Katarina Bivald
MP3-CD
Ein Buchladen zum Verlieben, 2 MP3-CD
ungekürzte Lesung. 815 Min.
Übersetzung: Haefs, Gabriele; Gesprochen von Gosciejewicz, Eva
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
Über das Glück zu LESEN und zu LIEBEN - Der phänomenale
ÜBERRASCHUNGSERFOLG
aus SCHWEDEN!
Eigentlich will die schwedische Buchhändlerin Sara nur ihre 65-jährige Brieffreundin Amy besuchen. Doch als Sara in dem entlegenen Nest in Iowa ankommt, muss sie feststellen, dass Amy gestorben ist. Die skurrile Gruppe der Dorfbewohner nimmt Sara in ihrer Mitte auf. Bald sind sie ihr ans Herz gewachsen, nur ihre Liebe zu Büchern teilen sie nicht. Sara eröffnet kurzerhand eine Buchhandlung und siehe da: Über Umwege werden sogar Nicht-Leser zu Bücherwürmern. Selbst mit dem anfangs so verschlossenen Tom scheint es besser zu laufen. Als ihr Zwei-Monats-Visum abläuft, haben ihre neuen Freunde eine sehr verrückte Idee ...(2 mp3-CDs, Laufzeit: 13h 35)
ÜBERRASCHUNGSERFOLG
aus SCHWEDEN!
Eigentlich will die schwedische Buchhändlerin Sara nur ihre 65-jährige Brieffreundin Amy besuchen. Doch als Sara in dem entlegenen Nest in Iowa ankommt, muss sie feststellen, dass Amy gestorben ist. Die skurrile Gruppe der Dorfbewohner nimmt Sara in ihrer Mitte auf. Bald sind sie ihr ans Herz gewachsen, nur ihre Liebe zu Büchern teilen sie nicht. Sara eröffnet kurzerhand eine Buchhandlung und siehe da: Über Umwege werden sogar Nicht-Leser zu Bücherwürmern. Selbst mit dem anfangs so verschlossenen Tom scheint es besser zu laufen. Als ihr Zwei-Monats-Visum abläuft, haben ihre neuen Freunde eine sehr verrückte Idee ...(2 mp3-CDs, Laufzeit: 13h 35)
Katarina Bivald, Jahrgang 1983, arbeitete 10 Jahre lang in einem Buchladen, bevor sie ihren ersten Roman "Ein Buchladen zum Verlieben" schrieb. Das Buch wurde zum Bestseller und erschien in 24 Ländern. Katarina Bivald lebt in der Nähe von Stockholm.
Produktdetails
- Verlag: Dhv Der Hörverlag
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 815 Min.
- Erscheinungstermin: 8. August 2014
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844515664
- Artikelnr.: 40792545
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
In den Bergwerken der Literatur
Wenn es Campusromane gibt, warum sollte es nicht auch Buchhandlungsromane geben? Gleich drei neue Titel lassen das Lesegeschäft traumhaft schön erscheinen.
Das beginnt fast wie eine Weihnachtsgeschichte: Ein Mann geht in Brooklyn spazieren an einem nasskalten Winterabend und sucht Zuflucht, der Zufall verschlägt ihn in einen Laden mit schummrigem Licht und anheimelnder Wärme, doch der Stallgeruch hier ist jener von altem Papier und Leder: Es handelt sich um eine Buchhandlung. "Hier spuken die Geister der großen Literatur", steht auf einem Schild. Der Buchhändler sei dort zu finden, wo der Tabakrauch am dichtesten ist. Und dann ist dieser Buchhändler auch noch ein niedlicher Kauz, der
Wenn es Campusromane gibt, warum sollte es nicht auch Buchhandlungsromane geben? Gleich drei neue Titel lassen das Lesegeschäft traumhaft schön erscheinen.
