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Lenasbuecherlounge
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Köln

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Insgesamt 595 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2024
Was die Sterne dir schenken
Atkins, Dani

Was die Sterne dir schenken


sehr gut

Nur durch einen glücklichen Zufall kann Amelia, die bewusstlos am Strand gefunden wird, wiederbelebt und ihr Leben gerettet werden. Ihre Schwester Lexi eilt sofort in Sorge von New York in ihre Heimat Somerset, um für ihre Schwester und ihre Mutter da zu sein. Körperlich ist Amelia auf dem Weg der Besserung, aber mental scheint sie sich in eine andere Welt geflüchtet zu haben. Sie ist felsenfest davon überzeugt, verheiratet zu sein und schildert ihre ersten Dates mit Sam in bunten Farben. Doch Amelia lebt allein in ihrem Cottage, es gab nie einen Ehemann.
Irritiert ist Lexi allerdings, als sie am Strand Nick begegnet, der wie Sam einen Hund hat und so aussieht, wie Amelia ihren Ehemann beschrieben hat.
Lexi möchte ihrer Schwester helfen und bittet deshalb Nick um Unterstützung. Gemeinsam stellen sie Amelias Dates für Erinnerungsfotos nach, kommen sich dabei unweigerlich näher, entwickeln ihre eigene Liebesgeschichte.

Hat man sich erst einmal auf das eigenartige Szenario eingelassen, dass mit falschen Fotos echte Erinnerungen hervorgerufen werden sollen, ist die Geschichte durch ihre einnehmende, warmherzige und lebendige Schilderung schön zu lesen.
Der Schwerpunkt der Geschichte liegt allerdings nicht auf der engen Bindung der Schwestern, bei denen es sich trotz des Altersunterschieds von acht Jahren dank In-vitro-Fertilisation um Zwillingsschwestern handelt, sondern auf der romantischen Liebesgeschichte zwischen Lexi und Nick.

Und auch wenn diese schon ab der ersten Begegnung vorhersehbar ist, entwickelt sie sich authentisch, allmählich und erwachsen. Aus Fake-Dates werden echte Gefühle, die spürbar sind und Lexi in einen Konflikt bringt, den man selbst als Leserin nur allzu gern verdrängen möchte. Während ein Leben in New York leicht aufzugeben erscheint, ist es doch unmöglich, Amelia Nick als Lexis Freund vorzustellen.
Doch nicht nur dieses Problem macht zu schaffen - viel schlimmer ist noch, was es mit Amelias Zusammenbruch am Strand auf sich hat. Lange wird er aufgrund der fortschreitenden Genesung verdrängt, bis Amelia zurück in ihrem Zuhause weitere bedenkliche Ausfallerscheinungen hat, die besorgniserregend sind.

Dani Atkins hat erneut einen einnehmenden, emotionalen Roman verfasst, der einerseits eine romantische Liebesgeschichte erzählt und andererseits von einer Liebe zwischen Schwestern zeugt, von einem festen Band, das diese verbindet. Was Amelias Krankenhausaufenthalt und ihren Vorstellungen von einem anderen Leben zugrunde liegt, sorgt für Spannung und am Ende wird das Mysterium dahinter durch kleine Schlüsselerlebnisse logisch und mit voller Wucht ergreifend erklärt. Die Charaktere bleiben allerdings blass und auch die Krankengeschichte hätte noch tief gehender dargelegt werden können.
"Was die Sterne dir schenken" ist eine Geschichte über mysteriöse Erinnerungen, die zu einer Prophezeiung werden und ein ergreifendes Drama mit einem bittersüßen Ende.

Bewertung vom 03.02.2024
Einfach lieben / Glückstöchter Bd.2
Schuster, Stephanie

Einfach lieben / Glückstöchter Bd.2


ausgezeichnet

Anna von Quast ist auf der Tonkaalm, einem Familienbesitz, der seit mehreren Jahren unbewohnt ist, angekommen. Oben in den Bergen und weitab von den nächsten Nachbarn möchte sie ein neues, unabhängiges Leben beginnen. Zwischen Gemüsebeet und Töpferscheibe ist Anna in ihrem Element, aber auch unweigerlich den Unwägbarkeiten von Natur und Witterung ausgesetzt.
Eva fühlt sich wohl in ihrer WG in München, arbeitet in einer Apotheke und setzt ihr Studium fort. Sie vermisst ihre Freundin Maja, die nach Indien gegangen ist, hat aber in Mitbewohner Milo einen Ersatz gefunden. Sie hadert noch immer damit, als Adoptivkind nicht ihre Herkunft zu kennen, ist selbst schwanger und unsicher über die Vaterschaft. Ihr Interesse für Naturkosmetik ist ungebrochen und auch die Müsliproduktion findet auf dem Wochenmarkt Anklang. Der Traum von einem Naturkostladen zusammen mit ihren Mitbewohnern rückt in greifbare Nähe.

