
Henning Mankell
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Vor dem Frost / Linda Wallander Bd.1 (MP3-Download)
Gekürzte Lesung.
Sprecher: Milberg, Axel; Tscharre, Ulrike C.; Fröhlich, Andreas / Komponist: Pflug, Jan-Peter / Übersetzer: Butt, Wolfgang
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Linda Wallander, die Tochter von Kommissar Kurt Wallander, hat gerade die Polizeihochschule abgeschlossen als sie von ihrem Vater von eigenartigen Vorfällen erfährt: Brennende Tiere, eine Amerikanerin wird in einer Kirche erdrosselt und ein Lastwagen voll Dynamit lässt den Dom von Lund in Flammen aufgehen. Als schließlich auch eine alte Freundin Lindas verschwindet, beginnt sie mit ihren eigenen Ermittlungen... Sven Stricker gelang mit Axel Milberg als Kurt Wallander und Ulrike C. Tscharre als Linda ein atmosphärisches und ungemein packendes Krimi-Hörspiel, das es wert ist, nicht nur ein...
Linda Wallander, die Tochter von Kommissar Kurt Wallander, hat gerade die Polizeihochschule abgeschlossen als sie von ihrem Vater von eigenartigen Vorfällen erfährt: Brennende Tiere, eine Amerikanerin wird in einer Kirche erdrosselt und ein Lastwagen voll Dynamit lässt den Dom von Lund in Flammen aufgehen. Als schließlich auch eine alte Freundin Lindas verschwindet, beginnt sie mit ihren eigenen Ermittlungen... Sven Stricker gelang mit Axel Milberg als Kurt Wallander und Ulrike C. Tscharre als Linda ein atmosphärisches und ungemein packendes Krimi-Hörspiel, das es wert ist, nicht nur einmal gehört zu werden. (Laufzeit: 2h 15)
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Henning Mankell wurde 1948 in Stockholm geboren und wuchs im schwedischen Härjedalen auf. Schon im Alter von 17 Jahren ging er an das Riks Theater und arbeitete bereits ab 1968 als Regisseur und Autor. Mit einer Reise nach Afrika erfüllte er sich 1972 einen Kindheitswunsch. Die Faszination für dieses Land ließ Henning Mankell auch in seiner schwedischen Heimat nicht mehr los. Seit 1990 widmete er sich den Fällen des Kommissar Wallander, die mittlerweile in über 40 Sprachen übersetzt wurden und auch in Fernsehen und Kino weltweit erfolgreich sind. Der vielbeschäftigte Schriftsteller, Drehbuchautor und Intendant leitete seit 1996 das Teatro Avenida in Maputo. 2015 verstarb Henning Mankell im Alter von 67 Jahren.

© Ulla Montan
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Gesamtlaufzeit: 135 Min.
- Erscheinungstermin: 23. Juli 2003
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844503296
- Artikelnr.: 33594040
"Ein atmosphärisches und ungemein packendes Hörspiel, das es wert ist, nicht nur einmal gehört zu werden."
"In keinem anderen Roman von Henning Mankell wird die liebenswerte Seite des schwierigen Kommissars schöner beschrieben als in diesem Buch. ... "Vor dem Frost" ist ein unglaublich packender Roman und eine schwierige, spannende und berührende Vater-Tochter-Geschichte. Meine neue Nummer eins der Mankell-Romane." Heide Simonis, Brigitte 15/03 "Ein hochspannender Wallander-Krimi - einer der besten der Reihe." Focus, 14.07.03 "Mankell verknotet alle Fäden seiner Geschichte geschickt - eine wunderbar spannende Sommerlektüre." Birgit Warnhold, Die Welt, 19.07.03 "Henning Mankell ist mit "Vor dem Frost" ein ungewöhnlich dichter Kriminalroman gelungen." Simone Dattenberger, Münchner Merkur, 17.07.03 "Ein spannender und kluger Roman. (...) Klappt man das Buch zu, hat man nach Kurt auch Linda in seinen Freundeskreis aufgenommen." Gunther Baumann, Kurier Wien, 19.07.03
Wenn der Vater mit der Tochter
Wallander bekommt Verstärkung: Henning Mankells neue Lieferung