Das beginnt fast wie eine Weihnachtsgeschichte: Ein Mann geht in Brooklyn spazieren an einem nasskalten Winterabend und sucht Zuflucht, der Zufall verschlägt ihn in einen Laden mit schummrigem Licht und anheimelnder Wärme, doch der Stallgeruch hier ist jener von altem Papier und Leder: Es handelt sich um eine Buchhandlung. "Hier spuken die Geister der großen Literatur", steht auf einem Schild. Der Buchhändler sei dort zu finden, wo der Tabakrauch am dichtesten ist. Und dann ist dieser Buchhändler auch noch ein niedlicher Kauz, der
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an einer Maiskolbenpfeife schmaucht und den Besucher zum Abendessen am Kamin einlädt.
Es ist die Sehnsuchtsszene einer gebeutelten Branche, ein Retrotraum vom goldenen Zeitalter des Buchhandels, und tatsächlich ist diese Szene schon fast hundert Jahre alt: Sie eröffnet Christopher Morleys 1919 erschienenen Roman "The Haunted Bookshop". Dessen nun erschienene Übersetzung "Das Haus der vergessenen Bücher" ist ein Statement in der Diskussion um Amazon und den Niedergang des Einzelhandels, insbesondere des stationären Buchhandels. Dieses Statement, mal sachlich, mal auch auf etwas süßlich-verklärte Weise vorgetragen, lautet: Die alte Buchhandlung darf nicht sterben.
Die Argumente hat man nun schon oft gehört. Buchhandel ist Herzenssache, man möchte seine Leseempfehlungen nicht von einem Algorithmus bekommen, sondern von einem Menschen aus Fleisch und Blut, es braucht die Vielfalt individueller Experten und auch deren Mut, bestimmte Bücher ins Schaufenster zu stellen, damit nicht am Ende alle so aussehen wie die Büchergrabbelkiste im Kaufhaus.
Morleys Roman ist allerdings mehr als nur die Illustration dieses Appells. Er enthält, fast in Form eines platonischen Dialogs, auch Meinungen verschiedener Buchhändlercharaktere, die das Geschäft viel nüchterner betrachten und deren Widerstreit hochaktuell scheint: Während der idealistische Antiquar mit der Pfeife nur solche Bücher verkauft, die er selbst für gut befindet, sagt einer seiner Kollegen: "Wir sind keine Literaturkritiker. Es ist nicht unsere Sache, zu entscheiden, was gut ist und was nicht. Unsere Aufgabe ist es schlicht und einfach, die Bevölkerung mit den Büchern zu versorgen, die sie haben will, und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem sie danach fragt. Wie sie darauf kommt, die Bücher zu wollen, geht uns nichts an."
Das ist jene auch heute von manchen Ökonomen vertretene Mentalität, nach der Leser nur Kunden und Bücher nur Waren wie Schrauben oder Heizungsrohre sind. Eine junge Buchhändlerin aus Österreich würde da allerdings heftig widersprechen. Petra Hartlieb sprüht vor belletristischem Idealismus, während sie bei dem Wort "Vertreter" an Staubsauger denkt; einen "Unternehmer" stellt sie sich als Mischung zwischen Dagobert Duck und Mr. Burns vor, also zwei griesgrämigen Cartoonfiguren. Dennoch ging sie mit ihrem Mann vor zehn Jahren das Wagnis ein, eine Buchhandlung in Wien zu kaufen - zu einer Zeit also, als allerorten schon Buchhandlungen schlossen.
Wie dieser Plan gegen alle Unkenrufe und schlechten Vorzeichen funktionierte - heute betreiben die beiden dort sogar zwei Filialen mit vielen Angestellten -, hat sie in einem klassischen Selbsterfahrungsbuch aufgeschrieben, dessen Titel "Meine wundervolle Buchhandlung" der reine Zucker ist. Wie beschwerlich der Weg zum Erfolg tatsächlich ist, schildert sie mit trockenem Humor. Auch hier gewinnt man wie bei Morley den Eindruck, dass Arbeit und Leben bei aufrichtigen Buchhändlern kaum zu trennen sind. Bei Hartlieb hängt im Grunde eine ganze WG aus Familie und Mitarbeitern in der Sache mit drin, unten der Laden, darüber die Wohnung, und nach dem Abendessen geht es mit Babyphone noch mal runter ins Bergwerk der Bücher, in dem man die meiste Lebenszeit verbringt.
