BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 64 BewertungenBewertung vom 04.03.2012 | ||
Maarten 't Hart beweist mit seinem Roman "Der Schneeflockenbaum" erneut seine Meisterschaft. |
||
Bewertung vom 22.02.2012 | ||
Ein DDR-Kunstfunktionär als Vater und drei begabte, nach Freiheit strebende Künstler als Söhne - kein Wunder, dass sich die einzige Tochter diesen Stoff von der Seele schreibt. Mit ihrem Debütroman "Ab jetzt ist Ruhe" gelingt Marion Brasch ein berührendes Porträt ihrer extrem talentierten DDR-Künstler-Familie. 4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 12.02.2012 | ||
Wolfgang Herrendorf schildert in seinem neuen Roman "Sand" die Irrungen und Wirrungen seiner Hauptfiguren in der Wüstenoase eines nordafrikanischen Staates im Jahr 1972. Korrupte Polizisten, skrupellose Spione und heilssuchende Kommunenmitglieder sind teils bewusst, teils unbewusst verstrickt in die Weltpolitik. Einige bleiben im Wüstensand auf der Strecke, andere werden unbeeindruckt weiter machen. Mehr darf ich nicht verraten, denn "Sand" ist vordergründig ein ungemein spannender Krimi. 22 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 22.01.2012 | ||
Thomas Wolfe gehört zu den großen der Weltliteratur im 20. Jahrhundert. Viel zu jung erstarb diese Stimme der amerikanischen Literaturszene mit 38 Jahren. Da liegt es nahe, den Nachlass zu durchforsten und unveröffentlichte Manuskripte zu publizieren. |
||
Bewertung vom 13.01.2012 | ||
Der Nobelpreisträger überzeugt nicht nur sprachlich mit diesem hochpolitischen Blick auf die oftmals unheilvollen Verknüpfungen zwischen Europa und Nordafrika. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 03.01.2012 | ||
Melinda Nadj Abonji schildert in ihrem preisgekrönten Roman "Tauben fliegen auf" Kindheit und Jugend von Ildiko. Ihre Familie gehört zur ungarischen Minderheit der Vojvodina in Serbien. Da ihre Eltern unter Tito wenig Entwicklungsmöglichkeiten sehen, ziehen sie als "Gastarbeiter" in die Schweiz. Dort wachsen Ildiko und ihre Schwester behütet und in relativem Wohlstand auf. Sie sind aber auch den offenen und verdeckten Anfeindungen ihrer Schweizer Nachbarn ausgesetzt. Ihr emotionales Zuhause liegt daher weiterhin in der Vojvodina. Jedes Jahr fährt die Familie zur Ferienzeit in den Heimatort zu Großmutter und Onkel, wo die Kinder eine unbeschwerte und glückliche Zeit erleben. 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 20.12.2011 | ||
Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend Andreas Altmann erzählt von seiner bescheidenen Jugend im miefigen Nachkriegsdeutschland. Seine Wiege liegt in Altötting - einer Hochburg der katholischen Kirche. Der Ort wird hier als Synonym für Heuchelei und die überbordenden Machtansprüche der Kirche über Körper und Seelen der Gemeindemitglieder verwendet. Zudem ist der Vater der König der Rosenkranzhändler von Altöttingen und zugleich ein heimgekehrter Nazi. Er lässt all seine Gefühllosigkeit, Ohnmacht und Einsamkeit an seinen Frauen und Kindern aus. Die Mutter ist nicht in der LAge, sich oder ihre Kinder zu schützen. Immerhin kann sie den einen oder anderen Trost verteilen. Nach ihrem Auszug prügelt der Vater fast ein Jahrzehnt mit Unterstützung der Stiefmutter auf seine Kinder ein. Erst als 19-Jähriger kann sich Andreas gegen seinen Vater wehren und sich seiner körperlichen Macht entziehen. Aus jeder Seite des Buches schreit das gedemütigte, geschlagene, aber immer ungebrochene Kind heraus: Lasst euch nicht brechen! 15 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 11.12.2011 | ||
Das Ghetto von Lodz steht für die maßlosen Verbrechen des Dritten Reiches an seinen jüdischen Mitbürgern. Es steht aber auch für die Frage, was tun, wenn man als Mensch dem unfassbar Bösem gegenüber steht? Dieser Frage geht Steve Sem-Sandberg nach, in dem er der historischen Gestalt des "Judenältesten" Mordechai Chaim Rumkowski literarisch nachspürt. Sem-Sandberg nimmt den Leser mit auf die Reise durch das Ghetto, auf eine Reise durch die Gedanken und Gefühle der eingesperrten Elenden und ihres Anführers. Es fällt schwer, dem Autor immer zu folgen: Nicht sprachlich, sondern seelisch. Zwischendurch will man sich gerne abducken und dem Grauen entziehen. Das liegt nicht nur an den furchtbaren Szenen. Es liegt vor allem an der Auseinandersetzung mit uns selber. Welche Hoffnungen hätten wir in der Situation genährt? Wie hätten wir an Rumkowskis Stelle entschieden, als die deutschen Besatzer die Alten und Kinder forderten und im Gegenzug die Sicherung der verbleibenden Arbeiter im Ghetto in Aussicht stellten? Wären wir überhaupt an Rumkowski Stelle gewesen? Klar, die Fragen sind nicht neu. Aber sie wurden zumindest literarisch selten so eindringlich gestellt. Und vielleicht führt ein Bestseller wie dieser dazu, dass sich auch Leute diese Fragen stellen, die bisher keinerlei Verbindung zwischen sich und der Nazizeit ziehen konnten oder den Naziterror von heute für eine Randerscheinung halten, die sie ja nichts angeht. Das Buch ist in jedem Falle lesenswert, aber nur in stabiler Seelenlage empfehlenswert. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 05.12.2011 | ||
Geschichte eines Verschwindens Quasi Druckfrisch fiel mir Hisham Matars jüngster Roman "Geschichte eines Verschwindens" in die Hand. Die Hauptfigur des Romans ist Nuri el-Alfi. Matar begleitet ihn von der Kindheit bis zum Schulabschluss in den 60iger und 70iger Jahren. Nurus geliebte Mutter stirbt früh und hinterlässt dem Kind das Rätsel um ihren Tod und einen kühlen, ständig abwesend wirkenden Vater Kamal. Während eines Urlaubes treffen Vater und Sohn die junge und schöne Mona. Nuri ist sofort Feuer und Flamme für sie und empfindet gerade deshalb die Heirat seines Vaters mit ihr als Zumutung. So ist seine Abschiebung in ein englisches Internat Qual und Erlösung zugleich. Doch dann verschwindet der Vater spurlos in der Schweiz. Und nach einer anfänglich engen Trauergemeinschaft mit seiner Stiefmutter bleibt der Zwölfjährige allein zurück. Nach dem Abschluss des Internats findet er die Kraft, auf den Spuren seines Vaters zu wandeln und so für sich die Hintergründe seiner Familie auszuleuchten. Er erkennt die Zusammenhänge zwischen dem Tod seiner Mutter, dem Verschwinden des Vaters und der Sprachlosigkeit der Stiefmutter. So kann er seinen Frieden schließen mit sich, den Toten und den Überlebenden. Matar gelingt es, einfühlsam das private Schicksal des Jungen zu schildern und den Leser in die ägyptische Gesellschaft und ihre Werte jener Zeit einzuführen. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 25.11.2011 | ||
In seinem Roman "Die Winter im Süden" zeichnet Norbert Gstrein literarisch die Spuren nationalsozialistischer Verbindungen zwischen Kroatien und Argentinien auf. |
||