"Glückstöchter - Einfach lieben" ist die Fortsetzung von "Glückstöchter - Einfach leben", der erste Band der Dilogie, der noch viele Fragen offen ließ.

Wer Band 1 mochte, wird Band 2 lieben. Wer seine Problem mit dem ersten Teil hatte, wird auch im zweiten Teil Kritikpunkte haben.

Mit über 600 Seiten ist "Glückstöchter - einfach leben" sehr lang, was spekulieren lässt, ob eine ursprünglich als Trilogie (mit "Glückstöchter - einfach träumen") angedachte Reihe gekürzt wurde und der Roman am Ende arg gerafft wirkt.

Der Roman handelt wie schon in Band von der Liebe zur Natur und dem Leben im Einklang mit ihr. Das wird auf beiden Zeitebenen sehr anschaulich und lebendig geschildert. Hierbei wird viel Wissen über Pflanzen und deren Wirkung, über Naturkosmetik und Naturheilkunde in die Handlung miteingebaut. Die Familiengeschichte, die Verbindung zwischen Anna und Eva sowie die Umstände für die Adoption geraten im Vergleich zu langen Schilderungen über das Anlegen von Beeten oder vielen nebensächlichen Details, die einfach nur den Rahmen ausschmücken, aber keinen Mehrwert haben, zu kurz.

Anna und Eva machen keine wesentliche Entwicklung durch. Anna bleibt die liebenswertere Hauptfigur, während Eva eher polarisiert.

Der Roman hat zwar einzelne dramatische Episoden, ist für seine Länge aber viel zu wenig ereignisreich. Dabei werden einige interessante Themen angesprochen und Impulse gesetzt, jedoch nicht vertieft dargestellt. Anti-AKW, Frauenrechte, Straßenproteste, Nationalsozialismus und Entnazifizierung verbleiben bei deren Erwähnung. Insgesamt fehlt es der Geschichte an Spannung- nicht einmal die Suche nach Evas Wurzeln kann fesseln, da sie lange nur halbherzig forciert und am Ende weitgehend per Epilog im Schnelldurchlauf abgearbeitet wird. Die Erklärungen darin sind jedoch nicht alle schlüssig und lassen immer noch Fragen offen. Ärgerlich sind zudem wenig realistische Zufälle und auffallend viele Fehler - von kleineren Ungenauigkeiten wie Schwiegermutter statt Stiefmutter bis zu gravierenden Schnitzern wie ein falsches Geburtsdatum oder Tote, die wieder lebendig wird.

Bewertung vom 02.02.2024
Weiße Wolken
Seck, Yandé

Weiße Wolken


gut

Dieo und Zazie sind zwei Schwestern mit einer deutschen Mutter und einem eingewanderten Senegalesen als Vater.
Die ältere Dieo ist früh Mutter geworden, verheiratet, als Psychotherapeutin tätig und leidet unter mental load. Zazie ist dabei zu promovieren und mit dem weißen Max zusammen, den sie jedoch auf Abstand hält. Zazie unterstützt ihre Schwester, indem sie sich regelmäßig um ihre Neffen kümmert. Dabei lamentiert sie unaufhörlich über Ungerechtigkeit, Sexismus und Rassismus und die Pflicht, sich dagegen zu wehren. Dieo ist zunehmend gestresst davon, während ihr Mann Simon jegliche Feindseligkeit und Provokation gelassen ausblenden kann und sich ganz seinem Beruf widmet, der ihn zum stolzen Ernährer macht.
Als der Vater der beiden Schwestern stirbt, reisen sie zur Beerdigung in den Senegal, wo Dieo im Gegensatz zu Zazie noch nie war.

Der Roman ist aus den Perspektiven der Schwestern geschrieben, aber auch aus Simons Sicht sind einige Kapitel verfasst. Diese sind kurz und in einer modernen Sprache formuliert. Anglizismen wechseln sich mit hippen Begriffen der Jugendsprache und Fremdworten aus den Geisteswissenschaften ab. Bei Zazie wird konsequent das Gendersternchen verwendet. Auch wenn ich im selben Alter wie die Autorin bin, kannte ich viele Begriffe nicht oder verwende sie zumindest nicht in meinem Sprachgebrauch. Das Buch scheint deshalb vor allem auf die Generationen Y bis Z zugeschnitten zu sein. Ältere LeserInnen könnten mit "woke", "Rant", "Rookie" oder "Prop" vielleicht ihre Probleme haben.
Die Thematik des Buches wird durch die betont hippe Sprache ein wenig in den Hintergrund gedrängt und lassen die Charaktere mitunter durch ihre künstliche Ausdrucksweise schlicht lächerlich erscheinen.

