Irmgard Keun
Audio-CD
Nach Mitternacht
Ungekürzte Lesung mit Camilla Renschke (5 CDs). 306 Min.. CD Standard Audio Format
Regie: Breuer, Marlene;Gesprochen: Renschke, Camilla
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Neuausgabe im Rahmen von »Frankfurt liest ein Buch 2022« Frankfurt, 1936: Menschenmassen strömen auf den Opernplatz, um Hitler zu sehen. Auch die 19-jährige Susanne ist darunter. Sie wartet auf ein Lebenszeichen ihres Verlobten Franz. Doch Franz ist in die Fänge der Gestapo geraten und wurde tagelang festgehalten. Nach seiner Freilassung hat er sich an dem Denunzianten gerächt und nun bleibt ihm nur die Flucht. Kurz vor Mitternacht muss Susanne sich entscheiden: Soll sie ihre Heimat verlassen, um mit Franz zu gehen? Irmgard Keun beschreibt in ihrem 1937 erschienenen Exilroman den Alltag ...
Neuausgabe im Rahmen von »Frankfurt liest ein Buch 2022« Frankfurt, 1936: Menschenmassen strömen auf den Opernplatz, um Hitler zu sehen. Auch die 19-jährige Susanne ist darunter. Sie wartet auf ein Lebenszeichen ihres Verlobten Franz. Doch Franz ist in die Fänge der Gestapo geraten und wurde tagelang festgehalten. Nach seiner Freilassung hat er sich an dem Denunzianten gerächt und nun bleibt ihm nur die Flucht. Kurz vor Mitternacht muss Susanne sich entscheiden: Soll sie ihre Heimat verlassen, um mit Franz zu gehen? Irmgard Keun beschreibt in ihrem 1937 erschienenen Exilroman den Alltag in der nationalsozialistischen Diktatur mit genauer Beobachtungsgabe und scharfem Humor.Ungekürzte Lesung mit Camilla Renschke5 CDs ca. 5 h 6 min
Irmgard Keun wurde 1905 in Berlin geboren und wuchs in Köln auf. Als ihre Bücher verboten wurden, war sie bereits durch »Gilgi, eine von uns« (1931) und »Das kunstseidene Mädchen« (1932) eine Bestsellerautorin. Keun ging ins Exil, u. a. nach Ostende, lebte und reiste mit Joseph Roth und kehrte 1940 zurück nach Deutschland, wo sie bis 1945 illegal lebte. 1979 erlebte sie ihre späte Wiederentdeckung und starb 1982 in Köln.

Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 5 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 306 Min.
- Erscheinungstermin: 13. April 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742424068
- Artikelnr.: 63162102
Herstellerkennzeichnung
Der Audio Verlag GmbH
Hardenbergstr. 9a
10623 Berlin
info@der-audio-verlag.de
www.der-audio-verlag.de
+49 (030) 3199828-0
© BÜCHERmagazin, Martin Maria Schwarz (mms)
»Der beste satirische Roman über Nazideutschland.« Arthur Koestler
Gebundenes Buch
Anlässlich des Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ wurde Irmgard Keuns Exilroman „Nach Mitternacht“ neu aufgelegt, welcher 1937 erschienen ist. Die Autorin verbrachte die Jahre 1936-1940 im Exil in Belgien und den Niederlanden. Nach einem bewegten Leben, welches von …
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Anlässlich des Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ wurde Irmgard Keuns Exilroman „Nach Mitternacht“ neu aufgelegt, welcher 1937 erschienen ist. Die Autorin verbrachte die Jahre 1936-1940 im Exil in Belgien und den Niederlanden. Nach einem bewegten Leben, welches von Alkoholismus, Entmündigung und Psychiatrie geprägt hatte sie nach einem Spiegelporträt noch einmal eine bessere Zeit, bis sie 1982 starb.
Sanne ist 19 und lebt in der Zeit des Nationalsozialismus. Aufgewachsen in einem Dorf an der Mosel, wird sie nach dem Tod der Mutter nach Köln geschickt, um bei ihrer Tante Adelheid zu leben. Diese ist eine glühende Verehrerin des Führers und herrisch. Sie verliebt sich in Franz, ihren Cousin. Dies passt Tante Adelheid nicht und sie denunziert Sanna. Schnell wird sie wieder freigelassen und flüchtet darauf hin zu ihrem Stiefbruder nach Frankfurt am Main. Dieser ist ein Schriftsteller, der ein Leben welches zu dieser Zeit üblich war lebt.
Franz will nach Frankfurt kommen und Sanna wartet gemeinsam mit ihrer Freundon Gerti auf seine Ankunft. In dieser kurzen Zeitspanne erlebe ich als Leserin die naiven, jugendlichen und gleichzeitig bedrückenden Gedanken von Sanna.
