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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1035 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2024
Nothing but Spies 1: Nothing but Spies
Fesler, Mario

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies


ausgezeichnet

Cleveres Mädchen enttarnt neue Nachbarn als Agentenfamilie
Neuer Undercover-Auftrag: Macht Erfinder Hypnos ausfindig.
Einsatzort: Trockenstedt.
Deckname: Familie Lurking.
Observierungsobjekt: Familienvater der Familie Lopez.
Damit hat Vincent Lurking nicht gerechnet: Obwohl er im Vorfeld keine Mühen gescheut hat, um sich als neuer Mitschüler für Celia Lopez interessant zu machen, zeigt diese ihm die kalte Schulter. Wie soll er da an ihren Vater herankommen, der in Verdacht steht, hinter dem Decknamen Hypnos zu stecken? Stattdessen durchschaut die clevere Celia sogar noch die Top-Agententarnung und zwingt Vincent, gemeinsame Sache zu machen, um seine Enttarnung nicht auffliegen zu lassen. Denn seine Karriere wäre damit wohl erstmal erledigt. Und dass ihr Vater ein genialer Erfinder sein soll, nein, für Celia ausgeschlossen.
Das Buch ist das reinste Lesevergnügen. Die Agenten-Gadgets der Fake-Familie Lurking bieten so manche Überraschung, Virtual Reality mit eingeschlossen. Spaßbremse Vincent bleibt nichts anderes übrig, als mal aus sich heraus zu kommen und Celia, vom Leben in der Kleinstadt gelangweilt, hat endlich die Action, welche sie schon so vermisst hat. Und der Fall selbst bietet ebenfalls noch einiges an Überraschungen.
Klarer Fall von must-read! Der erste Band bietet einen in sich abgeschlossenen Fall, liefert zugleich eine Überleitung in ein weiteres Abenteuer.

Bewertung vom 27.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


weniger gut

Fängt stark an, lässt stark nach
Dieses Buch gehört zu denen, welche eine klasse Grundidee haben, die jedoch besser und stimmiger hätte ausgearbeitet werden müssen, um auf voller Länge zu überzeugen. Denn der Anfang hat mich noch gecatcht: Ein Teehaus, welches sich nachts in eine Blut-Bar für Vampire wandelt. Ausgerechnet die Wesen, welche seit dem neuen Regenten noch stärker geächtet werden als zuvor. Mal ehrlich, das hat doch was. Besitzerin des Tee-Blut-Etablissements ist Arthie Casimir, die mitsamt ihrem besten Freund Jin sowie noch zwei weiteren Charakteren zu der Kategorie gehört: Vom Alter und Verhalten her knapp zwanzig, aber mit Erfahrung und Einfluss wie mitte dreissig. Auch so ein Punkt, der mich schnell störte: Entweder sind sie alle jung, oder eben alle älter und mächtiger, dafür dann aber ohne dieses pubertäre Verhalten. Hier gab es beides in einem, keine gute Mischung. On the top kommt ein geplanter Einbruch, welcher so dilettantisch abläuft, sorry, das war indiskutabel. Und wie sich hinterher herausstellte glatt unnötig. Entsprechend stürzte mein Interesse am Buch mit jeder Unlogik und Unstimmigkeit im Roman mit steigender Geschwindigkeit gen Baseline.
Tja, was soll ich noch groß sagen? Lieblose Pseudo-Gangster-Einsätze von Charakteren, die noch in der Pubertät stecken, aber den Erfahrungsschatz von mindestens zehn Jahre älteren Profis besitzen sollen. Das rissen die wenigen Überraschungen zwischen den naiven Handlungen dann auch nicht mehr raus, um mich überzeugen zu können. Und die Love Interests, also naja, überzeugend ist was anderes, da kribbelte nicht wirklich was.

