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Lenasbuecherlounge
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 601 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2024
Das zweite Glück im kleinen Vintage Shop
Page, Libby

Das zweite Glück im kleinen Vintage Shop


gut

Nach dem Tod ihrer Mutter eröffnet Lou in der Kleinstadt Frome in Somerset einen Secondhand Shop, was schon immer ihr Traum. Lou hat ein Faible für die 1950er- und 1960er-Jahre und liebt es, sich auffällig bunt zu kleiden. Ihr ganzer Stolz ist ein gelbes Kleid, das ihrer Mutter gehörte und unverkäuflich ist.
Auf der Suche nach einem Zimmer für die Übergangszeit lernt die Maggy kennen, sich liebevoll um ihre Enkel sorgt, aber wenig aus sich macht. Durch Lou wird sie mutiger, sich farbenfroher zu kleiden und erzählt ihr von ihrem Leben, von ihrer Scheidung und ihrer Jugendliebe.
In New York erfährt Donna, die selbst bereits Großmutter ist, dass sie adoptiert ist. Schwer enttäuscht von ihren Eltern möchte sie mehr über ihre Herkunft erfahren und sucht nach ihrer leiblichen Mutter. Neben dem Namen hat sie nur ein Foto von ihr, auf der sie ein gelbes Kleid trägt. Ihre Recherchen führen sie nach Somerset, wo sie auf Lou und Maggy trifft.
Gemeinsam tauchen die drei Frauen in die Vergangenheit ein und suchen nach Antworten auf ihre Fragen.

Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei Hauptfiguren erzählt. Daneben gib es Rückblicke in die Vergangenheit und einzelne Briefe, die den Frauen bei ihrer Suche nach der Wahrheit weiterhelfen.
Die Geschichte liest sich leicht, ist geradlinig und vorhersehbar. Die drei recht introvertierten Frauen schließen unproblematisch Freundschaft und es fällt ihnen auch nicht schwer in kurzer Zeit, jahrzehntelang Verborgenes aufzudecken. Der Vintage Shop ist die Anlaufadresse, spielt aber im weiteren Verlauf der Handlung keine Rolle, was schade ist. Denn schon die Beschreibung von Lous eigenwilligen Stil war so lebendig, dass noch mehr Details dieser Art dem Roman mehr Charme verliehen hätten.

Die Geschichte ist unterhaltsam und es ist auch spannend, wie die drei Frauen miteinander verbunden werden und was in der Vergangenheit geschehen ist, um sie an diesen Punkt zu führen. Davor und danach ist die Erzählung recht eintönig und belanglos.
Zudem entwickelte sich jeder Handlungsstrang für meinen Geschmack zu schnell. Angefangen von der Freundschaft zwischen den Frauen, über die Erforschung der gemeinsamen Familiengeschichte bis zur persönlichen Weiterentwicklung und der sich abzeichnenden Liebesgeschichten verlief alles zu glatt und reibungslos.

Es ist ein Roman über Freundschaft, Familiengeheimnisse und zweite Chancen, bei dem es sich um keine unvergessliche oder herausragende Lektüre handelt. Zwar fehlt es der Geschichte an Tiefgang, aber man begleitet zumindest die nicht unsympathischen Charaktere gerne auf ihrer emotionalen Reise in die Vergangenheit und auf der Findung zu sich selbst.
An "Im Freibad" reicht diese vergleichsweise flache Geschichte aber bei Weitem nicht heran.

Bewertung vom 31.12.2023
Endling
Schreiber, Jasmin

Endling


sehr gut

Zoe ist Entomologin in München und beschäftigt sich im Jahr 2041 mit Biodiversität, als der Klimawandel und das Artensterben bedrohliche Ausmaße angenommen haben. Für einen sechswöchigen Urlaub kehrt sie in ihre Heimat nach Frankfurt zurück, da ihre Mutter zum Alkoholentzug auf Reha muss. Zoe soll sich in ihrem alten Zuhause um ihre 17-jährige Schwester Hanna und ihre Tante Auguste kümmern, die aus Angst vor Bakterien nicht mehr das Haus verlässt. Als Auguste, die selbst Biologin ist und Seite an Seite mit einer Weinbergschnecke - der letzten ihrer Art - lebt, beginnt, sich Sorgen um ihre einzige verschwundene (menschliche) Freundin zu machen, beschließen die drei, Sophie zu suchen. Sie soll sich in einem Bergdorf in den Dolomiten aufhalten, in dem nur Frauen leben.

