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Bewertungen
Insgesamt 377 BewertungenBewertung vom 24.03.2024 | ||
REZENSION – Erst nachdem Daniel Alvarenga (37) die Dreharbeiten seines nach eigenem Script selbst produzierten Kinofilms „Hundswut“ abgeschlossen hatte, schrieb er als „Buch zum Film“ seinen gleichnamigen Roman, der im Februar als sein literarisches Debüt im Verlag HarperCollins erschien. Dies war eine gute Entscheidung. Denn während der Film wohl nur in bayerischen Kinos läuft, ist sein packender Psychothriller nun überall zu lesen. Nur seien allzu zart besaitete Leser gewarnt! |
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Bewertung vom 20.03.2024 | ||
Allmen und Herr Weynfeldt / Johann Friedrich Allmen Bd.7 REZENSION – Mit „Allmen und Herr Weynfeldt“ erschien im März beim Diogenes Verlag bereits der siebte Band der beliebten Krimireihe des Schweizer Schriftstellers Martin Suter (76), die 2011 mit „Allmen und die Libellen“ begann und deren erste drei Bände mit Heino Ferch für das Fernsehen verfilmt wurden. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 07.03.2024 | ||
'Mich wundert, dass ich so fröhlich bin' Johannes Mario Simmel - die Biografie REZENSION – Es ist der Autorin Claudia Graf-Grossmann als Verdienst anzurechnen, anlässlich des 100. Geburtstags des österreichischen Schriftstellers Johannes Mario Simmel (1924-2009) endlich eine eigentlich längst überfällige Biografie über den zu Lebzeiten von Kritikern so geschmähten, beim Publikum umso beliebteren Bestseller-Autor veröffentlicht zu haben. In ihrem Band „Johannes Mario Simmel. Mich wundert, dass ich so fröhlich bin“, der im vertrauten Layout aller Simmel-Romane im März beim Droemer Verlag erschien, lässt die Biografin neben den Resultaten ihrer Archiv-Recherche auch Verwandte, Freunde, Weggefährten und Geschäftspartner zu Wort kommen. Diese Biografie ist nicht nur eine willkommene Neuerscheinung für die vielen Simmel-Fans, sondern muss gerade den zahlreichen Kritikern des Schriftstellers als Pflichtlektüre empfohlen werden. |
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Bewertung vom 03.03.2024 | ||
REZENSION – Bislang kannte man Stefanie Gerhold (57) als Übersetzerin aus dem Spanischen. Im Februar veröffentlichte sie nun anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ersten Ausstellung der dreieinhalbtausend Jahre alten Nofretete-Büste ihren biografischen Debütroman „Das Lächeln der Königin“ (Galiani Verlag) über Leben und Wirken des Berliner Textilkaufmanns, Wohltäters und Kunstmäzens James Simon (1851-1932). Zwölf Jahre zuvor hatte der Archäologe Ludwig Borchardt (1863-1938) diese Büste zusammen mit anderen Kunstschätzen bei Grabungen in der antiken Stadt Tell el-Amarna entdeckt und nach amtlicher Fundteilung im Jahr 1913 nach Berlin bringen lassen, wo sie James Simon als alleiniger Finanzier dieser Grabungen entgegennahm. Doch politische Streitigkeiten zwischen Frankreich, Ägypten und Deutschland verhinderten über ein Jahrzehnt die Ausstellung dieser Büste, weshalb sie erst Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs endlich 1924 erstmals gezeigt werden konnte: „Nach fünf mageren Jahren als Republik hatten die Berliner wieder eine Königin. Alle verehrten sie. Die Fachwelt stand kopf.“ Bis heute ist die Nofretete-Büste eines der bekanntesten Exponate der Berliner Museumsinsel. |
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Bewertung vom 25.02.2024 | ||
REZENSION – Pünktlich zum „Erich-Kästner-Jahr 2024“ – vor 125 Jahren wurde der deutsche Schriftsteller und Dichter in Dresden geboren, vor 50 Jahren starb er in München – gelang dem Volk Verlag mit der Veröffentlichung des Debütromans „Der Goldhügel“ von Tobias Roller ein literarischen Glücksgriff, zu dem man sowohl dem Verlag als auch dem Autor nur gratulieren kann und der zu Recht mit der Verlagsprämie des Freistaates Bayern ausgezeichnet wurde. Als Hintergrundinformation ist interessant, dass Roller, Gamnsiallehrer für Deutsch und Englisch, schon seit Studienzeiten ein Liebhaber der Werke des vielfach ausgezeichneten Büchner-Preisträgers ist und sich schon in der Staatsexamensarbeit mit Kästner befasst hatte. So wundert es nicht, dass Rollers Debütroman eine liebevolle Hommage auf den Dichter ist, ohne dass allerdings der Autor den sachlich-kritischen Blick auf die zwiespältige Persönlichkeit Kästners vermissen lässt. |
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Bewertung vom 21.02.2024 | ||