Bewertung vom 27.05.2024
Onyekas Superkraft / Academy of the Sun Bd.1
Okogwu, Tolá

Onyekas Superkraft / Academy of the Sun Bd.1


gut

Jugendliche Superhelden in nigerianischem Academy-Drill
Onyeka fühlt sich als Aussenseiterin: Nicht nur wegen ihrer dunkleren Hautfarbe, sondern vor allem wegen ihrer wilden Lockenmähne. Als besagte Lockenmähne erste Anzeichen bietet, dass in Onyeka eine Art Superkraft schlummert, reist ihre Mutter mit ihr nach Nigeria und lässt ihre Tochter vorerst an der Acedemy of the Sun unterrichten. Dort ist Onyeka plötzlich eine unter vielen mit magischen Kräften.
Die Idee an sich gefällt mir, wie ausgerechnet die Besonderheit des Mädchens, für welche sie sich bisher geschämt hat, nun zu ihrer Superkraft wird: ihre wilde Lockenmähne. Einfühlsam wird auch geschildert, welch Arbeit diese Haare machen können, was wohl vielen so gar nicht bewusst ist. Auch das Lernen magischer Fähigkeiten und die Hintergründe, woher diese Magie überhaupt kommt, haben mir gefallen.
Allerdings gibt es auch so manche Punkte, welche mir eben weniger gefielen. So hat mich gleich von Beginn an gestört, dass ausgerechnet Onyekas Mutter ihre Tochter regelrecht zur Aussenseiterin erzogen hat, indem sie ihr z. B. einredete, sie hätte mit ihrem widerborstigen Haar einen regelrechten Störfaktor auf dem Kopf, statt ihr von Beginn an beizubringen, ihr Haar und sich selbst so zu akzeptieren, wie sie ist. Und dass sie okay ist so, wie sie ist. Das hätte ihren Charakter gegenüber anderen Kindern deutlich gefestigt, zumal ihre beste Freundin sich einen Klacks darum schert, was andere ganz eventuell denken könnten. Und dass ihre Mutter Onyeka sämtliche Privatveranstaltungen verbietet ausser Schulunterricht und Kirche hat sie zusätzlich von allen anderen Kindern abgeschottet. Das hat mich von Beginn an so gestört an dem Buch, diese toxische Übermutter, dass es mir schon früh die Lesefreude minderte.
An der Academy störten mich ebenfalls einige Punkte: Nicht nur, dass mal wieder die Kinder in sogenannte Häuser eingeteilt werden, die gegeneinander kämpfen sollen. Das Thema gab es bereits zur Genüge. Sondern vor allem, dass die Kinder die ganze Zeit kämpfen lernen sollen, ohne, dass auch nur eines der Kinder das mal hinterfragt. Wirklich nicht? Auch nicht das Motto, dass die Kinder ihre Magie nur zum Wohle des Landes einzusetzen haben? Lassen sich Kinder und Jugendliche wirklich so blind zu kleinen Soldaten rekrutieren, sich wild kämpfend gegeneinander antreten? Da hatte ich mehrfach so meine Zweifel und diese halbmilitärische Atmosphäre behagte mir so gar nicht.
Die Idee der Quelle der Magie sowie die Idee, Scham in Stärke zu verwandeln, haben mir schon ganz gut gefallen. Die toxische Übermutter sowie der halbmilitärische Aufbau der Akademie, den keines der Kinder hinterfragte, erstaunlicherweise nicht mal Onyeka als Neuankömmling, nahmen dem Ganzen jedoch zuviel Faszination.