Das Qualitätsdenken regiert auch in dieser Buchhandlung: Während man nur widerwillig eine Ecke für Mummy-Porn- und Sarrazin-Bestseller einrichtet, wird das Verehrungsregal für Heimito von Doderer mit viel Liebe gestaltet. Obgleich auch Hartlieb als optimistisches Appellbuch auftritt, ist die Autorin durchaus fähig zur kritischen Selbstanalyse: "Paradoxerweise besteht unser Erfolgsrezept darin, den Kunden vorzuspielen, in unseren Läden sei alles wie früher."
Morley und Hartlieb sind Beispiele für einen Trend zur Buchhandlungsliteratur, wie er jüngst auch in Thomas Montassers "Ein ganz besonderes Jahr" oder Robin Sloans "Sonderbarer Buchhandlung des Mr. Penumbra" (F.A.Z. vom 20. März) begegnete. Interessant an diesem boomenden Genre sind aber nicht nur die sachlichen Aspekte einer sich verändernden Branche, sondern auch die Frage nach seinem poetischen Gehalt. Eingeordnet in ein größeres Raster, erscheinen Buchhandlungserzählungen als Sonderform der poetologischen Fiktion, also der selbstreflexiven Literatur. Ähnlich wie der Campus- oder der Bibliotheksroman kann der im Buchhandelsmilieu spielende dazu dienen, eine Selbstversicherung des poetischen Forschergeists in seinem Universum darzustellen, und sei es nur, um sich bei mitternächtlichen Meditationen in Robert Burtons "Anatomie der Melancholie" (1621) über die beste Bettlage nach fettigem Essen zu informieren, wie es in Morleys Roman geschieht. Das ist nur einer von vielen Literaturdiskursen; bei Morley lesen sogar die Beiköche in Hotels anspruchsvolle Werke von Thomas Carlyle.
Ein weiteres Buch aus dieser Saison, verfasst von der Schwedin Katarina Bivald, verlegt die Buchhandlungs-Handlung in ein hinterwäldlerisches Kaff in Iowa und damit den Literaturdiskurs ins amerikanische Herzland: Dort setzt man sich mit Harper Lees "Wer die Nachtigall stört" auseinander oder wird von Fannie Flaggs "Grünen Tomaten" inspiriert. Lesende Hauptfigur ist die aus Schweden zugereiste Sara, die aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Brieffreundin Amy einen Buchladen in der Pampa hochziehen will: wiederum ein schwieriges Geschäft, wie man sich denken kann.
Wie man bei Katarina Bivald allerdings auch merkt, ist literarische Selbstreflexivität noch kein Garant für ein rundum gelungenes Buch. Sie bewahrt nicht vor Klischees und scheint zudem eine gewisse Geschwätzigkeit zu befördern. Dennoch liest man auch diesen dicken Schmöker, in dem en passant große Werke der Weltliteratur abgehandelt werden, mit Lust - allein schon, weil sein Ort der Handlung den schönen Namen Broken Wheel trägt. Der Witz dabei ist, dass die schwedische Autorin nie in Amerika war, sondern selbst lange genug in einem Buchladen gearbeitet hat, wobei sie die Stoffe für ihre erlesene Fiktion fand. Der Name dieser Fiktion hingegen ist zum Vergessen: "Ein Buchladen zum Verlieben". An originellen Titeln könnte diese Genreliteratur wirklich noch etwas arbeiten.
JAN WIELE
Christopher Morley: "Das Haus der vergessenen Bücher". Roman.
Atlantik Verlag, Hamburg 2014. 256 S., geb., 18,- [Euro].
Petra Hartlieb: "Meine wundervolle Buchhandlung".
DuMont Buchverlag, Köln 2014. 208 S., geb., 18,- [Euro].