Die Geschichte schildert den Alltag der beiden Schwestern, den anstrengenden Beziehungs- und Familienalltag, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und auch immer wieder rassistische und sexuelle Übergriffe - von (lieb) gemeinten Worten bis diskriminierenden Handlungen.
Vor allem Zazie legt dabei unerlässlich den Finger in die Wunde, prangert die Verrohung der Gesellschaft und Entmenschlichung an. Auch reale Ereignisse wie konkrete Fälle von Polizeigewalt oder ereignete Attentate fließen in die Handlung ein.

Neben den pauschalen Problemen für Migranten und Minderheiten, spielen auch ganz persönliche Aspekte eine Rolle, wie das Gefühl, nirgends dazu zu gehören. "Bounty" Zazie ist das Rassendenken deshalb zuwider, was sehr gut nachvollziehbar ist. Aber auch in Dieo, die sich in die Mutterrolle gedrängt im Stillen mehr Unterstützung von Simon erhofft, kann man sich sehr gut hineinversetzen.
Roter Faden des Romans sind die inneren Konflikte und die Diskriminierung im täglichen Leben - darüber hinaus sind die Alltagsszenen lose und häufig ohne Zusammenhang und letztlich fehlt auch ein rundes Ende oder pointierter Abschluss.

"Weiße Wolken" - kleine Verletzungen, die Spuren hinterlassen - prangert die Probleme in unserer Gesellschaft an, bleibt dabei jedoch bei deren Aufzählung, ohne in die Tiefe zu gehen. Zu der schon im Klappentext erwähnten Reise, die wesentlich für das Verhältnis der Schwestern sein soll, kommt es sehr spät und nimmt keinen großen Umfang ein oder sorgt für einen Erkenntnisgewinn im Hinblick auf Familie, Wurzeln, Heimat oder die Liebe der Schwestern zueinander, denn die war immer präsent.
Trotz der negativ besetzten Themen hat das Buch durchaus humorvolle Szenen, ist lebendig und unterhaltsam, was den ulkigen Nebencharakteren - den Kindern, Müttern und Oma Rose - zu verdanken ist, bleibt aber hinter den Erwartungen eines "erhellenden" Debütromans zurück.

Bewertung vom 29.01.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Cara und ihre fünf Freunde aus ihrer Kindheit möchten sich anlässlich eines traurigen Jubiläums wieder auf der Insel Inishmore treffen. Vor zehn Jahren starb mit Caras Ehemann Cillian einer aus ihrer Clique bei einem Bootsunglück. Als alle auf der Insel kurz vor Silvester eingetroffen sind, zieht ein Schneesturm auf, so dass erst einmal keine Fähren mehr auf das Festland gehen.
Am zweiten gemeinsamen Abend erscheint Maura, die als Grundschullehrerin auf der Insel heimisch geblieben ist, nicht und wird am nächsten Morgen nach einem anonymen Hinweis von Cara tot aufgefunden. Die Spuren belegen eindeutig, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelt. Auch wenn Cara als Sergeant nicht für ein derartiges Verbrechen zuständig ist, beginnt sie zu ermitteln, um ihre Freundin zu rächen. Der Mörder ist noch auf der Insel und während sich unter den Freunden erste Spannungen zeigen, Geheimnisse zwischen ihnen stehen und offen gestritten wird, könnte der Mörder auch ihnen gefährlich werden - oder sogar unter ihnen sein.

Der Thriller ist atmosphärisch geschildert. Die Abgeschiedenheit auf einer Insel, auf der jeder jeden kennt, das verheerende Wetter, fehlendes WLAN, ausfallender Strom und nur eine einzige lokale Polizistin, die zudem noch emotional in den Mordfall verwickelt ist, erschweren eine schnelle Aufklärung und lösen Beklemmung und Angst aus. Auch der Mörder konnte nach seiner Tat nicht von der Insel entkommen, ist noch sehr präsent und scheint nicht nur Maura im Fokus gehabt zu haben.

Die Suche nach einem ominösen Päckchen und Caras Befragungen im Umfeld lassen reichlich Raum für Spekulationen zu, denn von den Freunden verhält sich jeder verdächtig oder hat etwas zu verbergen. Seamus, der Drehbuchautor aus Hollywood, verstrickt sich in Lügen, Sorcha ist psychisch am Ende und stellt sich mit Medikamenten ruhig und Ferdy verhält sich ausgesprochen feindselig. Nur Daithí, der solide Pubinhaber, gibt sich zurückhaltend und macht sich gerade dadurch verdächtig. Auch Maura, die so beliebt war und von allen geschätzt wurde, scheint "zwei Gesichter" gehabt zu haben.
Es ist zu ahnen, dass der Mord in der Gegenwart eine Verbindung in die Vergangenheit zu Cillians Unfall hatte.

