
Don Winslow
Audio-CD
Kings of Cool
Gekürzte Lesung. 400 Min.
Übersetzung: Lösch, Conny;Gesprochen: Wunder, Dietmar
Nicht lieferbar
Kalifornien, Laguna Beach: Aussteiger, die in Versuchung geraten, Lokalhelden und Träumer, die nicht genug bekommen. Drogen, Gier, der Sündenfall. Und mittendrin: Ben, Chon und O. Sie sind jung und sehen unverschämt gut aus, sie leben gefährlich und sind erfolgreich damit. Ihr Geschäft: erstklassiges Marihuana. Als korrupte Cops und rivalisierende Dealer mitverdienen wollen, wehren sie sich und gehen dabei auf volles Risiko. Noch ahnen sie nicht, dass ihr Schicksal unauflösbar mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familien verknüpft ist. Was folgt, ist ein blutiger Kampf der Generationen.
Don Winslow arbeitete als Privatdetektiv in New York, schmuggelte Geld in Südafrika und war Safari-Guide in Kenia und China. Seine Romane 'Tage der Toten' und 'Zeit des Zorns' wurden mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet und standen wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. 'Zeit des Zorns' und 'Die Sprache des Feuers' sind als Hörbücher bei DAV erhältlich.

© Robert Gallagher
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 5 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 400 Min.
- Erscheinungstermin: November 2012
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783862312276
- Artikelnr.: 35552216
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
9. Alle Macht der Drogen
Wer gerade Oliver Stones Film "Savages" im Kino gesehen oder vorher sogar den Roman von Don Winslow gelesen hat (der auf Deutsch "Zeit des Zorns" heißt), der ist jetzt reif für "Kings of Cool". Der Titel ist kein leeres Versprechen. Don Winslow, 59, hat seine Prosa über die Jahre immer stärker verschlankt, hat sie immer elastischer und schneller werden lassen, so dass er inzwischen mühelos ein Tempo geht, das an James Ellroy erinnert. Und wo Ellroys Stakkato-Rhythmen eher hart und hämmernd werden, hat Winslow einen viel leichteren Anschlag.
Da ist mehr Ironie, mehr Eleganz im Spiel, da ist ein entspannterer Rhythmus, was sicher auch damit zu tun hat, dass Ellroy von blutigen
Wer gerade Oliver Stones Film "Savages" im Kino gesehen oder vorher sogar den Roman von Don Winslow gelesen hat (der auf Deutsch "Zeit des Zorns" heißt), der ist jetzt reif für "Kings of Cool". Der Titel ist kein leeres Versprechen. Don Winslow, 59, hat seine Prosa über die Jahre immer stärker verschlankt, hat sie immer elastischer und schneller werden lassen, so dass er inzwischen mühelos ein Tempo geht, das an James Ellroy erinnert. Und wo Ellroys Stakkato-Rhythmen eher hart und hämmernd werden, hat Winslow einen viel leichteren Anschlag.
Da ist mehr Ironie, mehr Eleganz im Spiel, da ist ein entspannterer Rhythmus, was sicher auch damit zu tun hat, dass Ellroy von blutigen
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Politverschwörungen erzählt und Winslow von Drogenhandel und Drogenkrieg, was zwar nun auch alles andere als unblutig oder unpolitisch, aber eben immer auch von südkalifornischer Surfer- und Kiffergelassenheit durchdrungen ist.
"Kings of Cool" fängt dort an, wo die Helden aus "Zeit des Zorns" ihre Wurzeln haben: Ben, der liberale Psychotherapeutensohn, Chon, der Elitesoldat, der zum Einsatz nach Afghanistan muss, O, das verwöhnte Orange-County-Girl, das die beiden zwar liebt, aber noch nicht in einer Dreiecksbeziehung mit ihnen lebt. Noch sind wir im Jahr 2005, noch sind Ben und Chon eher Kleingewerbetreibende mit Start-up-Qualitäten im großen Marihuana-Geschäft. Und dazu wirft die Vergangenheit ihre langen, langen Schatten. Wie Winslow in gut dosierten, bis ins Jahr 1967 reichenden Rückblenden die Geschichte des Drogenhandels in der Region zugleich als Familienepos erzählt, als Geschichte von Surfern, Hippies und Dealern, in welche auch die Eltern von Chon, Ben und O auf sehr verschiedene Weise verstrickt sind, das ist großartig.
