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Benutzername: 
hazlewood
Wohnort: 
aalen

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2022
Die Filiale
Etzold, Veit

Die Filiale


gut

Meinung:
Mit deutschsprachigen Thrillern ist es für mich ja immer eine solche Sache, mal können sie einen packen und entsprechen dem eigenen Lesegeschmack und ein anderes Mal, ist es eher nicht ganz so das, was man sich erhofft hat. Doch bei diesem Thriller ist meine Meinung nicht ganz so klar. Zunächst beginnt dieser nämlich wirklich durchaus spannend und weiß mit einer opening Szene zu beginnen, die einen schon neugierig und gespannt auf den Rest der Geschichte blicken lässt. Auch der Schreibstil des Autors ist doch sehr rasant, bietet durch sein rasantes Tempo auch den nötigen Schwung und einige cliffhanger. Und dennoch gerade ab dem Mittelteil empfand ich die Entwicklungen rundum die Spannung doch eher schleppend und doch ruhiger, zumindest plätscherte die Geschichte dann etwas vor sich hin. Hier hat mich der Autor leider ein bisschen verloren, dennoch nahm das ganze dann gegen Ende wieder an Fahrt auf und stimmte mich versöhnlich. Auch die Ermittlerkomponente hat Potential und stimmt mich auf weitere Bände neugierig.

Ein solider Thriller 3,5 bzw. 3 Sterne

Bewertung vom 28.08.2022
Das siebte Mädchen
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


ausgezeichnet

Meinung:
Ich war bereits von dieser Leseprobe zu dem Debütthriller "Das siebte Mädchen" mehr als begeistert und freute mich sehr, dieses nun endlich lesen zu könne. Und was soll ich sagen, dieser Thriller konnte mich wirklich sehr sehr begeistern. Zum einen hat die Autorin einen tollen Schreibstil, nicht unbedingt der typisch rasante und schnelllebige Schreibstil, den man oft gerade von so manch deutschem Autor gewohnt ist, ihre Spannung funktioniert auf einer ganz anderen Ebene. Viel subtiler und auf Atmosphäre ausgerichtet, baut die Autorin diesen Thriller auf und begeistert genau damit. Denn sie lässt sich für die Handlung und den Spannungsaufbau Zeit, sie entwirft eine tolle Stimmung, die spannend, prickelnd und sehr atmosphärisch ist und wusste mich so unheimlich an diese Geschichte zu fesseln.

Dieser Thriller geht mehr in eine sehr klassische Richtung des Spannungsgenres und überzeugt durch Atmosphäre und einen stetig ansteigenden Spannungsverlauf, der nicht besonders blutig oder grausam ist. Für mich ist die Autorin definitiv eine Neuentdeckung, die ich weiterhin im Auge behalten werde.

Bewertung vom 28.08.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


sehr gut

Meinung:
Über Jahre hinweg zählte Chris Carter für mich zu einem der besten Thrillerautoren überhaupt, vielleicht sogar der beste, doch mit diesem Thriller konnte er mich nicht vollständig überzeugen. Zwar ist dieser mittlerweile 12. Band mal wieder von Sekunde eins an super spannend und lässt einem förmlich das Blut in den Adern gefrieren, doch man hat das Gefühl der Autor versucht zwanghaft seine Thriller von Band zu Band blutiger zu gestalten und dies mit allen Mitteln, seien diese auch noch so abstrus und an morbider Kreativität kaum zu überbieten. Hinzu kommt in meinen Augen ein weiterer kleiner Kritikpunkt, denn Robert Hunter wird von Band zu Band immer mehr der alleinige Hero, der auf alles eine Frage hat, alle anderen Charaktere (so auch Garcia) wirken dabei wie unbedeutende Randfiguren.

Unabhängig davon liest sich dieser Thriller dennoch absolut spannend, er ist mehr als ein Pageturner und sprachlich rasant und temporeich, mehr als man sich von einem herausragenden Thriller erhoffen kann. Denn eines muss man dem Autor wirklich lassen, er kann Spannung und Atmosphäre erschaffen, wie kein anderer und genau das macht seine Thriller auch so unheimlich gut. Es ist blutig, eklig und man möchte am liebsten die Augen vor der Handlung verschließen, so böse und detailliert wird hier alles beschrieben und dennoch ist dieser Thriller so gut gemacht, so spannend, mit einer rasant ansteigenden Spannungskurve, dass man diesen bis zum Ende nicht aus der Hand legen kann und ihn förmlich inhaliert.

