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Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden. Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung; wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferr...
Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden. Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung; wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferrolle nicht annehmen. Der Vorfall liegt ein halbes Leben zurück, warum soll er immer noch bestimmen, was sie im Hier und Jetzt tut? 'Macht' ist ein Buch mit großer Schlagkraft. Eindringlich schildert Heidi Furre das Nebeneinander von Zweifel und Selbstbestimmtheit, Mut und Wut.
HEIDI FURRE, geboren 1985, hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. ¿Macht¿, ein NORLA-Empfehlungstitel 2021, ist der erste, der auf Deutsch erscheint. Heidi Furre arbeitet als Fotografin und lebt in Oslo. KAROLINE HIPPE studierte u.¿a. Skandinavistik und Anglistik in Leipzig und Berlin. Sie übersetzt aus dem Norwegischen, Dänischen, Schwedischen und Englischen, zuletzt Heidi Furre, Heidi Sævareid, Lotta Elstad und Ida Lødemel Tvedt.
Produktbeschreibung
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Makta
- Seitenzahl: 173
- Erscheinungstermin: 13. Februar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 121mm x 18mm
- Gewicht: 181g
- ISBN-13: 9783832167288
- ISBN-10: 3832167285
- Artikelnr.: 69348677
Herstellerkennzeichnung
DuMont Buchverlag GmbH
Amsterdamer Strasse 192
50735 Köln
Gebundenes Buch
Liv ist Mitte dreißig, verheiratet, hat zwei Kinder und nach außen hin ein perfektes Leben. Fast niemand weiß, dass sie vor Jahren vergewaltigt worden ist, auch ihrem Mann gegenüber hat sie es nie erwähnt. Sie ist nicht bereit, ein Opfer zu sein, versucht krampfhaft, das …
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Liv ist Mitte dreißig, verheiratet, hat zwei Kinder und nach außen hin ein perfektes Leben. Fast niemand weiß, dass sie vor Jahren vergewaltigt worden ist, auch ihrem Mann gegenüber hat sie es nie erwähnt. Sie ist nicht bereit, ein Opfer zu sein, versucht krampfhaft, das Trauma alleine zu verarbeiten und durchzustehen. Als in das Pflegeheim, in dem sie arbeitet, eine neue Patientin eingeliefert wird, droht die brüchige Fassade einzureißen, denn der Bruder der Frau ist ein bekannter Schauspieler, der vor einigen Jahren wegen Vergewaltigung angeklagt und freigesprochen worden ist. Die Vergangenheit holt Liv ein.
„Es war zu wenig Gewalt oder zu wenig Sex, tief in mir wusste ich, welches Wort ich hier nehmen sollte, aber ich brachte es nicht über mich, es aufzuschreiben. Konnte dieses Wort nicht ertragen, dieses verdammte Wort. Vergewaltigung.“ (Seite 27)
Die Ich-Erzählerin Liv ist eine zerrissene Persönlichkeit. Nach außen hin funktioniert sie perfekt, einer Maschine gleich erfüllt sie ihre Pflichten und verstellt sich gut. Innerlich aber zerreißt es sie, in jeder Minute, jeder Stunde und Sekunde darauf zu achten, dass der Vorfall, wie sie es nennt, sich nicht zurück in ihr Gedächtnis schleicht. Natürlich funktioniert dies nicht, denn je mehr man etwas verdrängen möchte, desto mehr will es mit Macht ans Licht. Der Roman gleicht Fetzen eines einseitigen Gesprächs, Liv erzählt und ich höre zu. Höre zu, wie sie erzählt, analysiert, relativiert und vergleicht. Wie sie versucht, einen Grund zu finden, wo keiner ist, wie sie mal belastbar und mal erschöpft erscheint; sie schwankt und tut alles dafür, damit sie nicht fällt. Wie sie leidet, stark ist und schwach, wie sie versucht, Worte für etwas zu finden, das unaussprechlich ist.
