*MEINE MEINUNG*
Die diesem Near-Future-Roman zugrunde liegende Idee fand ich toll: Dass Kunst nicht mehr der breiten Masse auf der Erde, sondern nur den zahlungskräftigen Eliten vorbehalten ist, die zu Kunstauktionen ins All fliegen. Leider hat mich die Umsetzung nicht völlig begeistern
können.
Doe Protagonistin Savoy ist die noch relativ unerfahrene Teamchefin des externen Sicherheitsteams -…mehr*MEINE MEINUNG*
Die diesem Near-Future-Roman zugrunde liegende Idee fand ich toll: Dass Kunst nicht mehr der breiten Masse auf der Erde, sondern nur den zahlungskräftigen Eliten vorbehalten ist, die zu Kunstauktionen ins All fliegen. Leider hat mich die Umsetzung nicht völlig begeistern können.
Doe Protagonistin Savoy ist die noch relativ unerfahrene Teamchefin des externen Sicherheitsteams - zum ersten Mal in dieser Rolle -, das die Kunstgegenstände schützen soll. Neben ihr gibt es einige zentrale Nebenfiguren, die jeweils aus ihren eigenen Gründen mitfliegen - jedenfalls nicht, um Kunst zu erwerben. Vielmehr haben sie es auf ein ganz bestimmtes Objekt abgesehen, das provoziert und polarisiert.
Die Autorin, selbst Kunsthistorikerin, widmet der Kunst - realer und ausgedachter - immer wieder größere Abschnitte. Das hat mir grundsätzlich gut gefallen, konnte mich aber nicht wirklich begeistern. Ich weiß nicht, ob ich zu wenig Grundwissen über Kunst mitbringe, oder die Ausführungen einfach nicht mein Kunstverständnis getroffen haben, aber irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen.
Auch für die Figuren nimmt sie sich anfangs sehr viel Zeit, um sie einzuführen, und es dauert ziemlich lange, bis die eigentliche Handlung beginnt. Trotzdem bin ich mit ihnen nicht richtig warm geworden. Anfangs hatte ich Mühe, den Überblick über die vielen Figuren zu behalten, das wurde mit der Zeit besser. Trotzdem waren die Charaktere für mich nicht wirklich greifbar, ihre Entwicklungen und Wendungen im Verhalten fand ich häufig nicht nachvollziehbar, und kann nicht beurteilen, ob sie authentisch sind. Dazu trägt sicherlich der Erzählstil bei. Der Erzähler wechselt sehr häufig zwischen Savoy und zentralen Nebenfiguren, und kaum hatte ich mich in einen Handlungsstrang hinein gedacht, war er schon zuende und die Perspektive wechselte. Hier hätte ich mir weniger Stränge, weniger Antagonisten, oder jedenfalls längere Abschnitte zu den jeweiligen Figuren und mehr Fokus auf Charaktertiefe gewünscht.
Die Story ist sehr komplex, ebenfalls den verschiedenen Handlungssträngen und Interessen sowie den Wendungen im weiteren Verlauf geschuldet. Auch hier hatte ich stellenweise ein wenig mit dem Überblick zu kämpfen. An einigen Stellen arbeitet die Autorin mit bewussten Auslassungen und Cliffhangern, die erst im Nachhinein gelöst werden - oder auch nicht. In meinen Augen gelingt es der Autorin am Ende nicht, alle Perspektiven sinnvoll aufzulösen oder miteinander zu verknüpfen. Motivation und Wissen mancher Figuren wurden mir nicht ganz klar, Handlungen blieben nicht nachvollziehbar. Hier wäre vielleicht weniger etwas mehr gewesen.
*FAZIT*
Mir war zu viel los: Zu viele Figuren, die insgesamt zu flach blieben und die ich nicht greifen konnte. Zu viele parallele Handlungssträge, die für mich nicht sinnvoll aufgelöst wurden. Schade, aber dieser Roman war wohl nicht für mich.