Bettina Tietjen
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Unter Tränen gelacht (MP3-Download)
Mein Vater, die Demenz und ich Ungekürzte Lesung. 550 Min.
Sprecher: Tietjen, Bettina
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In diesem sehr persönlichen Hörbuch erzählt Bettina Tietjen von der Demenzerkrankung ihres Vaters, vom ersten »Tüdeln« bis zur totalen Orientierungslosigkeit. Offen und liebevoll beschreibt sie die Achterbahn ihrer Gefühle, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber auch ganz neu kennenzulernen, und die vielen komischen Momente, in denen sie dennoch herzhaft zusammen lachen konnten. Trotz der Herausforderungen ist Bettina Tietjen überzeugt: Demenz ist nicht nur zum Heulen, sondern kann auch Denkanstoß und Kraftquell sein.
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Bettina Tietjen, geboren 1960, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Romanistikstudium als Moderatorin, Reporterin und Autorin für RIAS Berlin, Deutsche Welle, WDR und diverse Printmedien. Seit 1993 ist sie beim NDR-Fernsehen Gastgeberin auf dem Roten Sofa der Sendung 'DAS!'. Einmal im Monat empfängt sie am Freitagabend prominente Gäste in der 'NDR Talkshow'. Seit 2020 ist sie außerdem in der Sendereihe 'Tietjen campt' mit ihrem Wohnmobil in Norddeutschland unterwegs. Ihre Bücher 'Unter Tränen gelacht' und 'Tietjen auf Tour' waren beide Spiegel-Bestseller.
Produktdetails
- Verlag: OSTERWOLDaudio
- Erscheinungstermin: 9. März 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844912111
- Artikelnr.: 42400607
»Mit 'Unter Tränen gelacht: Mein Vater, die Demenz und ich' hat die Autorin Bettina Tietjen ein bewegendes Buch geschrieben.« blog.tagesanzeiger.ch/vonkopfbisfuss 20180124
Demenz ist ein Thema von dem man immer wieder mal am Rande hört, wenn man nicht betroffen ist. Ein Thema, das den ein oder anderen von uns mal persönlich betreffen wird. In diesem Buch der bekannten Moderatorin Bettina Tietjen erfährt man, wie sie die Demenzerkrankung ihres Vaters …
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Demenz ist ein Thema von dem man immer wieder mal am Rande hört, wenn man nicht betroffen ist. Ein Thema, das den ein oder anderen von uns mal persönlich betreffen wird. In diesem Buch der bekannten Moderatorin Bettina Tietjen erfährt man, wie sie die Demenzerkrankung ihres Vaters erlebt hat. In vielen persönlichen Einblicken bekommt man ein Bild von Demenz. Wann ist man dement ? Wie entwickelt sich Demenz ? Wie verändert Demenz den Menschen ? Fragen, auf die man in diesem Buch eine Antwort erhält.
Dieses Buch ist weniger ein Sachbuch mit Fakten über Demenz, sondern ein sehr persönlicher Bericht der Autorin. Man erhält tiefe Einblicke in ihr Familienleben, vor allem in den Belangen ihres Vaters. Ich fand das Buch hochinteressant. Jeder , der mit dementen Menschen zu tun hat, findet sich in diesem Buch wieder. Erschreckend finde ich, dass unsere Gesellschaft die alten Menschen mit dieser Erkrankung an den Rand schiebt. Findet man nicht ein gutes Pflegeheim, dass man noch bezahlen kann, ist man als Familienmitglied gefordert. Wie das aussehen kann, kann man hier nachlesen.
In Anbetracht, dass es bald noch viel mehr alte Menschen geben wird und demnach auch mehr Dementkranke, wäre es dringend nötig, dass es Hilfe für diese Menschen gibt. Der Pflegenotstand wird sich aber verschärfen und demnach auch die Situation der alten Menschen. Möchte man ein Familienmitglied selbst pflegen, kommt einiges zusammen. Es ist ein anstrengender Fulltime-Job, der bis an die Grenzen der Belastbarkeit geht. Im Buch der Autorin erfährt man als Leser, womit man als pflegender Angehöriger zu rechnen hat.
Neben den Schwierigkeiten gibt es aber auch Schönes, was man erleben darf. Mit einfachen Dingen kann man den Dementkranken noch eine Freude bereiten. Die Sicht der Dinge ändert sich. Interessant ist, dass ein Teil des alten Lebens nicht in Vergessenheit gerät, während vieles was den einzelnen Menschen ausgemacht hat, verlorengeht. Sehr berührend fand ich, wie toll das Pflegepersonal im Buch auf die alten Menschen eingegangen ist und was alles trotz Erkrankung noch möglich ist. Die Würde des einzelnen Menschen geht nicht verloren. Es bleibt zu wünschen, dass man selbst diese Hilfe erfährt, wenn es nötig ist.