„Manchmal ist es schlimmer zu sagen, ich bin vergewaltigt worden, als tatsächlich vergewaltigt zu werden.“ (Seite 135)
Dieses Buch ist keine leichte Kost. Die Tat widert mich an, sie beschämt, macht wütend, kotzt mich förmlich an! Die Erzählweise ist dabei ungewöhnlich, der distanzierte Ton lässt eigentlich keine Nähe zu, aber trotzdem ist da der Hauch einer emotionalen Bindung, geht mir Livs Erzählung ein wenig nah. Es ist schwer für mich, für dieses Buch eine Bewertung abzugeben, es gibt sicherlich andere Bücher, die mich mehr berührten, aber das Thema beschäftigt mich natürlich trotzdem. Eine Geschichte, die mich beeindruckt hat, im Gedächtnis bleibt sie mir wegen dem nüchternen Schreibstil jedoch nicht.
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Gebundenes Buch
Es ist kein leichter Roman, keiner, den man mal eben liest, mal eben wegsteckt, denn thematisch dreht sich alles, was Heidi Furre hier schreibt, um Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt.
Auf den rund 170 Seiten begleiten Liv, die mit Mann und KIndern in Oslo lebt, gut situiert ist, und, was die …
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Es ist kein leichter Roman, keiner, den man mal eben liest, mal eben wegsteckt, denn thematisch dreht sich alles, was Heidi Furre hier schreibt, um Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt.
Auf den rund 170 Seiten begleiten Liv, die mit Mann und KIndern in Oslo lebt, gut situiert ist, und, was die wenigstens wissen, vor Jahren vergewaltigt wurde. Dieser Roman gleicht einem Protokoll dessen, was in ihrem Alltag, dem Danach, passiert, wie sie vehement versucht, nicht in die Opferrolle zu fallen, wenngleich die Tat als ständiger Begleiter, in unheimlich vielen Facetten, auftaucht.
Der Roman ist sehr fragmentarisch, sehr beobachtend, in weiten Teilen auch sehr distanziert und beschreibt, was diese Frau durchmacht. Auch, wenn ich Furres Wahl der stilistischen Mittel nachvollziehen kann, hatte ich tatsächlich Probleme damit, mich wirklich in den Roman einzufinden. Über die Distanz konnte es mich am Ende nicht überzeugen.
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Gebundenes Buch
Das Buch „Macht“ von Heidi Furre ist vom Norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt worden und behandelt das Leben der Pflegerin Liv mit Haus, Mann und zwei Kindern. Von außen betrachtet erscheint ihr Leben zunächst erfüllt und idylllisch. Das Innenleben von Liv …
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Das Buch „Macht“ von Heidi Furre ist vom Norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt worden und behandelt das Leben der Pflegerin Liv mit Haus, Mann und zwei Kindern. Von außen betrachtet erscheint ihr Leben zunächst erfüllt und idylllisch. Das Innenleben von Liv sieht aber anders aus. Sie wurde in ihrer Studienzeit vergewaltigt. Dieses einschneidende Erlebnis und seine Nachwirkungen lassen sie nicht los. Sie scheint die Vergewaltigung vor ihrem Umfeld, aber auch vor sich selbst verstecken zu wollen.
Das Thema ist definitiv nicht einfach zu verdauen, was bereits aus den ersten Seiten ersichtlich wird. Der Aufbau des Buches erfolgt eher weniger in Kapiteln, sondern beschreibt Momente und Situationen aus dem Alltag. Es sind unverhofft aufkommende Gedanken oder Gefahren, die Liv immer wieder an das traumatische Geschehen zurückversetzen.
Heidi Furre hat sich einem sehr wichtigen und sensiblem Thema gewidmet und auf authentischer Art und Weise die Perspektive einer Betroffenen geschildert.
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Gebundenes Buch
Die Macht der Gedanken
Liv führt ein Leben wie Tausende andere auch. Sie ist verheiratet, liebt ihren Mann und ihre beiden kleinen Kinder und arbeitet als Pflegerin. Doch eines Tages wird alles anders. Eine neue Patientin kommt ins Pflegeheim, deren Bruder vor Jahren als Vergewaltiger …
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Die Macht der Gedanken
Liv führt ein Leben wie Tausende andere auch. Sie ist verheiratet, liebt ihren Mann und ihre beiden kleinen Kinder und arbeitet als Pflegerin. Doch eines Tages wird alles anders. Eine neue Patientin kommt ins Pflegeheim, deren Bruder vor Jahren als Vergewaltiger angeklagt wurde. Mit Macht kommen die alten Erinnerungen zurück, kreisen um das Schreckliche, das ihr vor 15 Jahren geschehen ist und von dem bisher keiner weiß. Sie will nicht mehr daran denken, versucht sich abzulenken, nimmt Pillen zur Beruhigung – bis sie sich endlich einer Freundin anvertraut …
Heidi Furre, geb. 1985, hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. „Macht“ ist der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Die Autorin arbeitet als Fotografin und lebt in Oslo.
