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schaebchen

Bewertungen

Insgesamt 93 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2024
Monoloco (eBook, ePUB)
Blum, Susann

Monoloco (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Monoloco - ich hätte nicht gedacht, dass mich diese doch eigentlich kurze Geschichte so begeistern würde.
Mailyn - 28 Jahre alt, eine der Hauptcharaktere, führt ein sehr angepasstes Leben und traut sich selbst nicht viel zu, steckt in einer trostlosen Ehe fest. Allerdings hat sie regelmäßig ihre völlig verschiedenen Freundinnen, die sie dann aus ihrem traurigen Alltag reißen. Auf einem dieser Treffen lernen sie durch Zufall 5 junge Männer in ihrem Alter kennen. Bei einem Spiel lernen sie sich irgendwie magisch schnell und gut kennen. Als kurze Zeit später einer der Freunde verschwindet, begeben sie sich gemeinsam auf eine spannende Suche, bei der irgendwie fast alle besonderen Charaktere gefragt sind.

Ich fand diese Geschichte um diese Freundschaften untereinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, äußerst faszinierend und hätte eigentlich noch gern weiter gelesen.

Aber selbst auf diesen 200 Seiten lernen wir sehr viel über Achtung, Mut, Vertrauen, Selbstachtung, aber auch einiges über toxische Beziehungen.
Susann Blum hat uns hier ein wunderbares Buch geschrieben.

Bewertung vom 10.08.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


sehr gut

"Im Unterholz" ist der Debüt-Roman von Sara Strömberg. Das Cover vermittelt, dass die Geschichte im kalten und dunklen Wald spielt. So ähnlich ist dann auch. Vera, auf Eis gelegte Journalistin, weil ihre Zweigstelle geschlossen wurde, hat eine Stelle als Schulbegleiterin bzw. Hilfslehrerin angenommen. Doch sie hadert mit ihrem Schicksal, die Arbeit füllt sie nicht aus und die frisch zerbrochene Beziehung wirkt nach.
Doch ihr ehemaliger Kollege ruft sie auf den Plan, um zu einem Mord zu recherchieren, der in ihrem Ort geschehen ist. Erst ist sie unwillig, doch dann steigt sie ein.
Vera ist mir als Mensch sehr sympathisch, sie ist sehr real und horcht auch als Mittfünfzigerin sehr in sich hinein, das kann man immer wieder nachfühlen und gut verstehen.
Die Geschichte baut sich so nach und nach auf, die Teile fügen sich langsam zusammen, bis sie dem Täter auf die Spur kommt. Dabei lernt man die schwedische Natur und das Leben abseits der großen Städten ebenfalls etwas besser kennen.
Der Krimi ist jetzt nicht Hochspannung pur, man wird nicht durch die Seiten getrieben, ohne das Buch weglegen zu können. Aber es ist gut geschrieben und gibt eine angenehme Lesezeit.

Bewertung vom 13.07.2024
Dunkler Abgrund
Lillegraven, Ruth

Dunkler Abgrund


gut

Es ist nicht wirklich einfach, diesen Thriller zu rezensieren.
Clara ist seit kurzem Witwe und nun auch gerade Justizministerin geworden. Mit ihrer sehr steilen Karriere hat sie nun noch weniger Zeit für ihre Zwillinge, die sie nach dem Tod ihres Mannes eigentlich um sehr bräuchten.
Sie wird in ihrem Job angefeindet, dann werden ihre Kinder entführt.
Das Buch liest sich schon sehr gut, da es in sehr kurzen Kapiteln geschrieben ist und in den jeweiligen Kapiteln kommt immer jemand anderes zu Wort, so dass sich aus den verschiedenen Sichtweisen die Geschichte entwickelt.

Diese Geschichte ist allerdings an sich schon etwas merkwürdig. Ich kenne das erste Buch nicht, aber die Vorgeschichte lässt sich ganz gut zusammensetzen. Und ja - Clara ist kriminell, das macht sie mir nicht unbedingt sympathisch. Je mehr ich über sie erfahre und das, was sie schon alles getan hat, finde ich es schon komisch, dass sie mit diesen Geschehnissen so durchkommt.

Also, das Buch ist sehr gut lesbar, aber auch irgendwie etwas kühl und hat mich nicht so mitgenommen wie erhofft.

Bewertung vom 04.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Dieses Buch ist wirklich eine ganz besondere Geschichte. Das Cover ist sehr schön gestaltet und man mag gern darüber streichen.
Der Schreibstil von Roisin Maguire hat mir sehr gefallen und ich mochte dieses Buch kaum aus der Hand legen.