Fazit: Ein faszinierender und sehr berührender Einblick in das Leben eines Dementkranken. Ein Buch, das nachdenklich macht und einen ersten Eindruck der Erkrankung für Angehörige bietet. Unbedingt lesen !
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Bettina Tietjen, Moderatorin beim NDR, schrieb dieses Buch nach dem Tod ihres Vaters. Sie beschreibt seine fortschreitende Demenzerkrankung - vom ersten 'Tüdeln', bis hin zur Orientierungslosigkeit.
Dass Demenz ein schweres Thema ist, weiß jeder. Doch Frau Tietjen beschreibt sehr …
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Bettina Tietjen, Moderatorin beim NDR, schrieb dieses Buch nach dem Tod ihres Vaters. Sie beschreibt seine fortschreitende Demenzerkrankung - vom ersten 'Tüdeln', bis hin zur Orientierungslosigkeit.
Dass Demenz ein schweres Thema ist, weiß jeder. Doch Frau Tietjen beschreibt sehr eindringlich wieviele schöne Momente man mit seinen Angehörigen noch erleben kann, wieviel Dankbarkeit sie einem entgegenbringen können, allerdings auch wieviel emotionale - sowie physische Kraft man für die Pflege aufbringen muss.
Schon die erste Geschichte über Iveta, die lettische Pflegekraft lässt einen Schmunzeln. So skuril dieser Moment auch ist, der Mundwinkel zieht sich automatisch nach oben und doch ist man ein wenig schockiert. Von Anfang an musste ich über den angenommenen Akzent des Vaters lachen, obgleich ich ihn nur in Schriftform erleben konnte.
Außerdem zeigt Frau Tietjen wieviele Gedanken man plötzlich als Angehöriger im Kopf hat, worum man sich alles Schuldgefühle zuweist und was alles organisiert werden muss.
Ein Glück dass die Familie ein wunderbares Altenheim fand in dem das Leben stattfand. Ich habe mich immer wieder für die Bewohner mitgefreut wenn ein Fest anstand.
Frau Tietjens Erzählweise wirkte für mich sehr authentisch, denn es schien so als würde sie das niederschreiben was ihr in einem Moment in den Kopf schoß. Es ist schon chronologisch geordnet, doch es gibt Zeitsprünge in die Vergangenheit bei denen man merkt dass sie ihr in diesem Moment eingefallen sind. Wie bei einem richtigen Gespräch eben, und das gefiel mir sehr gut.
Zudem gab sich Frau Tietjen stets Mühe ihren Vater nicht zu sehr zu bevormunden, was bei dieser Erkrankung selbstverständlich nicht einfach ist.
Mir gefällt dass sie trotz ihres Berufes sehr viel Zeit aufwenden konnte um oft bei ihrem Vater zu sein!
Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass sich nicht viele Angehörige so ein gutes Heim leisten können. So weit ich das herauslesen konnte befand sich das Heim im oberen Preissegment und auch dass das Pflegepersonal stets so freundlich war, findet man nicht sehr oft. Doch umso mehr freue ich mich dass es bei Herrn Schniewind der Fall war!
Aufgrund der Authentizität, dem Humor und der schonungslosen Ehrlichkeit hat dieses Buch 5 Sterne voll verdient!
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Meine Meinung:
Eins vorweg: „Unter Tränen gelacht“ erzählt die Erfahrungen, die Frau Tietjen mit ihrem Vater gemacht hat. Wer denkt, hier könne man etwas über die Krankheit lernen, der sollte gleich die Finger von dem Buch lassen. Frau Tietjen berichtet in einer …
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Meine Meinung:
Eins vorweg: „Unter Tränen gelacht“ erzählt die Erfahrungen, die Frau Tietjen mit ihrem Vater gemacht hat. Wer denkt, hier könne man etwas über die Krankheit lernen, der sollte gleich die Finger von dem Buch lassen. Frau Tietjen berichtet in einer sehr nahe gehenden Art über die Krankheit, die immer weiter fort schreitet. Hat sie Anfangs noch relativ wenig mit ihrem Vater zu tun, holt sie ihn in den letzten Jahren in ihre Heimatstadt und kümmert sich von da an täglich um ihn. Der tägliche Umgang im Altersheim mit seinen ständig wechselnden Bewohnern gehört ebenso dazu wie die Erfahrungen, die Herr Schniewind in seinen immer häufiger werdenden Krankenhausbesuchen macht. Immer wieder fand ich Parrallelen zu meiner eigenen Familie und so fand ich das Buch mehr als interessant. Denn Frau Tietjen beschreibt in einer sehr bilderhaften Schreibweise den Spass, den sie mit ihrem Vater hatte. Sie zeigt deutlich, dass man die Krankheit einfach nur akzeptieren und annehmen muss, dann lernt man sehr gut damit umzugehen.