Bewertung vom 27.05.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Plötzlich Nixe
Bei diesem Buch haben mich sowohl der Klappentext als auch dieses traumhaft gestaltete Cover neugierig gemacht. Bei Nixen hab ich so diese Vorstellung einer Mischung aus anmutig und Raubtier im Kopf. Tatsächlich scheint Devin ihren Jugendfreund auch fast umzubringen, als sie sich unerwartet im Badesee in eine Nixe verwandelt. Ausgerechnet in das Wesen, wovor ihre Oma sie früher so eindringlich warnte. Und dann die Aussicht auf eine Schule an der norwegischen Küste für Jugendliche, die sich in Wesen zu Lande oder zu Wasser vewandeln können, hach, das klingt doch vielversprechend. Tatsächlich entwickelt sich die Story bereits vor der School of Myth&Magic schnell spannend, schließlich wird Devins Welt unerwartet auf den Kopf gestellt. An der Schule selbst war ich gespannt, wie sich der Aufbau des Buch nun entwickeln wird: Der übliche Jugendalltag, nur mit zusätzlichen Fähigkeiten? Zumindest hatte ich kurzfristig die Sorge, denn Devin begegnet gleich zu Beginn sowohl dem unnahbaren Schönling der Schule als auch der Standard-Zicken-Bitch. Okay, der Schönling hat von der Autorin noch einen interessanten Background erhalten und entpuppte sich nicht als egozentrischer Vollidiot, sondern tatsächlich als sympathischer Charakter. Wobei auch ein zweiter Typ mit dem Potential, Stressfaktor Nummer eins zu sein, noch für einige Überraschungen sorgte. Naja, und die Zickenbitch, die hätte die Autorin mMn gern unbitchiger gestalten können, wäre auch für das Mädchen selbst deutlich entspannter gewesen. Denn der angedeutete Clinch war gar nicht nötig, zumal Devin jedwede Streitigkeiten jedesmal von vornherein abgeblockt hat. Was mir wiederum ganz gut gefiel, wer bleibt denn schon deeskalierend, wenn man von der Seite provoziert wird? Devin schafft es, und das auch sehr glaubhaft.
So, genug zu den Charakteren (auch wenn es da noch einige weitere Erwähnenswerte gäbe), nun zur Handlung: Es geht in einem guten Tempo voran, gleich von Beginn an. Steine im Weg umschwimmt unsere neugeborene Nixe gekonnt und beweist mehrfach Mut und Cleverness. Vom Schulalltag sind hauptsächlich Szenen eingebaut, welche die Handlung voranbringen. Denn hinter dem Rätsel um Devins magische Herkunft verbirgt sich eine noch viel größere Gefahr, und es ist nicht eindeutig erkennbar, wer Freund und wer Feind ist.
Dies war mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin. Das Buch bietet ein spannendes Abenteuer, auch unter Wasser, etwas Romantik und eine große magische Bedrohung. Lohnt sich auf jeden Fall!

Bewertung vom 27.05.2024
Nightowls
Tordasi, Kathrin

Nightowls


sehr gut

Dystopische Interpretation unserer Gegenwart
In einer Welt, in der sich Chaos und Ordnung stets die Waage halten, droht ein Ungleichgewicht alles in die Apokalypse zu ziehen. Nyx und James, Boten der Nacht, versuchen dies ebenso zu verhindern wie ihr Gegenspieler, der Orden des Ersten Tages, Jagd auf alle Nachtboten als potentielle Chaosbringer macht. Und mittendrin deuten erste Anzeichen darauf hin, dass ein neuer Chaosträger die Welt ins Unheil zu stürzen droht.
Eine atmosphärische, wenn auch zugleich stellenweise verwirrende dystopische Urban Fantasy. Zwar wusste ich, dass ich bei Kathrin Tordasi nicht umgehend alles sofort erklärt bekommen werde, doch bei diesem Buch blieb es mir zu lange zu undurchsichtig. Lag es an den Perspektivenwechseln? Lag es daran, dass die Leute nicht mal klar miteinander reden wollten? Oder dass die Lesenden zu lange im Ungewissen gelassen werden sollten? Schwer zu sagen. Auch das Prinzip von Nacht und Tag, Chaos und Ordnung und die darauf zurückgreifenden magischen Fähigkeiten der Einzelnen blieben mir lange Zeit zu schwammig, so dass irgendwann bei mir die Ungeduld die Neugier besiegte. Als angenehmen Kontrast empfand ich da eine aussenstehende Person, Seherin Birdie, welche von allen die für mich verständlichste Sicht auf die Dinge hatte.
Ja, das Buch bietet echt gute Ideen und gelungene Überaschungen, hat mir jedoch einiges an Durchhaltevermögen abverlangt, um das Ganze zu durchblicken bzw. abzuwarten, bis die Charaktere endlich mal mit- statt übereinander sprachen. Positiv möchte ich auf jeden Fall erwähnen, dass die Story so gestaltet ist, dass sie mitsamt der ersten Anzeichen der Apokalypse perfekt in unsere Gegenwart passt.