In relativ nüchternen und emotionslosen, meist nur kurze Sätze umfassenden Schreibstil, tauchen wir ein in Livs Gedankenwelt und fühlen ihre innere Zerrissenheit. Sie weiß nicht mehr was sie tun soll, will das Geschehene vergessen und geht doch heimlich zum Haus des Täters. Ihre Gedanken schweifen ständig ab, drehen sich im Kreis und lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Sie fragt sich stets nach einer gewissen Mitschuld und kommt nicht umhin, sich diese teilweise selbst einzugestehen. Die Tat selbst steht nicht im Vordergrund, sondern das, was sie aus dem Leben der Frau gemacht hat und wie sie deren Entscheidungen beeinflusst.
Trotz der Schwere des Themas und der vorherrschenden bedrückenden Stimmung konnte mich das Buch nicht voll überzeugen. Ich konnte die Handlungen der Protagonistin oft nicht nachvollziehen, da sie mir manchmal doch ziemlich unrealistisch und überzogen vorkamen.
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Gebundenes Buch
Liv lebt mit Mitte dreißig mit Mann und zwei Kindern in einem kleinen Häuschen Oslo und arbeitet als Pflegerin in einem Heim. Die Idylle trügt, ist Liv doch als junge Frau vergewaltigt worden., es wissen jedoch nur ganz wenige Menschen von dieser Tat, selbst Livs Mann nicht.
Dieser …
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Liv lebt mit Mitte dreißig mit Mann und zwei Kindern in einem kleinen Häuschen Oslo und arbeitet als Pflegerin in einem Heim. Die Idylle trügt, ist Liv doch als junge Frau vergewaltigt worden., es wissen jedoch nur ganz wenige Menschen von dieser Tat, selbst Livs Mann nicht.
Dieser Roman berührt ein sensibles Thema, es ist daher schwierig, für andere eine Leseempfehlung auszusprechen. Für mich als "Nicht-Betroffene" waren die Einblicke in die Gedankenwelt Livs - und von nichts anderem handelt das Buch - sehr interessant, teilweise erschütternd, dann ließen mich die Gedanken wieder ratlos zurück. Ihr kompletter Alltag, ihr ganzes Handeln scheint von der schlimmen Tat bestimmt zu sein, aber eigentlich will Liv nach außen hin eine aufrechte starke Frau darstellen. Das viele auf und ab in ihren Gedanken und ihrem täglichen Leben spiegelt für mich sehr gut das Seelenleben einer Betroffenen wider, die sich auch immer wieder unter anderen Frauen umschaut und überlegt, wer "statistisch gesehen" noch alles Opfer sein könnte.
Dafür, dass außer ein wenig Alltagsleben in dem Roman nicht viel passiert, wurden mir die Gedanken sehr nahegebracht und haben mich nachdenklich gemacht. Die Tat selbst wurde richtigerweise nicht beschrieben und das offene Ende zeigt auch hier für mich wieder zutreffend die Zerrissenheit von Liv.
Ein Buch, das vom Thema her nicht einfach ist, aber doch gut und flüssig zu lesen war. Auch diese Bewertung hier war für mich schwer in Worte zu fassen, mein Gefühl hält diese Geschichte jedoch für richtig und wichtig.