Für mich einer der schwächeren Bände aus der Reihe, aber immer noch mehr als gut!

Bewertung vom 28.08.2022
Intimitäten
Kitamura, Katie

Intimitäten


gut

Inhalt:
Die Protagonistin in diesem zweiten Roman der amerikanischen Autorin Katie Kitamura ist ganz frisch nach Den Haag gezogen und fühlt sich dort nicht zuhause. Als Dolmetscherin für den Internationalen Gerichtshof muss sie sich mit den grausamsten Verbrechen beschäftigen und wird dabei in nicht nur in einen Strudel aus Worten, sondern auch der Nähe zu einem Angeklagten konfrontiert. Gleichzeitig verliebt sie sich in einen Mann, der kurz darauf verschwindet. In seiner Wohnung stellt sich schnell die Frage nach Heimat, der Wahrheit und der Gerechtigkeit, sowie dem Umgang mit den Emotionalitäten und Themen unserer Zeit.

Meinung:
Dieses Buch ließ mich überaus ratlos zurück. Zwar ist es durchaus ansprechend geschrieben und vermittelt dem Leser durch die sanfte Art des Erzählens ein gewisses Wohlwollen der Geschichte gegenüber, doch so ganz hat sich mir deren Sinn nicht erschlossen.
Die Geschichte plätschert zu Anfang doch sehr stark vor sich hin. Zwar ist der Alltag einer juristischen Übersetzerin durchaus interessant und gewährt dem Leser neue Einblicke in eine Welt und deren unheimliche Relevanz, die uns normalerweise nicht so gewährt wird, allerdings gibt es rundherum so viele kleine angeschnittene Thematiken, die den Fokus doch stark von diesem Handlungsstrang wegleiten.

Dies ist auch eines der Hauptprobleme des Buches, denn für mich fehlte eindeutig ein roter Faden, eine wirkliche Thematik und Tiefe. So lässt sich dieses Buch natürlich schön lesen, es hat einige tolle Sätze und Denkanstöße, doch das große Ganze blieb für mich fern.
Ein Buch, welches man gerne liest, aber das einem das Warum schuldig bleibt.

Bewertung vom 20.08.2022
Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Ein Sohn fährt am Zuhause seines Vaters vorbei, doch als er dieses betritt muss er feststellen, dass dieser nicht mehr lebt... Er wurde umgebracht. Bei dem Versuch vom Tat zu fliehen, wird er entdeckt und eine Welle der Ereignisse bricht über dem kleinen Städtchen in Schweden herein. Denn der Sohn ist kein Unbekannter, sondern der im Norden Schwedens so bekannte Olof. Dieser soll damals Lina, ein junges Mädchen, vergewaltigt und anschließend getötet haben und nun wohl auch seinen Vater? Doch als die junge Polizistin Eira Sjödin ermitteln beginnt, ist bald nichts mehr wie es scheint und bald scheint jeder verdächtig und nichts mehr wie es scheint. Eira war damals neun, als Lina ermordet wurde, doch diese Vergangenheit soll sie auch mit 30 Jahren nicht ruhen lassen. Im Gegenteil, die Vergangenheit kommt immer näher, bis sie Eira eingeholt hat...

Meinung:
Tatsächlich viel mir der Einstieg in die Geschichte gar nicht so leicht, denn ich haderte zu Beginn doch stark mit dem sehr flapsigen und einfachen Schreibstil, der die ersten wenigen Seiten, durch die jugendliche Erzählweise aus der Vergangenheit häufig auch etwas vulgär wirkte. Hier überlegte ich tatsächlich, ob dich dieses Buch nicht besser wieder zur Seite legen sollte, doch am Ende bin ich unheimlich froh, dass ich dies nicht getan habe.