Die Geschichte spielt in einem Küstenort Irlands, die raue Landschaft wird immer wieder eindrucksvoll beschrieben genau wie auch die Charaktere Grace und Evan und die Leute um sie herum. Man bekommt einen sehr guten Eindruck, wie das Leben dort so läuft und, was die Menschen bewegt und man kann noch einmal in den Lockdown zurückkehren.

Grace und Evan sind mir sofort ans Herz gewachsen, sie mit ihrer rauen und trotzdem herzlichen Art, Dinge auszusprechen und Probleme an der Wurzel zu packen. Und Evan, in seiner Trauer, Nachdenklichkeit und wie er sich in dem Umfeld von Ballybrady entwickelt.

Die Geschichte ist für mich irgendwie sehr kraftvoll und bildhaft gewesen und regt auch zum Nachdenken an. Sie wird mich noch ein wenig beschäftigen.
Ein wunderbares Leseerlebnis.

Bewertung vom 29.06.2024
Heimkommen
Holzmair, Eva

Heimkommen


sehr gut

Eva Holzmair hat hier ein berührendes Buch geschrieben mit 7 Einzelgeschichten. Das Cover dieses Buches stimmt schon etwas melancholisch auf das Thema ein, denn Heimkommen bedeutet doch für jeden etwas anderes. Ich konnte auch nicht unbedingt in allen Geschichten ein Heimkommen erkennen, eher die Suche und die Hoffnung auf etwas, was Heimat bedeuten könnte oder wo man gerne wäre.

Mir persönlich haben die erste und die vorletzte Geschichte am besten gefallen, die haben mich sehr berührt. Loni, als Kind den liebevollen Pflegeeltern entrissen, führt ein schweres, anstrengendes Leben und kämpft trotzdem um ihr Glück. Und Arthur, der als ehemaliger Streckenwart der Bahn fest verwurzelt mit seinen Gleisen bleibt und von der Pflegetochter liebevoll umsorgt wird.

Die geführten Dialoge im Dialekt machen die Geschichten sehr authentisch und regional und man fühlt sich direkt an die Orte und die jeweilige Zeit versetzt. Es wird zumeist ein schöner Bogen über eine lange Lebenszeit gespannt, geprägt von Erlebnissen und der anschließenden Erkenntnis, warum ein Mensch am Ende der Mensch geworden ist, der er ist. Das stimmt insgesamt schon nachdenklich.

Wer gerne sich gerne mit tiefsinnigen Themen umgibt, wird sich bei diesem Buch gut aufgehoben fühlen.

Bewertung vom 23.06.2024
Die Sommer mit ihm
Cowell, Emma

Die Sommer mit ihm


gut

Sophie fährt in den griechischen Küstenort Methoni , um den frühen Tod ihrer Mutter mit der Suche nach einem verschollenen Bild von ihr zu bewältigen. Außerdem muss sie den Verlust ihres ungeborenen Babys und die Flucht aus einer toxischen Beziehung verarbeiten. In Griechenland erwarten sie gastfreundliche Menschen, gutes Essen und eine wunderbare Landschaft, Geheimnisse.

Wie das Cover sehr schön darstellt, wird immer wieder eine wunderbare Landschaft, sehr bildhaft tolles griechisches Essen beschrieben, so dass man Lust bekommt, direkt dorthin zu reisen. Außerdem geht es um Trauerbewältigung, Verlust, Ängste, Hoffnung und Zukunft und natürlich viel Liebe.

Emma Cowell schreibt wirklich sehr schön und bildgewaltig, man kann sehr gut in diese Geschichte eintauchen und sehr viel Gefühl erleben. Allerdings war die Geschichte insgesamt sehr vorhersehbar für mich, zwar nicht in allen Details, aber der rote Faden stand für mich bereits nach den ersten Kapiteln fest.

"Die Sommer mit ihm" ist ein Wohlfühlroman, mit dem man eine gute Zeit in der Sonne sitzend verbringen kann.

Bewertung vom 11.06.2024
Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10
Eyssen, Remy

Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10


sehr gut

Dies ist bereits der 10.Krimi von Remy Eyssen vor der idyllischen Kulisse der Provence. Allerdings habe ich bisher noch keinen weiteren gelesen. Das macht aber auch nichts, man findet sich sofort mit den Personen und Handlungssträngen sehr gut zurecht.
Das Cover ist sehr einladend und verbreitet vorerst sehr angenehme Urlaubsstimmung.
Doch in dem schönen Urlaubsort an der Côte d'Azur geschehen sehr grausame Morde, welche den Rechtsmediziner Leon und seine Gefährtin Kommissarin Isabelle Morell bald sehr beschäftigen und keine ruhige Minute gönnen. Der Leser kommt kaum zu Atem beim Rätseln, wer nun der Täter sein könnte. Es gibt schnell verschiedene Verdächtige, doch sind das die richtigen Spuren?
Eyssen gelingt es in meinen Augen sehr gut, alle Handelnden bildhaft und lebendig darzustellen, auch die wunderbare Landschaft kommt nicht zu kurz.
Die Spannung hält sich bis zum Schluss und erhält meine absolute Empfehlung für heiße Sommerabende!