"Ich bin kein hübsches Mädchen. Ich bin fast dreißig, und mein Aussehen ist höchst normal. Die Jungen finden meistens, daß ich einen hübschen Mund und einen schönen Busen habe. Das finde ich manchmal selbst auch. Auf jeden Fall in Augenblicken, in denen ich mit mir zufrieden bin. Aber ansonsten bin ich höchst normal. Ich habe nie davon geträumt, einmal Miß Schweden zu werden." - Da ist sie nun, die Tochter und neue Protagonistin von Henning Mankells Serienhelden, Kommissar Kurt Wallander. Linda Caroline Wallander, Polizeianwärterin kurz vor dem Dienstantritt im Hochsommer des Jahres 2001. Sie ist den Lesern schon
Wallander bekommt Verstärkung: Henning Mankells neue Lieferung
"Ich bin kein hübsches Mädchen. Ich bin fast dreißig, und mein Aussehen ist höchst normal. Die Jungen finden meistens, daß ich einen hübschen Mund und einen schönen Busen habe. Das finde ich manchmal selbst auch. Auf jeden Fall in Augenblicken, in denen ich mit mir zufrieden bin. Aber ansonsten bin ich höchst normal. Ich habe nie davon geträumt, einmal Miß Schweden zu werden." - Da ist sie nun, die Tochter und neue Protagonistin von Henning Mankells Serienhelden, Kommissar Kurt Wallander. Linda Caroline Wallander, Polizeianwärterin kurz vor dem Dienstantritt im Hochsommer des Jahres 2001. Sie ist den Lesern schon
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gelegentlich begegnet; man weiß von ihr, daß sie Scheidungswaise ist, sich schon einmal umbringen wollte, Möbelpolsterei respektive Schauspielerei erlernen wollte, dann aber doch auf die gleiche Laufbahn wie ihr Vater eingeschwenkt, ins heimatliche Ystad zurückgekehrt und vorläufig in die väterliche Wohnung eingezogen ist.
Über einem See beginnt am Abend des 21. August im "Aaldunkel", einer Dunkelheit, die den nahenden Herbst erahnen läßt, eine Verbrechensserie mit einer bizarren Auftaktveranstaltung. "Wie geborstene Trompeten" werden im Nachthimmel brennende, schreiende Schwäne gesichtet - die Tat eines Tierquälers, vermutet die Polizei. Als nächstes verbrennt ein Kalb bei lebendigem Leib, offensichtlich ebenfalls von einem Sadisten mit Benzin übergossen und angezündet. Dann verschwindet eine ältere Frau, die es sich zur Gewohnheit gemacht hat, in der Wildnis Pfade zu erkunden und zu kartographieren. Noch deutet all dies nicht wirklich auf den großen Knall hin, der dem verschlafenen Landstrich bevorsteht. Und auch Linda hat vorderhand noch Mühe, ihre Ungeduld und Langeweile zu bezwingen. Erst am 10. September darf sie die Uniform anziehen; und so knüpft sie an alte Kontakte aus der Schulzeit an, befreundet sich wieder vorsichtig mit der schwierigen Anna Westin. Deren Vater Erik war dreiundzwanzig Jahre zuvor spurlos verschwunden, und nun glaubt Anna mit einem Mal, ihn wiedergesehen zu haben.
Mit diesem Vater hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Er war, so will es der Erzähler im Prolog, der einzige Überlebende jenes spektakulären Massenselbstmordes, den der Sektenführer Jim Jones am 18. November 1978 im Dschungel von Guyana anordnete. Neunhundertdreizehn Anhänger seines utopistischen "Peoples Temple"-Kultes starben an Zyanid-Vergiftung oder wurden erschossen, darunter zweihundertsiebzig Kinder. Bis heute sind die Hintergründe dieses Falls nicht restlos aufgeklärt. Wenig erstaunlich, daß man auch eine Verwicklung des Geheimdienstes CIA unterstellt hat. Mankell läßt sich auf solche Spekulationen nicht ein, ihm dient die Figur des religiösen Wiedererweckers, der sich zwanzig Jahre in den Vereinigten Staaten durchgeschlagen hat, geläutert ist und nun mit einer eigenen Anhängerschaft zurückkehrt, nur als historische Folie für sein spezielles Endspiel im südschwedischen Schonen.