Die Schuld, die man trägt / Sebastian Bergman Bd.8 REZENSION – Vor bald 15 Jahren starteten die beiden schwedischen Drehbuch-Autoren Michael Hjorth (60) und Hans Rosenfeldt (59) mit ihrem ersten gemeinsamen Psychothriller „Der Mann, der kein Mörder war“ eine Kriminalreihe, die recht schnell zu einer Kultserie wurde, von der man mit jedem weiteren Band immer wieder aufs Neue gefangen wurde. Grund war die Figur des hochintelligenten Polizeipsychologen und Profilers Sebastian Bergmann, dessen meist abweisende Haltung anderen Menschen gegenüber nicht nur auf sein direktes Umfeld unausstehlich wirkt, sondern dessen Überheblichkeit und fehlende Empathie es auch dem Leser schwer macht, Sympathien für diesen gebrochenen Anti-Helden aufzubringen. Dies gilt gleichermaßen, vielleicht sogar erst recht für den aktuellen, im November beim Wunderlich Verlag veröffentlichten und in seiner Handlung wieder recht komplexen achten Band „Die Schuld, die man trägt“. |
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Bewertung vom 07.02.2024 | ||
REZENSION – Schon ihrem mit dem Deutschen Buchpreis 2018 ausgezeichneten Roman „Archipel“, der Geschichte mehrerer Familien über fünf Generationen hinweg auf Teneriffa, wurde damals eine Nähe zu Thomas Manns „Buddenbrooks“ nachgesagt. Einen direkten, diesmal von Inger-Maria Mahlke (46) sogar gewollten Bezug erkennt man nun in ihrem im November beim Rowohlt Verlag erschienenen Roman „Unsereins“. Darin beschreibt die in Lübeck aufgewachsene Schriftstellerin nicht nur das gesellschaftliche Leben des hanseatischen Großbürgertums sowie deren Hauspersonals, der Lohndiener und Handwerker in den Jahren zwischen 1890 und 1906 in Lübeck, dem „kleinsten Staat“ des deutschen Kaiserreichs. Ganz konkret erscheint in ihrem Roman sogar der junge Thomas Mann als Autor eines damals in der Lübecker Gesellschaft Aufsehen erregenden Familienromans. Dennoch sollte man „Unsereins“ völlig losgelöst und frei von dieser literarischen Bürde lesen – als eine Familiengeschichte, die mir in ihrem modernen Stil sowie in ihrer historischen Authenzität und Komplexität der Handlung ebenfalls preiswürdig erscheint. |
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Bewertung vom 17.01.2024 | ||
REZENSION – Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Bestseller „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ (2022) erschien im November wieder im Knaur Verlag mit „Die Bibliothek im Nebel“ ein zweiter bibliophiler Roman des Schriftstellers Kai Meyer (54), dessen Handlung zum Teil wieder im Graphischen Viertel in Leipzig spielt, der historischen Heimat Hunderter Verlage, Druckereien und Buchhandlungen, wenn auch 20 Jahre früher als der erste. Man kann also, wenn man einen Zusammenhang zwischen beiden Romanen herstellen will, diesen zweiten in gewisser Weise als Vorgeschichte zum ersten sehen, zumal wir jetzt erst erfahren, wie und warum der Russe Grigori zum Gehilfen des Buchhändlers im Leipziger Antiquariat Montechristo wurde. Doch ist dies auch schon die einzige Gemeinsamkieit beider Romane, so dass „Die Bibliothek im Nebel“ völlig unabhängig vom früheren Band als eigenständiger Roman gelesen werden kann. |
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Bewertung vom 13.01.2024 | ||
REZENSION – Auch nach 120 Jahren kennen viele Leser die Titel der einstigen Bestseller „Jettchen Gebert“ (1906) und „Henriette Jacoby“ (1908), auch wenn der Autor längst in Vergessenheit geraten und sein Name heute kaum noch bekannt ist. Umso mehr ist es dem Wallstein Verlag hoch anzurechnen, vor drei Jahren eine Neuausgabe der Werke von Georg Hermann (1871-1943), dem man nach seinem literarischen Vorbild schon zu Lebzeiten den Ehrentitel „jüdischer Fontane“ gegeben hatte, gestartet und die Reihe im September mit seinem letztem, im Jahr 1939 begonnenen und nun dank der Herausgeberin Godela Weiss-Sussex wenigstens als Fragment erstmals veröffentlichten Roman „Die daheim blieben“ als fünften Band fortgesetzt zu haben. |
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Bewertung vom 19.12.2023 | ||
REZENSION – Wohl jeder kennt das Anfang des 16. Jahrhunderts von Leonardo da Vinci gemalte Porträt der „Mona Lisa“ mit ihrem vieldeutigen Lächeln. Kunstkenner wissen zudem, dass dieses Gemälde im August 1911 vom italienischen Handwerker Vincenzo Peruggia (1881-1925) aus dem Pariser Louvre gestohlen und von ihm erst im Dezember 1913 in Florenz dem Direktor der Uffizien ausgehändigt wurde. Aber hatte es Peruggia wirklich die ganze Zeit nur bei sich versteckt gehabt? Ist das seitdem wieder im Louvre zu besichtigende Gemälde tatsächlich das echte oder doch nur eine perfekte Kopie von Pablo Picasso? |
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