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Von den Germanen bis zum Jahr 1989 - Manfred Mai zeichnet in einem großen Bogen was Deutsche Geschichte heißt. Dabei gehen die beiden Wortbedeutungen für "Geschichte", die historische Entwicklung und die Erzählung ganz einfach und selbstverständlich ineinander über. Dem Autor gelingt es, aus dem Geflecht der großen, komplizierten Zusammenhänge einen roten Leitfaden herauszuziehen und zu zeigen, wie spannend Geschichte sein kann. Kinder werden motiviert, sich ausführlicher mit Entwicklungen, Ereignissen und Persönlichkeiten zu beschäftigen. Erwachsene Mithörer erhalten Denkanstöße. Mark Bremer trägt den Text sachlich, aber dennoch fesselnd vor.…mehr

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Produktbeschreibung
Von den Germanen bis zum Jahr 1989 - Manfred Mai zeichnet in einem großen Bogen was Deutsche Geschichte heißt. Dabei gehen die beiden Wortbedeutungen für "Geschichte", die historische Entwicklung und die Erzählung ganz einfach und selbstverständlich ineinander über. Dem Autor gelingt es, aus dem Geflecht der großen, komplizierten Zusammenhänge einen roten Leitfaden herauszuziehen und zu zeigen, wie spannend Geschichte sein kann. Kinder werden motiviert, sich ausführlicher mit Entwicklungen, Ereignissen und Persönlichkeiten zu beschäftigen. Erwachsene Mithörer erhalten Denkanstöße. Mark Bremer trägt den Text sachlich, aber dennoch fesselnd vor.
Autorenporträt
Manfred Mai, geboren 1949, auf der Schwäbischen Alb, zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten deutschen Kinderbuchautoren. Er hat Geschichte und Deutsch studiert und unterrichtet, bevor er vor mehr als zwanzig Jahren zu schreiben begann. Heute lebt er als freier Schriftsteller auf der Schwäbischen Alb.
Trackliste
CD 1
1Vorspann00:00:11
2Die Anfänge00:05:09
3Die Völker mischen sich00:04:45
4Machtwechsel00:02:55
5Karl der Große00:03:58
6Deutschland nimmt Gestalt an00:02:10
7Die mittelalterliche Ordnung00:03:57
8Vom Leben des "gemeinen" Volkes00:06:51
9Macht Stadtluft frei?00:06:16
10Wer ist der Höchste im Land?00:04:34
11Von edlen Rittern00:02:10
12Gedicht und Fortsetzung:Von edlen Rittern00:01:48
13Wer will Kaiser sein?00:04:05
14Finstere Zeiten00:03:27
15Eine neue Zeit beginnt00:04:40
CD 2
1Vom rechten Glauben00:05:44
2Der "gemeine Mann" erhebt sich00:04:04
3Glaubens- und Kirchenspaltung00:02:51
4Der Dreißigjährige Krieg00:05:43
5Der Staat bin ich00:03:52
6Die Preußen kommen00:06:06
7Was ist Aufklärung?00:03:03
8Der kleine Friedrich wird groß00:04:48
9Ich bin der erste Diener meines Staates00:03:33
10Wo liegt Deutschland?00:02:17
11Ein Franzose ordnet Deutschland neu00:05:37
12Deutschland wird "französisch"00:02:41
13Die Deutschen befreien sich von Napoleon00:02:29
14Was ist des Deutschen Vaterland?00:03:33
15Wieder keine Revolution00:04:19
16Die Schlagbäume fallen00:02:18
17Die soziale Frage verlangt Antworten00:02:02
18Gedicht "Die Schlesischen Weber" von Heinrich Heine00:04:49
19Einigkeit und Recht und Freiheit00:04:15
CD 3
1Durch Eisen und Blut zum Ziel00:06:06
2Sozialistengesetz und Sozialgesetze00:04:42
3Die gute alte Zeit?00:04:40
4Ein "Säbelrassler" auf dem Thron00:05:26
5Mit Freude in den Krieg00:07:06
6Durch Deutschland zur Revolution00:02:15
7Siegfrieden oder Verständigungsfrieden?00:03:03
8Die Novemberrevolution00:03:35
9Die Weimarer Vefassung und der Versailler Vertrag00:05:58
10Gefährdung und Stabilisierung der Weimarer Republik00:05:40
11Die braune Gefahr00:06:12
12Das Ende der Weimarer Republik00:03:18
13Wer drückt wen in die Ecke?00:05:42
14Auf dem Weg in den totalitären Führerstaat00:06:37
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.03.1999

Für alle, die ihren Geschichtslehrer nicht mögen
Von Tacitus bis Helmut Kohl: Eine deutsche Geschichte zum Anfangen von Manfred Mai und Julian Jusim

Manche mögen Geschichte überhaupt nicht, jedenfalls das, was sie davon in der Schule hören - nichts als Kriege, Friedensschlüsse und neue Kriege. Das Volk murrt, und die Mächtigen beschwichtigen es. Lauter Aufregung um etwas, was heute als tote Materie erscheint. Das Schulfach Geschichte verdeckt in der Tat manchmal mehr von dem, was in der Vergangenheit passiert ist, als daß es uns diese Vergangenheit nahebringt. Das ist schade. Denn wenn wir auch nie ganz genau wissen werden, wie die Menschen früher lebten und was sie empfanden, so haben wir doch viel von ihnen übernommen und sollten uns daher mit dem beschäftigen, was früher war.