Katarina Bivald: "Ein Buchladen zum Verlieben". Roman.
btb Verlag, München 2014. 448 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist die Sehnsuchtsszene einer gebeutelten Branche, ein Retrotraum vom goldenen Zeitalter des Buchhandels, und tatsächlich ist diese Szene schon fast hundert Jahre alt: Sie eröffnet Christopher Morleys 1919 erschienenen Roman "The Haunted Bookshop". Dessen nun erschienene Übersetzung "Das Haus der vergessenen Bücher" ist ein Statement in der Diskussion um Amazon und den Niedergang des Einzelhandels, insbesondere des stationären Buchhandels. Dieses Statement, mal sachlich, mal auch auf etwas süßlich-verklärte Weise vorgetragen, lautet: Die alte Buchhandlung darf nicht sterben.
Die Argumente hat man nun schon oft gehört. Buchhandel ist Herzenssache, man möchte seine Leseempfehlungen nicht von einem Algorithmus bekommen, sondern von einem Menschen aus Fleisch und Blut, es braucht die Vielfalt individueller Experten und auch deren Mut, bestimmte Bücher ins Schaufenster zu stellen, damit nicht am Ende alle so aussehen wie die Büchergrabbelkiste im Kaufhaus.
Morleys Roman ist allerdings mehr als nur die Illustration dieses Appells. Er enthält, fast in Form eines platonischen Dialogs, auch Meinungen verschiedener Buchhändlercharaktere, die das Geschäft viel nüchterner betrachten und deren Widerstreit hochaktuell scheint: Während der idealistische Antiquar mit der Pfeife nur solche Bücher verkauft, die er selbst für gut befindet, sagt einer seiner Kollegen: "Wir sind keine Literaturkritiker. Es ist nicht unsere Sache, zu entscheiden, was gut ist und was nicht. Unsere Aufgabe ist es schlicht und einfach, die Bevölkerung mit den Büchern zu versorgen, die sie haben will, und zwar zu dem Zeitpunkt, an dem sie danach fragt. Wie sie darauf kommt, die Bücher zu wollen, geht uns nichts an."
Das ist jene auch heute von manchen Ökonomen vertretene Mentalität, nach der Leser nur Kunden und Bücher nur Waren wie Schrauben oder Heizungsrohre sind. Eine junge Buchhändlerin aus Österreich würde da allerdings heftig widersprechen. Petra Hartlieb sprüht vor belletristischem Idealismus, während sie bei dem Wort "Vertreter" an Staubsauger denkt; einen "Unternehmer" stellt sie sich als Mischung zwischen Dagobert Duck und Mr. Burns vor, also zwei griesgrämigen Cartoonfiguren. Dennoch ging sie mit ihrem Mann vor zehn Jahren das Wagnis ein, eine Buchhandlung in Wien zu kaufen - zu einer Zeit also, als allerorten schon Buchhandlungen schlossen.
Wie dieser Plan gegen alle Unkenrufe und schlechten Vorzeichen funktionierte - heute betreiben die beiden dort sogar zwei Filialen mit vielen Angestellten -, hat sie in einem klassischen Selbsterfahrungsbuch aufgeschrieben, dessen Titel "Meine wundervolle Buchhandlung" der reine Zucker ist. Wie beschwerlich der Weg zum Erfolg tatsächlich ist, schildert sie mit trockenem Humor. Auch hier gewinnt man wie bei Morley den Eindruck, dass Arbeit und Leben bei aufrichtigen Buchhändlern kaum zu trennen sind. Bei Hartlieb hängt im Grunde eine ganze WG aus Familie und Mitarbeitern in der Sache mit drin, unten der Laden, darüber die Wohnung, und nach dem Abendessen geht es mit Babyphone noch mal runter ins Bergwerk der Bücher, in dem man die meiste Lebenszeit verbringt.
Das Qualitätsdenken regiert auch in dieser Buchhandlung: Während man nur widerwillig eine Ecke für Mummy-Porn- und Sarrazin-Bestseller einrichtet, wird das Verehrungsregal für Heimito von Doderer mit viel Liebe gestaltet. Obgleich auch Hartlieb als optimistisches Appellbuch auftritt, ist die Autorin durchaus fähig zur kritischen Selbstanalyse: "Paradoxerweise besteht unser Erfolgsrezept darin, den Kunden vorzuspielen, in unseren Läden sei alles wie früher."
