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Christina P.
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1103 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2024
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.1


gut

Cosy Crime auf dem Campingplatz
Bei Cosy Crime dachte ich bisher automatisch an britische Teatime, dass es mich auch auf einen Campingplatz zu einer Tasse Kaffee verschlagen kann, wollte ich mal ausprobieren. Hier ist es Björn Kupernikus, ehemaliger Schauspieler und Kaffeeliebhaber, der kurz nach seiner Ankunft auf dem Campingplatz Himmelreich eine Leiche aus dem Wasser fischt, Hündin inklusive. Lange hat er sich auf seine Rolle als TV-Kommissar vorbereitet, jetzt hat er die Chance zu glänzen. An seiner Seite und nicht minder pfiffig die exzentrische Künstlerin Annabelle Schäfer, welche in der angrenzenden Ortschaft lebt. Und so ermitteln die beiden zwischen Ruderclub und Sommerfest, treffen auf eine selbsternannte Bürgerwehr ebenso wie auf übereifrige Jounalistinnen, Fernsehteams und Stand up Paddler und sind der Polizei stets eine Wurstzipfel-Länge voraus.
Der Krimi ist tatsächlich eher gemächlich gehalten mit einer Prise Humor und lässt sich locker herunterlesen. Kupernikus war mir als Person jedoch ein wenig zu letztes Jahrhundert, auch Annabelle war mir manches mal etwas zu anstrengend. Auf den sich wiederholenden Wortwitz mit dem Namen des Hauptermittlers Fass hätt ich gut verzichten können, das war mir einfach zu flach. Manches mal hat mir der Pfiff gefehlt, einige Charaktere bedienten sich doch arg der Klischee-Kiste. Dadurch blieb der gesamte Krimi doch sehr auf Distanz, so wirklich im Geschehen drin war ich leider nicht und das hat mir gefehlt. Das war weder wirklich Krimi noch weder wirklich Cosy, zum richtigen Mitermitteln ebenso wie zum Wohlfühlen mir zu wenig.

Bewertung vom 30.12.2024
Kento, Katie

Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.


ausgezeichnet

Spannender Jugendthriller mit sehr vielen Plot-Twists
Robyn liebt True Crime und Cold Cases, kennt jede Folge des Podcasts „Whispering Ivy“ und hat seit Jahren die Wohnung nicht mehr verlassen. Stattdessen macht die 17-jährige Homeschooling und vertreibt sich die Zeit damit, das gegenüberliegende Hotel Ambrosia zu beobachten. Ein Hotel, welches für diverse Kriminalfälle bekannt ist. Erkennt sie das richtig, mietet sich grad ihre Chatfreundin Michelle in dem Hotel ein? Warum hat sie Robyn nichts davon erzählt? Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, die mutmaßliche Michelle wird vor Robyns Augen im Hotel betäubt und verschwindet, die sofort gerufene Polizei kann jedoch keine Spuren einer Straftat ausmachen. Am liebsten würde Robyn selbst das Hotel stürmen und Michelle suchen, doch ihre Gesundheit hält sie in der Wohnung gefangen. Da spielt ihr der Zufall in die Hände und sie bekommt unerwartet Hilfe.

Zitat: Sie hatte gewusst, dass das Ambrosia zwei Sorten von Menschen besonders anzog. Solche, die nicht mehr atmend aus diesem Gebäude herauskamen, und jene, die schuld daran waren.

Die Beschreibung des Romans erinnert stark an Hitchcocks Klassiker Ein Fenster zum Hof, einer von Robyns Lieblingsfilmen. Robyn ist auf die Wohnung ihrer Großtante Nelly beschränkt, beobachtet das gegenüberliegende Hotel und die Leute darin und glaubt, eine Straftat beobachtet zu haben, ohne Beweise vorlegen zu können.
Für mich war das Buch ein voller Erfolg auf ganzer Linie. Ich hab mich wahnsinnig gut unterhalten gefühlt, mitgerätselt, mitgefiebert und mich von so einigen Twists überraschen lassen. Mit zu der Spannung beigetragen hat auch der sehr abwechslungsreiche Stil mit Chatunterhaltungen, e-Mailkorrensondenz und Robins gezeichnete Hotelfassade mit den Einträgen, wer wo wohnt und arbeitet. Eine Skizze, welche sie im Lauf des Romans überarbeitet.
Stark mitgefiebert habe ich bei den späteren vor-Ort-Ermittlungen im Hotel, bei welchen Robyn Unterstützung von einem Charakter erhält, welcher mir ebenfalls gut gefiel. Die beiden ergänzten sich sehr gut, zumal Robyn ihre lange Isolation von der Aussenwelt schon im Verhalten anzumerken ist. Bei einigen Szenen wollt ich vor Spannung das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe die Erkenntnisse jedesmal genutzt, um mitzurätseln und hinter das Geheimnis nicht nur um Michelles Verschwinden zu kommen.
Der Begriff Nervenkitzel beschreibt das Buch perfekt und wer Jugendthriller im Stile von Holly Jackson mag wird auch dieses Buch lieben.

