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Benutzername: 
Sophie H.
Wohnort: 
Rastede

Bewertungen

Insgesamt 120 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2022
Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


ausgezeichnet

Weinliebe

Greta wächst als Ziehkind in der Winzerfamilie Hellert auf. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und hat das Geheimnis um ihren Vater mit in den Tod genommen. Greta muss auf dem Hof hart mit anpacken, hat aber immer das Gefühl, nicht wirklich zur Familie dazuzugehören. Die Hellerts ziehen ihre eigenen drei Kinder immer vor. In der Familie Hellert regiert noch der Vater Harald. Er bestimmt für alle Familienmitglieder, wie deren Leben zu verlaufen hat. So darf Greta auch nicht ihr Abitur machen und Lehrerin werden, sondern muss eine Ausbildung zur Winzerin absolvieren, die ihr aber wie auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Doch dann verliebt sich Greta – ausgerechnet in einen ihrer Ziehbrüder.
Die Geschichte um Greta hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Protagonistin ist zehn Jahre älter als ich und ich bin mit denselben Sprüchen groß geworden. Ob es nun um den Wehrdienst geht – ein ordentlicher Junge muss gedient haben – oder um die Schulausbildung von Mädchen. Die Autorinnen verstehen es erstklassig, die Zeit um 1970 wieder zum Leben zu erwecken. Außerdem ist das Thema Weinanbau ganz hervorragend recherchiert und es hat mir großen Spaß gemacht, in diese Welt einzutauchen. Wer selber gerne Wein trinkt, für den in diese Liebes- und Lebensgeschichte ein unbedingtes Muss. Im Herbst soll schon der nächste Band erscheinen. Ich kann es kaum noch erwarten!

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


ausgezeichnet

Wir sind alle Opfer von Opfern

Franziska, genannt Zissy, kehrt nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurück. Ihre Mutter ist mittlerweile verstorben und ihr Vater hat ein Nervenleiden, was dazu führt, dass er immer gebrechlicher wird und dringend Hilfe benötigt, wovon er aber nichts wissen will. Bisher hat sich Monika, Franziskas ältere Schwester, hingebungsvoll um den Vater gekümmert. Nach einem Eklat hatte Monika aber einen Nervenzusammenbruch und hält sich nun in einer Klinik auf. Zissy muss sich also nun um ihren Vater kümmern, ob sie will oder nicht. Gleich nach dem Abitur kam es zu einem großen Zerwürfnis zwischen Vater und Tochter und Zissy verließ ihr Elternhaus. Beim Entrümpeln des Elternhauses kommt Franziska einem großen Familiengeheimnis auf die Spur, von dem sie nicht einmal ansatzweise etwas geahnt hat!
Gisa Klönne hat hier eine tolle Familiengeschichte aus der Perspektive zweier Personen geschrieben. Abwechselnd wird aus der Sicht von Vater Heinrich und der Tochter Franziska erzählt. Dabei tauchen beiden Protagonisten oft in ihre Erinnerungen ab. Zissy muss erkennen, dass ihr die Rolle des schwarzen Schafes der Familie unausweichlich seit ihrer Geburt zugeschrieben wurde. Beim Lesen des Buches wurde mir klar, wie sehr wir Kinder auch mit der Vergangenheit und Kindheit unserer Eltern verwoben sind. Klönnes Schreibstil ist gewaltig. Man meint förmlich die Hitze des Sommers auf der Haut zu spüren. Ich musste mich ein wenig einlesen, doch dann konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Titel und Cover sind allerdings ein wenig irreführend. Hier wartet kein sommerleichter Ferienroman, den man mal eben so am Strand liest, sondern eine spannende Familiengeschichte mit vielen Wendungen, aber auch Themen wie Alter und Tod. Von mir gibt es 5 Sterne!