Denn als Anna verschwindet, tritt Linda auf den Plan. In Annas Tagebüchern taucht der Name jener Pfadfinderin auf, die man geköpft und mit abgetrennten Händen im Wald gefunden hat. Da sich vor dem Hintergrund dieser Mordtat niemand für eine verschwundene Studentin interessiert, betritt die Beinahepolizistin die Bühne eben durch die Hintertür, indem sie auf eigene Faust zu ermitteln beginnt - durchaus im unkonventionellen Stil ihres Vaters, aber durchaus nicht in Absprache mit diesem. So dominiert sie als Hauptfigur weite Strecken des Romans und löst Kurt Wallander weitgehend ab: Ein Kniff Mankells, der aber am Ende doch konventionell auf den Dienstweg zurückkehren muß. Mehrere Tote und Brandanschläge später, obliegt es Wallander als dem zuständigen Beamten, in gewohnt muffiger Manier die unsichtbaren Fäden der Geschichte in die Hand zu nehmen. Das wird auch höchste Zeit, denn Erik Westin ist gerade mit seiner zum Opfertod bereiten Truppe und etlichen Zentnern Dynamit dabei, die Welt auf die Wiederkehr des christlichen Rächergottes vorzubereiten - mit dem Schwert und mit der Flamme.
Spätestens inmitten dieser Apokalypse überwiegt jener unangenehme Eindruck, der sich bei Mankell dann einstellt, wenn er meint, schwerste Geschütze auffahren und noch pastos eine Lage Untergangsfarbe auftragen zu müssen. Das macht der gemeine amerikanische Thriller-Autor im Regelfall überzeugender; ein Mann vom Kaliber eines Robert Ludlum etwa erledigte solche Szenarien so nonchalant, das es beinahe ans Surreale grenzte. Mankells Stärken liegen in der Beschreibung von Atmosphäre, und nicht in der Munitionskammer oder in der Metaphysik. Was sich bei ihm entsprechend papieren anhört, etwa wenn die Tochter Anna mit dem verloren geglaubten Vater redet: "Einst hast du Sandalen gemacht, warst mein Vater und lebtest ein einfaches und anspruchsloses Leben." - "Ich war gezwungen, meiner Berufung zu folgen." - "Du hast mich verlassen, mich, deine Tochter." - "Ich hatte keine andere Wahl. Aber in meinem Herzen habe ich dich nie verlassen. Und ich bin zurückgekommen."
Zurückgekommen, um Frauen, die abgetrieben haben, ihrer vermeintlich gerechten Strafe zuzuführen; zurückgekommen auch, um seine Tochter - welch' zünftige Parallele zum Hause Wallander - auf seine Nachfolge vorzubereiten. Da Linda nebenbei noch Zeit findet, mit Stefan Lindman, den Mankell als Zwischenlösungsermittler im letzten Roman "Die Rückkehr des Tanzlehrers" eingeführt hat, zarte Bande zu knüpfen, wird sie bei ihren nächsten Fällen nicht ohne Beistand sein. Und den wird sie dringend brauchen, wenn ihr Erfinder weiterhin so in die Tasten haut. Zweifellos steht ihre Epoche unter keinem guten Stern: Zwar, das darf verraten werden, erreicht sie ihren ersten Arbeitstag lebend. Ihr zweiter Tag als Polizeibeamtin ist dann aber schon der 11. September 2001.
HANNES HINTERMEIER.
Henning Mankell: "Vor dem Frost". Roman. Aus dem Schwedischen übersetzt von Wolfgang Butt. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2003. 541 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Über einem See beginnt am Abend des 21. August im "Aaldunkel", einer Dunkelheit, die den nahenden Herbst erahnen läßt, eine Verbrechensserie mit einer bizarren Auftaktveranstaltung. "Wie geborstene Trompeten" werden im Nachthimmel brennende, schreiende Schwäne gesichtet - die Tat eines Tierquälers, vermutet die Polizei. Als nächstes verbrennt ein Kalb bei lebendigem Leib, offensichtlich ebenfalls von einem Sadisten mit Benzin übergossen und angezündet. Dann verschwindet eine ältere Frau, die es sich zur Gewohnheit gemacht hat, in der Wildnis Pfade zu erkunden und zu kartographieren. Noch deutet all dies nicht wirklich auf den großen Knall hin, der dem verschlafenen Landstrich bevorsteht. Und auch Linda hat vorderhand noch Mühe, ihre Ungeduld und Langeweile zu bezwingen. Erst am 10. September darf sie die Uniform anziehen; und so knüpft sie an alte Kontakte aus der Schulzeit an, befreundet sich wieder vorsichtig mit der schwierigen Anna Westin. Deren Vater Erik war dreiundzwanzig Jahre zuvor spurlos verschwunden, und nun glaubt Anna mit einem Mal, ihn wiedergesehen zu haben.