Wer Geschichte nicht mag, hat oft nur Pech gehabt, nämlich zum Beispiel einen schlechten Geschichtslehrer. Der hat ihm Geschichte als Arsenal großsprecherischer Lehren aufgedrungen, als Lexikon "großer Männer". Das ist sie nicht, auch kein Panorama erhebender Gefühle und kein Leitfaden zum Eintrichtern ewiger Wahrheiten. Leider wird die Vergangenheit viel zu oft für solchen Schwindel benutzt. Wir sollten uns aber nicht dadurch an diesen Lehrern rächen wollen, daß wir Geschichte links liegenlassen.

Wenn man später einmal über unsere Zeit schreiben wird, dann werden nicht unbedingt einzelne Staaten im Mittelpunkt stehen, vielmehr große Regionen und Kontinente. Aber von heute aus in die letzten Jahrhunderte gesehen, spielt sich ein großer Teil der Geschichte im Rahmen von Nationen und Staaten ab. So ist es sinnvoll, wenn Manfred Mai eine "Deutsche Geschichte" erzählt, die bis in die Zeit der Germanen zurückgreift. Von einer national verengten oder gar nationalistischen Geschichte kann deswegen keine Rede sein.

Ein wagemutiges Unterfangen ist es aber auch - 2000 Jahre in 56 Kapiteln, von denen die meisten kaum drei Seiten lang sind. Äußerste Verknappung war nötig. Zugleich durfte die Anschaulichkeit nicht verlorengehen. Die oft verwickelten Vorgänge der politischen Geschichte wie Erb- und sonstige Streitigkeiten um die Macht durften nicht so vereinfacht werden, daß sie ganz unverständlich werden. Die folgenreichen Veränderungen des geistigen und sozialen Lebens mußten so zur Sprache kommen, daß sich ein sinnlicher Eindruck davon einstellt. Überhaupt die Sprache: kein Fachchinesisch, kein Wortgeklingel, kein Zeigestock-Deutsch. Um das gut hinzubekommen, muß man ein erfahrener Schreiber sein und zu der positiv-nationalistischen Übersteigerung der deutschen Geschichte wie zu ihrer negativ-nationalistischen Verdammung seine Distanz halten können.

Und das klappt hier tatsächlich. Manfred Mais deutsche Geschichte beginnt zu den Zeiten, als die Germanen aus der Sicht Roms, der damaligen Weltmacht, so etwas wie "edle Wilde" waren. Er erzählt von den mittelalterlichen Kaisergeschlechtern und ihrem dauernden Machtkampf mit dem Papst. Humanismus und Reformation, Bauernkrieg (mit etwas verklärter Sicht auf die Bauern), Dreißigjähriger Krieg und der Aufstieg Preußens, Napoleons Siege und die Befreiungskriege gegen ihn kommen zur Sprache. Nach der Hälfte des Buches sind wir im frühen 19. Jahrhundert. Jetzt werden die Beschreibungen eingehender. Je mehr wir uns der Gegenwart nähern, desto ausführlicher wird erzählt - so steht für die Weimarer Republik plus Nationalsozialismus und für die Nachkriegsentwicklung Deutschlands nach 1945 jeweils ein Fünftel des gesamten Textumfangs zur Verfügung.

Am Ende sind wir in der Gegenwart angekommen. Die Erzählung hört so auf, wie sie angefangen hat, im Ton verhalten, ohne Herumgefuchtel mit Worten, die aus lauter Ehrfurcht ins Schwitzen kommen. Das einzige, was zuweilen etwas irritiert, ist die leichte Beflissenheit, mit der Mai die "einfachen Leute" gegenüber den offenbar schon wegen ihres Machtbesitzes verdächtigen "Mächtigen" hervorzuheben liebt. Vor allem gegenüber solchen, die sich einer historischen Entwicklung unerschütterlich in den Weg gestellt haben, wie etwa der Fürst Metternich. Gewiß gibt es in Gesellschaften "oben" und "unten". Aber die Balance von Anständigkeit einerseits und Verderbnis andererseits bleibt im großen und ganzen überall gleich.

Julian Jusim hat dem Text Bilder hinzugefügt. Sein Grundeinfall ist schlagend: Nicht irgendwelche Szenen hat er mit seinen Farbstiften gemalt, sondern überlieferte und bekannte Bildmotive. Damit erreicht er zugleich einen Wiedererkennungs- und einen Verfremdungseffekt. Willy Brandts Kniefall in Warschau, der NVA-Soldat, der 1961 über Stacheldraht in den Westteil Berlins springt, Churchill, Truman und Stalin in Potsdam 1945, der Eisenbahnwaggon mit den Soldaten, die 1914 in den Krieg ziehen - so ergibt sich eine kleine, krakelige, überaus eindrückliche Ikonographie der deutschen Geschichte dieses Jahrhunderts, und sie wird zurückverlängert bis zu dem römischen Soldaten vor der Porta Nigra in Trier.

Diese "Deutsche Geschichte" ist sehr gut gelungen und wird hohen Ansprüchen gerecht. Unaufdringlich, konzentriert im auch zum Vorlesen geeigneten Text und anrührend in den Bildern, vermittelt sie ein angemessenes Bild der Vergangenheit, die ja in der Tat ein Teil unserer Gegenwart ist.

WILFRIED VON BREDOW

Manfred Mai: "Deutsche Geschichte". Mit Illustrationen von Julian Jusim. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 1999. 171 S., 29,80 DM. Ab 10 J.

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"Was Mai erzählt und wie er es erzählt, hat nichts mit staubtrockener Wissensvermittlung gemein. Einmal angefangen, hört man weiter, immer weiter. Der Fluss der Sprache trägt fort." -- ESELSOHR