Morley und Hartlieb sind Beispiele für einen Trend zur Buchhandlungsliteratur, wie er jüngst auch in Thomas Montassers "Ein ganz besonderes Jahr" oder Robin Sloans "Sonderbarer Buchhandlung des Mr. Penumbra" (F.A.Z. vom 20. März) begegnete. Interessant an diesem boomenden Genre sind aber nicht nur die sachlichen Aspekte einer sich verändernden Branche, sondern auch die Frage nach seinem poetischen Gehalt. Eingeordnet in ein größeres Raster, erscheinen Buchhandlungserzählungen als Sonderform der poetologischen Fiktion, also der selbstreflexiven Literatur. Ähnlich wie der Campus- oder der Bibliotheksroman kann der im Buchhandelsmilieu spielende dazu dienen, eine Selbstversicherung des poetischen Forschergeists in seinem Universum darzustellen, und sei es nur, um sich bei mitternächtlichen Meditationen in Robert Burtons "Anatomie der Melancholie" (1621) über die beste Bettlage nach fettigem Essen zu informieren, wie es in Morleys Roman geschieht. Das ist nur einer von vielen Literaturdiskursen; bei Morley lesen sogar die Beiköche in Hotels anspruchsvolle Werke von Thomas Carlyle.
Ein weiteres Buch aus dieser Saison, verfasst von der Schwedin Katarina Bivald, verlegt die Buchhandlungs-Handlung in ein hinterwäldlerisches Kaff in Iowa und damit den Literaturdiskurs ins amerikanische Herzland: Dort setzt man sich mit Harper Lees "Wer die Nachtigall stört" auseinander oder wird von Fannie Flaggs "Grünen Tomaten" inspiriert. Lesende Hauptfigur ist die aus Schweden zugereiste Sara, die aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Brieffreundin Amy einen Buchladen in der Pampa hochziehen will: wiederum ein schwieriges Geschäft, wie man sich denken kann.
Wie man bei Katarina Bivald allerdings auch merkt, ist literarische Selbstreflexivität noch kein Garant für ein rundum gelungenes Buch. Sie bewahrt nicht vor Klischees und scheint zudem eine gewisse Geschwätzigkeit zu befördern. Dennoch liest man auch diesen dicken Schmöker, in dem en passant große Werke der Weltliteratur abgehandelt werden, mit Lust - allein schon, weil sein Ort der Handlung den schönen Namen Broken Wheel trägt. Der Witz dabei ist, dass die schwedische Autorin nie in Amerika war, sondern selbst lange genug in einem Buchladen gearbeitet hat, wobei sie die Stoffe für ihre erlesene Fiktion fand. Der Name dieser Fiktion hingegen ist zum Vergessen: "Ein Buchladen zum Verlieben". An originellen Titeln könnte diese Genreliteratur wirklich noch etwas arbeiten.
JAN WIELE
Christopher Morley: "Das Haus der vergessenen Bücher". Roman.
Atlantik Verlag, Hamburg 2014. 256 S., geb., 18,- [Euro].
Petra Hartlieb: "Meine wundervolle Buchhandlung".
DuMont Buchverlag, Köln 2014. 208 S., geb., 18,- [Euro].
Katarina Bivald: "Ein Buchladen zum Verlieben". Roman.
btb Verlag, München 2014. 448 S., geb., 19,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Eine fantastische Liebeserklärung ans Lesen!" emotion
DAs Buch ist am Anfang meiner Meinung nach irgendwie langweilig ich musste es ein zweites mal von vorne beginnen weil es mich irgendwie nicht wirklich gereitst hat. Es wurde erst nach 1/3 gut und ich begann es zu verschlingen.
Gerade deswegen ist es in meiner Hit-Liste ziemlich weit unten gelandet. …
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DAs Buch ist am Anfang meiner Meinung nach irgendwie langweilig ich musste es ein zweites mal von vorne beginnen weil es mich irgendwie nicht wirklich gereitst hat. Es wurde erst nach 1/3 gut und ich begann es zu verschlingen.
