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schaebchen

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Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2023
Pionéa - Loop
Martainn, Lucas

Pionéa - Loop


ausgezeichnet

Pionéa-Loop - im Hintergrund lausche ich Lias Song, um die richtige Inspiration für diese Rezension zu schreiben. Ich muss sagen, der Einstieg in dieses Buch fiel mir nicht leicht und, was die Sache nicht leichter machte, beim E-Book ist das nach vorne zurück blättern mühselig und das hätte ich hier eigentlich öfters gewollt, um einige Verknüpfungen besser zu verstehen.
Dieses Buch nicht einfach eine Zeitreise, es geht um einen bzw. mehrere Loops mit verknüpften Handlungssträngen. Und dabei geht es vor allem um ein großes Abenteuer um Hoffnung, Sehnsucht, Mut, Tapferkeit, Freundschaft und tiefe Verbindungen. Die Helden dieses Buches sind mir während der Zeit des Lesens ans Herz gewachsen und es war alles vorhanden; wunderbare Natur einer tollen Insel mit langer Geschichte, Action, Mystik und das tiefe Eintauchen in die Möglichkeiten der Meditation und Achtsamkeit.
An manchen Stellen wird es etwas verwirrend, da müsste ich jetzt das Buch ein weiteres Mal lesen, um es komplett zu verstehen. Oder es als Film sehen, dieses Buch würde einen grandiosen Film mit den heutigen Möglichkeiten abgeben. Meine absolute Empfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2023
Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2
Jones, Mona

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2


gut

Die Zuckerbäckerin ist bereits der zweite Teil von Mona Jones. Man kann diesen aber auf jeden Fall separat lesen.

Chiara und Gabriel bauen sich eine Zukunft in Colorado auf, sie arbeitet in einer Bäckerei und träumt von ihrer italienischen Konditorei und er als Arzt im Krankenhaus. In wunderschön beschriebener winterlicher Landschaft von Colorado mit viel Schnee und Bergen erleben wir eine kleine romantische Geschichte mit einigen Ecken und Windungen, wie sie so dazu gehören. Der Schreibstil ist flüssig und passt sehr schön in die Vorweihnachtszeit, um damit ein paar gemütliche Stunden vor dem Kamin zu verbringen.

Es werden auch so einige klassische Klischees bedient und das glückliche Ende ist etwas vorhersehbar, was das Buch einen kleinen Lesegenuss werden lässt, aber auch nicht lange nachhallen wird.

Bewertung vom 08.11.2023
Zwischen Traum und Freiheit / Gut Friesenhain Bd.1
Grünewald, Lotte

Zwischen Traum und Freiheit / Gut Friesenhain Bd.1


sehr gut

Luise, Clara und Marie - die drei Frauen vom Gut Friesenhain im Münsterland 1895. Zwei adlige Töchter und und die Tochter des Stallmeisters, sie sind wohlbehütet aufgewachsen und werden sich nun langsam bewusst, in welchem Korsett sie auch feststecken, als um die Belange ihrer Zukunft geht, um die Ehe und auch die Möglichkeit sich zu verwirklichen. Wird es ihnen gelingen, ihr Glück zu finden oder werden sie sich den gesellschaftlichen Zwängen unterordnen müssen?

Sehr emotional, wortreich und bildhaft wird die Zeit um die Jahrhundertwende beschrieben, die Industrialisierung hält Einzug, die ersten Frauenbewegungen treten für ihre Rechte ein. Die drei Heldinnen entwickeln jede für sich ihr Bewusstsein und sie sind mir beim Lesen sehr sympathisch gewesen, auch, wenn mit einiges in der Handlung zu glatt ging.

Insgesamt ein schöner Roman, der auch Lust auf die Folgebücher macht.