Und es ist dieser coole, lässige Stil, der Kalifornien mal als Hölle und mal als Paradies erscheinen lässt, ohne dass sich daraus Widersprüche ergeben würden, und der die Verhältnisse so unnachahmlich auf den Punkt bringt: "In dem großen Spielfilm, der das illegale Drogengeschäft ist, agiert man nicht als Schauspieler, Autor, Regisseur oder Produzent. Man ist der Agent der Stars. Wenn man den zehn wichtigsten Dealern im eigenen Gebiet jeweils fünfzehn Prozent abknöpft, ist man automatisch selbst der größte Dealer. Ohne jemals eine Droge auch nur angefasst zu haben. Kleines Risiko, großer Profit." Bingo!
Peter Körte
Don Winslow: "Kings of Cool". Roman. Deutsch von Conny Lösch. Suhrkamp, 351 Seiten, 19,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Kings of Cool" fängt dort an, wo die Helden aus "Zeit des Zorns" ihre Wurzeln haben: Ben, der liberale Psychotherapeutensohn, Chon, der Elitesoldat, der zum Einsatz nach Afghanistan muss, O, das verwöhnte Orange-County-Girl, das die beiden zwar liebt, aber noch nicht in einer Dreiecksbeziehung mit ihnen lebt. Noch sind wir im Jahr 2005, noch sind Ben und Chon eher Kleingewerbetreibende mit Start-up-Qualitäten im großen Marihuana-Geschäft. Und dazu wirft die Vergangenheit ihre langen, langen Schatten. Wie Winslow in gut dosierten, bis ins Jahr 1967 reichenden Rückblenden die Geschichte des Drogenhandels in der Region zugleich als Familienepos erzählt, als Geschichte von Surfern, Hippies und Dealern, in welche auch die Eltern von Chon, Ben und O auf sehr verschiedene Weise verstrickt sind, das ist großartig.
Und es ist dieser coole, lässige Stil, der Kalifornien mal als Hölle und mal als Paradies erscheinen lässt, ohne dass sich daraus Widersprüche ergeben würden, und der die Verhältnisse so unnachahmlich auf den Punkt bringt: "In dem großen Spielfilm, der das illegale Drogengeschäft ist, agiert man nicht als Schauspieler, Autor, Regisseur oder Produzent. Man ist der Agent der Stars. Wenn man den zehn wichtigsten Dealern im eigenen Gebiet jeweils fünfzehn Prozent abknöpft, ist man automatisch selbst der größte Dealer. Ohne jemals eine Droge auch nur angefasst zu haben. Kleines Risiko, großer Profit." Bingo!
Peter Körte
Don Winslow: "Kings of Cool". Roman. Deutsch von Conny Lösch. Suhrkamp, 351 Seiten, 19,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Bisher hat mich das Äußere eines Buches nur selten verleitet, darüber etwas zu schreiben. Aber in diesem Fall ist die Aufmachung so ungewöhnlich, dass ich einfach einige Worte dazu verlieren muss. Eckig und völlig schwarz kommt das Buch daher, inclusive aller …
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Bisher hat mich das Äußere eines Buches nur selten verleitet, darüber etwas zu schreiben. Aber in diesem Fall ist die Aufmachung so ungewöhnlich, dass ich einfach einige Worte dazu verlieren muss. Eckig und völlig schwarz kommt das Buch daher, inclusive aller Seitenschnitte; Titel, Autor usw. sind hingegen in weißen, schnörkellosen Buchstaben dargestellt. Wer die Hardcoverausgabe von 'Unendlicher Spaß' von David Foster Wallace kennt, hat hier nun die Negativform vor sich liegen.