Bewertung vom 23.05.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


weniger gut

Kleine Handlung im großen Setting
Mit diesem Buch hat die Autorin leider keine spannende historische Fantasy abgeliefert, wie ich zunächst gehofft hatte, sondern einen zähen Roman ohne wirkliches World- und Charakterprofil. Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Die Hausangestellte Luzia kann sich durch kleine aufgesagte oder gesungene Reime ihre Arbeit erleichtern und mal eben ein verbranntes Brot wieder genießbar machen oder ihr nicht vorhandenes Verhandlungsgeschick auf dem Markt kompensieren, indem sie aus den Eiern im Korb ein paar mehr macht. Ihre Hausherrin erwischt sie dabei, will vor anderen Bekannten damit angeben und macht damit Personen auf sich aufmerksam, welche die Magie nutzen wollen, um sich beim König einzuschmeicheln.
Das Ganze spielt im 16. Jahrhundert in Spanien. Schon vor dem Hintergrund der kirchlichen Gegebenheiten fand ich das Zurschaustellen der magischen Fertigkeiten äussert dümmlich, aber die Leute schienen keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass Luzias Gabe als Teufelswerk verurteilt werden könnte. Hinzu kommt eine weitere Person mit magischem Hintergrund, der Vertraute ihres neuen Gönners und Namensgeber des Romans, in welchen Luzia sich natürlich verliebt, damit die Story funktioniert.
Nachdem Luzia bereits zu Beginn diesen in meinen Augen dümmlich-naiven Start hinlegte ging es leider nur minderspannend weiter. Letztendlich ließe sich die Handlung auf wenigen Seiten zusammenfassen, das Ganze wurde nur aufgebläht durch viele Überlegungen, Erinnerungen und Erzählungen, wodurch es den Anschein hatte, es würde mehr geschehen. Für historische Fantasy bot mir die Autorin deutlich zu wenig historische Details, die paar Kleiderbeschreibungen rissen da nichts raus und die politischen Hintergründe verblieben unter ferner liefen. Es gab keine Szene, in welcher ich das Gefühl hatte, ich könnte mich jetzt komplett hineindenken, es fehlte einfach zuviel Worldbuildung. Auch die emotionale Basis der Charaktere blieb sehr blass. Tagelang im Kerker, Folter inklusive, aber was macht das mit den Leuten? Egal, wird nicht drauf eingegangen. Das einzig emotionale, worauf die Autorin sich konzentriert hat, war Luzias Liebessäuselei dem Vertrauten gegenüber. Und selbst das konnte mich nicht überzeugen. Das Ende war dann überzogene Fantasy pur, da entstanden plötzlich magische Super-Fähigkeiten, welche weder mit dem Kinderkram zu Beginn vergleichbar waren noch auch nur ansatzweise erklärt wurden.
Ich weiß, die Autorin kann es deutlich besser. Diesen Roman kann ich von ihr leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 30.04.2024
Die Nacht der Königinnen
Handel, Christian