Bewertung vom 31.10.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


sehr gut

Lübeck vor ca. 130 Jahren. Es wird das Leben verschiedener etablierter Familien wie den Lindhorsts und Schillings in Lübeck nachgezeichnet.
Die ersten 100 Seiten des Buches waren für mich sehr mühsam, der Einstieg gelang mir nur schwer. Es spielen sehr viele Personen und Familienmitglieder mit, die ich vorerst schwer sortiert bekam, das Register am Anfang des Buches ist da wirklich sehr hilfreich. Für diesen Roman sollte man sich auf jeden Fall Zeit am Stück nehmen, damit es ein Leseerlebnis werden kann. Das Leben zur damaligen Zeit wird sehr detailverliebt und wortreich beschrieben und lässt dabei immer weiter in die Zeit eintauchen. Es wird fühlbar, wie es sich gelebt haben muss, zumindest in halbwegs gut situierter Form, welche Möglichkeiten es für Frauen in dieser Zeit gab oder auch nicht und, wie man so die Tage verbrachte.
Dabei sitzt aber auch jedes Wort und ist lesenswert, wenn man sich erst an den Stil gewöhnt hat, welcher Anfangs nicht einfach ist, aber letztendlich sehr gut zur Zeit passt, in der dieses Buch spielt.
Abschließend zu sagen, es ist kein einfaches Buch, aber es lohnt sich, die anfänglichen Hürden zu überwinden.

Bewertung vom 15.10.2023
Der Geruch von Ruß und Rosen
Rabinowich, Julya

Der Geruch von Ruß und Rosen


sehr gut

Auch, wenn ich die anderen Bücher über das Flüchtlingsmädchen Madina nicht gelesen habe, habe ich mich schnell eingelesen. Die Autorin schreibt in knappen Sätzen und verständlich und spricht so Jugendliche und auch Erwachsene an.

Madina hat in Deutschland bereits Fuß gefasst, hat erste Freundschaften geschlossen und fängt an, ihre Zukunft zu planen. Durch ihre Kriegserfahrungen und ihre Flucht ist Madina sehr früh erwachsen und verantwortungsvoll geworden und kümmert sich sehr um ihre Angehörigen, sie versucht allerdings, sich nach und nach etwas davon zu lösen, damit es nicht ihre ganze Kraft aufbracht.

Die Geschichte um Madina und ihrem vielfältigen Umfeld aus Familie und Freunden zeigt verschiedene Perspektiven der Integration auf. Es hat mich Anfangs irritiert, dass das Fluchtland offen bleibt, aber es passt dann doch. Jeder Krieg bringt Menschen auf die Flucht, bringt Not, Angst und grausame Taten hervor, die Menschen an ihre Grenzen bringt. Das wurde sehr gut erzählt und regt dabei sehr zum Nachdenken an.

Bewertung vom 09.10.2023
Wiederfinden
Söhner, Lea

Wiederfinden


sehr gut

Dieser sehr emotionale Roman zieht sich durch 3 Generationen mit seinem Anfang 1942, als das halbjüdische Mädchen Helene in die Schweiz gelangt und ihre Eltern nie wiedersieht. Dieser Verlust begleitet sie ihr Leben lang, ihr Mann Paul wird es später nicht leicht mit ihr haben. Ihr Sohn Wolfgang kommt später mit Bettina zusammen, die aus dem gläubigen Elternhaus von Hans und Hannah kommt. Hans trägt sein Leben lang an grausamen Kriegserinnerungen, welche nie wirklich aufgearbeitet werden. Der Kreis schließt sich mit Sarah, der Tochter von Wolfgang und Bettina, der nunmehr 3. Generation, in der immer noch aufgearbeitet wird. Begleitet werden alle irgendwie von Yvonne, selbst in der Nachkriegszeit schwer traumatisiert, gibt sie immer wieder wie eine Regie-Assistentin Lebenshilfe an einige der Protagonisten.

Das Buch zeigt die grausame Naziherrschaft, die schwere Nachkriegszeit sehr bildhaft auf, ist sehr emotional, aber an einigen Stellen auch zu pathetisch und manchmal auch überladen an Religion.

Der Schreibstil ist sehr fließend und das Buch sehr gut lesbar, wenn man sich für das Thema interessiert.