Gerade deswegen ist es in meiner Hit-Liste ziemlich weit unten gelandet.
Hier ein Link zu meinem Blog, dort ist die ganze Rezension zu lesen. rezensionenvonmanuskripte.blogspot.de
Vielen dank noch mal an Buecher.de die mir das Buch zur Verfügung gestellt haben. Danke
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eBook, ePUB
Sara ist eine unscheinbaren Persönlichkeit, meint sie zumindest. Doch mit ihrer Ausstrahlung und offenen Art, ihrem Mut zu Neuem und der Liebe zu den Büchern findet sie sich plötzlich in dem verschlafenen kleinen Nest Broken Wheel in Iowa wieder, um dort eine durch Brieffreundschaft …
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Sara ist eine unscheinbaren Persönlichkeit, meint sie zumindest. Doch mit ihrer Ausstrahlung und offenen Art, ihrem Mut zu Neuem und der Liebe zu den Büchern findet sie sich plötzlich in dem verschlafenen kleinen Nest Broken Wheel in Iowa wieder, um dort eine durch Brieffreundschaft gewonnene Freundin zu besuchen. Doch diese ist gestorben und Sara weiß nicht, was sie machen soll. Sara liebt Bücher mehr als Menschen. Bis sie die Einwohner von Broken Wheel kennenlernt, die sie eigentlich schon aus den Briefen zu kennen scheint. Um sich nicht unterkriegen zu lassen, kommt Sara eine ungewöhnliche Idee. Sie eröffnet kurzerhand einen Buchladen, um die verschrobene Gemeinde zum Lesen zu bewegen. Und trifft ihren persönlichen Mr. Darcy.
Schnulzen? Nö, les ich nicht. Aber ab und zu überzeugt mich der Klappentext eines Buches dann doch so sehr, dass ich danach greife. So auch bei dem vorliegenden Buch, wobei mich die Erwähnung eines Buchladens, Liebe zu Büchern und ein verschlafenes Nest für das Lesen zu begeistern natürlich schon total eingenommen hatte.
Und so begann ich zu lesen. Und zu lesen. Und zu lesen und schwupps, war das Buch auch schon fertig und ich gefangen in einer zauberhaften Geschichte rund um das kleine Nest Broken Wheel, dessen Einwohner und einer sehr sympathisch, fast naiv wirkenden Sara Lindqvist aus Schweden, die mit ihrem natürlichen Charme, ihrer offenen Art und dem Blick für das Unwesentliche alles auf den Kopf stellt.
Die Autorin hat eine sehr nachdrückliche Art, die Geschichte zu erzählen und man kommt nur schwer aus diesem wunderschönen Schreibstil wieder hervor. Sie hat den Blick für kleine Details, verschrobene Dinge und findet immer wieder liebenswerte neue Eigenarten ihrer Protagonisten. Sei es eine resolute Grace, die mit starker Hand ein Diner führt, die getreue Caroline, der Recht und Ordnung am Herzen liegt, der arme George, der seine Stieftocher vermisst, die fleißige Jen, die immer eine gute Idee auf Lager hat oder Tom, der heimliche Mr. Darcy von Broken Wheel/Iowa.
Alle habe ich lieben gelernt und ins Herz geschlossen. Alle sind auf ihre eigene Art und Weise ein Teil des Ortes Broken Wheel und halten ihn am Leben, auch wenn er eigentlich schon dem Untergang geweiht ist.
Und dann kommt Sara, ein Mädchen aus Schweden, dass aufgrund einer Brieffreundschaft zu einer alten Dame den Mut gefunden hat, eine Reise nach Amerika in Kauf zu nehmen, um dort Urlaub zu machen und sich ganz ihrer neuen Freundin und Büchern zu widmen.
Und sie stellt das Leben der braven Bürger Broken Wheels gehörig auf den Kopf.
