
Hanns Heinz Ewers
Audio-CD
Die Spinne / Gruselkabinett Bd.38 (1 Audio-CD)
Hörspiel. Ungekürzte Fassung. 76 Min.
Gesprochen von Clarén, Marius
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An drei aufeinanderfolgenden Freitagen erhängten sich drei Gäste des kleinen Pariser Hotels Stevens am Fensterkreuz von Zimmer 7. Der Student der Medizin Richard Bracquemont lässt sich weder vom zuständigen Kommissar noch von Madame Dubonnet, der Besitzerin des Hotels, davon abbringen, genau dieses Zimmer zu beziehen ...
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Marius Clarén, 1978 in Berlin geboren, ist Synchronsprecher, -autor und -regisseur.
Hanns Heinz Ewers, 1871-1943, war ein skandalumwitterter Bestsellerautor. Bevor er anfing zu schreiben, studierte er Jura; seine ersten Veröffentlichungen erfolgten in der anarchistischen Zeitschrift "Der arme Teufel" und in der allerersten Homosexuellen-Zeitschrift" Der Eigene", er schrieb Texte für das Berliner Kabarett Überbrettl, heiratete und ging seiner Frau für zwei Jahre nach Capri, wo er der Freikörperkultur frönte. Ab 1904 folgten Reisen um die Welt.
Bei Ausbruch des Krieges war Ewers in Peru, reiste weiter in die USA, wo er den ganzen Weltkrieg über blieb. Er war befreundet mit Walther Rathenau, trat 1931 in die NSDAP ein, schrieb einen Horst-Wessel-Roman.1934, nach dem Röhm-Putsch, wurde ihm ein generelles Publikationsverbot erteilt. Er starb 1943.
Hanns Heinz Ewers, 1871-1943, war ein skandalumwitterter Bestsellerautor. Bevor er anfing zu schreiben, studierte er Jura; seine ersten Veröffentlichungen erfolgten in der anarchistischen Zeitschrift "Der arme Teufel" und in der allerersten Homosexuellen-Zeitschrift" Der Eigene", er schrieb Texte für das Berliner Kabarett Überbrettl, heiratete und ging seiner Frau für zwei Jahre nach Capri, wo er der Freikörperkultur frönte. Ab 1904 folgten Reisen um die Welt.
Bei Ausbruch des Krieges war Ewers in Peru, reiste weiter in die USA, wo er den ganzen Weltkrieg über blieb. Er war befreundet mit Walther Rathenau, trat 1931 in die NSDAP ein, schrieb einen Horst-Wessel-Roman.1934, nach dem Röhm-Putsch, wurde ihm ein generelles Publikationsverbot erteilt. Er starb 1943.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Anzahl: 1 Audio CD
- Gesamtlaufzeit: 76 Min.
- Erscheinungstermin: 13. November 2009
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783785741436
- Artikelnr.: 26374969
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Paris 1910: an drei aufeinanderfolgenden Freitagen erhängen sich im kleinen Hotel Stevens drei Gäste am Fensterkreuz von Zimmer 7, ohne das es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Medizinstudent Richard Bracquemont will dem Rätsel auf den Grund gehen und läßt sich …
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Paris 1910: an drei aufeinanderfolgenden Freitagen erhängen sich im kleinen Hotel Stevens drei Gäste am Fensterkreuz von Zimmer 7, ohne das es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Medizinstudent Richard Bracquemont will dem Rätsel auf den Grund gehen und läßt sich weder vom zuständigen Kommissar noch Madame Dubonnet, der Besitzerin des Hotels davon abbringen, Zimmer 7 zu beziehen und zunächst scheint auch alles gut zu gehen.
Vor diesem Hörspiel war mir Hanns Heinz Ewers völlig unbekannt, daher kenne ich auch die Originalgeschichte, der das Hörspiel zu Grunde liegt nicht, trotzdem ist es Titania wieder mal gelungen, einen Stoff dramaturgisch wunderbar umzusetzen und eine phänomenale Stimmung zu erzeugen. Sicher ist der Stoff an sich nicht so unheimlich oder gruselig wie bei anderen Folgen des Gruselkabinetts, der Gruseleffekt ist hier eher subtil und hintergründig, aber Richards Besessenheit und später seine Hörigkeit Clarimonde gegenüber werden wunderbar greifbar. Da die Geschichte fast vollständig in Form von Tagebucheintragungen von Richard in Ich-Form vorgetragen wird, kann man hier die sich ändernden Emotionen und Gefühle hautnah miterleben. Simon Jäger, der Richard Bracquemont spricht, ist hier eine außergewöhnliche Leistung gelungen, die vollständig überzeugt.