Die Handlung spielt im Jahr 2041 und es ist kein schönes Zukunftsszenario, das die Autorin entwirft.
Aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Zoe, die eine Einzelgängerin ist und nur für die Forschung an ihren Käfern lebt, wird der Ist-Zustand nüchtern dargestellt. Sie hat sich an die Situation der Welt gewöhnt, merkt seit Jahren, wie alles langsam abwärts geht. Für sie sind die negativen Folgen für Natur und Gesellschaft einfache Tatsachen, die sie nicht mehr hinterfragt. Sorgen machen ihr aber die Probleme in ihrer Familie: die Mutter, die immer mehr dem Alkohol zugeneigt ist und jetzt zu einer „Kur“ muss, die jüngere Schwester, die in einem Haushalt einer Alkoholikerin aufwächst und nun selbst über die Strenge schlägt und die Tante, zu einer panischen Einsiedlerin geworden ist.
Der Schreibstil ist dabei dialoglastig und von den Gedanken von Zoe geprägt, durch die man peu à peu erfährt, wie sich die Welt, wie wir sie kennen, verändert hat. Die Folgen des Klimawandels sind deutlich zu spüren, Tiere, die für uns heute selbstverständlich sind, sind ausgestorben. Eine rechtskonservative Regierung hat zu einer weitgehenden Unterdrückung von Frauen geführt, die im Untergrund und im Darknet rebellieren und versuchen zur Wehr zu setzen.
In wieweit Zoe und Sophie darin involviert sind, erfährt man auf dem abenteuerlichen Roadtrip der drei Frauen. Die Suche führt sie über Italien nach Schweden, wo sie durch unheimliche Wälder wandern und sich mit dem ein oder anderen Mysterium konfrontiert sehen.

Das Buch ist gerade zu Beginn wahrlich keine leichte Kost. Krankheiten, psychische Probleme, Einsiedlertum, Alkoholismus, Artensterben, Klimawandel, Patriarchat und Zensur machen es schwer verdaulich. In dieser Zukunft hat sich nichts zum Besseren verändert. Als hätte die Menschheit nichts dazugelernt, sind Intoleranz, Rassismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit noch ausgeprägter als heute.
Der turbulente und humorvoll beschriebene Roadtrip, auf den sich die drei Frauen begeben, verhindert jedoch, dass man in Melancholie versinkt. Jede von ihnen ist gezwungen, aus ihrem Schneckenhaus zu kriechen. Sie lernen sich neu kennen und wachsen bei der Erreichung eines gemeinsamen Ziels zusammen und über sich hinaus.

Während zu Flora und Fauna viel Fachwissen in die Handlung eingestreut werden, bleiben das politische System in Deutschland und die Situation für Frauen in Europa doch recht vage beschrieben. Auch das Verschwinden von Sophie löst sich am Ende zu simpel auf.
"Endling" ist eine Dystopie, die einerseits erschreckend real wirkt, denn die Folgen von Klimawandel und politischen Entwicklungen sind nachvollziehbar und nicht aus der Luft gegriffen. Auf der anderen Seite hat die Handlung jedoch einige unwirkliche Momente, die Fragen aufwerfen und einige der Naturerscheinungen im Unklaren lassen. Die Erklärung mit der Magie des Waldes mag nicht für alle Leser:innen befriedigend sein.
Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor passt hingegen gut und macht das Buch zu einem abenteuerlichen, unterhaltsamen und nachdenklichen Leseerlebnis.

Bewertung vom 29.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Eine bekannte Influencerin, die sich für Tierwohl und Umweltschutz engagiert und mit ihrem Engagement berühmt geworden ist, wird in ihrem Loft in Hamburg ermordet aufgefunden. Die Leiche wurde grauenhaft zugerichtet, die Frau wie Schlachtvieh getötet. Kriminalkommissarin Jagoda Milosevic beginnt zu zusammen mit ihrem Kollegen Vincent Frey, der ein halbes Jahr nach ihrem letzten spektakulären Mordfall im vergangenen Herbst und seiner schweren Verletzung noch immer nicht ganz genesen ist, zu ermitteln. Ein Profiler unterstützt das LKA Hamburg und geht von einem planvollen Täter aus, der auf einem persönlichen Rachefeldzug ist. Während es im Umfeld des Opfers neben den vielen Online-Hatern mehrere Personen gibt, die ein Motiv für die Tat haben könnten, geschieht ein weiterer Mord und setzt das LKA zunehmend unter Druck.