Doch ein Buch nur wegen seiner äußeren Erscheinung zu kaufen, machen wohl nur Wenige :-) Aber der Inhalt steht der Aufmachung in nichts nach. Erzählt wird die Geschichte von drei jungen Menschen, die mehr verbindet als nur Freundschaft. Sie sind sich die Familie, die alle drei nicht oder nur wenig hatten. Chon ist der Kämpfer, Ben der Humanist und O die Schöne. Ben und Chon sind im Marihuanageschäft, mit dem sie ihren Lebensunterhalt finanzieren, ohne jedoch weitere Ansprüche zu erheben wie Machtzuwachs oder mehr Gewinn. Sie genießen ihr Leben im sonnigen Kalifornien und so könnte es für sie weitergehen bis ans Ende ihrer Tage. Es ist eine Idylle, die jedoch nicht von Dauer ist. Denn es gibt Andere, die wollen ihren Anteil an dem gutgehenden Geschäft der Beiden. Ein Krieg bricht aus und alle Drei erkennen, dass nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern darin verstrickt sind.
Wer wie mit wem zusammenhängt, wird in einem zweiten Erzählstrang ganz von hinten aufgerollt. Hippiezeit, peace, love - man experimentiert mit Drogen und noch basiert alles auf Vertrauen und Freundschaft. Doch die Zeiten ändern sich, es geht ums Geld, um Macht und alle versuchen, so viel wie möglich vom Kuchen abzuhaben. Auch wenn von vornherein klar ist, dass die Wurzeln der drei Freunde hier ihren Ursprung haben, bleiben die Details vorborgen (zumindest für mich). Die Auflösung kommt recht überraschend, aber wirklich unerwartet und hart ist die Nüchternheit und fast schon Kälte, mit der dies berichtet wird. Cool, einfach cool.
Winslow hat einen ungewöhnlichen Stil (zumindest in diesem Buch, ich kenne seine anderen nicht). Es wirkt, als ob die handelnden Personen einem direkt die Geschichte selbst erzählen: immer wieder kurze, auch unvollständige Sätze, die zu Beginn eher holpernd anmuten. Doch schon nach kurzer Zeit zieht einen diese Schreibweise in ihren Bann und man steckt mittendrin in dem Geschehen. Auch der atypische Satzspiegel trägt vermutlich dazu bei, dass man das Gefühl bekommt, das Tempo wird immer schneller. Es sind kurze, zum Teil sehr kurze Kapitel, die insbesondere gegen Ende immer wieder aus einer anderen Sicht berichtet werden. Dieser schnelle Perspektivenwechsel steigert die Geschwindigkeit noch zusätzlich und man rennt dem Showdown buchstäblich entgegen.
Richtig klasse gemacht und ich bin mir sicher: Dies war nicht mein letzer Winslow, den ich gelesen habe!
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Wie wir wurden, was wir sind
Dieses Prequel zu "Tage des Zorns" beschreibt auf zwei aufeinander zulaufenden Zeitebenen die Menschen, die in den Drogenverkauf in Kalifornien involviert sind, - ihre Träume und Sehnsüchte, ihr Durchsetzungsvermögen und ihr Scheitern.
Zum …
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Wie wir wurden, was wir sind
Dieses Prequel zu "Tage des Zorns" beschreibt auf zwei aufeinander zulaufenden Zeitebenen die Menschen, die in den Drogenverkauf in Kalifornien involviert sind, - ihre Träume und Sehnsüchte, ihr Durchsetzungsvermögen und ihr Scheitern.