Fazit: wieder wird eine dichte und sehr stimmige Atmosphäre erzeugt, was inzwischen schon ein Markenzeichen der Reihe ist und Sprecher und Musikuntermalung tun ihr Übriges um auch die 38. Folge zu einem Highlight zu machen.
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Paris im März 1919. In einem kleinen, abseitig gelegenen Hotel haben sich an aufeinander folgenden Freitagen 3 Männer zu etwa gleicher Stunde erhängt. Der Medizinstudent Richard Bracquemont liest von diesen Geschehnissen und beschließt dem Geheimnis dieser Selbstmorde auf den …
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Paris im März 1919. In einem kleinen, abseitig gelegenen Hotel haben sich an aufeinander folgenden Freitagen 3 Männer zu etwa gleicher Stunde erhängt. Der Medizinstudent Richard Bracquemont liest von diesen Geschehnissen und beschließt dem Geheimnis dieser Selbstmorde auf den Grund zu gehen. Er erhält die Genehmigung des ermittelnden Polizeibeamten, dieses Zimmer zu beziehen unter der Bedingung Tagebuch über seinen Aufenthalt zu führen, und die Polizei über den Stand der Ermittlungen zu informieren. Die ersten beiden Wochen geht auch alles gut, er schließt sogar Freundschaft mit einer wunderschönen Unbekannten, die er im Fenster der gegenüberliegenden Wohnung beobachtet. Wie Kinder spielen sie über ihre Fenster hinweg miteinander und Richard verliebt sich in die wunderschöne Unbekannte. Doch schon bald beginnt sich die Lage zuzuspitzen und Richard wird in einen Strudel des Wahns gerissen.
Hanns Heinz Ewers (1871-1943), sah sich selbst als Nachfolger von Edgar Allan Poe oder Oscar Wilde. Dies war nicht etwa Hybris, sondern ist durchaus zutreffend. Er war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein gefeierter Bestsellerautor aber auch stark kritisiert wegen seiner als unmoralisch und teils als pornografisch verschriener Themenwahl. Er war scharfzüngig und war einer der ersten Filmpioniere in die Geschichte. Die Nazis erteilten ihm letztendlich Schreibverbot.
Leider ist dieser wunderbare Autor heutzutage vollkommen in Vergessenheit geraten und auch ich hatte vor diesem Hörspiel noch nie von ihm gehört. Aber zum Glück gibt es eine Hanns-Heinz-Ewers-Gesellschaft, die sich der Erinnerung dieses Schriftstellers verschrieben hat, der zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht ist auch dieses Hörspiel ein erster Schritt, diesen wunderbaren Erzähler wieder ins Bewusstsein der Leser zu bringen.
Die Kurzgeschichte "Die Spinne" erschien 1929 im Sieben Stäbe Verlag, Berlin und ist nur vordergründig eine Gruselgeschichte. Tatsächlich ist diese Geschichte jedoch mehr, sie erzählt zum einen von einer reinen kindlichen Liebe, wie Richard mit seiner Clarimonde von Fenster zu Fenster spielt, sie erzählt von der Besessenheit Richards von Clarimonde und wie er sie immer beobachten muss (man könnte ihn fast als Spanner bezeichnen), und sie erzählt von seiner auch sexuellen Hörigkeit dieser schönen Unbekannten gegenüber, die ihn in den Wahnsinn und in den Tod treibt.
Diese teils erotische teils masochistische Erzählung wird nahezu vollständig in einem Tagebuchmonolog erzählt. Dabei leiht Simon Jäger mit seiner erotischen Stimme Richard seine Stimme und lässt einen beim Zuhören dahinschmelzen.
Die Musik ist wunderbar auf die Geschichte abgestimmt und unterstreicht den unschuldigen und auch kindlichen Anteil der Beziehung von Richard und Clarimonde, die so bald in Besessenheit, Abhängigkeit und Wahn kippt.
Ein wirklich außergewöhnlicher Teil des Gruselkabinetts, dessen Schauer nicht über den Grusel der Schauerliteratur des Neunzehnten Jahrhunderts herrührt sondern diesmal leiser, hintergründiger kommt.
Definitiv kein Hörspiel für Kinder oder Jugendliche, sondern etwas für reife Erwachsene, die diese Art von Geschichte zu würdigen wissen.
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