"Agonie" ist nach "Stigma" Band 2 der Thrillerreihe um die beiden Kriminalkommissare Jagoda Milosevic und Vincent Frey des Hamburger LKA.
Wie schon in Band 1 werden auch hier die Morde grauenvoll inszeniert und der Zustand der Opfer schonungslos brutal beschrieben. Auch wenn es sich um eine Thrillerreihe handelt, liest sich auch dieses Buch mehr wie ein Kriminalroman, denn die Ermittlungen der Polizeibeamten bei der Aufklärung der Taten sind detailliert und stehen im Vordergrund des Geschehens.
Daneben erhält man auch Einblick in die Perspektive des Täters, was dem Leser/ der Leserin einen Wissensvorsprung gibt. Täter und Motiv sind damit offensichtlich, was der Geschichte jedoch nicht die Spannung nimmt, ist doch mit weiteren Opfern zu rechnen und schließlich sind auch die Schritte bis der Täter überführt werden kann das, was einen interessanten Kriminalroman ausmacht.

Der Kriminalfall hat mit der Thematik um militante Tierschützer und dem Interessenkonflikt zwischen Tierwohl, Vegetarismus, Auflagen für Bauern und Schlachtbetriebe und der Produktion von billigem Fleisch einen aktuellen, gesellschaftlich relevanten Hintergrund, der niemandem kalt lassen dürfte.
Die Balance aus spannenden Kriminalfall und gesellschaftskritischen Ansichten ist durch Einblicke in die Polizeiarbeit, die Situation der Bauern und die Fleischkonzerne ausgewogen und gibt dem Täter ein schlüssiges und nachvollziehbares Motiv.

Private Probleme und Befindlichkeiten der Ermittler ergänzen die Geschichte, wiederholen sich jedoch insbesondere in Bezug auf Milo, die noch immer nicht zu ihrer Homosexualität steht und deren Beziehungskrise deshalb einiges an Raum einnimmt.

"Agonie" ist ein stimmiger, blutiger Thriller mit Tiefgang und eine spannenden Fortsetzung der Hamburger Reihe, in dem die persönlichen Befindlichkeiten der Kommissare jedoch ein wenig von der Aufklärung der Mordserie ablenken und in dem der Showdown aufgrund der frühzeitig offenbarten Identität des Täters nicht ganz so spektakulär ist.

Bewertung vom 27.12.2023
Spiel der Lügner / Ffion Morgan Bd.2
Mackintosh, Clare

Spiel der Lügner / Ffion Morgan Bd.2


sehr gut

Eine neue Reality-TV-Show wird in Wales an der Grenze zu England gedreht. Die Kandidaten sind davon ausgegangen, dass sie sich für ein Survival Camp in den Bergen angemeldet haben, stattdessen geht es darum, vor laufender Kamera ihr dunkelstes Geheimnis zu enthüllen. Einer der Teilnehmer nimmt deshalb schon in der ersten Nacht Reißaus und wird vermisst.
Detective Constable Ffion Morgan von der walisischen Polizei macht sich zusammen mit ihrer neuen Kollegin Georgina auf die Suche nach Ryan, der als psychisch labil und gewalttätig gilt. Unterstützung erhalten sie von den Kollegen aus England und DS Leo Brady. Mit ihm hat Ffion bereits vor 17 Monaten zusammen an einem Mordfall in der Grenzregion gearbeitet und ist ihm auch privat näher gekommen. Nachdem sie die Beziehung nicht weiter forciert hat, ist ihr Verhältnis angespannt.
Während die fragwürdige TV-Show in den Medien auf ein geteiltes Echo trifft und der Produzent öffentlich angefeindet wird, ereignet sich ein Mord, der mindestens die bereits ausgeschiedenen Kandidaten der Show verdächtig macht, aber letztlich haben sie alle ein Geheimnis, das sich als Motiv eignet.

"Spiel der Lügner" ist nach "Die letzte Party" Band 2 der Reihe "Ein Fall für Ffion Morgan".

Sieben nicht prominente Fremde treffen in den Waliser Bergen für die TV-Show "Exposure" aufeinander, um das Geheimnis der anderen zu enthüllen, bevor ihr eigenes publik wird. Wie von Reality-Shows gewöhnt und auch vom voyeuristischen Publikum erwartet, werden die Teilnehmer nicht geschont, sondern täglich unter Druck gesetzt, ausgewählt und mit ihren tiefsten Ängsten in der "Beichtkammer" konfrontiert zu werden.

Aus wechselnden Perspektiven taucht man in die Handlung ein und erhält Einblicke in die beiden unterschiedlichen Ermittler, die undurchsichtigen Kandidaten und die Zuschauer vor den Fernsehern.
Die Aufklärung des Falls, der sich von einer Vermisstensuche zu einer Mordermittlung entwickelt, ist wie schon in Band 1 unterhaltsam und humorvoll, denn Ffion ist eine eigensinnige Ermittlerin, die aneckt und zusammen mit ihrem Tierheimhund Dave unkonventionell und reichlich chaotisch auftritt.