Die Nacht der Königinnen


ausgezeichnet

Tödliche Königsspiele
Königliche Ränkespiele sind zuweilen tödlich. Das weiß auch König Gideon, der sich vor kurzem den ihm rechtmäßig zustehenden Thron zurückerobert hat. Darüber ist das Volk ebenso unglücklich wie über seinen neuesten Befehl: Alle adligen Mädchen im heiratsfähigen Alter sollen zur Brautschau an den Hof kommen, ohne Ausnahme. Für die etwas burschikosere Alixandra bedeutet dies einen Crashkurs in höfischem Benehmen und dann bloß nicht dem König positiv auffallen, damit sie schnell wieder nach Hause kann. Natürlich bleibt es nicht bei einem harmlosen Zusammentreffen samt Ballabend, dann gäbe es dieses Buch nicht.
Gleich vorweg: An diesem Buch habe ich einfach alles geliebt! Es geht schon zu Beginn los, als Alix sich im Bogenschießen übt und so gar nicht zur Ballkleid- und Gossip-Fraktion gehört. Dann die Szenen im Königshaus, die unheimlichen Details sowie die erschütternden Hintergründe zu König Gideon und dessen Familie. Mehrfach hab ich überlegt, ob er nur Opfer, oder auch vom Opfer zum Monster in Menschengestalt wurde, wodurch die Handlung sich lange Zeit gewisse Geheimnisse bewahrte. Natürlich gibt es auch so manche Überraschungen und ja, gefährlich wird es ebenfalls. Szenen, in welchen Alix mehrfach ihren Mut beweisen kann und an ihren Aufgaben wächst. Auch die anderen Mädchen, welche zu Hofe geladen wurden, bieten ein Potpourri an Charakteren, unter denen sich Freundin und Feindin schon bald herauskristallisieren. Und Verbündete kann Alix an ihrer Seite gebrauchen, denn die Spielzüge des Königs sind unvorhersehbar.
Wer hier auf romantischen Ballkitsch hofft könnte enttäuscht sein, allen anderen wünsche ich spannende Lesestunden mit diesem herrlichen Buch voller Wendungen, vielfältiger Charaktere und einer überzeugenden Protagonistin.

Bewertung vom 30.04.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

So geht Spannung!
Schon als ich das erste Mal die Beschreibung zum Buch las wusste ich, das Buch kann nur gut sein. Und meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Gleich zu Beginn lässt der Autor die junge Journalistin Sofia durch Buenos Aires jagen. Der Schutz in der Britischen Botschaft währt nicht lange, ein paar Bombenangriffe kommen dazwischen. Zu ihrem Glück ist auch Jayden vor Ort, offiziell als Praktikant in der Poststelle, inoffiziell Mitglied der Last Line of Defense, Team Omega. Dank seiner Profiausbildung gelingt den beiden die Flucht, doch die Verfolger sind mächtig und ihnen schnell auf der Spur.
Erzählt wird die Handlung in zwei Zeitsträngen, welche beide auf ihre Weise unterhaltsam sind. Während man Sofia und Jayden auf ihrer Flucht begleitet, erfährt man nebenbei, wie das Team Omega gebildet wurde, wie Jayden rekrutiert und mit seinen Teammitgliedern Leonarda alias Lenny und Erik ausgebildet wurde. Und was es mit der Last Line of Defense überhaupt auf sich hat, von der kaum jemand weiß.
Das Agenten-Feeling ist hoch, Spannung und Unterhaltung ebenfalls. Es gibt so manch überraschende Wendungen, einige davon tödlich. Langweilig wurd es mir beim Lesen nie, Längen gibt es auch keine. Ganz im Gegenteil, das Buch ist der reinste Pageturner und ich fiebere der Fortsetzung jetzt schon entgegen. Eine absolute Lese-Empfehlung!

Bewertung vom 29.04.2024
Die Letzte der Sturmkrallen / Kings & Thieves Bd.1
Kim, Sophie