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Gebundenes Buch
»MACHT« von Heidi Furre, 🇳🇴 übersetzt von Karoline Hippe
[TW: Vergewaltigung; Depression; Medikamtensucht]
»Früher hielt ich mich für einen guten Menschen. Jetzt glaube ich, ich bin nicht besser, als ich sein muss. Dass ich, wenn es um Leben oder Tod ginge, …
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»MACHT« von Heidi Furre, 🇳🇴 übersetzt von Karoline Hippe
[TW: Vergewaltigung; Depression; Medikamtensucht]
»Früher hielt ich mich für einen guten Menschen. Jetzt glaube ich, ich bin nicht besser, als ich sein muss. Dass ich, wenn es um Leben oder Tod ginge, entweder wie angewurzelt dastehen oder kämpfen würde. Bei jeder Bedrohung sinke ich tiefer in meine schlimmsten Abgründe. Deshalb muss ich den Bedrohungen immer einen Schritt voraus sein.« (S.39)
Liv ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin des Romans »MACHT« von der norwegischen Fotografin und Autorin Heidi Furre. In ihrem Roman schreibt die Autorin über das Weiterleben nach einer Vergewaltigung, über den Willen und Weg, die Macht über sein Leben, Gedanken und Ängste zurückzugewinnen.
Liv, Anfang 30, lebt mit ihrem Mann Terje und ihren beiden kleinen Kindern Johannes und Rosa in einem Einfamilienhaus in Oslo und arbeitet als Pflegerin. Eine traumatisierende Vergewaltigung vor 15 Jahren prägt ihr scheinbar perfektes Leben: So ist der Gang zur Zahnärztin eine Herausforderung, ein Haus am Wald ist kann kein Zuhause werden, und auch Schlaf und Ruhe findet sie ohne Medikamente nicht mehr. Äußerlich bemüht Liv sich sehr, den Schein zu wahren und eine gute Frau, Pflegerin und Mutter zu sein. Ihrem Mann hat sie nichts von ihrer Vergewaltigung erzählt:
»Es gibt einen Raum, den ich nie geöffnet habe. Nein, es ist kein Raum, es ist ein Wald. Wenn es so große Teile von mir gibt, die Terje noch nie gesehen hat, gibt es dann auch solche Weiten in ihm? Was in den Tiefen des anderen existiert, ist unerreichbar. Der Gedanke ist zunächst erschreckend, aber er verschafft auch Respekt, ein Bewusstsein dafür, den anderen nie vollständig besitzen zu können. Ich gönne ihm das, was auch immer er zu verbergen hat, genauso, wie ich es mir gönne.« (S.60)
Als Leser:in erleben wir Liv’s Gedankenwelt, in der sehr deutlich wird, wie sehr dieses traumatische Erlebnis nicht nur ihre Gedanken selbst bestimmt, sondern ebenso ihre Angewohnheiten und Lebensentscheidungen beeinflusst. Wir erleben aber auch eine starke Frau, die ihr Leben wieder selbstbestimmt führen will. Im Roman entdeckt Liv die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle, die ihre Vergewaltigung nicht nur öffentlich thematisiert, sondern auch künstlerisch verarbeitet hat. Dies ist keine fiktive Romanfigur, sondern eine reale Person, von der zwei Fotos (1961) in der inneren Umschlagsgestaltung genutzt worden sind.
Ein wichtiges Buch, das den Fokus auf die Zurückgewinnung der Macht über sich selbst nach einer Vergewaltigung legt und dabei aufzeigt, wie traumatisch dies sein kann.
Die Autorin hat bereits 4 Romane veröffentlicht, die aber bislang nicht ins Deutsche übersetzt worden sind. Die lakonische, präzise und nüchterne Sprache unterstreicht die Thematik des Romans sehr gut und lässt einen das Buch quasi nicht mehr aus den Händen legen.
Große Leseempfehlung [TW*] für diesen mächtigen Roman.
[*TW: Vergewaltigung; Depression; Medikamtensucht]
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Gebundenes Buch
Liv, Mutter zweier Kinder ist fixiert auf ihr Äußeres, auch auf das anderer Frauen. Ihre Obsession begann mit Julia Roberts, in dem Film Pretty Woman. Liv verlässt das Haus nie ungeschminkt, lässt sich die Stirn regelmäßig glätten und besucht …
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Liv, Mutter zweier Kinder ist fixiert auf ihr Äußeres, auch auf das anderer Frauen. Ihre Obsession begann mit Julia Roberts, in dem Film Pretty Woman. Liv verlässt das Haus nie ungeschminkt, lässt sich die Stirn regelmäßig glätten und besucht regelmäßig ihr Fitnessstudio.