Das Buch zeigt die Anfänge der nationalsozialischen Anfangszeit auf und den Umgang der unterschiedlichsten Gruppierungen in Deutschland mit dieser Machtübernahme. Besser kann man diese grausame Zeit wohl nicht in Worte fassen, wie Irmgard Kun dies mit ihrem Buch hier gtan hat. Sehr lesenswert.
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Gebundenes Buch
Beklemmend realistisches Zeitdokument
Der Roman "Nach Mitternacht" von Irmgard Keun spielt an nur 2 Tagen im Jahr 1936 in Frankfurt am Main und beschreibt auf beklemmend realistische Weise den Alltag im nationalsozialistischen Deutschland. Die 19-jährige Erzählerin Sanna …
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Beklemmend realistisches Zeitdokument
Der Roman "Nach Mitternacht" von Irmgard Keun spielt an nur 2 Tagen im Jahr 1936 in Frankfurt am Main und beschreibt auf beklemmend realistische Weise den Alltag im nationalsozialistischen Deutschland. Die 19-jährige Erzählerin Sanna muss sich zwischen der Emigration und einem Leben in der Diktatur entscheiden, da ihr Verlobter Franz an die Gestapo verraten wurde.
„Nach Mitternacht“ zeigt auf, dass sich JEDER, der zu diesen Zeiten in Deutschland lebte und überleben wollte, in einem gefahrenbeladenen Alltag befand. Mit seinen eigenen Werten und Ansichten konnte man nicht weit kommen, sie konnten sogar gefährlich werden.
Das Buch ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Zeitdokument und sollte nicht in Vergessenheit geraten. Der Schreibstil mag einigen gewöhnungsbedürftig vorkommen, aber ich finde, er passt genau so zu diesem Buch und dieser Geschichte. Die leicht naive umd kindliche Art von Sanna macht den Blick auf die damalige Situation während der Diktatur noch eindrücklicher.
"Ich war müde bis zu Verzweiflung - muß ich mein ganzes Leben nun hier bleiben? Plötzlich fielen mir Worte von Paul ein. Nie werde ich vergessen, wie er an einem Abend erzählte von Ländern, in denen man reden könne, was man wolle, in denen man keine Angst zu haben brauche, solange man sich nicht gegen die heiligen Zehn Gebote versündige. Länder gebe es ohne versteckte Gefahren, dort könne man grüßen, wie man Lust habe - an Festtagen dürfen man weinen und an Trauertagen lachen, wie's einem gerade ums Herz sei.
Da überkam's mich plötzlich. Hier saß ich und sollt bestraft werden und wußt nicht warum. Ich wußt nicht mehr, was gut war - ich wußte nicht mehr, was böse war. Ich dachte an die Länder mit den heiligen Zehn Geboten, in denen gut gut und böse böse ist. Ich dachte an die fernen fremden Länder, von denen Paul erzählte. Ich mußte weinen, wie ich noch nie in meinem Leben geweint hatte."
„Das Schlimme ist, dass ich gar nicht verstehe, was eigentlich los ist, ich hab jetzt nur allmählich raus, wo man sich in acht zu nehmen hat.“
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Gebundenes Buch
Nachdem sie aus ihren Eifeldorf zur Tante nach Köln gezogen war und von selbiger mehr als schlecht behandelt wurde, lebt Sanna im Winter 1937 schließlich bei ihrem älteren Bruder Algin in Frankfurt. Am Nachmittag hat sie nach Monaten der Stille einen Brief von Franz erhalten, dem …
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Nachdem sie aus ihren Eifeldorf zur Tante nach Köln gezogen war und von selbiger mehr als schlecht behandelt wurde, lebt Sanna im Winter 1937 schließlich bei ihrem älteren Bruder Algin in Frankfurt. Am Nachmittag hat sie nach Monaten der Stille einen Brief von Franz erhalten, dem Cousin, den sie in Köln zurückließ und heiraten will. Am Abend werde er kommen, er müsse mit ihr reden. Bis dahin durchstreift Sanna mit ihrer Freundin Gerti Kneipen, wohnt dem Besuch des Führers bei und erlebt eine ausufernde Party bei ihrer Schwägerin. Ihre Gedanken springen zwischen Erinnerung und Gegenwart und dokumentieren das Leben in der Großstadt in der dunkelsten Zeit Deutschlands.
Anlässlich des Lesefests „Frankfurt liest ein Buch“ wurde Irmgard Keuns Exilroman „Nach Mitternacht“ neu aufgelegt. Der Erscheinungstermin fiel sicher nicht zufällig mit dem Holocaust-Gedenktag zusammen, gilt der Roman als eines der wichtigsten Dokumente des Alltags in der Naziherrschaft und gibt wie nur wenige andere literarische Werke Einblick in das bürgerliche Leben der Zeit. Keun verfasste weite Teile der Geschichte noch in Deutschland, veröffentlichen musste sie den Roman jedoch zunächst in den Niederlanden und Frankreich.