Bewertung vom 30.12.2024
Hill, Melissa C.;Stapor, Anja

Villa Obscura


gut

Gute Idee, mir fehlte schnell die Spannung
Die erfolgreiche Fotografin Constanze Eschede führt ein exklusives Fotostudio in einer alten Villa am Brocken. In dieses lädt sie zur großen Halloween-Party und öffnet hierfür auch ihren Kostümfundus für einige Gäste. Die Party ist ein voller Erfolg, die Stimmung auf ihrem Höhepunkt, als plötzlich die Gäste zum Aufbruch genötigt werden. Alle Gäste bis auf sechs Jugendliche, die fortan von zwei Maskierten festgehalten und auf aussergewöhnliche Weise gefoltert werden. Mit welchem Ziel? Und warum hat die Gastgeberin Constanze sich auf ihrer eigenen Party nicht blicken lassen?
Die Handlung ist abwechslungsreich gestaltet, die Perspektiven wechseln zwischen den Personen, ohne allzu schnell zuviel zu verraten. Dabei stehen die Geiseln in unterscheidlichem Verhältnis zur Gastgeberin wie z. B. ein Model oder ein angehender Fotograf. Dass nicht alle gut auf Constanze zu sprechen sind kristallisiert sich nach und nach heraus. Trotzdem darf lange gerätselt werden, warum ausgerechnet diese sechs Jugendlichen gefangen gehalten werden und warum.
Nebenbei der Dynamik zwischen den Jugendlichen finden noch einige wichtige Themen Erwähnung, welche mehr oder minder in die Gesamtproblematik hineinspielen. Ab einem bestimmten Twist verschob sich der Fokus und mich konnte die Handlung nicht mehr so recht packen, das mögen andere LeserInnen anders empfinden. Vor allem wohl auch, weil mir gewisse Sympathien abhanden gingen und ich den lebensgefährlichen Einsatz der Beteiligten nicht mehr nachvollziehen konnte. Ganz davon abgesehen, dass die gesamte Aktion doch sehr an den Haaren herbeigezogen war. So wunderte ich mich gleich zu Beginn schon, dass die Gäste sich alle so leicht aus der Villa komplementieren ließen, obwohl die Party noch voll im Gange war. Und eine gewisse Entdeckung am Schluss samt weiterem Verlauf war mir dann auch zuviel des Guten.

Bewertung vom 15.12.2024
Kingfisher, T.

The Hollow Places


sehr gut

Die Welt hinter der Wand
Karas Welt befindet sich im Umbruch. Nach der Scheidung zieht die Graphikdesignerin zu ihrem Onkel und hilft in dessen kuriosem Wundermuseum aus. Zudem sorgen ihre Besuche im Café gegenüber für ausreichend Abwechslung, wenn sie sich mit dem exzentrischen Barista Simon austauscht. Ein plötzliches Loch in der Wand des Museums weckt kurz darauf die Neugier der beiden, da sich dahinter nicht nur ein surreal langer Gang auftut, sondern sie hinter einer verbarrikadierten Tür eine völlig unglaubliche Welt vorfinden. Eine Welt, in welcher der Horror nicht lange auf sich warten lässt.