Die Geschichte ist gespickt von Klischees, verpackt in eine besondere Art, vermischt mit den Klassikern und modernen Büchern der Literatur. Man darf keine Angst vor Spoilern haben, denn die Autorin geht hier ganz frei ran und verrät auch mal das Ende eines Buches. Doch dies passt irgendwie zum Charme, den die Geschichte versprüht.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, war fast traurig, am Ende Broken Wheel verlassen zu müssen, hätte gerne erfahren, wie es mit allen weitergeht und ob auch alle endlich ein kleines bisschen persönliches Glück genießen dürfen. Doch habe ich keine Bedenken, Sara wird dies ganz sicher richten oder in einem ihrer Bücher nachlesen.
Fazit:
Ich habe mich verliebt. In einen Buchladen in Broken Wheel.
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Von Büchern und Menschen
"Sara hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts unternommen, was auch nur im Geringsten abenteuerlich gewesen wäre."
"Wie konnte man tausende von Meilen reisen und doch derselbe Mensch sein, wenn man ankam? Das begriff Sara nicht."
Diese …
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Von Büchern und Menschen
"Sara hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts unternommen, was auch nur im Geringsten abenteuerlich gewesen wäre."
"Wie konnte man tausende von Meilen reisen und doch derselbe Mensch sein, wenn man ankam? Das begriff Sara nicht."
Diese Zitate beschreiben die 28-jährige Hauptprotagonistin zu Beginn des Buches als sie im ländlichen Iowa ankommt. Die junge schwedische Buchhändlerin wirkt ein wenig weltfremd und naiv, lässt sie sich doch mehrfach von Fremden im Auto auf dem Weg in die Kleinstadt Broken Wheel mitnehmen.
"Wenn ihr Leben ein Buch gewesen wäre, hätte sie darin nicht einmal eine Nebenrolle gespielt. Und eine Nebenrolle war eigentlich alles, was sie wollte. Hauptperson, das wäre zu viel verlangt."
Ich konnte mich mit Sara leicht identifizieren, da ich nur wenig älter und ebenfalls ein Bücherwurm bin. In Schweden wartet außer ihrer dominanten Mutter nicht viel auf sie und es war schön ihre Entwicklung in Iowa zu verfolgen - inkl. jeder Menge Lesetipps & Inspiration!
"Aber wie wurde man eigentlich zu einem Menschen, der Träume und ein Ziel im Leben hatte? Sara musste sich eingestehen, dass sie auf irgendeine Weise den Zeitpunkt verpasst hatte, an dem das Leben hätte anfangen müssen."
Die Geschichte hebt sich von der Masse ab, wenn man sich auf das Leben in dem 637-Seelen-Ort einlässt. Nach einem Dutzend Besuche in den USA fand ich die Beschreibungen von Landschaft und Figuren äußerst gelungen - obwohl Iowa noch auf meiner Liste steht. Zwei Monate lang kreuzen sich die Lebenswege einer handvoll unterschiedlichster Bewohner*innen in Broken Wheel. Die Charaktere erinnern mich an eine Zugfahrt auf einer meinen ersten Reisen. Noch auf der Suche nach einem Sitzplatz wurde ich angesprochen und in eine Unterhaltung verwickelt, in die schnell alle umliegenden Sitznachbarn involviert waren. Ich wurde freundlich darauf hingewiesen, dass Kommunikation in öffentlichen Verkehrsmitteln essentiell sei 😅 Ähnlich ergeht es Sara - als "Touristin" wird sie ungefragt Teil der Gemeinschaft.
"Es gibt immer einen Menschen für jedes Buch. Und ein Buch für jeden Menschen."
Anfangs fehlte mir ein wenig die Leichtigkeit von Filmen wie Tatsächlich Liebe oder Valentinstag: mit der Zeit wirkt die Geschichte unbeschwerter, hoffnungsvoller. Durch die fast märchenhafte Erzählweise in der 3. Person sowie den ruhigen Stil fühlt man sich als Beobachter*in. Der Klappentext gibt einen guten Überblick der folgenden 446 Seiten. Aber das Buch ist noch so viel mehr. Themen wie Einsamkeit, Zukunftsangst und Gemeinschaftssinn kommen nicht zu kurz und ermöglichen einen glaubwürdigen Einblick in den American way of life... Warum ich nur 4 Sterne vergeben habe? Ich hätte mir hier und da noch ein wenig mehr Hintergrund/Aufklärung und dafür etwas weniger Buch-Referenzen gewünscht (welche ich des Öfteren nicht einordnen konnte). Es bleibt ein schönes Wohlfühlbuch... Vielleicht werde ich mir bei Gelegenheit noch andere Bücher von Katarina Bivald anschauen.