Die Letzte der Sturmkrallen / Kings & Thieves Bd.1


gut

Koreanische Assassine spielt ein Spiel auf Leben und Tod
Die noch recht junge Diebin und Auftragskillerin Lina wird von der Gruppe der Schwarzkraniche gezwungen, für diese unter niederen Bedingungen zu arbeiten. Bei einem ihrer Aufträge wird ein Dokkaebi-Artefakt zerstört. Der Anführer der Dokkaebi erscheint daraufhin im Reich der Sterblichen und holt sowohl den Anführer der Schwarzkraniche als auch Lina zu sich in sein Reich. Dort bietet er Lina ein Spiel an: Entweder schafft sie es, ihn, den König der Dokkaebi, innerhalb von 14 Tagen zu töten und kann wieder zurück zu den Menschen. Oder sie bezahlt mit ihrem Leben. Lina lässt sich auf das Spiel ein, doch wie tötet man einen Unsterblichen?
Koreanische Mythologie, weibliche Assassine (koreanisch: Amsalja), das Reich der Dokkaebi (eine Art menschenähnlicher Kobold), dazu das ausdrucksstarke Cover: Ja, das war ein Buch, welches ich unbedingt lesen wollte. Das Buch fing auch wirklich gut an, ließ nur leider mit der Zeit einfach darin nach, mich noch wirklich packen zu können. Die Grundidee ist klasse, die magischen Elemente ebenfalls, der Anfang sowieso, nur mit der Zeit verschob sich das Ganze zusehends auf eine doch recht vorhersehbare Charakterentwicklung, wirkliche Überraschungen blieben aus. Selbst die große Wendung, ja, die hab ich einfach viel zu früh bereits vorausgeahnt, als dass ich noch überrascht gewesen wäre. Zudem konnte ich irgendwann mit der Protagonistin nichts mehr anfangen, sie behauptete viel zu häufig, wie kampferfahren und gefährlich sie sei, ließ jedoch keine überzeugenden Taten für sie sprechen. Und zum Finale hin, sorry, das war mir zu heroisch-überzogen, um noch ansatzweise glaubhaft zu sein. Und das ärgert mich, weil die Idee soviel Potential bot, und dann wurd aus der toughen Diebin nur eine naive Angeberin ohne wirkliche Pläne. So schade. Auch das Worldbuildung hätte noch etwas umfangreicher ausfallen dürfen, die Palastküche fand ich jetzt nur minderspannend.
Starke Idee, fängt stark an, lässt stark nach.

Bewertung vom 29.04.2024
Valentina Amor. All you need is love (oder so)
Kempen, Sarah M.

Valentina Amor. All you need is love (oder so)


ausgezeichnet

Eine göttliche Liebeskomödie
Liebeskummer-Alarm im Hause Amor: Der Gott der Liebe versumpft lieber im Plüschbademantel auf dem Sofa und zieht sich Liebesschnulzen rein, statt weiterhin Menschen zu verlieben. Eine Katastrophe in den Augen seiner Mutter Aphrodite. Die Chance für Tochter Valentina, sich vor Großmutter Aphrodite zu beweisen und endlich die Ausbildung zur Liebesgöttin anzutreten. Ihre Aufgabe: Zwei Teenager miteinander zu verlieben. Nichts leichter als das, Pfeileschießen kann Valentina. Zudem ist sie voll ausgerüstet mit dem Wissen aus sämtlichen Liebesschnulzen. Kann ja nur schiefgehen!
Valentina ist schon ein aussergewöhnlicher Charakter: Liebenswert und übereifrig, aber von Zwischenmenschlichem hat sie Null Ahnung. Entsprechend eckt sie an ihrem ersten Tag als Neue an der High School auch überall an und wird binnen kürzester Zeit als Freak abgestempelt. Dabei hat sie nur etwas zu direkt nachgefragt. Und das ist nicht das einzige, was alles schiefläuft. Zum Glück erhält sie bald unerwartet Hilfe in Sachen Menschsein, dennoch entpuppt sich dieser simple Auftrag als schwieriger als zunächst erwartet.
Schmunzeln, mitfiebern, schmunzeln, der Roman ist herrlich chaotisch lustig. Schon die Beschreibung zu Beginn, wie es im Hause Amor zugeht (ich verrate keine Details), hat sofort Lust auf mehr gemacht. Dass Valentina so überhaupt keine Ahnung von Kommunikation unter Jugendlichen hat erstaunte mich schon etwas, da sie doch sämtliche Liebesgeschichten geschaut und gelesen haben will. Andererseits macht grad dieses Manko die Geschichte so überaus lustig und liebenswert. Zudem gefiel mir, wie die Jugendlichen auf ihre Art zusammenhalten und Valentina in diese Clique nach und nach hineinwächst. Und ihr besonderer Sidekick sollte auch noch erwähnt werden.
Eine fantastisches Buch voller Liebe und Humor.