„ Wir könnten chinesisches Essen bestellen und den Glückskeks befragen.“

Ich liebe es, wenn die Protagonisten in fremde Welten stolpern. Erst recht, wenn dort nichts so ist, wie es zunächst scheinen mag, die Idylle trügerisch ist und das Grauen im Verborgenen lauert. Als angenehm empfand ich auch, dass Kara und Simon vom Alter her eben bereits mitte bis ende 30 sind und anders agieren als Leute anfang 20. Von Simons Anspielungen an gewisse Elemente der Popkultur ganz zu schweigen. Und um es mal vorweg zu nehmen: Das Buch ist komplett frei von Romantik und es gibt auch kein Geflirte zwischen den beiden. Was mir auch alles sehr zusagte.
Warum ich nur 4 von 5 Sternen gebe? Ich fand das Buch zwischen dem latenten Horror, welcher sich mit dem Loch in der Wand in die Leben der beiden einschleicht, bisweilen etwas langatmig. Zudem, welcher langjährige Horrorfilm-Konsument (Simon) betritt eine fremde Welt, ohne sich den Ausgangspunkt sorgfältig zu markieren? Von diesen Kritikpunkten abgesehen hat mir das Buch viel Spaß bereitet. Insbesondere die Beschreibungen des Wundermuseums waren recht unterhaltsam, sowohl ohne als auch mit Horroreinlage.
Dies war mein erstes Buch der Autorin und wird nicht mein letztes von ihr gewesen sein. Gerade die an den klassischen Horror erinnernden Elemente (laut ihrer Aussage basiert das Buch auf einer klassischen Horrorerzählung) sowie die erwachseneren Charaktere mit ihren jeweiligen Eigenarten konnten mich überzeugen.

Bewertung vom 15.12.2024
Christie, Agatha;Bottier, Isabelle

Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3


ausgezeichnet

Tödliche Weihnachten, graphisch gut umgesetzt
Mit diesem Graphic Novel habe ich mir mal einen Poirot-Krimi in Comicform gegönnt, dessen Inhalt ich bisher noch nicht kannte. Aufgemacht ist die Story wie ein klassischer Whodunit: Der Patriarch lädt zu Weihnachten seine eher minder als mehr geliebte Familie ins Herrenhaus ein und wird über Nacht brutal ermordet. Ein Motiv hätten alle Anwesenden gehabt, also wird der belgische Detektiv Poirot um Hilfe gebeten.
Wie gewohnt begleitet man Poirot bei seine Befragungen und hat die Gelegenheit, eigene Mutmaßungen zum Mord anzustellen. Beim Graphic Novel sind, ähnlich wie in Film und Theater, einige Details in Bildform statt als gelesenes Wort vorhanden. Wobei mir die graphische Umsetzung ganz gut gefallen hat. Die Personen lassen sich gut unterscheiden, Mimik umd Gestik gut erkennen und das Buch kommt im Großformat daher. Zusätzlicher Pluspunkt: Das Buch ist, bis auf wenige Ausnahmen, mit Seitenzahlen versehen.
Zur Story selbst kann ich soviel sagen: Es gibt die für Agatha Christie gewohnten Twists und am Ende überzeugt Poirot mit seinen brillianten Schlussfolgerungen.
Eine in meinen Augen gelungene graphische Umsetzung mit schönen Details und thematisch sehr gut in die Adventszeit passend.

Bewertung vom 08.12.2024
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


ausgezeichnet

Die schöne Spionin des Königs
Erzählungen, die auf alten Legenden basieren, faszinieren mich. In diesem Fall ist der Roman angelehnt an die Spionin Xi Shi, die (wie ich erfahren habe) zu den vier großen Schönheiten der chinesischen Geschichte gezählt wird. Die Legende um Xi Shi habe ich erst nach dem Roman gelesen und finde, der Roman passt ganz gut hierzu (wobei ich die Legende nur in Kurzform kenne).
In Ann Liangs Roman ist die junge Frau Xishi so schön, dass die Eltern sie nur verhüllt hinaus lassen, um sie vor der Gewalt der Männer zu schützen. Vor allem durch die Nachkriegszeit sind noch viele feindliche Soldaten in der Gegend, was eine gewisse Gefahr mit sich bringt. Um den Sieger des Krieges, den jungen König Fuchai des Nachbarlandes Wu, zu hintergehen hat der Berater des Königs der Yue, Fanli, die Idee, eine schöne Spionin nach Wu zu schicken, welche dem dortigen König den Kopf verdrehen und ihre Heimat mit den notwendigen Informationen für eine Angriff versorgen soll. Xishi willigt ein und wird nach einem Crashkurs in Sachen höfischen Benehmens mit ihrer Freundin zum feindlichen König gesandt.
In vielen Teilen deckt sich der Roman mit dem Original, so Kleinigkeiten wie die Dauer der Ausbildung unterscheiden sich jedoch schon. Ab der Ankunft im Palast der Wu halte ich die Errzählung primär für die Fantasie der Autorin. Während dieser Zeit kann Xishi ihre Stärken geschickt ausspielen, was mir gut gefiel. Hierzu kann ich auch sagen, dass der Stil der Autorin angenehm poetisch ist und auch auf seine Art zur damaligen Zeit passt. Ebenso ist das Ende sehr bewegend, das Schicksal, welches Ann Liang Xishi zugedacht hat hat mich emotional berührt. Ebenso die zarte Liebesgeschichte zwischen Xishi und Fanli, dem Berater des Königs, welche eigentlich nicht sein darf. Ein wunderschönes Buch in einer ebenso schönen Aufmachung.