Bewertung vom 20.03.2022
Leo und Dora
Krup, Agnes

Leo und Dora


ausgezeichnet

Leise und gefühlvoll

Wie der Titel „Leo und Dora“ schon vermuten lässt, geht es um eine Liebesgeschichte. Um eine leise und gefühlvolle Liebesgeschichte, die einem trotz des leisen Tones schnell in ihren Bann zieht. Leo war in Österreich, genauer gesagt in Wien, ein sehr gefeierter Schriftsteller, aber nun will ihm schon seit Jahren kein neues Werk mehr gelingen. Wenn er nicht den Anschluss an seine Bekanntheit verlieren will, muss schnell ein neues Manuskript verfasst werden. So fährt Leo auf Einladung seiner Agentin nach Amerika. Im Jahre 1948 mit dem Schiff eine mehrwöchige Expedition. Dort angekommen, muss Leo feststellen, dass das Haus, in dem er unterkommen sollte, ein Nacht zuvor bis auf die Grundmauern abgebrannt ist. So kommt Leo unfreiwillig im Gästehaus von Dora unter. An allem und an jedem hat Leo etwas auszusetzen. Er vergrault die Angestellten von Dora und auch die anderen Gäste haben es nicht leicht mit ihm. Doch dann freundet er sich doch mit der resoluten Dora an. Eine Liebesgeschichte entspinnt sich und beide vertrauen einander die großen Geheimnisse ihres Lebens an.
Agnes Krups Sprache ist sehr gefühlvoll, ja fast poetisch. Sie beschreibt so ausdrucksstark, dass man das Gefühl hat, selber im See mitzuschwimmen. Auch in das Jahr 1948 lässt sie mit ihrer Wortwahl den Leser perfekt eintauchen. Ein tolles Buch, das ich nur weiterempfehlen kann!

Bewertung vom 05.03.2022
Man vergisst nicht, wie man schwimmt
Huber, Christian

Man vergisst nicht, wie man schwimmt


ausgezeichnet

Unsere Geschichten machen uns aus

Der 15jährige Pascal, den alle nur noch Krüger nennen, hasst den Sommer. Er hasst den Sommer, weil er nicht mehr schwimmen kann und weil er sich nicht verlieben darf. Er kann nicht schwimmen und darf sich nicht verlieben, denn dann würde sein Geheimnis ans Licht kommen. So hofft er, dass auch niemand mehr weiß, warum alle ihn nur noch Krüger nennen, denn auch das hängt mit seinem Geheimnis zusammen. Wenn er doch nur erst 20 Jahre alt wäre und endlich sein Geheimnis abstreifen kann! Doch dann katapultiert sich Jacky, das Mädchen aus dem Zirkus, in sein Leben. Krüger wehrt sich, doch es passiert, was passieren musste: Sein Herz macht einen Trommelwirbel, wenn er nur an Jacky denkt.
Das Jahr ist noch relativ jung, aber dieses Buch wird mit Sicherheit einer meiner Buch-Highlights des Jahres werden. Ich konnte es kaum beiseitelegen. Die Sprache und die tollen Beschreibungen haben mich zurück in das Jahr 1999 geworfen. Krügers Geheimnis, das erst am Ende gelüftet wird, hat mich gar nicht mehr losgelassen. Mit meinen Spekulationen lag ich vollkommen falsch. Mit dem Buch bekommt man nicht nur eine tolle und spannende Geschichte, sondern auch etwas zum Nachdenken: „Unsere Geschichten sind das, was uns ausmacht“. Fazit: Muss man unbedingt gelesen haben!

Bewertung vom 05.03.2022
Lange Krallen (eBook, ePUB)
Uschmann, Oliver; Witt, Sylvia

Lange Krallen (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein starkes Team

