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Robert Harris
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Königsmörder
Broschiertes Buch
England, 1660. König Karl II. erlässt mit einer Akte der Verzeihung ein Generalpardon. Ausgenommen sind die Königsmörder, jene Hochverräter, die das Urteil zur Enthauptung seines Vaters Karl I. unterzeichnet haben. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die im Bürgerkrieg auf der Seite Oliver Cromwells kämpften. Sie können rechtzeitig in die neuen Kolonien in Amerika fliehen. Die Flüchtlinge treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen puritanischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten in Sicherheit wiegen, wären ihnen nicht ebenso fanatische Häscher auf den Fersen.…mehr
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Königsmörder (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
England, 1660. König Karl II. erlässt mit einer Akte der Verzeihung ein Generalpardon. Ausgenommen sind die Königsmörder, jene Hochverräter, die das Urteil zur Enthauptung seines Vaters Karl I. unterzeichnet haben. Dazu gehören auch die Oberste Whalley und Goffe, die im Bürgerkrieg auf der Seite Oliver Cromwells kämpften. Sie können rechtzeitig in die neuen Kolonien in Amerika fliehen. Die Flüchtlinge treffen dort auf eine Gesellschaft, die durch einen puritanischen Fanatismus geprägt ist und sich gerade vom Mutterland jenseits des Atlantiks abspaltet. Hier könnten sich die beiden unter Gleichgesinnten in Sicherheit wiegen, wären ihnen nicht ebenso fanatische Häscher auf den Fersen.…mehr
Statt 24,00 €****
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© Peter von Felbert
Robert Harris
Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Er war Reporter bei der BBC, Redakteur beim "Observer" und Kolumnist bei der "Sunday Times" und dem "Daily Telegraph". 2003 wurde er als bester Kolumnist mit dem British Press Award ausgezeichnet. Er schrieb mehrere Sachbücher und zahlreiche Romane. Robert Harris lebt mit seiner Familie in Berkshire.Medien
Kundenbewertungen
Vaterland
Bewertung von G-Strike am 15.04.2022
Vaterland von Robert Harris
Was wäre wenn Nazi-Deutschland den Krieg gewonnen hätte? Was wäre, wenn die Gräueltaten in den Vernichtungslagern Auschwitz, Treblinka oder Sobibor niemals aufgedeckt worden wären?
Den Plot dieser fiktiven Geschichte konstruiert Robert Hartis aus real existierenden Personen, Ereignissen und Schauplätzen bis ins Jahr 1942. Was wie eine Kriminalgeschichte über Korruption und Kunstraub in den höchsten SS Kreisen beginnt, endet mit der Offenlegung der in der Wannseekonferenz beschlossenen Endlösung der Judenfrage. Die Geschichte spielt 1964 kurz vor Hitlers Geburtstag, sie ist sehr spannend erzählt, und es ist einfach furchtbar, wie in diesem Buch die Tötungsmaschinerie der Nazis beschrieben wird. Denn das war leider keine Fiktion. Trotz der schlechten Gefühle beim Lesen eine unbedingte Empfehlung.
Königsmörder
Bewertung von wanderer.of.words am 13.01.2023
Man darf vom Buch nicht erwarten, dass die Jagd nach Whalley und Goffe durchgängig präsent ist. Es gibt Abschnitte, da sind ihnen die Verfolger unmittelbar auf den Fersen, doch die meiste Zeit über geht es für die beiden darum das nächste Versteck zu finden, nicht aufzufallen oder in der Wildnis zu überleben. Da abwechselnd aus der Sicht von Whalley und Goffe, ihren in England zurückgebliebenen Familien und dem Jäger Richard Nayler berichtet wird fand ich das Buch dennoch durchgängig spannend.