Mit diesem Vater hat es eine ganz besondere Bewandtnis. Er war, so will es der Erzähler im Prolog, der einzige Überlebende jenes spektakulären Massenselbstmordes, den der Sektenführer Jim Jones am 18. November 1978 im Dschungel von Guyana anordnete. Neunhundertdreizehn Anhänger seines utopistischen "Peoples Temple"-Kultes starben an Zyanid-Vergiftung oder wurden erschossen, darunter zweihundertsiebzig Kinder. Bis heute sind die Hintergründe dieses Falls nicht restlos aufgeklärt. Wenig erstaunlich, daß man auch eine Verwicklung des Geheimdienstes CIA unterstellt hat. Mankell läßt sich auf solche Spekulationen nicht ein, ihm dient die Figur des religiösen Wiedererweckers, der sich zwanzig Jahre in den Vereinigten Staaten durchgeschlagen hat, geläutert ist und nun mit einer eigenen Anhängerschaft zurückkehrt, nur als historische Folie für sein spezielles Endspiel im südschwedischen Schonen.
Denn als Anna verschwindet, tritt Linda auf den Plan. In Annas Tagebüchern taucht der Name jener Pfadfinderin auf, die man geköpft und mit abgetrennten Händen im Wald gefunden hat. Da sich vor dem Hintergrund dieser Mordtat niemand für eine verschwundene Studentin interessiert, betritt die Beinahepolizistin die Bühne eben durch die Hintertür, indem sie auf eigene Faust zu ermitteln beginnt - durchaus im unkonventionellen Stil ihres Vaters, aber durchaus nicht in Absprache mit diesem. So dominiert sie als Hauptfigur weite Strecken des Romans und löst Kurt Wallander weitgehend ab: Ein Kniff Mankells, der aber am Ende doch konventionell auf den Dienstweg zurückkehren muß. Mehrere Tote und Brandanschläge später, obliegt es Wallander als dem zuständigen Beamten, in gewohnt muffiger Manier die unsichtbaren Fäden der Geschichte in die Hand zu nehmen. Das wird auch höchste Zeit, denn Erik Westin ist gerade mit seiner zum Opfertod bereiten Truppe und etlichen Zentnern Dynamit dabei, die Welt auf die Wiederkehr des christlichen Rächergottes vorzubereiten - mit dem Schwert und mit der Flamme.
Spätestens inmitten dieser Apokalypse überwiegt jener unangenehme Eindruck, der sich bei Mankell dann einstellt, wenn er meint, schwerste Geschütze auffahren und noch pastos eine Lage Untergangsfarbe auftragen zu müssen. Das macht der gemeine amerikanische Thriller-Autor im Regelfall überzeugender; ein Mann vom Kaliber eines Robert Ludlum etwa erledigte solche Szenarien so nonchalant, das es beinahe ans Surreale grenzte. Mankells Stärken liegen in der Beschreibung von Atmosphäre, und nicht in der Munitionskammer oder in der Metaphysik. Was sich bei ihm entsprechend papieren anhört, etwa wenn die Tochter Anna mit dem verloren geglaubten Vater redet: "Einst hast du Sandalen gemacht, warst mein Vater und lebtest ein einfaches und anspruchsloses Leben." - "Ich war gezwungen, meiner Berufung zu folgen." - "Du hast mich verlassen, mich, deine Tochter." - "Ich hatte keine andere Wahl. Aber in meinem Herzen habe ich dich nie verlassen. Und ich bin zurückgekommen."
Zurückgekommen, um Frauen, die abgetrieben haben, ihrer vermeintlich gerechten Strafe zuzuführen; zurückgekommen auch, um seine Tochter - welch' zünftige Parallele zum Hause Wallander - auf seine Nachfolge vorzubereiten. Da Linda nebenbei noch Zeit findet, mit Stefan Lindman, den Mankell als Zwischenlösungsermittler im letzten Roman "Die Rückkehr des Tanzlehrers" eingeführt hat, zarte Bande zu knüpfen, wird sie bei ihren nächsten Fällen nicht ohne Beistand sein. Und den wird sie dringend brauchen, wenn ihr Erfinder weiterhin so in die Tasten haut. Zweifellos steht ihre Epoche unter keinem guten Stern: Zwar, das darf verraten werden, erreicht sie ihren ersten Arbeitstag lebend. Ihr zweiter Tag als Polizeibeamtin ist dann aber schon der 11. September 2001.
HANNES HINTERMEIER.