Leonie hat sich im Tierheim in Bobby auf den ersten Blick verliebt. Sie und ihr Kater verstehen sich blind ohne viele Worte. Aber eines versteht Leonie nicht: Warum knurrt ihr Kater die neuen Nachbarn immer an. Okay, sie sind megapingelig, streng gläubig, leben nach einem sehr strengen Zeitplan und ihr Sohn Oskar ist total nervig, aber das kann doch nicht der Grund sein! Dann passieren gleich mehrere Einbrüche in dem Dorf, das normalerweise im Dornröschenschlaf liegt. Ehe Leonie und Bobby sich versehen, sind sie auf Einbrecherjagd.
Mich hat das Buch leider ein wenig enttäuscht, dabei fand ich das toll gestaltete Cover und den Klappentext sehr viel versprechend. Die falschen Fährten, von denen die Rede ist, fand ich ein wenig knapp angelegt. Die Auflösung am Ende ziemlich daneben. Ich kann hier nicht konkreter werden, ohne zu spoilern, aber diese Werte möchte ich meinen Kindern nicht vermitteln.
Die Wortwahl ist für das anvisierte Alter ab 10 Jahre angemessen. Leseanfänger hätten damit definitiv Probleme. Für Kinder ab 10 hätte das Buch aber gerne noch etwas umfangreicher sein dürfen. Gestört hat mich der Flattersatz. Teilweise gibt es Zeilenwechsel mitten in der wörtlichen Rede, wo es vom Platz her noch gar nicht nötig gewesen wäre. Das stört den Lesefluss ungemein und verwirrt. Von mir daher nur 4 Sterne.

Bewertung vom 23.02.2022
Jeder Tag für dich
Greaves, Abbie

Jeder Tag für dich


ausgezeichnet

Schmerz der Ungewissheit

Seit 7 Jahren steht Mary jeden Abend mehrere Stunden immer an derselben Stelle auf dem Bahnhof. Sie trägt ein Pappschild in der Hand, versehen mit der Aufschrift „Komm nach Hause, Jim!“. Eines Abends wird Mary dort von Alice entdeckt, die neugierig auf die Frau mit dem Schild ist und sie auf einen Drink einlädt. Nach anfänglichem Zögern öffnet sich Mary ihr gegenüber und erzählt ihr ihre Geschichte oder besser gesagt: das, was sie für ihre Geschichte hält. Alices Neugier ist geweckt. Wer ist Jim? Wo ist er abgeblieben? Warum kommt er nicht nach Hause? Und warum hält Mary nach all den Jahren immer noch an ihrer großen Liebe fest? Anfänglich will Alice nur eine gute Story, um mit einem guten Artikel ihre Stelle bei der Zeitung, für die sie als Journalistin arbeitet, zu halten. Dann redet Alice sich ein, dass sie das Ganze nur macht, um Mary zu helfen, muss schließlich aber erkennen, dass die ganze Geschichte auch mit ihrem eigenen Leben zusammenhängt.
Das Buch hat mich sehr berührt und ich konnte es zum Schluss kaum beiseitelegen, hat es doch einen wahren Kern, der auch mich sehr nachdenklich gemacht hat, denn auch ich kenne diese Art von Wunden. Der Schreibstil von Abbie Greaves ist herrlich leicht, man fliegt regelrecht durch die Seiten. Sie beschreibt die Figuren so stark, dass man das Gefühl hat, ihnen selbst gegenüber zu stehen. Das Buch ist sehr lesenswert!