Als das Eklige, das sie von sich fernzuhalten versucht, geschah, war sie Anfang zwanzig. Sie lernte ihn, der “Es” mit ihr gemacht hatte, in einer Bibliothek kennen. Sie tranken Wein, dann mehr Wein und zum Schluss ging sie mit ihm zu ihm, obwohl sie müde war. Hinter ihm ging sie die Stufen hoch, folgte ihm, spürte keinerlei Unsicherheit. In seinem Flur begegneten ihr viele Schuhe und Mäntel, das weckte ihr Vertrauen. “Es” passierte dann nach einer kleine Rangelei, da lag er auf ihr und sie schaute aus dem Fenster und sah den Tauben zu, die sich auf dem äußeren Fensterbrett sortierten. Sie hatte so ein Gefühl, jetzt besser nichts mehr zu tun. Dachte an ihre Kleidung, die zu dünne Strumpfhose, der kurze Rock, ihre Schuhe im Flur, die sich in die anderen eingereiht hatten. Wartete, dass er auf ihr einschlief, eine Ewigkeit.
Liv arbeitet als Pflegerin, sie bekommt eine neue Patientin. Der Besucher der Patientin ist Schauspieler. Liv erinnert sich an die Verhandlung, seine. Er war der Vergewaltigung bezichtigt worden. Sie erträgt seinen Anblick eine Weile, doch dann beschäftigt er sie zunehmend. Wenn er kommt verschwindet Liv im Keller und dreht am Rad. Da unten läuft sie auf und ab, lässt ihre Gedanken Kreise ziehen, bis sie sich mit Benzodiazepinen zudröhnt und die Räume in ihrem Kopf, die sie nie betreten wollte, sich wieder schließen.
Fazit: Ein großer Roman, mit feinem Ausdruck. Die emotionalen und mentalen Nuancen fließen ineinander. Die Protagonistin schwankt zwischen dem Wunsch nach Selbstbestimmung, nicht zu zerbrechen, kein Opfer zu sein, ihren Ängsten, die in der Dunkelheit größer werden und ihren Selbstzweifeln, ob sie sich mitschuldig gemacht hat, weil sie zu vertrauensvoll war. Jeder Tag ihres Lebens kreist um diesen Vorfall, der nie passiert wäre, wäre diese Welt ein besserer Ort. Tatsächlich stößt einer von zehn Frauen “Es” zu. Dieser gelungene Roman macht sehr deutlich, dass ein Trauma, das unbehandelt, unverarbeitet bleibt, weiterschwelt, irgendwann getriggert wird, in alle Richtungen wächst und das Leben in einem Maße erschwert, das kaum auszuhalten ist.
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Gebundenes Buch
Ein Augenblick und was er langfristig zerstört
Heidi Furre nimmt in ihrem Roman „Macht“ eine Vergewaltigung in den Mittelpunkt. Aber nicht der Akt selbst wird thematisiert, sondern die Spätfolgen, wie ergeht es einer Frau, die lange lange nach der Tat scheinbar ein normales …
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Ein Augenblick und was er langfristig zerstört
Heidi Furre nimmt in ihrem Roman „Macht“ eine Vergewaltigung in den Mittelpunkt. Aber nicht der Akt selbst wird thematisiert, sondern die Spätfolgen, wie ergeht es einer Frau, die lange lange nach der Tat scheinbar ein normales und glückliches Leben führt? Welche Momente sind schlimm und wo ist das aufgebaute Trauma noch spürbar.
Mir hat das Buch sehr zugesetzt, auch wenn ich nicht annähernd solche Erfahrungen gemacht habe. Eine Lektüre, die einen zwar um eine fiktive Erfahrung reicher macht, aber mit einem unguten Gefühl im Bauch zurücklässt, denn es gibt viele solche Frauen wie die Protagonistin.
Daher sehr gut, dass die Autorin Heidi Furre sich dem Thema fiktiv stellt und es in aller unserer Mitten holt. Das Totschweigen und Verdrängen müssen ein Ende haben und auch das Freisprechen der Täter. Daher ein hartes, aber wichtiges Buch!