Der erste Fall rundum die Ermittlerin Eira Sjödin entwickelte sich nämlich zu einem herausragenden Kriminalroman der alten Schule, der sich vor den Klassikern der skandinavischen Kriminalliteratur wie Mankell oder Larsson nicht zu verstecken braucht, denn hier wird einem als Leser wirklich alles geboten.

Besonders begeistern konnte mich die wirklich großartig konstruierte Atmosphäre, die mich auf jeder Seite begeistern und gruseln konnte und in der jeder Bewohner des kleinen Städtchens verdächtig und mysteriös wirkte, was diesem Krimi nochmal eine ganz neue Spannung verleihen konnte.

Auch die Charaktere, besonders der der Ermittlerin, waren sehr gut, plastisch, und glaubhaft gezeichnet. So erlebte man zwar das Privatleben der Ermittlerin, allerdings war dies nie zu sehr im Fokus oder verdrängte gar die Spannung, es war einfach eine perfekte Mischung.

Für mich tatsächlich, abgesehen von den Anfangsschwierigkeiten ein toller und überzeugender Kriminalroman, der viel Spannung durch Atmosphäre erzeugen konnte und fast ohne Blut auskommt.

Bewertung vom 20.08.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Meinung:
Ich habe tatsächlich bereits den ersten Teil dieser Dilogie gelesen und diesen absolut geliebt und sofort verschlungen und konnte dementsprechend den zweiten Teil gar nicht mehr erwarten, zumal Julie Heiland seit Jahren zu einer meiner liebsten Autorinnen gehört.

Und auch in diesem Band beweist die Autorin eben genau, weshalb dies so ist. Sie hat einen wunderbaren Schreibstil, der einen als Leser sofort einzunehmen weiß, sodass man sich nach wenigen Seiten in der Geschichte befindet, die sich schon bald so vertraut anfühlt, wie das eigene Wohnzimmer und nicht wie "nur" eine Geschichte. Hinzu kommen liebenswerte, großartig ausgearbeitete Charaktere, die so nahbar und echt erscheinen, dass dieser Geschichte dadurch die nötige Tiefe und Emotionalität verliehen wird.

Für mich war dieses Buch wirklich ein erneutes Highlight, welches ich so so gerne gelesen habe und dass mich darauf hoffen lässt, schon bald ein neues Buch der Autorin in den Händen halten zu dürfe. Für mich die perfekte Unterhaltung.

Bewertung vom 15.08.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


ausgezeichnet

Inhalt:
Als Katja in den 1930er in Kiew aufwächst, scheint die Welt es wirklich gut mit ihr zu meinen. Während sie mit ihrer Familie das glückliche Landleben einer kleinen Bauernfamilie lebt, findet sie in dem Jungen, den sie kennt, seit sie klein ist, die große Liebe. Doch während Hochzeiten anstehen und das Familienglück perfekt scheint wird Katjas Welt immer mehr von Stalins Politik getrübt und schon bald lassen sich die bittere Armut, der Hunger und der Tod nicht mehr verbergen. Alles soll dem Kollektiv unterworfen werden, doch schon bald müssen die Ukrainer feststellen, dass es um mehr geht, als Kommunismus, es geht um ihren Tod.

Jahrzehnte danach, versuch Cassie, die selbst vom Schicksal gebeutelt wurde, die wohlgehütete ukrainischen Vergangenheit ihrer Großmutter aufzuarbeiten, doch welches Grauen und welches Leben sich dahinter verbirgt scheint unbegreiflich.

Meinung:
Mit diesem Buch hat die Autorin Erin Litteken nicht nur eine fabelhaft erzählte Geschichte geschaffen, sie hat auch ein fiktives Zeitzeugnis der Ereignisse der 1930er Jahre in der Ukraine geschaffen, einer Zeit, die viel zu wenig Aufmerksamkeit in der historischen Aufarbeitung bekommen hat und das heute im Jahre 2022 geradezu frappierend aktuell ist und gerade deshalb so unheimlich schmerzt.