Bewertung vom 17.02.2022
Die gigantischen Dinge des Lebens
Nielsen, Susin

Die gigantischen Dinge des Lebens


ausgezeichnet

Charakterstark

Wilbur will nur unsichtbar sein und sich dem Spott seiner Mitschüler entziehen, was ihm leider so gar nicht gelingen will. Ein Klassenkamerad, Tyler, hat es ganz besonders auf ihn abgesehen. Alle nennen Wilbur nur Wichs – zusammengesetzt aus den Initialen seines Vornamens. Wilbur hat zwei Mütter und nur einen einzigen Freund: Sal, sein Nachbar und schon weit über achtzig. Dennoch hat Wilbur sich mit seinem Leben irgendwie engagiert. Parole: Durchhalten! Bis eines Tages ein Schüleraustausch mit Frankreich ansteht. Wilburs Austauschpartner Charlie entpuppt sich wider Erwarten als ein Mädchen, in das sich Wilbur Hals über Kopf verliebt. Leider hat auch sein Widersacher Tyler es auf dieses Mädchen abgesehen. Kann Wilbur ihm den Rang ablaufen und Charlie für sich gewinnen? Sal und zwei weitere Klassenkameraden überlegen sich für Wilbur ein Programm, um sein Selbstbewusstsein zu stärken. Doch irgendwie kommt dann doch alles ganz anders.
Susin Nielsen hat sich hier eine ganz tolle Geschichte ausgedacht, die ohne Klischees auskommt. Ihre Charaktere sind allesamt stark und überzeugen auf der ganzen Linie. Die Sprache ist locker und flüssig und nimmt die Sprache der Teenager auf, ohne zu übertreiben. Ich hatte mit dem Buch einen herrlichen Lesespaß und habe so manches Mal laut lachen müssen. Von mir die vollste Leseempfehlung, ganz besonders auch für Jungen!

Bewertung vom 13.02.2022
Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.1
Frank, Sylvia

Gala und Dalí - Die Unzertrennlichen / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.1


gut

Mehr versprochen

Gala verbringt zusammen mit ihrem Mann, dem Dichter Paul Éduard, ihren Urlaub im spanischen Fischerort Cadaqués. Dort trifft sie auf den zehn Jahre jüngeren Künstler Salvador Dalí. Dalí ist vom ersten Augenblick an fasziniert von Gala und will sie für sich gewinnen, aber auch Gala fühlt sich von dem unkonventionellen Künstler angezogen. Die Beiden werden ein Paar und Gala verlässt ihren Mann und auch ihre Tochter für ein neues Leben. Das neue Leben ist steinig und sehr lange Zeit von Existenzängsten geprägt.
Dieses Buch ist das erste Buch der neuen Reihe „Berühmte Paare – große Geschichten“ im Aufbau Verlag. Mich hat diese Reihe sehr neugierig gemacht, stehen doch oftmals großartige Frauen im Schatten ihrer berühmten Männer. Dalís Bilder haben wir vor vielen Jahren einmal im Kunstunterricht besprochen, über den Künstler selber weiß ich aber nichts (mehr). Umso gespannter war ich auf das Buch, das kein Sachbuch sein will, sondern als Roman angepriesen wird. Dennoch war ich von dem Inhalt des Buches enttäuscht. Allzu viel erfährt man nicht über den Künstler und auch nur sehr Spärliches über seine Kunst. Im Nachwort macht das Autorenpaar deutlich, dass der Umgang mit den biografischen Daten sich als sehr schwer gestaltet hat. Aber passt dann dieses Paar/ dieses Thema zur neuen Reihe, die ja schon über berühmte Paare berichten will?
Auch der Schreibstil des Autorenpaars hat mich nicht angesprochen. Ich hatte ständig das Gefühl, wie aus einem Hubschrauber auf das Geschehen zu blicken. Die Figuren blieben für mich kalt und unnahbar. Keine konnte mich so richtig in ihren Bann ziehen.
Wer einfach nur eine nette Liebesgeschichte lesen möchte, kann bei diesem Buch nichts verkehrt machen. Auch von der Seitenzahl sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die Schrift ist sehr groß und es gibt viele freie Seiten zwischen den Kapiteln.

Bewertung vom 13.02.2022
Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Leo, Maxim

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße


ausgezeichnet

Heldenhaft gut!