Die Geschichte ist kein nervenaufreibender Thriller, sondern ein Genre-Mix aus Drama, Whodunit-Krimi und Thriller, der jedoch wendungsreich und fesselnd ist. Bis die einzelnen Puzzlestücke zusammengefügt werden können und bis der Mörder überführt wird, lauert die Gefahr im Hintergrund. Die Geschichte ist unterhaltsam und regt unaufhörlich zum Miträtseln an. Das Ende ist schlüssig und beseitigt alle Unklarheiten, die Art und Weise einer wortreichen Erklärung à la Hercule Poirot fand ich für den sonst gelungenen Plot weniger passend.

Bewertung vom 28.01.2024
Happy Spirits
Reichert, Amy E.

Happy Spirits


gut

Nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust ihres Jobs ist Sabrina notgedrungen wieder in ihre Heimat Wisconsin zurückgekehrt, wo sie für ihre Erzfeindin Erika "Duck"-Touren durch die örtliche Touristenattraktion, den Wasserpark, führt, um ihr Studiendarlehen abzubezahlen. So schnell wie möglich möchte sie wieder zurück nach Washington D.C., um den Geistern der Vergangenheit zu entkommen. Buchstäblich - denn Sabrina hat die Gabe ihrer Vorfahren geerbt und kann Verstorbene sehen, die noch eine Aufgabe zu erledigen haben und deshalb noch nicht im Jenseits sind. Für Sabrina ist die Gabe ein Fluch, denn sie bringt sie immer wieder in peinliche Situationen und hindert sie daran, Beziehungen einzugehen. Ohnehin leidet sie an Angstattacken und versucht den Kontakt zu fremden Menschen zu meiden.
Ray, der erst vor Kurzem den Supper Club seines inzwischen verstorbenen Onkels übernommen hat, hat ein Auge auf die scheue Sabrina geworfen und möchte sie kennenlernen. Er spürt, dass sie auch etwas für ihn übrig hat, weiß aber nicht, was sie zurückhält.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Sabrina als auch Ray erzählt, wobei Sabrinas Leben den größeren Anteil hat. Während Ray vor Selbstbewusstsein strotzt, neu in Wisconsin Dells ist und sich mit seinem Restaurant etwas aufbauen und von seinen Eltern abnabeln möchte, ist Sabrina eine unsichere, introvertierte junge Frau, die lieber wieder in die Anonymität einer Stadt flüchten möchte, als in dem Ort zu wohnen, wo sie aufgewachsen ist und mitunter schlechte Erfahrungen gesammelt hat.

Der Klappentext lässt einen warmherzigen und humorvollen, etwas skurrilen Roman mit einer Prise Magie erwarten, ist aber vor allem zu Beginn schwerfällig und sprüht nicht gerade vor Charme. Das Potenzial der - geistreichen - Idee wird nicht vollständig ausgeschöpft.
Die Hauptfigur leidet unter einer Angststörung, die zwar beschrieben, nicht aber wirklich zu spüren ist. Das Mobbing ihrer Erzrivalin wirkt kindisch und dem Alter nicht angemessen.

Die Geister spielen eine irritierend kleine Rolle. Dauergeist Molly erscheint zwar ab und an, nimmt aber keinen entscheidenden Einfluss auf die Handlung. Ihr Bezug zur diesseitigen Welt sowie Rays Versuch, den letzten Willen seines Urgroßvaters zu erfüllen sind leicht vorhersehbar und hätten spannender inszeniert werden können.
In Teilen ist die Geschichte nicht ganz stimmig. So erscheint unglaubwürdig, dass Sabrina, die Angst vor Menschen hat und unter Panikattacken leidet, als Saisonarbeiterin Touristen auf einem Boot unterhält. Auch dass sich Ray schon bei der ersten Begegnung Hals über Kopf in Sabrina verguckt und hartnäckig um sie wirbt, obwohl er Sabrina nur besudelt angetroffen hat, lässt die Liebesgeschichte etwas voreilig erscheinen.

Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt man den Charakteren jedoch näher und kann ihre Motive und Handlungen besser nachvollziehen. Schön sind auch so manch kreative Idee wie die Welpenschule oder das versteckte Restaurant. Liebevoll beschreibt die Autorin ihre Heimat, so dass man sich im Gegensatz zu Sabrina in Wisconsin Dells sofort wohlfühlt. Rays Leidenschaft für Essen und regionale Lebensmittel ist spürbar und streut Fakten über lokale Spezialitäten gefällig in die Handlung ein.

"Happy Spirits" ist schwermütiger als erwartet und nicht ganz rund erzählt. Die Botschaft kommt am Ende aber dennoch an. Es ist eine Geschichte über den Wunsch nach Selbstbestimmung über Selbstakzeptanz sowie Liebe für sich und seine Mitmenschen, die trotz der ein oder anderen Geistererscheinung nicht ins Fantastische abdriftet, sondern von sehr realen Problemen handelt.