Henning Mankell: "Vor dem Frost". Roman. Aus dem Schwedischen übersetzt von Wolfgang Butt. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2003. 541 S., geb., 24,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Kommissar Kurt Wallander, Henning Mankells Serienheld, bekommt in dessen neunten Krimi "Vor dem Frost" Verstärkung aus der eigenen Familie, berichtet Rezensent Hannes Hintermeier: Wallanders Tochter ist nach einigem hin und her in die Fußstapfen des Vaters getreten. Durchaus im unkonventionellen Stil ihres Vaters, aber nicht in Absprache mit diesem, dominiere sie als Hauptfigur weite Strecken des Romans und löse Wallander weitgehend ab, hält Hintermeier fest. Er versichert allerdings, dass Wallander am Ende doch wieder die Fäden in die Hand nimmt, wenn es darum geht, den Fall zu lösen. Der dreht sich um einen gewissen Erik Westin, angelehnt an den historischen Sektenführer Jim Jones, der mit seiner zum Opfertod bereiten Sekte und einer Menge Dynamit die Welt auf die Wiederkehr des christlichen Rächergottes vorbereiten will. Ein "unangenehmer Eindruck" stellt sich nach Ansicht Hintermeiers bei Mankell immer dann ein, wenn er meine, "schwerste Geschütze" auffahren und eine extra Lage "Untergangsfarbe" auftragen zu müssen. Hintermeier sieht die Stärke Henning Mankells nämlich vor allem in der Beschreibung von Atmosphäre, nicht "in der Munitionskammer oder in der Metaphysik." Entsprechende Passagen hören sich für ihn dann auch "papieren" an.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Linda Wallander, Kurt Wallanders Tochter, ist hat gerade ihre Ausbildung an der Polizeihochschule beendet. Noch ist sie keine richtige Polizistin, sondern nur Anwärterin. Derzeitig wohnt sie erst einmal bei ihrem Vater und nimmt wieder Kontakt zu alten Schuldfreundinnen auf. Natürlich …
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Linda Wallander, Kurt Wallanders Tochter, ist hat gerade ihre Ausbildung an der Polizeihochschule beendet. Noch ist sie keine richtige Polizistin, sondern nur Anwärterin. Derzeitig wohnt sie erst einmal bei ihrem Vater und nimmt wieder Kontakt zu alten Schuldfreundinnen auf. Natürlich bekommt sie so auch den aktuellen Fall ihres Vaters mit: Jemand hat Schwäne mit Benzin übergossen und angezündet. Dann verschwindet Lindas Freundin Anna Westin für einige Tage spurlos und Linda macht sich sorgen. Sie beginnt anhand Annas Tagebuch zu ermitteln, und stößt auf erste, grausam verstümmelte Leichen.
Vor dem Frost ist ein besonderer Wallander Roman. Einerseits erlebt man den Fall bereits aus Lindas Perspektive und sieht auch Kurt Wallander durch ihre Augen und dieses Bild ist alles andere als positiv. Linda und ihr Vater werfen sich so einige Sachen an den Kopf. Es gibt eine Begegnung mit Lindas Mutter, Kurts Ex-Frau, und auch diese ist eher unangenehm.
Linda ist sehr direkt und hat was ihre Ermittlungsarbeiten angeht einiges mit ihrem Vater gemein, sie hält sich nicht unbedingt an die Vorschriften. Andererseits ist sie immer noch Pappas Tochter und Kurt Wallander versucht natürlich seine Tochter aus dem Schlimmsten herauszuhalten und behandelt sie immer noch wie ein Kind. So raunzt er die junge Frau, die selber schon fast Polizistin ist an, was sie sich nachts in der Stadt allein rumtreiben muss. Linda will und muss sich beweisen.
Nach Heinz Kloss und Ulrich Pleitgen sprich nun Axel Milberg den Kurt Wallander. Axel Milberg spricht Wallander sehr gut und authentisch, ich finde es jedoch schade, dass man schon wieder den Sprecher gewechselt hat.
Der Fall an sich ist so verdreht und verwickelt wie die meisten Mankell Romane, nur hat der Autor gottlob darauf verzichtet Sozialkritik und Afrika einzubinden und sich darauf konzentriert einen soliden Krimi zu schreiben. Dieser Krimi ist einer für die Fans der Reihe. Wallander einmal aus anderer Sicht, aber dennoch in sich abgeschlossen und auch losgelöst von der Serie anhörbar.