Michael Hartung besitzt eine Videothek in Berlin und lebt am absoluten Existenzminimum. Eines guten Tages betritt ein Journalist seine Videothek. Er möchte ein Interview mit Hartung. Anlass ist eine Recherche zu einer Massenflucht aus der DDR, bei der 127 Menschen in einem S-Bahnzug über den Bahnhof Friedrichstraße in den Westen gelangten. Der Journalist will in den Stasi-Akten gelesen haben, dass Hartung damals die Weiche gestellt hat, sodass der Zug in den Westen rollen konnte. Hartung bestreitet dies vehement, doch der Journalist lässt nicht locker. Tatsache ist nämlich, dass Hartung damals den Auftrag hatte, die Weiche umzulegen, um einen einzigen Zug aus der im Ostteil der Stadt gelegenen Werkstatt wieder in den Westen zurückzuführen. Dabei brach ihm der Bolzen ab, sodass die Weiche falsch gestellt blieb. Seiner Faulheit war es zu verdanken, dass so ein weiterer Zug unbeabsichtigt in den Westen rollen konnte. Als der Journalist überhaupt nicht locker lassen will und für das Interview eine ganze Stange Geld bietet, nutzt Hartung seine Chance und erzählt die Wahrheit ein wenig neu. Die Medien sind begeistert und überrollen ihn förmlich mit Angeboten. Eine herrliche Hochstaplergeschichte setzt sich in Gang. Hartung könnte sein Leben nun genießen, wenn ihm nicht jemand auf die Schliche kommen würde und er sich noch dazu Hals über Kopf verliebt. Wird seine neue Liebe diese Lüge überleben?
Wer den Grenzübergang Friedrichstraße kannte, wird den Ort in dieser Geschichte schnell wiedererkennen. Schnell sind die Erinnerungen wieder da: von dem typischen Ost-Geruch, den wachsamen Blicken der Vopos, verlassene S-Bahnhöfe, die beim Durchfahren gespenstisch anmuten, hinter jeder Säule ein Vopo mit Gewehr im Anschlag. Wie traumhaft die Vorstellung, dass einfach unbemerkt ein Zug in den Westen rollen konnte!
Ich habe dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen. Nicht nur, dass es bei mir viele Erinnerungen geweckt hat, es hat auch nachdenklich gemacht: Was ist eigentlich Wahrheit? Und hat jeder oder jede Sichtweise ihre eigene Wahrheit? Das Buch lässt sich herrlich leicht in einem Rutsch durchlesen. Der Schreibstil von Maxim Leo ist flüssig. Die Geschichte fängt langsam an und steigert sich ab der Mitte mit rasanten Tempo, sodass ich Probleme hatte, das Buch wegzulegen. Einziges Manko: Das Cover zeigt die neue Baureihe der S-Bahn-Züge, die damals noch nicht fuhren. Trotzdem von mir die volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.02.2022
Der fürsorgliche Mr Cave
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


ausgezeichnet

Goldener Käfig

Terence Cave, ein Antiquitätenhändler, muss etliche Schicksalsschläge hinnehmen. Erst kommt seine Frau auf schreckliche Weise ums Leben, dann stirbt sein Sohn bei einer Mutprobe und das vor den Augen seines Vaters, der ihm nicht mehr helfen kann. Zurück bleiben Mr. Cave und seine Tochter Bryony, die die Zwillingsschwester des verunglückten Jungen ist. Und dann ist da noch die Oma, die einzige Verbündete von Bryony. Mr. Cave macht sich große Vorwürfe, dass er seinen Sohn nicht retten konnte. Gleichzeitig beschließt er, dass seiner Tochter auf gar keinen Fall irgendetwas passieren darf. So hat er immer ein wachsames Auge auf sie. Was anfangs noch normale väterliche Fürsorge war, wird immer krasser. Die Wachsamkeit von Mr. Cave gerät völlig aus den Fugen, als seine Tochter in die Pubertät kommt und Interesse für das andere Geschlecht entwickelt. Von nun an darf sie keinen Schritt mehr alleine tun. Nach und nach entfaltet sich die Geschichte und man bekommt mit, was das eigentliche Geheimnis dieser Familie ist.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Der Schreibstil ist locker und leicht. Schon von der ersten Seite hat mich das Buch gepackt. Ich konnte es kaum noch weglegen. Ich bin Mutter von drei Kindern und kenne nur zu gut das Gefühl, wenn man meint, dass alles aus dem Ruder läuft. Diese Emotionen haben mich beim Lesen wieder eingeholt. Von mir die volle Leseempfehlung!