Denken - zu Risiken und Nebenwirkungen

sehr gut

Die meisten Texte waren mir zu wissenschaftlich, die Details der Tests zu ausführlich beschrieben. Den Punktabzug gebe ich, weil mich die vielen Statistiken weniger interessierten.

Ausgesprochen witzig und locker fand ich den Beitrag 12 Geschlecht - Ideologie oder Wissenschaft. Wie der Autor begreife ich nicht, weshalb viele Leute den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein so rigoros bestreiten, als wäre allein das kleinere Hirn der Frauen direkt entwürdigend.
Die absolute Krönung war für mich das letzte Kapitel Schwarmdummheit. Eigentlich ist deren Inhalt eher grausig, wenn man die Auswirkungen der Facebook- und Twitter-Nutzung auf das Gehirn bedenkt.

Ich habe jedenfalls das Buch sehr genossen und bin dankbar für die vielen neuen Erkenntnisse.

Im Schatten der Schwebefähre

sehr gut

Ich habe dieses Buch auf Empfehlung von Freunden gekauft, obwohl mich weder die Probleme eines Alkoholikers noch das flache Land um Hamburg interessiert. Aber ich habe diesen Kauf NICHT bereut, denn die Geschichte des Säufers Johannes ist sehr bildhaft erzählt und seine Leiden, vor allem die übermächtigen Ängste ganz hervorragend beschrieben. Auch sein Heimatstädtchen Osten am Fluss Oste ist derart wunderbar geschildert, dass man Lust bekommt, diese Gegend zu besuchen.

Die Heimkehr

gut

Bernhard Schlink ist mein aktueller Lieblings-Autor. Leider war ich von der "Heimkehr" nicht so begeistert, mir schien die Geschichte viel zu verschachtelt zwischen dem griechischem Mythos Odysseus, mittelalterlichen Schlachten, Kriegsberichten, der ewigen Frage nach Recht oder Unrecht, der Suche nach dem Vater und der aktuellen Liebe zu einer Frau.
Sehr gut wie immer gefielen mir die Personenbeschreibungen. Man sah die sympathische unkomplizierte Barbara ebenso deutlich vor sich wie die kühle Mutter, den charismatischen Vater und den recht verdrehten entscheidungsscheuen Helden Peter selbst.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Die Landkarte der Liebe

sehr gut

Es geht vor allem um die gravierenden Unterschiede zwischen Geschwistern. Die beiden Hauptheldinnen Katie und Mia waren mir sofort sympathisch, obwohl ich die recht unzuverlässige sprunghafte Mia nicht immer verstehen konnte. Die Mutter der Schwestern war in zwei Brüder verliebt. Und Mia lernt ebenfalls zwei sehr unterschiedliche Brüder kennen. Mich hat die Beschreibung gerade dieser "Hass-Liebe" fasziniert.
Die Geschichte war recht gut und flüssig erzählt, wobei ich die Weltreisen der jungen meist mittellosen Leute samt ihrer Mietwagen, Essen in Lokalen und unzähliger Cocktails an den Abenden eher ins Reich der Fantasie zähle.

Invasion der Wünsche

ausgezeichnet

Die ersten zwei Drittel des Buches haben mich absolut begeistert. Die Geschichte ist wunderbar erzählt und ich genoss die Beschreibungen von Rosas Leben, Lieben und Gedanken sehr. Danach war alles vorhersehbar, aber nachvollziehbar und hätte gar nicht anders enden können und dürfen.
Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen.

Die Glücksformel für den Hund

ausgezeichnet

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es beschreibt sehr anschaulich, was man bei der Hundehaltung alles beachten sollte.

Der Lauf der Dinge

weniger gut

Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen. Mir war es zu schlicht (fast lieblos) erzählt, es gab keinerlei schmückende Details, die mein Interesse geweckt hätten. Dabei hieß es im Klappentext: "Meisterhafte Texte", "Eigensinnig, mitreißend, brillant", was ich nicht unterschreiben kann. Eher die Süddeutsche Zeitung mit "Er komprimiert einen ganzen Romanstoff auf wenige Seiten", was kein wirkliches Kompliment ist.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Liebeslügen

ausgezeichnet

Genauso wie in den 15 Kurzgeschichten detailliert und wunderbar beschrieben - genauso ist das Leben. Auch wenn man manchmal zweifelt, ob wirklich ein sich sehr fürsorglich gebender Mann so grausam sein kann, indem er seine Frau betrügt oder gar ein Doppelleben führt. Oder ein anderer Mann, der seine neue Freundin mit seinen Kindern aus früheren Beziehungen regelrecht überrumpelt. Aber es sind nicht nur die Männer - auch Frauen bringen es übers Herz, ihre Familie zu verlassen. Mir wäre es lieber, wenn jede Geschichte mit einem Happyend endete, aber so ist das Leben eben nicht. Der Titel heißt Liebeslügen und das zieht sich durch alle Geschichten, die allesamt hervorragend und spannend erzählt sind.
Den Schluss des Klappentextes: "Man kennt solche Geschichten, aber man glaubt sie nicht und weiß doch, dass sie wahr oder zumindest möglich sind. Alle." kann ich nur unterstreichen.

Ein Mann namens Ove

gut

Dieses Buch kaufte ich wegen der durchweg guten Bewertung. Leider war dieser Ove mir von Anfang an komplett unsympathisch, was sich bis zum Schluss nicht änderte. Er war nicht wirklich hilfsbereit, hat sich quasi nur auf Drängen seiner Nachbarin überhaupt bewegt, unfreundlich, ignorant, abweisend. Solche Leute mag man nicht um sich haben.
Trotzdem habe ich es gern gelesen, weil die Geschichte gut erzählt ist - und eben anders.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.