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Gebundenes Buch
as Cover passt sehr gut zum Inhalt des Romanes und spiegelt diesen wider. Von außen ist alles rosarot, aber innen ist die Protagonistin gebrochen, wie die Scherben auf dem Cover. Die Geschichte spielt in Norwegen. Liv, die Protagonistin hat ein gutes Leben. Lebt in einem schönen …
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as Cover passt sehr gut zum Inhalt des Romanes und spiegelt diesen wider. Von außen ist alles rosarot, aber innen ist die Protagonistin gebrochen, wie die Scherben auf dem Cover. Die Geschichte spielt in Norwegen. Liv, die Protagonistin hat ein gutes Leben. Lebt in einem schönen Einfamilienhaus mit ihrem liebevollen Ehemann und arbeitet als Pflegerin, was zwar eine körperlich anstrengte Tätigkeit darstellt, sie aber vollends erfüllt, da es Liv wichtig ist eine Sinnstiftende Tätigkeit auszuüben.
Doch gleichzeitig muss Liv mit einem Geheimnis und Geschehnis leben, das bereits 15 Jahre zurück liegt. Lediglich ihre beste Freundin ist in das Geheimnis eingeweiht. Liv wurde damals vergewaltigt und muss weiterhin mit den Auswirkungen der Vergewaltigung leben und zurecht kommen. Durch ihr nach außen hin perfektes Leben möchte sie diesen einen Tag vor 15 Jahren ein Stückweit ungeschehen machen. Ein sehr berührender Roman, der sich einem so wichtigen Thema stellt.
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Gebundenes Buch
Klappentext:
„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt …
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Klappentext:
„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden.Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung, wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferrolle nicht annehmen. Der Vorfall liegt ein halbes Leben zurück, warum soll er immer noch bestimmen, was sie im Hier und Jetzt tut? Doch als eine neue Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, deren Bruder vor Jahren wegen einer Vergewaltigung angeklagt worden ist, muss Liv ihr mühsam aufgebautes Leben verteidigen. Bei ihrer Familie und ihrer Freundin Frances findet sie Kraft und Trost: Sie wagt die Konfrontation und übt den Befreiungsschlag – denn sie will unbedingt die Macht über sich selbst zurück.“
Autorin Heidi Furres spricht in ihrem Roman „Macht“ Themen an, über die man nicht so ohne weiteres spricht. Es geht um den Umgang mit sexueller Gewalt, vielmehr geht es darum wie eine Frau der dies widerfahren ist, damit umgeht. Protagonistin Liv hat dies erlebt und sie erzählte es so gut wie niemanden. Selbst ihr Mann hat davon keine Ahnung. Einerseits ist es ihr Schutzschild damit irgendwie umzugehen aber ihrer Familie gegenüber ist es doch auch ungerecht da sie sie in vielen Situationen im Leben sie immer und immer wieder braucht. Einigen erscheint dies komisch, andere denken es ist ein Tick, aber die Wahrheit kennt nur Liv. Liv hat ihre Gewohnheiten und lebt damit, ihre Mitmenschen stellen dazu kaum Fragen aber dennoch. Sie gehört halt nicht zu der Spezies die sich offen hinstellt und ihre Lebensgeschichte in die Welt hinausposaunt. Schlussendlich stellt sich immer wieder die Frage wer hier die Macht über wem hat! Hat das Trauma Liv voll im Griff oder Liv das Trauma? Genau diese Entwicklung beschreibt Furres brillant in diesem Buch. Der Leser wird auf eine rasante und äußerst emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Man würde so gern mit Liv reden, ihr Mut machen endlich alles zu erzählen, damit ihre Seele zu erleichtern aber auch andere Frauen bzw. Menschen Mut zu machen diese Schandtaten öffentlich zu machen denn keiner ist damit allein! Liv ist mittlerweile so verbissen in diesem Trott das es schon selbst beim lesen weh tut. Sie muss ihren Weg selbst finden! Anders geht das nicht! Eine Wendung tritt ein als eine Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, ja, aber hier gilt es auch Grenzen einzuhalten und diese zu wahren. Furres erzählt die Geschichte brillant! Sie reibt viele Themen auf bis sie schmerzen. Ihr Wortwahl ist passend und der Ausdruck ebenfalls. Selbstredend ist die Geschichte keine leichte Kost aber es ist ein Meilenstein wenn auch über solche Opfer berichtet wird!
Ein gewaltiges Werk mit passendem Titel! 5 Sterne!
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