Bewertung vom 08.12.2024
Hannig, Theresa

Parts Per Million


sehr gut

Gewalt erzeugt Gegengewalt
Puh, dies ist ein Roman, welcher mich auf mehreren Ebenen überrascht hat. Zunächst: Die Handlung spielt in naher Zukunft, die Auswirkungen des Kimawandels werden immer deutlicher. Und dennoch ist die Lobby der Wirtschaft groß genug, um Legislative und Exekutive für ihre Zwecke einzuspannen und weiterhin den Kurs der Gewinnmaximierung auf Kosten der Umwelt zu fahren. In dieser Welt lebt Autorin Johanna, die nach einem guten Thema für einen neuen Roman sucht und zufällig miterlebt, wie eine friedliche Sitzblockade von Klimaaktivisten fast in einer Schlägerei endet. Von der Chuzpe der jungen Leute beeindruckt will sie mehr über sie erfahren und versucht, sich in die Aktionen der Klimaktivisten einzubringen. Zunächst nur als Beobachterin. Hierbei wird sehr schnell deutlich, in welch veraltetem Rollenklischee Johanna in Wirklichkeit lebt und dass sie zunächst bei sich anfangen muss, bevor sie etwas Großes verändern will.
Soweit so gut, bis hierhin war erstmal noch alles drin und ich war neugierig, in welche Richtung die Handlung driften würde. Die Gewalt, mit welcher Klimademonstranten selbst bei friedlichen Aktionen zu kämpfen hatten, haben mich bei Lesen regelrecht schockiert, scheinen aber unweit von der Realität zu liegen. Auch die darauf folgende Gewaltspirale im Buch hat mich ziemlich erstaunt, war allerdings in sich nachvollziehbar aufgebaut.
Ein weiterer, bewegender Aspekt des Romans sind die kleinen Kurzmeldungen zu Beginn eines jeden Kapitels. News in Kurzform, welche z. B. über Umweltkatastrophen berichten und zunächst wie in der Zukunft angesiedelt wirken, in wirklichkeit jedoch Originalzitate der jüngsten Vergangenheit sind.
Das Buch ist nicht ohne und zeigt eine dystopische Zukunft, wie sie verlaufen könnte.

Bewertung vom 08.12.2024
Böhm, Nicole

Das schwarze Element - Band 7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf der Suche nach der Lösung zum Sieg
Erwartungsvoll stürzte ich mich in das Finale und wurde nicht enttäuscht. Während sich Seelenwächter und Menschen ihre Wunden lecken und auch emotional mit dem Erlebten zu kämpfen haben, dreht die Gegnerin noch mehr auf. Ich will hier gar nicht groß vorweg greifen, das Leseerlebnis muss man einfach selbst genießen. Vor allem die Lösung, wie die Endgegnerin letztlich besiegt werden könnte, machte mich richtig hibbelig endlich herauszufinden. Zum Schluss lässt die Autorin die Geschehnisse noch etwas ausfaden, so dass man am Ende nicht ratlos dasteht, sondern noch miterleben kann, wie es an diversen Ecken und Enden der Betroffenen weitergeht. Ungewohnt, im Nachhinein betrachtet gefällt mir das ganz gut, diese Informationen noch zu erhalten, insbesondere was Lionsgate betrifft.
Wer die bisherigen Folgen gelesen hat kommt um das Finale natürlich nicht drunherum und kann sich auf so einige Highlights und Überraschungen freuen. Alles in allem eine klasse Reihe mit einem hervorragenden Ende!