Harris schafft es auch, enorm viele geschichtliche Ereignisse in sein Buch zu packen, ohne dass man davon erschlagen wird. Während sich die beiden Oberste in Amerika verstecken, wird in Europa Jagd auf weitere Königsmörder gemacht, Cromwells Leiche hingerichtet und London erlebt zwei schlimme Katastrophen. In kurzen Rückblicken erfährt man vom Bürgerkrieg, Cromwells Machtergreifung und der Hinrichtung von Charles I. Diese Rückblenden fand ich enorm interessant und mit ihrer Kürze genau richtig getroffen. Auch die damaligen Religionsstreitigkeiten spielen eine Rolle, beide Seiten waren der Meinung den einzig wahren Glauben zu haben und verfolgten und bekämpften sich gegenseitig.
Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, allen voran den fiktive „Bösewicht“ Richard Nayler. Sie alle haben ihre guten und schlechten Seiten, Beweggründe die man verstehen kann und welche über die man sich wundert.
Fazit
Königsmörder ist ein Buch, mit denen man in eine vergangene Zeit eintauchen und zugleich die damaligen politischen und religiösen Entwicklungen nachverfolgen und verstehen kann. Für mich ein großartiges Werk, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat und absolut lesenswert ist!
Dictator / Cicero Bd.3
Cicero ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Neben der spannenden Handlung wird auch deutlich, warum die 3-Teilung der Macht in einem Staat so wichtig ist. Nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich.
Vaterland
In seinem schon 1992 erschienenen Debüt-Roman “Vaterland” entwirft Richard Harris eine Alternative für Deutschlands Geschichte: Die Nazis haben den Zweiten Weltkrieg siegreich zu Ende gebracht und beherrschen nun ein Reich vom Atlantik bis zum Ural erstreckt. Millionen von Juden sind einfach “verschwunden”, es wird mit harter Hand regiert. Im Mittelpunkt von Harris’ Geschichte steht Kommissar Xavier March, der mit dem System hadert, aber auch seinen Job nicht verlieren will und daher weiter im Rang eines SS-Sturmbannführers ermittelt. Und sein neuer Fall hat es in sich: Der Ermittler, der selbst schon auf der Abschussliste steht, deckt auf, was die meisten Reichsbürger von ihrem Reich nicht ahnen. “Vaterland” ist ein klassischer Verschwörungsthriller in einem ebenso gut durchdachten wie beängstigenden Setting.
Königsmörder
Bewertung von Havers am 20.11.2022
1660. Der englische Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des absolutistischen König Charles I. und den „Roundheads“ um den frömmelnden Puritaner Oliver Cromwell ist Geschichte. Nach der Enthauptung seines Vaters 1649 sitzt mittlerweile „The Merry Monarch“ Charles II. auf dem Thron, der 1660 den „Act of Oblivion“ (so der Originaltitel des Romans) erlässt, und damit all jene begnadigt, die gegen den König gekämpft haben. Alle, mit Ausnahme der Unterzeichner des Urteils, aufgrund dessen Charles I. geköpft wurde. Diese werden gnadenlos verfolgt, gefangen genommen und mit äußerster Brutalität hingerichtet. Doch zwei „Königsmörder“ aus den Reihen Cromwells können sich diesem Schicksal entziehen, Edward Whalley, ein Cousin Cromwells und sein Schwiegersohn William Goffe, beide keine jungen Männer, verlassen ihre Heimat, gehen an Bord eines Schiffes, verlassen ihre Heimat, fliehen nach Amerika und finden in einer puritanischen Kolonie in Neuengland Unterschlupf. Ihnen auf den Fersen ist Richard Nayler, Sekretär des Geheimen Rats, übrigens die einzige fiktive Person dieses Romans, ein verbohrter, verbitterter und traumatisierter Mann, der geschworen hat, den Königsmord zu rächen. Die Jagd beginnt.