Zum Cover: Würde ich nicht schon die volle Punktzahl für den Text vergeben wollen, bekäme das Cover einen Extrapunkt für die Gestaltung: Vollkommen in schwarz (selbst der Buchschnitt) mit erhabenen weißen Buchstaben sieht es aus wie das Negativ einer Todesanzeige mit einer Marihuana-Pflanze an Stelle des Kreuzes. Einfach wie der King of Cool!
Mein Eindruck: Das gesamte Buch hat meine erst negativen Gefühle vollkommen auf den Kopf gestellt! Wirkt der Beginn (1. Kapitel: "Leck mich am Arsch") gewollt obszön, die Protagonisten unsympathisch und die Geschichte zusammenhanglos erzählt, ändert sich dieser Eindruck schnell. Zwar bleibt das Verhalten der Figuren weiterhin bizarr und für eine brave Mitteleuropäerin abstoßend, - Don Winslow versteht es jedoch, auch einem Spießer die Beweggründe glaubwürdig darzulegen und ein gewisses Verständnis zu wecken. Die Beziehungen zwischen den Personen aus früherer und der heutigen Zeit erschließen sich zwar nur langsam, bewirken aber dadurch einen nur noch größeren Aha-Effekt beim Lesenden. Zusätzlich werden die Begriffe Loyalität, Freundschaft, Familie und Pflichtbewusstsein neu definiert und diese Art der Definition führt zu einigen Überraschungen für die daran Teilhabenden in und außerhalb der Buchdeckel. Zum Ende überschlagen sich die Ereignisse und obwohl "Tage des Zorns" die Geschichte weiterspinnt, bleiben keinerlei Fragen offen.
Fazit: Wenn man sich an die unkonventionelle Weise des Satz- und Kapitelaufbaus gewöhnt und die gute Erziehung in den Schrank gesperrt hat, genießt man eine spannende Story um viel Sex, noch mehr Drugs und fast keinen Rock'n'Roll. 5 Sterne
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Laguna Beach - das Mekka für Surfer und Hippies. Nur kaputte Typen, die mit nichts und niemandem wirklich etwas anfangen können. So auch Ben, Chon und O. Sie dealen und kommen sich mit Konkurrenz und Mafia ins Gehege. Die Polizisten sind korrupt und lassen den Geschäften gegen Bares …
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Laguna Beach - das Mekka für Surfer und Hippies. Nur kaputte Typen, die mit nichts und niemandem wirklich etwas anfangen können. So auch Ben, Chon und O. Sie dealen und kommen sich mit Konkurrenz und Mafia ins Gehege. Die Polizisten sind korrupt und lassen den Geschäften gegen Bares ihren Lauf, solange sie hin und wieder Erfolge vermelden können. Die Rückblicke in die Vergangenheit ergeben erst ziemlich zum Schluss einen Sinn.
Es hätte eine gute Geschichte im Drogenmilieu werden können, wenn ich mich mit der Schreibweise hätte anfreunden können. Kurze und superkurze Kapitel, Kapitelwechsel mitten in einer Handlung, selbst mitten im Satz machen das Buch zwar zu etwas Besonderem, aber nicht im positiven Sinn.
Die Aufmachung des Buches gefiel mir.
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Kings of Cool – wo könnten die sein, wenn nicht am Strand in Kalifornien? Die Marihuana-Verkäufer, die Cops, die rivalisierenden Dealer, vermutlich sind alle „Kings of Cool“. Don Winslow hat einen Kalifornien-Strand-Drogen-Thriller geschrieben, der schon in den …
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Kings of Cool – wo könnten die sein, wenn nicht am Strand in Kalifornien? Die Marihuana-Verkäufer, die Cops, die rivalisierenden Dealer, vermutlich sind alle „Kings of Cool“. Don Winslow hat einen Kalifornien-Strand-Drogen-Thriller geschrieben, der schon in den Sechzigerjahren beginnt und bei dem alle Coolness nötig ist damit Ben, Chon und O, deren Geschäft Marihuana ist, unbeschadet davon kommen. Klasse!
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