Bewertung vom 26.01.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Elli und Käthe sowie Margot aus Aachen, die die Ferien stets mit ihren Eltern im Rurtal in der Eifel verbrachte, sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Zusammen mit ihnen kann Elli sie selbst sein und schämt sich nicht für ihre Behinderung, die ihr den grässlichen Spitznamen "Hinkemädchen" eingebracht hat.
Doch dunkle Zeiten ziehen auf, als die Nationalsozialisten an die Macht kommen und die Gesetze vor allem für die jüdische Bevölkerung verschärfen und die übrigen Menschen mit ihrem unmenschlichen Gedankengut indoktrinieren.
Elli muss fassungslos zusehen, wie ihre Freundin Käthe sich der Frauenschaft anschließt und sie sich immer weiter entfremden, wie Margot und ihre Familie zwangsenteignet wird und schon bald in Lebensgefahr zu schweben scheint.
Sie entwickelt daraufhin einen stoischen Mut, möchte die Dinge nicht einfach nur so hinnehmen und findet in Hans einen verlässlichen Freund an ihrer Seite, in dessen Gegenwart ihr Herz höher schlägt. Doch die Liebe zu ihm scheint keine Zukunft zu haben, ist er doch längst einer anderen Frau aus dem Dorf versprochen.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog im Jahr 1933, als die Welt für die drei Freundinnen noch in Ordnung ist. Fünf Jahre später setzt die Geschichte an und die Stimmung ist eine ganz andere. Von einer unbeschwerten Fröhlichkeit ist nichts mehr zu spüren.
Der Roman ist aus der Perspektive der nun 20-jährigen Elli geschildert, die ihre besten Freundinnen an die Nationalsozialisten zu verlieren droht - Käthe, die sich der Ideologie beugt und in der NS-Frauenschaft aufgeht und Margot, die als Jüdin immer mehr unter den sich verschärfenden Gesetzen zu leiden hat.
Elli, die eingangs mit ihrer Behinderung hadert und sich minderwertig und unnütz fühlt, entwickelt eine stoische Zivilcourage und hat sich fest vorgenommen, Margot und ihrer Familie zu helfen. Dabei geht sie jedes Risiko ein, ist mit ihrem Stolz und Wagemut sogar bereit, auf ihre Liebe zu verzichten.

Der Roman versetzt die/ den LeserIn anschaulich in ein fiktives Dorf in der Eifel unweit der Grenze zu Belgien. Das Alltagsleben im Dorf, wo man abgelegen nicht alle Repressalien des Regimes mitbekommen kann oder möchte, fängt den Zeitgeist ein und macht die Charaktere nahbar. Das Leben auf dem Hof ist beschwerlich und für die Halbwaise Elli von Armut geprägt. Das hindert sie jedoch nicht daran, anderen selbstlos zu helfen. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und findet über ihre Mutter, eine tüchtige Hebamme, heraus, wie sie noch mehr helfen kann.

"Sturmmädchen" ist eine fiktive Geschichte, die als historischer Roman jedoch einen wahren Hintergrund hat und von der düsteren Zeit zu Beginn und unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erzählt. Neben all dem Leid, das ungeschönt geschildert wird, ist es eine Geschichte, die zeigt, dass es in dieser dunklen Zeit auch hilfsbereite und selbstlose Menschen gab, die kein Risiko scheuten, um Schwächeren zu helfen. Es ist ein dramatisch und empathisch geschriebener Roman, der Emotionen weckt, traurig und wütend macht und dabei beweist, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen und Verantwortung zu übernehmen und damit vorbildhaft für alle Zeiten ist. "Sturmmädchen" ist nicht nur dramatisch, sondern durch die ungewissen Schicksale und geheimen Machenschaften darüber hinaus spannend. Das Ende ist hoffnungsvoll und versöhnlich und bietet sogar Potenzial für eine Fortsetzung.
"Sturmmädchen" macht Geschichte lebendig und ist nach "Trümmermädchen" und "Findelmädchen" erneut ein empathischer Roman gegen das Vergessen.

Bewertung vom 24.01.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Chefinspektor Krammer vom LKA Tirol ist in Sorge um seine Kollegin Roza, die abrupt aus dem Präsidium verschwunden ist. Auf der Suche nach ihr findet er In ihrer Wohnung eine männliche Leiche aufgebahrt. Krammer möchte Roza nicht in Schwierigkeiten bringen, solange ungeklärt ist, vor was sie so eine Angst hatte, von wem sie bedroht wurde oder ob sie selbst in kriminelle Machenschaften verwickelt ist und ermittelt zunächst auf eigene Faust.
Unterstützung erhält er von Oberkommissarin Alexa Jahn er Kripo Weilheim, da Roza zuletzt in Deutschland am Walchensee gesehen wurde.
Weitere Spuren deuten nach Ungarn, während sich beide Polizeibeamten ernsthaft fragen, ob Roza überhaupt noch am Leben ist.

"Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" ist der vierte Band der grenzüberschreitenden Krimireihe um die junge deutsche Kommissarin Alexa Jahn und den erfahrenen Inspektor Bernhard Krammer aus Österreich, die erst vor Kurzem erfahren haben, dass sie Tochter und Vater sind.
Der Kriminalfall des vierten Bandes schließt nahtlos an Band 3 an, in dem Roza Szabo mit einer Briefbombe und Manipulation an ihrem Fahrzeug gedroht worden war.

Auch wenn der Kriminalfall in sich geschlossen ist, ist es hilfreich die ersten drei Teile der Buchreihe zu kennen, um die handelnden Personen besser einordnen zu können, da auch ihr Privatleben eine Rolle spielt, das zudem ihren Charakter geformt hat.
Vater und Tochter kommen sich in diesem Band näher, arbeiten vertrauensvoll zusammen und sorgen sich um einander.

Die Empathie für die Charaktere gibt der Krimireihe noch mehr Gehalt, macht sie menschlicher und lässt die Hauptfiguren mit ihren kleinen Fehlern authentisch erscheinen.

Bei "In den Tiefen der Schuld" handelt es sich vor allem für Krammer um einen sehr persönlichen Fall, denn mit Roza Szabo steht eine Polizeibeamtin im Mittelpunkt, mit der er eng zusammenarbeitet und die er glaubt, gut zu kennen. Die Ermittlungen gestalten sich dennoch schwierig, da Rozas Verschwinden offenbar mit ihrer Vergangenheit in einem Zusammenhang steht, die Krammer fremd ist.

Krammer und Jahn ermitteln parallel in Österreich und Deutschland, ergänzen sich und führen ihre Ergebnisse zusammen, wobei die einzelnen Puzzlestücke zunächst nicht zusammenzupassen scheinen.

Der Kriminalfall wird in kurzen Kapiteln erzählt und handelt innerhalb weniger Tage, was ihn trotz der vielen Sackgassen, in die die Ermittler stoßen, dynamisch macht. Die Ortsbeschreibungen von Oberbayern, Tirol und dem Burgenland sind anschaulich und versetzen die/ den LeserIn bildhaft in die malerische Alpenkulisse.

Weitere Kapitel in kursiver Schrift aus Opfersicht ergänzen die Perspektive der Ermittler, lassen erahnen, welche kriminellen Machenschaften dem Fall zugrunde liegen, nicht jedoch sofort, inwiefern Roza darin verwickelt ist.

"In den Tiefen der Schuld" ist ein erneut spannender Fall des grenzüberschreitenden Ermittlerduos, der einer Schnitzeljagd gleicht. Die Gedankenspiralen um die familiäre Verbindung der Hauptfiguren sowie die Sorge und Ungewissheit über das Schicksal einer Kollegin wecken Emotionen und geben der Krimireihe neben dem regionalen Bezug ihre eigene, persönliche Note.
Und so darf man auf mindestens einen weiteren Band gespannt sein, der am Ende bereits durch einen Hilferuf angekündigt wird. "Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen" erscheint im Februar 2025.

Bewertung vom 21.01.2024
Die Hoffnung der Chani Kaufman
Harris, Eve

Die Hoffnung der Chani Kaufman


sehr gut

Chani ist glücklich mit ihrem Mann Baruch in Jerusalem verheiratet, denn beide wurden nicht verheiratet, sondern hatten sich für einander entschieden. Als sich nach mehreren Monaten immer noch nicht der erhoffte - und von Eltern und Schwiegereltern erwartete - Kindersegen einstellt, fliegen sie nach London, um eine Kinderwunschpraxis aufzusuchen. Finanziert werden die Untersuchungen von Baruchs Eltern, weshalb sich vor allem die Schwiegermutter, die Chani als falsche Wahl für ihren Sohn erachtet, immer wieder dreist in deren Ehe einmischt.

"Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist die Fortsetzung von "Die Hochzeit von Chani Kaufman", einen Roman, den ich nicht gelesen habe und trotzdem keine Probleme hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Für den Hintergrund zu einzelnen Personen und wie sie miteinander zusammenhängen, ist es allerdings von Vorteil, den ersten Band zu kennen.

Auch wenn Chani, ihre junge Ehe und der Kinderwunsch im Vordergrund stehen, handelt der Roman daneben von weiteren Personen, aus deren Perspektive annähernd genauso viele Kapitel erzählt werden.
Avromi ist ein Freund von Baruch, der als angehender Rabbi mit seinem Glauben hadert, wiederholt in Versuch gerät, wenn er auf hübsche Mädchen trifft und sich auf dem falschen Weg sieht.
Seine Mutter Rivka hat die Familie verlassen, da sie nach einem augenöffnenden Schicksalsschlag ihren Glauben verloren hat und mit ihrem streng religiösen Ehemann nicht mehr zusammen sein konnte. Sie versucht sich in London ein neues Leben ohne die argwöhnischen Blicke von alten Bekannten aufzubauen und leidet darunter, dass sich vor allem ihre Tochter von ihr abgewandt hat.