Bewertung vom 05.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Lykke Teit und Rudi Lehmann ermitteln hier bereits im zweiten Fall. Auch, wenn man den ersten Fall noch nicht gelesen hat, ist der zweite Teil sehr gut lesbar.
Da sich das Team bereits vor einigen Monaten bei der Aufklärung eines anderen Falls bewährt hat, wird Teit im Rahmen der länderübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Dänemark nun angefordert und so ermitteln beide wieder gemeinsam.
Der Zusammenhang zu den neuen Todesfällen, zum einen werden in einem Berliner Bunker die Leichen einer Familie gefunden, zum anderen gibt es grausame Morde in Norddeutschland, reicht bis in die tiefsten DDR-Zeiten zurück mit seinem Stasi-Regime zurück und die Aufklärung ist spannend geschrieben.
Das Buch ist sehr flüssig und angenehm geschrieben mit guten Dialogen, die einem die beiden Protagonisten sympathisch und sehr menschlich machen. Meine absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 30.09.2023
Die Anatomie des Blumenkörbchens
Marmulla, Rüdiger

Die Anatomie des Blumenkörbchens


sehr gut

1985 - Ronald, Medizinstudent ist fasziniert vom Bochdalek-Blumenkörbchen, einer sich bereits kurz nach dem Tod flüchtigen Struktur im Gehirn. Das möchte er unbedingt sehen und setzt alles daran sie zu sehen. Gleichzeitig ist er sehr in Diana verliebt, die sich auf ihr Abitur vorbereitet und plant bereits das Leben mit ihr zusammen. Als er die Möglichkeit erhält, in der Rechtsmedizin auf ein "Objekt" zu warten, greift er zu.

In dieser Kurzgeschichte geht es um diese ca. 24 Stunden rings um diese Beobachtung des "Blumenkörbchens", die sein Leben verändern, aber anders, als man in irgendeiner Weise vermuten würde. Der Autor beschreibt alles Medizinische und Anatomische für den Leser ausreichend verständlich, ohne dabei zu langweilen. Zuweilen kommen mir die Dialoge etwas abgehackt und kurz vor, was das gesamte Leseerlebnis aber nicht weiter stört.

Das Buch bekommt hier auf jeden Fall meine Empfehlung.

Bewertung vom 17.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Walter, ein Gniezgnatz, ist Postbote kurz vor der Rente und wird wegen angeblicher Auffälligkeiten strafersetzt in die Christkindfiliale. Dort fängt während der Bearbeitung der Weihnachtspost Briefverkehr mit Ben an, einem Jungen, der offenbar Hilfe benötigt. Es entspinnt sich eine berührende Geschichte, in der Walter versucht, dem Jungen zu helfen und dabei gleichzeitig immer mehr über sein eigenes Leben und das Zerwürfnis mit seiner Familie ans Tageslicht kommt.

Warum ist er so, wie er ist. War er schon immer so? Kann er Ben helfen und wie? Je tiefer wir in die Geschichte geraten, desto ergreifender und spannender wird alles und wir wollen alles über Walter erfahren. Das Buch ist an manchmal humorvoll und voller Wendungen geschrieben, aber auch sehr tiefgreifend und dabei nachdenklich machend und authentisch.

Ich gebe gerne meine absolute Leseempfehlung. Ein Buch, das nachhallt.

Bewertung vom 06.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


sehr gut

In den letzten Lebenstagen von Marianne versucht ihr Sohn, ihr langes Leben nachzuzeichnen und sich gleichzeitig von ihrer Lebensgeschichte zu lösen. Ein langes Leben, fast das ganze letzte Jahrhundert mit allen seinen geschichtlichen Meilensteinen über Inflation, Krieg, Nachkriegszeit, vielen Zeiten der Entbehrungen wird im Zwiegespräch mit Marianne aufgearbeitet. Dabei macht gerade das Anklingen der Mundart der Mutter die Region in Österreich sehr lebendig, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist eine ganz andersartige Biografie und Zeitreise, in der immer ihr Lebensmotto erklingt, nur ARBEITEN ARBEITEN ARBEITEN und SPAREN SPAREN SPAREN..... Ich konnte mir beim Lesen die Figur der Mutter sehr gut vorstellen und sie auf ihrem Lebensweg bildhaft begleiten. Es war kein leichtes Leben.