Die akustische Umsetzung ist sehr gut, unterstützend ohne abzulenken.
Fazit: Ein gelungenes Wallander Hörspiel mit sehr guten Sprechern.
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Broschiertes Buch
"Vor dem Frost" von Henning Mankell ist der 10. Band seiner Wallander-Reihe und erschien 2003 im DTV.
Kurt Wallanders Tochter Linda hat die Polizeischule abgeschlossen. Sie ist Polizeianwärterin in Ystad und darf ihren Vater bei seinen Ermittlungen inoffiziell begleiten. Gerade …
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"Vor dem Frost" von Henning Mankell ist der 10. Band seiner Wallander-Reihe und erschien 2003 im DTV.
Kurt Wallanders Tochter Linda hat die Polizeischule abgeschlossen. Sie ist Polizeianwärterin in Ystad und darf ihren Vater bei seinen Ermittlungen inoffiziell begleiten. Gerade gibt es viele Fälle, bei denen jede weitere Hilfe bei der Polizei gebracht wird.
Ein Kalb wird bei lebendigem Leib verbrannt, sechs brennende Schwäne fliegen über den Marebo-See, Frauen verschwinden, eine Amerikanerin wird in der Kirche erdrosselt, und ein Lastwagen voller Dynamit läßt den Dom von Lund in Flammen aufgehen ...
Bei diesem Buch führt Henning Mankell den Leser in den Dschungel Guyanas, wo eine Gruppe gläubiger Fanatiker einen Massenselbstmord inszeniert. Versprengte dieser Gruppe sammeln sich zum Angriff auf Menschen und Kirchen in Skåne und machen mit Morden und Entführungen weiter.
Man erfährt in diesem Buch viel Privates aus dem Hause Wallander: über Lindas Selbstmordversuche und über ihre Mutter.
Das Zusammenleben von Vater und Tochter erweist sich als Herausforderung, Konflikte sind vorprogrammiert.
Wallander hat ungelöste Fälle zu bearbeiten. Plötzlich verschwindet Lindas Freundin Anna spulos nach einer Begegnung mit ihrem lange verschollenen Vater. Nun ermittelt Linda auf eigene Faust. Was hat das Wiederauftauchen Annas mit brennenden Schwänen, einem toten Kalb und der Ermordung einer Wissenschaftlerin zu tun?
Mankell spannt den Krimibogen um die Thematik Gewaltverbrechen aus religiösem Wahn und erinnert dabei an brisante reale Ereignisse:
der Massenselbstmord einer Sekte in Südamerika und die Terroranschläge vom 11. September 2001.
Auch wenn ich den Plot etwas konstruiert empfunden habe, finde ich die Thematik und die unterschiedlichen Fälle sehr abwechslungsreich und authentisch dargestellt. Die Tieresmisshandlungen sind recht grausam, man kann sich kaum vorstellen, dass jemand dazu fähig wäre.
Vor diesen Hintergründen gelingt Henning Mankell mal wieder ein spannender und fesselnder Krimi.
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Gebundenes Buch Jetzt ermittelt Linda Wallander und sie macht dieses genauso spannend wie ihr Vater. Mit Stefan Lindmann (Die Rückkehr des Tanzlehrers) taucht ein alter Bekannter bei der Polizei in Ystad auf. Ich hoffe auf weitere Krimis mit dem Duo Wallander/Lindmann.
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Broschiertes Buch
Ein Kalb wird bei lebendigem Leib verbrannt, sechs brennende Schwäne fliegen über den Marebo-See. Frauen verschwinden, eine Amerikanerin wird in der Kirche erdrosselt und ein Lastwagen voller Dynamit lässt den Dom von Lund in Flammen aufgehen. - Bei den Ermittlungen zu den seltsamen …
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Ein Kalb wird bei lebendigem Leib verbrannt, sechs brennende Schwäne fliegen über den Marebo-See. Frauen verschwinden, eine Amerikanerin wird in der Kirche erdrosselt und ein Lastwagen voller Dynamit lässt den Dom von Lund in Flammen aufgehen. - Bei den Ermittlungen zu den seltsamen Verbrechen lässt Kurt Wallander sich von seiner Tochter Linda begleiten, die als Polizeianwärterin in Ystad anfängt. Dann aber verschwindet ihre Freundin Anna spurlos und Linda beginnt auf eigene Faust zu ermitteln...
Ein superspannender Kriminalroman, einer der besten, wenn nicht der beste von Henning Mankell.
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