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Broschiertes Buch
"Ein Buchladen zum Verlieben" zeigt deutlich, wie sehr wir als Leser und Leserinnen geneigt sind, uns in Büchern und deren Duft zu Vergraben. Ich habe mich oft wiederentdeckt und es sehr genossen, da Lesen wie für Sara oftmals eine Offenbarung ist und ich es genieße mich …
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"Ein Buchladen zum Verlieben" zeigt deutlich, wie sehr wir als Leser und Leserinnen geneigt sind, uns in Büchern und deren Duft zu Vergraben. Ich habe mich oft wiederentdeckt und es sehr genossen, da Lesen wie für Sara oftmals eine Offenbarung ist und ich es genieße mich auf fremde Pfade und Abenteuer zu begeben. Meine Nase steckt auch oft in Büchern und ich musste mehr als einmal schmunzeln, da meine Empfindungen gegenüber Büchern Saras Eindrücken sehr ähneln. Dieser Roman ist für Bücherwürmer bestens geeignet, da er die Schönheit von Büchern offenbart und ich mich auch in das verschlafene Örtchen Broken Wheels verlieben konnte. Hier treffen wir auf Menschen die sich verantwortlich fühlen andere zu bevormunden und dennoch auf liebenswerte Art füreinander einstehen. Hier wird nicht nur die Liebe zu Büchern beschrieben, sondern auch die Liebe selbst deutlich hervorgehoben. Ein bezaubernder Liebesroman durch und durch, der mich sehr begeistern konnte.
Das neue Cover des Romans in der Taschenbuchausgabe gefällt mir deutlich besser als die Hardcoverausgabe -> Hier! Die gedeckten Farben wirken warm und um einiges ansprechender. Es zeigt, was mich erwartet und der Buchladen lädt einfach schon von außen ein, dort zu verweilen.
Sara erweckt Broken Wheels zu neuem Leben und die Idee aus Amys Büchern einen Buchladen zu eröffnen, ist für alle Beteiligten ein großer Fortschritt. Menschen beginnen sich zu verändern und auch die Liebe nimmt einen größeren Stellenwert ein. Als Leserin bekam ich einen guten Einblick auf die Gepflogenheiten der Menschen und ihre Eigenarten, die sich tatsächlich auch verändern lassen. Sara ist diejenige, die unbewusst dafür sorgt, das Broken Wheels seine Gewohnheiten überdenkt und bereit dafür ist, sich auf Abenteuer einzulassen. Schön hierbei ist, das die Liebe zum Buch immer wieder deutlich hervorsticht.
Der Titel des Romans "Ein Buchladen zum Verlieben" ist absolut passend. Ich hätte mir keinen anderen wünschen können, denn er ist aussagekräftig und verdeutlicht, was letztendlich geschehen wird. Die Liebe kehrt ein in Broken Wheels und stellt alles Vorhandene auf den Kopf. Ich fühlte mich wohl und konnte mich komplett auf die Story einlassen, die absolut warmherzig und liebenswert ist.
Gerne eine Leseempfehlung, da der Charme der Bücher deutlich hervorgehoben wurde und mich einlud zu verweilen und einzutauchen. Für Sara ist Amys Tod ein großer Verlust, obwohl sie sich nur durch Briefe kennengelernt hatten, aber die Aufnahme der Dorfbewohner gibt Sara Halt und eine neue Perspektive, die zu vielen unerwarteten Momenten führt, die nicht nur mit Büchern zu tun hat. Sara findet die Liebe und es war wirklich schön sie dabei zu begleiten. Letztendlich profitieren alle voneinander und geben dem Roman daher eine sehr amüsante, charmante und interessante Note.
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