Robert Harris, der ehemalige politische Journalist, hat für diesen Roman gründlich recherchiert, man sehe sich nur die ausführliche Literaturliste im Anhang an. Dabei richtet er seinen Fokus aber nicht ausschließlich auf die Verfolgung der beiden Flüchtigen, sondern vermittelt durch Whalleys Aufzeichnungen auch einen überzeugenden Einblick in Leben und Denkweise dieser Epoche. Royalisten und Puritaner, auf der einen Seite das Festhalten an gottgegebenen Machtstrukturen, auf der anderen Seite die religiös geprägten Überzeugungen, die in Anklängen das revolutionäre Potenzial ahnen lassen, die ihnen innewohnt. Beide Gruppen überzeugt davon, dass nur ihr Leben und Handeln gottgefällig ist und seine Berechtigung hat.
Königsmörder ist zwar ein historischer Roman, aber er spielt in einer komplett anderen Liga als das, was man üblicherweise von diesem Genre kennt. Über weite Strecken ähnelt er zwar einem Sachbuch, was aber dennoch nicht zu Lasten des Lesevergnügens geht. Allerdings sollte man weniger an amourösen Verwicklungen als an historischen Fakten, insbesondere an denen, die Großbritannien nicht nur in der Vergangenheit sondern auch in der Brexit-Gegenwart betreffen, interessiert sein. All denen kann ich diesen beeindruckenden Roman wärmstens empfehlen.
Konklave
Nach dem Tod des Heiligen Vaters ist die katholische Kirche führungslos. Der Dekan, Kardinal Lomeli muss nun das Konklave vorbereiten und durchführen. Es erweist sich aber als schwierig. Denn er hadert mit sich. Er fühlt sich dem Gott nicht nah genug. Zudem kommt noch die Kränkung des verstorbenen Papstes. Lomeli wäre kein Hirte, sondern ein guter Manager. Im Laufe des Konklave deckt Lomeli zwei Skandale auf. Nun liegt es an ihm, das Richtige zu tun. Soll er so tun, als wäre nichts geschehen oder es doch den anderen Kardinälen berichten? Er entscheidet sich für die zweite Option und bringt zwei ernsthafte Kandidaten aus dem Rennen. Damit steht er aber unter anderem in Kritik, selbst auf den Papstamt zu zielen. Als die Wahl in die siebte Runde geht, geschehen europaweit mehrere Terroranschläge auf die Gläubigen. Ein Terroranschlag so nah am Wahlort, dass die Explosion die Fenster in der Sixtinischen Kapelle zu Bruch gehen. Nun steht Lomeli wieder vor einer wichtigen Entscheidung. Soll er die Kardinäle über die wichtigen Ereignissen informieren oder das Konklave ungerührt davon fortsetzen? Er lässt die Kardinäle darüber selbst abstimmen. Es kommt zu einer grundlegenden Diskussion, welche zum unerwarteten Verlauf führt.
Robert Harris erzählt von einer Welt voller Macht und Gier, von Korruption und Bestechlichkeit. Aber auch von der hohen Last und Bürde, welche das Amt des Papstes mit sich bringt. Von der Einsamkeit des Heiligen Vaters, aber auch seiner Verantwortung für den hochkomplexen Apparat der katholischen Kirche und seine weltweite Gemeinde. Und immer wieder geht es um die Frage, wem sollen die Erzbischöfe dienen, dem Gott oder Kurie?
Königsmörder
REZENSION – Wie in seinen früheren historischen Romanen, darunter „München“ (2017) oder zuletzt „Vergeltung“ (2020), besticht der britische Schriftsteller Robert Harris (65) auch in seinem im November 2022 beim Heyne-Verlag veröffentlichten Roman „Königsmörder“ wieder durch intensive Fakten-Recherche in Archiven und historischen wie neuzeitlichen Publikationen. „Die Ereignisse, die Zeitangaben und die Orte sind historisch zutreffend, und fast jede handelnde Figur hat tatsächlich gelebt“, versichert der Bestseller-Autor in seinem Vorwort. Dennoch bleibt sein Roman die „fantasievolle Neuschöpfung einer wahren Geschichte, der Suche nach den 'Königsmördern' von König Karl I., der größten Menschenjagd des 17. Jahrhunderts“.