Im Verlauf der Handlung werden die perfiden Machenschaften der Produzenten hinter der TV-Show deutlich und dass es letztlich vor allem darum geht, die Quote zu erhöhen, ohne Rücksicht auf die persönlichen Befindlichkeiten der Kandidaten zu nehmen. Die Mehrzahl der Menschen möchte solche reißerischen TV-Formate sehen, aber dennoch ist die Realityshow auch vor Kritikern nicht gefeit.

Durch die überschaubare Anzahl der Verdächtigen, die aber alle ein Mordmotiv haben, sind die Ermittlungen nicht einfach und als Leser kann man nur spekulieren, wer der Täter ist. Auch die persönliche Involvierung von Ffion, die in der Grenzregion aufgewachsen ist und sowohl Teile der Crew als auch der Kandidaten kennt, geben der Geschichte eine spannende Note. Ihr Interessenkonflikt wird ihr sogar fast zum Verhängnis.

Während die Polizei Verdächtige und ihre Alibis überprüft und wieder verwirft, erfährt man auch durch Rückblenden immer mehr Details über die handelnden Personen und den Hintergrund der TV-Show und auf welchen Geheimnissen und Lügen die Sendung aufgebaut ist. Die Eskalation der Situation ist deshalb nachvollziehbar und macht den Fall authentisch.

"Spiel der Lügner" ist ein ausgeklügelter Kriminalfall um dunkle Geheimnisse, Ängste vor Bloßstellung und Verrat und ist vor dem bitterbösen TV-Landschaft und den Intrigen zur Steigerung von Reichweite und Ruhm zudem auf der Höhe der Zeit. Band 2 kommt nicht ganz an Band 1 heran, der fesselnder aufgebaut und atmosphärischer geschildert ist.

Bewertung vom 26.12.2023
Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht (eBook, ePUB)
Perry, Tasmina

Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht (eBook, ePUB)


gut

Die New Yorkerin Amy ist vor zwei Jahren nach London gezogen, um dort als Tänzerin Karriere zu machen. Nach einem Unfall arbeitet sie aufgrund einer Verletzung am Zeh jedoch übergangsweise in einem Restaurant und hatte sich von ihrem Freund Daniel kurz vor Weihnachten einen Heiratsantrag erhofft. Der angehende Diplomat weist sie stattdessen ab, um alleine nach Washington zu gehen und seine Karriere fortzusetzen. Amy passe nicht in die gehobenen Kreise, in denen er sich bewegt.
Enttäuscht stößt Amy auf eine Anzeige, mit der eine ältere Dame eine Reisebegleitung über Weihnachten nach New York sucht. Für Amy kommt diese wie gerufen, kann sie so doch auch zu den Feiertagen ihre Familie besuchen.

Der Roman handelt auch zwei Zeitebenen - im Sommer 1958 und im Dezember 2012, wobei die Geschichte von Georgia in der Vergangenheit einen größeren Anteil ausmacht. Georgia ist die ältere Dame, die als Jugendliche 1958 in die Londoner Gesellschaft eingeführt wurde und den Sommer über Debütantinnenbälle besuchte. Sie träumte davon, eine berühmte Schriftstellerin zu werden und verliebte sich in diesen Monaten in den Oxford-Studenten Edward. Georgia bewegt sich zwar in höheren Kreisen, kommt selbst aber aus eher ärmlichen Verhältnissen, da ihr Vater im Krieg gefallen ist. Es ist eher der Wunsch der Mutter, dass Georgia einen wohlhabenden potentiellen Ehemann findet. Georgia wirkt zwar bodenständig und nicht auf den Kopf gefallen, tritt bei den Bällen aber stets in Fettnäpfchen, weshalb Edward immer wieder als ihr Retter fungieren muss. Die Geschichte in der Vergangenheit ist sehr auf die Feierlichkeiten der Schönen und Reichen und eine Art Brautschau reduziert.

Der Erzählstrang in der Gegenwart lag mir deshalb bis zur Ankunft in New York näher. Amy bildete sich rückblickend ein, dass ihre Beziehung zu Daniel nur daran gescheitert ist, dass sie mit den Gepflogenheiten der illustren Kreise nicht vertraut war. Sie bittet deshalb Georgia sie in die Regeln der Upper Class einzuweihen, weshalb diese ihr zunächst neue Outfits spendiert und einen Benimmkurs bietet. Diese Entwicklung der Geschichte enttäuschte mich, da ich sie wenig wirklichkeitsnah empfand. So ist der Handlungsstrang der Gegenwart im Vergleich zur Vergangenheit, in der zumindest etwas Leidenschaft zu spüren war, doch eher platt. Amys Anbiedern an eine - zugegebenermaßen etwas klischeehaft dargestellte - obere, versnobte Gesellschaftsschicht war für mich nicht nachvollziehbar und empfand diese fast schon als entwürdigend, insbesondere da ich bei ihrer Liebe zu Daniel keine Emotionen verspürte.

