwas schwierig; ich hatte den Eindruck, die Autorin hatte bereits eine ausgefeilte Handlung im Kopf, wusste jedoch nicht genau, wie sie den Leser hineinführen soll. Die Story hat mir insgesamt zwar gefallen, erfüllte aber viele Klischees: die rothaarige, "sonnige" Amber (mit einem "goldenen" Namen und dem Beruf Vergolderin) und der düstere, in der Nacht lebende Vampir, der insgeheim viel stärker ist, als er erscheint, der Henker des Rates ist und sich selbst und sein Leben verabscheut, bis die "Sonne" wieder in sein Leben tritt. Auch wenn die Handlung über weite Teile vorhersehbar war, war das Buch jedoch trotzdem interessant zu lesen. Der Schreibstil war flüssig und abwechslungsreich, die Autorin benutzt viele literarische Stilmittel sicher und vermittelt so schöne, lebensnahe Bilder.
In der Charakterbeschreibung hat mich allerdings gestört, dass die Figuren mitunter recht eingleisig waren. Alle bleiben immer in ihren jeweiligen Rollenfächern, es kommt zu keinen größeren Überraschungen oder Enthüllungen. Außerdem hat mich Ambers Verhalten doch sehr irritiert. Sie wird zwar als starke, eigenständige Frau beschrieben, trotzdem unterwirft sie sich Julius, er ist vollkommen dominant und trifft alle Entscheidungen; und wenn er (mal wieder) ihr Vertrauen ausnutzt, wird sie wütend, er benutzt ein bisschen Magie (oder auch nicht), und gleich ist alles vergessen und sie drückt sich an ihn.
Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte trotzdem in ihren Bann gezogen. Man sollte den Roman nicht als action-Geschichte, sondern als Liebesgeschichte lesen, dann fallen auch größere Logiklücken nicht mehr so ins Gewicht (zum Beispiel, dass die uralten starken erfahrenen Vampire total blind und ahnungslos in eine dermaßen offensichtliche Falle, auf gegnerischem Boden, bei bekannter feindlicher Übermacht hineinlaufen….). Gerade für ein Debüt als Romanautorin finde ich den Roman sehr gut geschrieben, deswegen gebe ich 4/5 Punkten.