Bewertung vom 08.12.2024
Tordasi, Kathrin

Birds of Paris - Das magische Pendel / Vögel von Paris Bd.1


ausgezeichnet

Paris voller Magie
Kathrin Tordasi ist ein Garant für fantastische Vielfalt, mit diesem Kinderbuch ist ihr wieder ein Highlight gelungen. Diesmal lässt sie die junge Léa die magische Seite von Paris entdecken. Dies geschieht zunächst durch Zufall, als sie ein Mädchen dabei beobachtet, das sich mit einem Vogel unterhält und kurz darauf vor jemandem flieht. Über sie lernt sie weitere Kinder kennen, die allesamt eine besondere magische Fähigkeit haben.
Besonders gefallen hat mir die Idee, welche hinter der Magie steckt und mit einem besonderen Vogel zu tun hat, dem Schimmervogel. Zwischen magischen Funken, Federmasken und den Katakomben der Unterwelt erlebt Léa schon kurz darauf ein Abenteuer mit ihren neuen Freunden, welches mit so einigen Überraschungen und Gefahren aufwartet. Und natürlich mit einem Feind, welcher die Magie für seine eigenen Zwecke nutzen will.
Das Buch ist wahnsinnig spannend gestaltet gleich von der ersten Seite an. Die Charaktere sind wunderschön ausgearbeitet und die magischen Ideen einfach zauberhaft. Auch die Freundschaft der Kinder untereinander sowie der Zusammenhalt während des Abenteuers konnten mich überzeugen.

Bewertung vom 08.12.2024
Talbot, Rosie

Sixteen Souls / Souls-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

Gefahr für die Yorker Geisterwelt
Charlie ist ein Freak. Zumindest glaubt der 16-jährige, dass alle so über ihn denken. Denn seit seinem Unfall muss er nicht nur zwei Beinprothesen tragen, sondern sieht auch die Geister der Verstorbenen in York umherwandeln. Mit dem leidlichen Nebeneffekt, dass er für die Geister massiv ist, diese ihn also berühren können, während sie ansonsten durch Menschen und Wände hindurchgleiten. Dies und so gewisse Todesschleifen sorgten in der Vergangenheit dafür, dass Charlie in für Aussenstehende ziemlich merkwürdige Situationen geriet. Und jetzt meidet er andere so wie die anderen scheinbar ihn meiden. Selbst von seinen besten Freunden hat er sich distanziert. Einzig mit seinen Geisterfreunden hat er noch regelmäßigen Kontakt.
Und in dieses Leben stolpert nun Sam, der ebenso plötzlich wie unerwartet in York auftaucht und sich wie ein Stalker an Charlie hängt. Und vor dem ihn eine der Geisterfrauen eindringlich warnt. Wer ist Sam, was will er von Charlie? Und warum verschwinden plötzlich Geister aus York?
Mit Charlie hat die Autorin einen sehr interessanten Charakter erdacht. Nicht nur wegen seines Handicaps, sondern vor allem wegen seiner Fähigkeit, die Geister zu sehen und mit ihnen ganz normal zu sprechen. Tatsächlich fand ich es sehr erfrischend, wie und auf welche Weise er mit einigen Geistern richtige Freundschaften pflegt, sogar ein Geisterhund ist dabei.
Sam, auf dem atmosphärisch gestalteten Cover der Hintere im Bild, wirkt zunächst sehr verdächtig, wie er Charlie regelrecht verfolgt. Er hat eine gänzlich andere Einstellung zu den Geistern, welche ich wie Charlie als etwas unbedarft empfand. Dass die beide beginnen, etwas für einander zu empfinden, kam mir etwas zu plötzlich, da fehlte mir das Kribbeln. Dafür wartet der Roman mit richtig viel Spannung und Grusel auf und die Hintergründe zu den verschwundenen Geistern hatten es nochmal so richtig in sich.
Loben möchte ich auch die fantastischen Details, mit welchen die Autorin den Roman ausgeschmückt hat. Insbesondere die Charaktere diverser Geister konnten mich überzeugen. Aber auch so manch andere magische Ideen.
Ein in meinen Augen geniales Geisterabenteuer mit Spannung, Grusel und queerem Herzklopfen.