Die Handlung um Sanna, die auf die Ankunft von Franz wartet, ist dicht und tritt hinter die viel beeindruckenderen dokumentarischen Aspekte des Romans zurück. Getragen werden diese von den Figuren, die die ganze Bandbreite des Lebens repräsentieren. Sannas Freundin Gerti ist naiv und jung und nutzt das Begehren der Männer ohne etwas zu hinterfragen. Ihr loses Mundwerk ist gefährlich, doch immer wieder kommt sie damit durch. Sannas Bruder Algin spürt die Repressalien deutlich, als Autor kann er nicht mehr schreiben, was er möchte, die Zensur ist streng und von dem einst pompösen Leben nach seinen Erfolgen ist wenig geblieben. Tante Adelheid wiederum hat sich bestens mit den neuen Zeiten arrangiert und wacht in ihrem Haus wie eine Bulldogge über die Einhaltung der Nazi Ideologie.
Durch Augen des 18-jährigen Mädchens erlebt man den offenen Judenhass - man mag ja gar nicht glauben, dass die sogar ganz adrett aussehen und nett sein können - SA und SS Männer erscheinen mehr als trinkfreudige Dummköpfe, die man jedoch nicht unterschätzen sollte, wie sich im Laufe des Romans herausstellt.
Absurd geradezu die Inszenierung des Besuchs Hitlers - und dann offenbart sich, dass es eben nicht nur eine Angelegenheit von einigen wenigen Verblendeten war, die aktiv unterstützten, sondern dass sich die Ideologie mit ihrer Doktrin dessen, was gesagt und gedacht werden durfte, bis in die letzte Ecke des Privatlebens hineingeschlichen hatte. In ihren eigenen Wohnungen können sie nicht vor der Politik flüchten und auch wenn sie sich scheinbar teilen in die, die offen unterstützen, und diejenigen, die sich wegducken und wegschauen und nur ihr Leben in Frieden leben wollen, gemeinsam bleibt ihnen jedoch, dass sie sehen und genau wissen, was geschieht.
Ein beeindruckendes Zeitzeugnis, in dem unsagbare Dinge gesagt werden, die man heute plötzlich auch wieder hören kann. Hinter der Aktion „Frankfurt liest ein Buch“ steht die Idee, Literatur zum Gesprächsthema zu machen. Wenn dem Roman dieses Ansinnen auch nur ansatzweise gelingt, ist im Jahr 2022 schon sehr viel erreicht. Dass er zur Pflichtlektüre werden sollte, steht dabei völlig außer Frage.
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Broschiertes Buch
Frankfurt im Jahre 1936. Auf dem Odeonsplatz strömen Menschenmassen herbei, um einen Blick auf den Führer werfen zu können. Die 19-jährige Susanne, Sanna genannt, gerät mit ihrer Freundin Gerti unfreiwillig in dieses Treiben. Zuvor lebte Sanna bei ihrer Tante Adelheid in …
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Frankfurt im Jahre 1936. Auf dem Odeonsplatz strömen Menschenmassen herbei, um einen Blick auf den Führer werfen zu können. Die 19-jährige Susanne, Sanna genannt, gerät mit ihrer Freundin Gerti unfreiwillig in dieses Treiben. Zuvor lebte Sanna bei ihrer Tante Adelheid in Köln, diese ist den Nationalsozialisten sehr zugetan ist. Franz ihr Sohn, fühlt sich zu Sanna hingezogen, was auf Gegenseitigkeit beruht.
>Pütz, sagte die Tante Adelheid streng, Sie haben das neue Deutschland nicht begriffen, Sie haben den Aufbauwillen des Führers nicht begriffen. Alte Leute wie Sie muß man zu ihrem Heil zwingen oder über sie hinwegschreiten. < – Seite 14
In >Nach Mitternacht < geht es hauptsächlich um zwei Tage in Sannas Leben, die turbulenter nicht sein könnten. Jede unbedachte Bemerkung kann bestraft werden. Wer ist Freund und wer nun der Feind? Sanna ist eine hervorragende Beobachterin und schildert die vergehenden Stunden sehr genau. Doch immer wieder mit einem Rückblick auf ihre Kindheit und Jugend als Wirtstochter in einem Dorf an der Mosel. Ihre heile Welt zerbrach als der Vater starb und Sanna diesen Ort verlassen musste.
Irmgard Keun schreibt aus der Sicht der jungen Frau, was sich im sprachlichen Stil absolut bemerkbar macht. Sie hat in diesen Roman eine besondere Momentaufnahme festgehalten, die die damalige Situation authentisch und beklemmend widerspiegelt. Die Nationalsozialisten gewinnen immer mehr an Macht. Es ist die Zeit der Denunziationen und dem ständigen Misstrauen, der Diskriminierung der Juden, dem Schreibverbot für Schriftsteller* und die Zeit der vielen Abschiede. Doch vor allem stellt sich für die junge Sanna die Frage: Spiele ich hier diesen Wahnsinn mit oder verlasse ich mein Land?
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