Bewertung vom 01.06.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


gut

Ich stehe dem Buch und Miriam Gebhardt sehr zwiespältig gegenüber und tue mich dementsprechend schwer mit der Bewertung. Das Cover gefiel mir eigentlich sehr und ließ mich hoffen, viel über verschiedene Frauenschicksale während der Nachkriegszeit zu erfahren, die ich ja hauptsächlich aus Erzählungen meiner Omas aus dem Osten Deutschlands kenne und anderer Literatur.
Gerade die Selbstzeugnisse der Frauen sind mir deutlich zu kurz gekommen, es wurde nur aus Tagebüchern zusammengefasst geschrieben anstatt die Frauen zu zitieren. Die persönlichen Schreibstile hätten mir sehr viel mehr gegeben und das Leben nach dem Krieg vielmehr spürbar gemacht.
Außerdem hat Frau Gebhardt die ganze Sache teilweise viel zu wissenschaftlich geschrieben, dass es in meinen Augen eher für Studierende dieser Fachrichtung geeignet scheint als für "normale" Leser. Das machte das Lesen an einigen Stellen auch sehr ermüdend.
Unterm Strich sind die Analysen und Betrachtungen sicher interessant, haben mir jetzt aber keine wesentlichen Erkenntnisse gebracht. Auch die Darstellung der eigentlichen Leistungen der Frauen ob nun gewollt oder gemusst, kam viel zu kurz. Meine Vorstellungen waren deutlich anders.

Bewertung vom 12.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

"Südlich von Porto wartet die Schuld" ist der zweite Krimi mit Ria Almeida, welche nun ganz in Torreira, Portugal, lebt. Man kann dieses Buch auch sehr gut lesen, ohne den ersten Teil zu kennen. Das Buch nimmt zwar Bezug darauf, aber das Vorwissen ist nicht zwingend.
Das Buchcover gefällt mir sehr gut, es zeigt mit den Kacheln einen sehr schönen regionalen Bezug. Beim Lesen des Krimis lässt sich die sommerliche Leichtigkeit an Portugals Küste verspüren und es macht trotz Mord auch Lust auf Sommer und Urlaub.
Ria muss nun schon zum zweiten Mal in dem ansonsten eher ruhigen Dorf an der Küste ermitteln, als in den Dünen ein bekannter Richter tot aufgefunden wird. Schon bald zeigt sich auch, dass dieser nicht sonderlich beliebt ist und ihr Kollege Baptista hat sofort einen Verdacht. Ria und Baptista sind mir als Ermittlerteam sehr sympathisch und es beim Lesen schon Lust auf eine neue Folge.

Bewertung vom 04.05.2024
Zuckerbrot
Balli, Kaur Jaswal

Zuckerbrot


sehr gut

"Zuckerbrot" ist eine sehr berührende Geschichte, in der um Mutter-Tochter-Verhältnisse und deren Schicksale geht.
Der Roman um die 10-jährige Pin und ihre Mutter Jini spielt auf zwei Zeitebenen, 1990 und 1967, also einmal Pin als Kind und Jini als junges Mädchen in ihrer Zeit. Pin ist eine Punjabi; eine Inderin in Singapur, lebt dort mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen.
Sehr interessant war es für mich, eine für gänzlich andere Lebensweise kennenzulernen, geprägt von den religiösen Strukturen und Zwängen, familiären Bindungen und Problemen und Hierarchien bis hin zu den Essgewohnheiten und den verschiedenen Lebensmitteln, also neben der eigentlichen Geschichte komplett in den Alltag in Singapur einzutauchen, welcher sehr bildhaft beschrieben wird.
Obwohl die Geschichte anfangs etwas dahin plätschert, wird auch schnell klar, dass Jini es als Kind nicht leicht hatte und an diesem Schicksal auch heute noch zu tragen hat und welches auch ihre Beziehung zu Pin belastet.
Dieses Buch möchte ich unbedingt weiterempfehlen, es ist emotional sehr berührend in seiner Komplexität von Aufarbeitung von Erlebnissen, mit seiner Liebe, Vergebung, Hoffnung.