Mit "Drei Tage Manhattan - Begleitung gesucht" erhält man Einblick in eine tragische Lebensgeschichte, die berührt, aber wirklich überzeugen konnte mich keiner der beiden Erzählstränge. Mir waren die Protagonistinnen, insbesondere Amy, dafür zu sehr auf das Suchen und Finden eines Märchenprinzens beschränkt. Als Charaktere blieben sie zu blass und ohne Persönlichkeit.

Bewertung vom 24.12.2023
Die Wolkengucker
Fritz, Kristina

Die Wolkengucker


sehr gut

Die Freundin Margarete der fast 90-jährigen Wilma von Eidsfeld hat immer gern in die Wolken geblickt und darin Figuren und Gegenstände erkannt. Auch Wilma, ehemalige Hobbypilotin, ist fasziniert von den Wolken und gründet in Gedenken an ihre verstorbene Freundin die Vereinigung der Wolkengucker. Jeden Sonntag trifft man sich in der Villa der älteren Dame und guckt gemeinsam in die Wolken. Anfangs nur zögerlich, kommen später immer mehr Personen dazu, denn der Club dient bald nicht nur dazu, gemeinsam die vorüberziehenden Wolken zu betrachten, sondern sich gegenseitig Halt und Unterstützung zu geben.

Wilma wird dabei liebevoll von ihrer Putzhilfe Ayla umsorgt, die den Job dringend benötigt und Wilma möglichst lange fithalten möchte. Nachbar Ferdinand Huber ist Mobbing-Opfer an seinem Arbeitsplatz und findet in dem Club eine Gemeinschaft. Besonders eifrig ist die achtjährige Mia, die mit ihrer Mutter das Phänomen der Wolken betrachtet hat und nach ihrem Tod allein mit ihrem Vater wohnt, der von der Trauer um seine Frau wie gelähmt ist.

Kristina Fritz ist ein Pseudonym der Autorin Kristina Günak, die für ihre warmherzigen Geschichten über Liebe und Freundschaft bekannt ist. Auch "Die Wolkengucker" ist eine eingängige, herzerwärmende Erzählung.
Sie wird aus wechselnden Perspektiven aller handelnden Personen beschrieben, wobei die resolute ältere Dame Wilma von Eidsfeld und ihre tatkräftige Haushaltshilfe Ayla Öztürk, die sie von ihrer Freundin Margarete übernommen hat, im Vordergrund der Handlung stehen. Alle Protagonisten haben ihr Päckchen zu tragen, haben Verluste erlitten, trauern oder fühlen sich unzulänglich.
In der Gemeinschaft der Wolkengucker finden sie einen Halt und sind nicht mehr einsam, hilflos und alleine. Es entwickeln sich Freundschaften über Generationen und jede soziale Schicht hinweg. Die Vielfalt der unterschiedlichen Charaktere sorgt für unterhaltsame Szenen. Die Geschichte ist nicht rührselig oder kitschig und auch die Weisheiten der lebensälteren Wilma wirken nicht gekünstelt oder belehrend, sondern fügen sich rund in die Geschichte ein.

Es ist eine tragikomischer Roman über Trauer und Freundschaft, der eine Wohlfühlatmosphäre schafft, denn es stehen weniger die Verluste, sondern vielmehr das Innehalten im Moment, das Zusammenwachsen in einer Gemeinschaft und ein optimistischer Blick in die Zukunft im Zentrum der Geschichte. Der Blick in den Himmel und die Beobachtung der Wolken ist dabei mehr symbolisch und ein Auftakt für Freundschaft und Zugehörigkeit, auch wenn man im Rahmen der Geschichte einzelne Fakten über Wolken dazulernen kann.

Bewertung vom 21.12.2023
Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


sehr gut

Nachdem Jessica Niemi nach einer tätlichen Auseinandersetzung, die öffentlich bekannt wurde, vom Dienst beurlaubt wurde, begibt sie sich nach Smörregård, einer entlegenen Åland-Insel. Neben den Inhabern des Gasthofes sind ein schwedisches Pärchen und eine Gruppe älterer Menschen untergebracht, die nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Waisenhaus auf der Insel lebten und sich jährlich treffen. Als am Morgen eine von ihnen tot aufgefunden wird, ist Jessicas Polizeiinstinkt geweckt. Sie findet heraus, dass es auf der Insel bereits mehrere ähnliche Todesfälle gegeben hat und hört zudem von dem gruseligen Mythos des Mädchens im blauen Mantel, das 1946 von der Insel verschwunden ist, aber dennoch immer wieder von Menschen gesehen wurde. Selbst Jessica glaubt, sie in der Nacht, als die alte Frau ums Leben kam, gesehen zu haben.