Man muss definitiv sagen, dass die Stärke der Autorin darin besteht, das Schicksal in den Jahren rundum 1929ff. zu beschreiben, dieses wirkt so unglaublich authentisch und gut recherchiert, dass ich das Buch tatsächlich oft pausieren musste, da ich das Grauen kaum mehr ertragen konnte. So habe ich am Anfang oft noch bittere Tränen vergossen, zum Schluss war ich geschockt und emotional so aufgewühlt und betroffen, dass ich nicht einmal mehr zu einer Träne fähig war. Wenn ein Buch eine solche Emotionalität beim Leser auszulösen weiß, dann handelt es sich wirklich um große Literatur.
Die Autorin schafft es die Historie der damaligen Zeit so plastisch, versiert und nah an den wirklich stark und lebendig gezeichneten Protagonisten zu erzählen, dass man sich mit ihnen in den 1930er Jahren wähnt und beinahe Angst davor hat, die nächste Seite umzublättern, natürlich schwingt dabei auch stets das aktuelle Tagesgeschehen, wie ein dunkler Schatten bei der Lektüre mit.

Der andere Erzählstrang der Jahre rundum 2004 ist ebenfalls sehr schön erzählt, wenn auch nicht ganz so brillant, weiß aber dennoch durch viel Herz und Nahbarkeit, sowie liebenswerte Charaktere zu überzeugen.

Für mich definitiv eines der besten Bücher des Jahres, welches es geschafft hat mir für eine solch wichtige Historie die Augen zu öffnen und dieses nahbar in mein Gedächtnis einzubringen.
Eine Geschichte und ihre Charaktere, die ich sicherlich so schnell nicht vergessen werde und die eine festen Platz in meinem Leserherz bekommen haben!

Fazit:
Lesen!

Bewertung vom 11.08.2022
Im Feuer / Lilly Hed Bd.1
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch ist wirklich ein Paradebeispiel für einen überaus gut konstruierten und wirklich spannenden Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an zu fesseln wusste. Dabei legt die Autorin einen sehr flüssigen, vielleicht nicht unbedingt einen für einen Pageturner bekannten Schreibstil an den Tag, der aber so viel Spannung und atmosphärische Stimmung zu vermitteln weiß, dass dieser dadurch mittelbar sehr wohl zu einem wahren Pageturner wird.

Denn wer die klassischen Spannungsromane mag, die weniger den Fokus auf die grausamen Momente legt, sondern vielmehr auf Atmosphäre und Zwischentöne der Spannung, die gerade dadurch nochmals viel besser zur Geltung kommt... der ist bei diesem Buch genau richtig.

In meinen Augen ist dies ein perfektes Buch des Genres, dass einen leichten flüssigen Schreibstil hat, eine Ermittlerin, die interessant ist und genug Charaktere hat, um ein solches Buch tragen zu können und dabei eine unheimliche Portion Spannung, wodurch ich dieses Buch an einem Tag verschlungen habe.

Bewertung vom 11.08.2022
Sanfte Einführung ins Chaos
Orriols, Marta

Sanfte Einführung ins Chaos


ausgezeichnet

Inhalt:
Dani und Marta leben mitten im regen Treiben Barcelonas. Beides sind sie Freigeister, leben im Moment und sehnen sich nach Selbstverwirklichung. Während sie mit den Problemen ihrer Generation zwischen Jobsuche, festem Job und ansteigenden Mitpreisen zu kämpfen haben, verläuft ein Abend so ganz anders, als gedacht.
Denn während sie, ihn mit dem Hund vor die Tür schickt, zeichnet sich auf einem Schwangerschaftstest ein weiterer Strich ab... Marta ist schwanger.
Und plötzlich geraten beide in einen Strudel aus Emotionen, in dem nicht mehr so klar scheint, ob sich ihre Wünsche wirklich im Gleichklang befinden. Denn Marta ist schwanger und sie will das Kind nicht.

Meinung:
Dieses Buch beschäftigt sich mit einer Thematik, die oft in Büchern zu wenig Raum bekommt und die wohl doch diejenige Frage ist, die sich die meisten Frauen der heutigen Genration stellen: Bin ich bereit für ein Kind meine berufliche Selbstverwirklichung, meine Verwirklichung als Frau hintenanzustellen und muss dies überhaupt sein.