Der strenge jüdische Glaube, Traditionen und Rituale, Erwartungshaltungen und Druck von außen sind in allen Lebensgeschichten sehr präsent. Als (nichtjüdischer) LeserIn erhält man einen umfassenden und bildhaften Einblick in den Alltag gläubiger Juden in London, Jerusalem und Tel Aviv. Viele Regeln wirken wie aus einem vorangegangen Jahrhundert und nicht mehr zeitgemäß und es ist erstaunlich, wie sich die Menschen selbst geißeln und das Leben schwer machen. Genauso unfassbar ist, wie weltfremd häufig agiert wird und dass eine junge Frau wie Chani so wenig über ihren eigenen Körper weiß.

Die Geschichte ist durch kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sehr lebendig und abwechslungsreich geschrieben. Zwischen Tradition und Moderne, Hoffnung und Verzweiflung verfolgt man die einzelnen Schicksale und fühlt mit den Figuren mit. Auch wenn dabei nicht mit Klischees - das intrigante Schwiegermonster, der Sohn zwischen den Stühlen von Mutter und Ehefrau, der am Glauben zweifelnde angehende Rabbi,... - gespart wird, ist der Roman dennoch (oder gerade deshalb?) unterhaltsam und schnell zu lesen. Anfangs stören allerdings die vielen hebräischen und jiddischen Begriffe, die floskelartig in die Dialoge oder den Text einfließen und hinten in einem Glossar nachzuschlagen sind. Fußnoten wären für meinen Geschmack die bessere Lösung gewesen, um den Lesefluss nicht so häufig zu unterbrechen.

"Die Hoffnung der Chani Kaufman" ist ein Familiendrama mit einem leicht ironischen Blick auf den streng jüdisch-orthodoxen Glauben, das den Kontrast zwischen Tradition und Glaube, Moderne und Selbstbestimmung auch für LeserInnen aus anderen Kulturen bildhaft und vor allem unterhaltsam darstellt, ohne aufgrund der Vielfalt der Charaktere jedoch sehr in die Tiefe zu gehen und sich eingehender mit Glaubens- oder Gewissensfragen zu beschäftigen.

Bewertung vom 21.01.2024
Never Safe - Wann wirst du sicher sein?
Jackson, Lisa

Never Safe - Wann wirst du sicher sein?


sehr gut

Ausgerechnet an Heiligabend wurde eine Familie brutal in ihrem Ferienhaus attackiert und fast alle Mitglieder ermordet. Überlebt hat die siebenjährige Kara, die von ihrer älteren Schwester Marlie auf dem Dachboden versteckt worden war, sowie ihr älterer Halbbruder Jonas, der für die Tat aufgrund von Indizien verantwortlich gemacht wurde.
20 Jahre später leidet Kara noch immer unter Albträumen und fühlt sich beobachtet. Aufgrund eines Verfahrensfehlers bei der Beweisaufnahme wird Jonas, der zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war, vorzeitig entlassen. Zeitgleich erhält Kara verängstigende Nachrichten und muss sich abermals einem Leichenfund stellen.
Für die Medien ist das 20-jährige Jubiläum ein gefundenes Fressen und auch die Polizei beginnt abermals in der Sache zu ermitteln.

"Never Safe" ist ein Thriller, der aus der Perspektive verschiedenster handelnder Personen geschildert ist. Neben der überlebenden Kara erhält man Einblicke in die Arbeit der Polizei, die von Anwälten, begleitet den Journalisten Tate, der ein persönliches Interesse an der Aufklärung des Falls hat, und weitere Nebenpersonen, die mit der Patchworkfamilie in einem Zusammenhang stehen.
Die Geschichte ist rätselhaft und erzeugt Spannung bei der Suche nach dem Täter, denn es bestehen Zweifel daran, dass Jonas rechtmäßig verurteilt wurde.
Sowohl die Tat in der Vergangenheit als auch die Ereignisse in der Gegenwart sind fesselnd, da Motiv und Täter nur schwer zu entschlüsseln sind. Wer hat die Familie auf dem Gewissen und warum scheint der Horror für Kara und Jonas 20 Jahre später weiterzugehen? Welche Rolle spielt die Halbschwester Marlie und warum ist sie vor 20 Jahren verschwunden?