"Waiseninsel" ist Band 4 der finnischen Thrillerreihe um die Helsinkier Ermittlerin Jessica Niemi. Der Roman handelt im März 2020, weshalb die Corona-Pandemie mit landesweiten Einschränkungen in Finnland zum Thema wird, allerdings nur nebensächlich und nicht störend. Daneben gibt es Rückblenden in das Jahr 1946, als die älteren Gäste noch Kinder waren und in dem Waisenhaus auf der Insel lebten.

Band 4 der Reihe ist mehr Krimi als Thriller, jedoch mit einer gelungen Kombination aus psychologischer Spannung und Mystik. Durch den Schauplatz des Archipels ist die Erzählung zudem atmosphärisch, was zu dem Grusel passt, den die mysteriöse Geschichte um das untote Mädchen verbreitet.
Der Krimi ist durch die übersichtliche Anzahl an Protagonisten, die sich auf einer entlegenen Insel aufhält, auf der ein Mord passiert, für den nur einer von ihnen verantwortlich sein kann und in der Jessica wie eine Miss Marple ermittelt, klassisch aufgebaut. Dennoch ist es unheimlich spannend zu erfahren, wie Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängen und aus welchen Gründen die Menschen auf der Insel zusammengekommen sind, denn hier hat wirklich jeder etwas zu verbergen oder handelt aus einem anderen Motiv, als zunächst eindeutig scheint.

Die Aufklärung des Falls ist insbesondere am Ende unheimlich wendungsreich, da sich letztlich jeder einzelne verdächtig macht und es schwierig macht, einen von ihnen kategorisch auszuschließen.

Zudem wird die Handlung von der sehr speziellen Polizistin Jessica Niemi getragen, die befürchtet wie ihre Mutter an Schizophrenie zu erkranken und die immer wieder von Visionen, Stimmen von Toten in ihrem Kopf und Wahnvorstellungen heimgesucht wird und damit auch für ihre Vorgesetzte unberechenbar ist. Jessicas unkonventionelle Art, ihre besondere Auffassungsgabe und Instinkt geben der Reihe ihren besonderen Charme und Reiz.
"Waiseninsel" ist weniger außergewöhnlich als die anderen Bände, aber damit nicht weniger fesselnd.

Bewertung vom 18.12.2023
Die Sonntagsschwestern
Roos, Sonja

Die Sonntagsschwestern


ausgezeichnet

Hanne, Mone und Jessy sind Schwestern im Alter von Ende 20 bis Mitte 30. Nachdem der Vater vor mehreren Jahren bereits sang- und klanglos verschwunden ist und die bis dahin intakte Familie im Stich gelassen hat, ist die Mutter Helga in Depressionen verfallen und hat sie dem Alkohol zugeneigt. Die Mädchen waren damit faktisch ohne Eltern, weshalb die älteste Hanne Verantwortung übernommen hat. Noch heute trifft sich die ganze Familie jeden Sonntag bei ihr, die als perfekte Hausfrau und Mutter ihr Leben im Griff hat. Das soziale Gefüge ändert sich schlagartig, als Hanne lebensbedrohlich erkrankt und Helga, Mone, Jessy begreifen, wie kurz das Leben sein kann und das sie ihre eigenen, langjährigen Probleme anpacken müssen.

"Die Sonntagsschwestern" ist eine einnehmende, dramatische Familiengeschichte, die aus wechselnden Perspektiven aller handelnden Personen erzählt wird. Auf diese Weise erhält man einen Einblick in die Leben der drei Schwestern, aber auch in die ihrer Lebenspartner. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und sieht sich nicht nur durch die Erkrankung von Hanne vor neue Herausforderungen gestellt.

Jessy begegnet ihrer Jugendliebe Lukas wieder, die sie vor zehn Jahren derart enttäuscht hat, das sie einen Selbstmordversuch unternommen hat und nicht in der Lage ist, eine ernsthafte Beziehung zu führen.
Mone ist ungewollt kinderlos, hat die Verbindung zu ihrem Mann Robert verloren und sich in eine Affäre geflüchtet.

Die Geschichte ist emotional und bewegend, hat viele traurige, aber auch viele hoffnungsvolle Momente. Einerseits ist die Geschichte geprägt von Krankheit und Tod, der unausweichlich ist, andererseits aber auch von einer Annäherung der Schwestern und der ganzen Familie und der enge und unverbrüchliche Zusammenhalt, der zwischen ihnen besteht und durch die Krankheit nur noch enger und wichtiger wird.