Dieses Buch konstruiert ein Kammerspiel der Extraklasse und entwirft zwei Protagonisten, die als Paradebeispiel einer Generation gelten könnten, da sie die Probleme der Geschlechter aufzeigt und dabei nie wertend wird oder Stellung bezieht. Nein, dieses Buch ist intellektuell genug, Fragen offen zu lassen, seinen Protagonisten Raum für Fragen, für Zweifel zu geben, auf die es eben oft nicht die eine Antwort gibt und genau diese hohe Kunst, des Verständnisses der eigenen Charaktere gegenüber, macht dieses Buch zu einem wahren Juwel.

Was die Autorin explizit und authentisch schafft, ist das Bild einer jungen Frau zu erschaffen, die dem heutigen Bild einer selbstbestimmten Frau in all ihren Facetten erschreckend nahe kommt. Sie skizziert eine Frau, die sich nach Freiheit sehnt, die sexuell selbstbestimmt ist und beruflich auf eigenen Beinen stehen möchte und die dabei verletzlich ist und die Frage nach einem Kind und Karriere nicht so einfach zu beantworten weiß. Mit klugen Sätzen, die literarisch auf höchstem Niveau sind, die dem Leser oftmals wie Steine um die Ohren fliegen, weil sie in der Poesie so viel Wahrheit besitzen, erklärt sie, wie sich Marta fühlt und darin können sich sicherlich so viele Frauen wiederfinden.

Aber auch die männliche Sicht kommt hierbei nie zu kurz oder wird weniger beleuchtet, ganz im Gegenteil. Auch der Charakter des Dani wird überzeugend und als glaubhafte "Gegenstimme" entworfen. Gerade diese gegenteiligen Positionen, die aber nicht trennscharf ineinander passen, macht diese Geschichte so unglaublich faszinierend, klug und sprachlich herausragend.

Fazit:
Ein Buch, welches sprachlich brilliert, dessen Charakterstudie von einer einmaligen Intensität und Intelligenz zeugt und dass die Fragen einer ganzen Generation zu verarbeiten weiß und dabei stehts Farbe bekennt, aber sich in Neutralität hüllt. Für mich eines der beeindruckendsten Bücher der letzten Jahre, eine Charakterstudie eines Paares und eine Geschichte, die die Ängste und Sorgen einer Genration aufzuzeigen vermag.

Beeindruckend.

Bewertung vom 11.08.2022
An den Ufern von Stellata
Raimondi, Daniela

An den Ufern von Stellata


ausgezeichnet

Meinung:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass dieses Buch sicherlich eines der schönsten und stilistisch ansprechendsten Cover hat, die ich überhaupt je gesehen habe, so kunstvoll und schön, wie es auch diese Geschichte ist.

Dies ist der Debütroman italienischen Autorin Daniela Raimondi und mit diesem Roman hat sie definitiv ein literarisches Meisterwerk erschaffen, weshalb ich weitere Bücher von ihr kaum mehr erwarten kann!

Wie es die Autorin schafft das Leben einer ganzen Genration auf dem Weg durch alle Widrigkeiten, durch Liebe und immer mit dem Blick auf die Natur , mit all den Verletzlichkeiten und Schwierigkeiten und dem tiefen Bedürfnis nach Zuneigung und Akzeptanz erzählt, das habe ich selten in einer solch glaubwürdigen Perfektion lesen dürfen. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund beschönigt nichts, sondern zeigt klar auf, wie Verletzlichkeit, Wut, Trauer, und wie Liebe entsteht und dabei entwickelt sich ein Roman über Genrationen hinweg, ein Roman der über das Leben erzählt, dieses erklärt und dabei epochal authentisch bleibt und den Leser staunend zurücklässt.


Dabei besticht sie durch großartige Charaktere, die ebenso glaubhaft, wie ungewöhnlich eigensinnig und gerade dadurch so bestechend großartig und einzigartig werden, dass man diese als Leser wohl nie ganz vergessen werden. Dabei wird durch den literarisch perfekt anmutenden Schreibstil eine ebenso starke Verletzlichkeit, wie Lebendigkeit gegenüber dem Leben aufgezeigt, dass man dieses Buch mit einer Bereicherung verlässt.

Fazit:
Eines der besten Bücher des Jahres, das man einfach erlebt haben muss!!