Durch die schnell auch innerhalb der Kapitel wechselnden Perspektiven ist die Geschichte abwechslungsreich und dynamisch. Gleichzeitig erhält man trotzdem kein allumfassendes Bild, da die Polizei vor 20 Jahren unsauber gearbeitet hat und mit Jonas möglicherweise vorschnell einen Täter gefunden hat. Während die Gefahr lauert, folgt man gebannt der Handlung, um der Aufklärung näher zu kommen.
Die Charaktere erscheinen nicht immer glaubwürdig, sind ihre Reaktionen manchmal etwas fragwürdig oder überzogen. So scheint niemand wirklich um die Toten zu trauern und auch die Fakten zu Testament und Erbe sind zumindest ungewöhnlich.
"Never Safe" ist raffiniert konstruiert und durch die Vielzahl an Blickwinkeln und Personen, die in den Kriminalfall involviert sind und ihre eigenen Interessen verfolgen, lange undurchschaubar. Der Thriller bleibt durchgängig spannend und wendungsreich - wenn auch am Ende das Verhalten nicht von allen Tätern und Opfern realistisch erscheint und der Showdown damit arg inszeniert wirkt.

Bewertung vom 17.01.2024
Morgen ist ein neuer Tag / Die Fernsehschwestern Bd.2
Sauer, Beate

Morgen ist ein neuer Tag / Die Fernsehschwestern Bd.2


ausgezeichnet

"Morgen ist ein neuer Tag" ist nach "Wunder gibt es immer wieder" der zweite Band der "Die Fernsehschwestern" und handelt elf Jahre nach den Ereignissen des es ersten Teils.

Eva Vordemfelde ist ihren Weg gegangen und inzwischen in Amerika angelangt, wo sie als Kostümbildnerin in Hollywood arbeitet. Ihre Ehe mit Paul hat ihre beruflichen Ambitionen nicht überlebt, stattdessen ist sie fest mit dem Amerikaner Jeremy liiert.
Ihre jüngere Schwester Franka möchte zumindest beruflich in die Fußstapfen ihres Vaters Axel treten und Journalisten beim Fernsehen werden. Ihre politisch liberale Einstellung schlägt sich auch in ihren Reportagen nieder, weshalb sie es im konservativen Fernsehen schwer hat und hart für ein Volontariat kämpfen muss. Sie möchte durch ihre Arbeit Missstände aufdecken und die Menschen wachrütteln.
Die Jüngste der Vordemfelde-Schwestern, Lilly, nimmt das Leben am leichtesten und freut sich über die Festanstellung bei der Unterhaltungssendung "Der goldene Schuß". Sie wünscht sich, das Publikum zu unterhalten und möchte dabei selbst gern im Rampenlicht und vor der Kamera stehen.
Die Schwestern haben immer wieder Konflikte mit ihrem selbstsüchtigen, berechnenden und intriganten Vater Axel auszutragen, während ihre Mutter Annemie selbst immer mehr an ihrer Ehe (ver)zweifelt und sich intensiver damit beschäftigt, warum sie Angst davor hat, glücklich zu sein.

Die Fortsetzung ist wieder genauso lebendig und empathisch wie der Auftaktband geschrieben. Es fällt deshalb auch nicht schwer, sich nach einer längeren Zeitspanne und trotz des Zeitsprungs in die späten 1960er-Jahre problemlos in die Geschichte einzufinden.

Die Charaktere sind glaubwürdig und wirken durch die unterschiedlichen Wesenszüge sehr authentisch. Die wechselnden Perspektiven geben dabei einen Einblick in die Lebenssituationen aller Hauptfiguren. Die schnellen Orts- und Personenwechsel wirken dynamisch und gestalten die Geschichte abwechslungsreich.

Das Zeitgeschehen und die Themen, die Politik und Gesellschaft in den umtriebigen 1960er-Jahren bewegen, werden nahtlos mit der Handlung um die Schwestern bei Film und Fernsehen und den privaten Problemen der Familie verwoben. Zwischen Einzelschicksalen und gemeinsamen Erlebnissen der Familie Vordemfelde erlebt man eine ereignisreiche Zeitreise. Liebevolle Details aus dem Alltag verleihen der Geschichte ein herrlich nostalgisches Gefühl und versetzen die/ den LeserIn anschaulich in die damalige Zeit - nach Köln, Bonn, Monaco bis hin zu Kalifornien.

"Morgen ist ein neuer Tag" ist ein sehr unterhaltsamer und spannender zweiter Teil der "Die Fernsehschwestern"-Trilogie, eine lebendige Familiengeschichte mit einem interessanten Einblick in die Welt des Fernsehens zur damaligen Zeit, die politischen Umtriebe und das Rollenbild der Frau in Beruf, Familie und Gesellschaft.
Ich freue mich jetzt schon seht auf den abschließenden dritten Band der mit "Glücklich sind die Mutigen" am 10. Juli 2024 erscheinen wird.