Die Geschichte ergibt für jede Figur eine Wende, jeder Charakter macht eine Veränderung durch und entwickelt sich entscheidend weiter.
Der Roman ist unterhaltsam und vielseitig, was gleichzeitig auch der größte Kritikpunkt an der Geschichte ist. In dem Roman werden so viele Probleme - Mobbing, Suizid, Krankheit, Tod, Alkoholismus, Kinderlosigkeit, Lebenslügen, Untreue und Eheprobleme - gewälzt, dass es für ein Buch und eine Familie zu viel ist. Auch wenn die Einzelschicksale nachvollziehbar bleiben und jedes für sich berührt, kann aufgrund der Fülle der Themen nicht jedes ausreichend vertieft werden. Der Roman hätte ohne Weiteres als Trilogie ausgelegt sein können.

Obwohl ich den Eindruck hatte, dass "Sonntagsschwestern" etwas überladen an Schwierigkeiten und Sorgen war, konnte mich der Roman von Anfang bis Ende packen. Es ist eine dramatische Familiengeschichte mit bewegenden Einzelschicksalen, die zeigt, wie wichtig ein starkes Band ist und dass eine Familie vor allem in schlimmen Zeiten eng zusammenhalten kann und muss, um sich gegenseitig den nötigen Halt zu geben. Gleichzeitig ist es ein Buch über Neuanfänge und die Kraft der Vergebung.

Der Autorin ist zudem gelungen, authentisch auf die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), eine unheilbare, schwere Erkrankung des Nervensystems, aufmerksam zu machen, die aufgrund der geringen Fallzahlen viel zu wenig erforscht ist, weshalb die Diagnose ohne wesentliche Behandlungsmöglichkeiten so niederschmetternd ist.

Bewertung vom 17.12.2023
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


sehr gut

Sophia päppelt ihre opuimsüchtige beste Freundin Henny wieder auf, nachdem diese ihr damals in Paris treu zur Seite gestanden hatte. Nach der Kündigung von Miss Arden steht Sophia vor einer beruflichen Neuorientierung, träumt weiterhin vom Abschluss ihres Chemiestudiums und einer Selbstständigkeit. Zur Finanzierung ihrer Träume bewirbt sie sich erneut bei Helena Rubinstein und wird von ihrer unter der Bedingung neben Chemie auch noch Wirtschaft zu studieren wieder eingestellt.
Unterstützung erhält sie von ihrem frischen gebackenen Ehemann Darren. Doch als die Ehe kinderlos bleibt und sich Darren 1942 freiwillig für die US-Army meldet, ziehen dunkle Wolken auf, die Sophia vor mutige Entscheidungen stellen.

"Sophias Triumph" ist nach "Sophias Hoffnung" und "Sophias Träume" der abschließende dritte Band der Reihe "Die Farben der Schönheit" um die fiktive Figur Sophia Krohn, die in den "Puderkrieg" zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein gerät.
Band 3 schließt nahtlos an Band 2 an und handelt von 1934 bis 1946.

Der Roman ist sehr ereignisreich. In Sophias Leben passiert in den zwölf Jahren viel - beruflich und privat. Sie hatte sich bereits in den Jahren davor weg von einer naiven jungen Studentin entwickelt und ist spürbar erwachsen geworden. Sie ist beruflich erfolgreich und hat weiterhin Ambitionen, die unberechenbaren (Ex-)Chefinnen Elizabeth Arden, Helena Rubinstein und ihren unermüdlichen Konkurrenzkampf hinter sich zu lassen. Sie liebt ihren Ehemann, der sie zunächst auf Händen trägt, aber der Verlust ihres Sohnes und die Kinderlosigkeit stehen plötzlich über allem, was Darren zu einer übereilten Entscheidung drängt.

Die fiktive Geschichte um Sophia Krohn enthält viele historische Details zum Leben der beiden Kosmetikvorreiterinnen und versetzt einen zudem bildhaft nach New York City in die 1930er- und 1940er-Jahre. Die Charaktere sind lebendig und authentisch, ihre Entwicklung nachvollziehbar. Die Schicksale bewegen und die vielen großen und kleinen Dramen, Höhen und Tiefen, die Sophia erleben und erleiden muss, machen die Geschichte unterhaltsam und lassen in diesem Band keine Längen aufkommen. Beruflich und privat gibt es unaufhörlich neue Impulse, die jedoch nicht überzogen oder aufgesetzt wirken.

Sophia ist ein Charakter, den man gerne begleitet. Spannend und unterhaltsam zugleich, verfolgt man ihr Schicksal, ihre Entscheidungen und erntet ein versöhnliches Ende, in welchem alle noch offenen Fragen geklärt werden und freut sich über "Sophias Triumph".