Harris schildert das, von notwendigen Ortswechseln abgesehen, lähmende Leben der beiden als „Königsmörder“ verfolgten und in den erst kürzlich an der amerikanischen Ostküste gegründeten Kolonien versteckten Offiziere Edward „Ned“ Whalley (1598 – 1674) und William Goffe (1618 – ca. 1679). Beide waren nachweislich mit dem Schiff aus England am 27. Juli 1660 im Hafen von Boston (Massachusetts) eingetroffen, womit auch die Romanhandlung beginnt. Beide hatten nach dem Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner unter Oliver Cromwell (1599-1658) das Todesurteil zur Enthauptung des 1649 abgesetzten Königs Karl I. (1600-1649) aus dem Haus Stuart an vorderster Stelle mitunterzeichnet. Sowohl Whalley als auch sein Schwiegersohn Goffe mussten trotz des erlassenen Amnestie-Gesetzes („Act of Oblivion“, so auch der Originaltitel des Romans) seit Wiederherstellung der Monarchie am 29. Mai 1660 und der Thronbesteigung Karls II. (1630-1685) mit der Todesstrafe rechnen. Seitdem werden sie in Harris' Roman bis zu ihrem Tod von Richard Nayler – eine vom Autor als Chef des königlichen Geheimdienstes erfundene Figur – nicht nur in dienstlichem Auftrag, sondern auch aus persönlicher Rache gejagt.
In atmosphärischer Dichte und immenser Faktenfülle sowie durch erstaunliche Realitätsnähe überzeugend erzählt Harris in seinem spannenden Geschichtsroman drei ineinander verwobene Handlungsstränge: Im Vordergrund steht das Leben der beiden Offiziere über einen Zeitraum von fast 20 Jahren in den teils von liberalen, teils von fanatischen Puritanern bevölkerten Kolonien Massachusetts und Connecticut. Wir erfahren viel über Leben und Denken dieser Pietisten in Neu-England, die sich nur in der Ablehnung englischer Herrschaft weitestgehend einig sind. Wir erleben 1664 die Eroberung der holländischen Siedlung Neu-Amsterdam im Auftrag des Herzogs von York, die fortan New York genannt wird, sowie 1675 die ersten kriegerischen Zusammenstöße der Siedler mit Indianern, wobei sich William Goffe als „Engel von Hadley“ besondere Verdienste erwirbt. Die zwangsläufig ereignislose Zeit in den Verstecken nutzt Autor Harris geschickt, in dem er Whalley seine – tatsächlich nie verfassten – Memoiren schreiben lässt. Darin berichtet uns der Offizier, und dies ist der zweite Handlungsstrang des Romans, über die ihrem Exil vorausgegangenen Jahre des englischen Bürgerkriegs und die wenigen Jahre der von Cromwell geführten Republik. Zeitgleich zum Aufenthalt der Exilanten in Neu-England (1660-1679) erfahren wir im dritten Handlungsstrang vom ärmlichen Leben der in London zurückgebliebenen Angehörigen von Whalley und Goffe in anhaltender Angst vor Sippenhaft sowie über die Herrschaft des neuen Königs und seinen Höflingen und Beamten. In diesen Zeitraum fallen auch die Pest von London (1665) und der große Brand des Jahres 1666.
Robert Harris gelingt es auf wieder faszinierende Weise, uns die Fülle historischer Fakten, denen er sogar dank seiner akribischen Recherche das bislang unbekannte Geburtsdatum von William Goffe hinzufügen konnte, als lebhaft geschilderten Szenen ein Gesamtbild zu vermitteln, ohne uns Leser damit zu erschöpfen. „Königsmörder“ ist ein spannender, realitätsnaher Roman, der, wie bei diesem Autor gewohnt, wieder das Zeug zum Bestseller hat. Lediglich das etwas überraschende „Happy End“ des Romans kann man als allzu phantasievolle Schwachstelle empfinden.
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