Bewertung vom 13.12.2023
Ein letzter Brief von dir
Ashton, Juliet

Ein letzter Brief von dir


sehr gut

Orla Cassidy ist Anfang 30 und lebt in Tobercree, einem kleinen Ort in Irland, während ihr Freund Simeon als Schauspieler in London am Anfang seiner Karriere steht. Das Paar führt eine Fernbeziehung, denn die Grundschullehrerin hat nichts für die trubelige Stadt London übrig. Am Valentinstag erhält sie wie erwartet einen Brief von Sim, doch bevor sie ihn öffnen kann, erfährt sie, dass Sim vor wenigen Augenblicken an einer Lungenembolie gestorben ist.
Orla, die eigentlich mit einer Verlobung am Valentinstag gerechnet hatte, ist am Boden zerstört. Um ihre Trauer um ihre große Liebe zu verarbeiten, reist sie nach London, um dort seine Wohnung auszuräumen und sein Tagebuch zu finden, das ihr mehr über Sim offenbaren könnte.
Anders als erwartet, bleibt Orla länger als die geplanten zwei Tage in London. Sie freundet sich mit Sims lebensälteren Vermieterin an, findet eine Arbeit als Englischlehrerin, hält den Brief von Sim aber weiterhin verschlossen. Auch sein Tagebuch bleibt unauffindbar.
Dann lernt sie Marek kennen, der einen ähnlichen Schmerz wie sie durchmachen musste, fühlt sie sich illoyal gegenüber Sam, auch wenn sie spürt, dass es eine Seite an Sim gab, die sie nicht wirklich kannte. Als Orla endlich den Brief liest, werden ihre Gefühle noch einmal durcheinander gewirbelt.

"Ein letzter Brief von dir" ist aus der Perspektive von Orla geschrieben, gibt jedoch einzelne Einblicke in Sims verschollenes Tagebuch, das mehr Details über seinen Charakter offenbart. Während die trauernde Orla ihren Beinahe-Verlobten noch immer anhimmelt, zeigen seine Aufzeichnungen ein anderes, nicht gar so perfektes Gesicht von Sim. Orla ist zwar bewusst, dass Sim über eine gewisse Arroganz verfügte und sie eine leidenschaftliche, aber auch eine etwas einseitig beengende Beziehung führten, aber was er tatsächlich vor ihr verbarg, konnte sie nicht ahnen.

London wird für Orla widererwarten zu einem neuen Anfang. Nie hätte sie gedacht, dass sie es länger als nur für ein paar (Urlaubs-)tage in der Metropole würde aushalten können. Dort verarbeitet sie ihre Trauer, versucht zu heilen und findet dabei neue Freunde. Dennoch hängt sie manisch an der Valentinskarte, die sie einfach nicht öffnen möchte und stattdessen regelmäßig mit dem rosafarbenen Umschlag spricht, als wäre er Sim persönlich.
Die Ungewissheit über den Inhalt der Karte sowie das verschwundene Tagebuch, das Worte enthält, die Orla verletzen könnten, sorgen anfangs für Spannung bis der Roman eine Wende nimmt, Orla eine von Enttäuschung und Unsicherheit geprägte Wandlung macht und sich wie eine verblendete Stalkerin verhält.

Der Roman entfaltet sich innerhalb eines Jahres langsam und die naive Orla vermittelt das Gefühl, jünger als 32 Jahre zu sein. Die Nebenfiguren sind dagegen charmant, auch wenn die Geschichte sehr auf Orla und ihre Trauer und ihre Verletztheit fokussiert ist.
Es dauert bis Orla zu Erkenntnissen über Sim gelangt, die der/ dem Leser*in schon länger bewusst geworden sind. Je tiefer Orla in Sims Leben gräbt, desto mehr beginnt sie sich zu verlieren und merkt erst, als es schon fast zu spät ist, dass sie ihr neu gewonnenes Leben und die Fortschritte, die sie bereits gemacht hat, in Gefahr bringt.

"Ein letzter Brief von dir" ist ein Roman über Liebe, Enttäuschung, Tod und Trauer, aber auch über Neuanfänge, Freundschaft und Vergebung, der eine gewisse Grundspannung entwickelt, aber phasenweise langatmig geschrieben ist. Dafür überrascht er mit einer nicht allzu vorhersehbaren (Liebes-)geschichte, die sich frei von Kitsch anders entwickelt als die typischen Erzählungen über junge Frauen, die ihren Liebsten verlieren und sich nach einer Phase der Trauer und Rückbesinnung auf sich selbst neu verlieben.