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+++Vom ersten Tüdeln bis zur totalen Orientierungslosigkeit+++
In ihrem sehr persönlichen (Hör-)Buch »Unter Tränen gelacht« erzählt Bettina Tietjen von der Demenzerkrankung ihres Vaters, vom ersten »Tüdeln« bis zur totalen …
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+++Vom ersten Tüdeln bis zur totalen Orientierungslosigkeit+++
In ihrem sehr persönlichen (Hör-)Buch »Unter Tränen gelacht« erzählt Bettina Tietjen von der Demenzerkrankung ihres Vaters, vom ersten »Tüdeln« bis zur totalen Orientierungslosigkeit.
Warum wollten Sie dieses Buch schreiben?
Ich hab das Buch „Unter Tränen gelacht“ genannt, weil ich zwei Seiten der Demenz zeigen möchte. Einmal natürlich die traurige und oft verzweifelte, aber auch die lebensbejahende, die manchmal ausgelassene. Wenn man sich darauf einlässt, dann kann man so viel Freude am Leben haben. Mein Vater und ich haben bis zuletzt viel zusammen gelacht. Er hat es geliebt aufs Wasser zu gucken, nach den Schiffen zu schauen , das hat ihn – auch in seiner Demenz – an ganz früher erinnert, an seine Zeit als Marineoffizier.
Wie haben Sie gemerkt, dass Ihr Vater dement wurde?
Meine Schwester, die gleich nebenan wohnte, hat zum Beispiel seine Brille im Tiefkühlschrank gefunden oder ihr ist aufgefallen, dass er zehn bis fünfzehn Mal am Tag zum Geldautomaten gefahren ist und immer denselben kleinen Betrag abgehoben hat. Das sind typische erste Anzeichen einer Demenz.
Was war Ihre Reaktion auf diese ersten Anzeichen und wie sind Sie und Ihr Vater damit umgegangen?
Am Anfang habe ich versucht, meinen Vater genauso zu behandeln wie immer, wie ich ihn sein Leben lang behandelt habe. Aber es kam natürlich der Moment, wo er sich in seiner Persönlichkeit durch die Demenz so verändert hat, dass das nicht mehr ging.
Ich glaube, es ist ganz typisch, dass man das erst tabuisiert. Sowohl derjenige selbst merkt: ‚In meinem Kopf ist etwas nicht in Ordnung ‘ und will das nicht wahrhaben, und auch die Angehörigen denken: ‚Könnte das wirklich Demenz sein? ‘, und man verdrängt das erstmal.
Erst habe ich mich dagegen gesträubt und wollte, dass mein Vater so ist, wie er immer war. Dann gab es auch Auseinandersetzungen, ich hab ihn immer verbessert, ich hab versucht ihn wieder auf die Spur zu bringen. Das hat natürlich nicht funktioniert.
Und erst in dem Moment, wo ich mich voll auf diesen veränderten Menschen eingelassen habe, ist eine ganz neue Nähe entstanden. Aber das Wort „dement“ – ich glaube, wir haben das Wort kein einziges Mal benutzt in all den Jahren, in denen er dement war. Das war tabu, es wurde einfach nicht ausgesprochen.
Mein Vater war ja Architekt und er hat immer sehr, sehr gerne gezeichnet, vor allen Dingen sein Elternhaus. Das hat er ziemlich exakt hundertfach reproduziert. Und natürlich wurden seine Zeichnungen im Laufe der Demenz immer schlichter, aber trotzdem immer noch künstlerisch. Er hat sich selbst sehr gern gemalt, immer im Profil. Erst ganz am Ende ist er dann allmählich vom Profil zur Frontalansicht gewechselt. Und diese Gesichter von vorn, diese Menschen von vorn, die hatten immer einen leicht asiatischen Anschlag – warum auch immer.
Was haben Sie während dieser Zeit gelernt und was können Sie anderen Menschen mitgeben?
Ich musste lernen geduldig zu sein, ich musste lernen meinen Vater nicht ständig zu verbessern und zurechtzuweisen, ich musste lernen mir fünfzig Mal am Tag dieselben Geschichten anzuhören und ich habe vor allen Dingen beschlossen, meinen Vater nicht zu verstecken, sondern ihn überall mit hinzunehmen, auch wenn er sich mal daneben benommen hat, das war ja nicht seine Schuld.
Am Ende bin ich mit ihm durch die Innenstadt gelaufen, wir haben laut gesungen, er hat Gedichte rezitiert und ich fand es herrlich.
Ich möchte mit dem Buch anderen Menschen Mut machen, an der Diagnose Demenz nicht zu verzweifeln, sondern sie als einen anderen Bewusstseinszustand zu akzeptieren. Wenn man sich darauf einlässt, dann merkt man, dass man – auch in diesem Zustand – sehr viel Freude am Leben haben kann.
Quelle: Piper-Verlag
Bettina Tietjen, geboren 1960, arbeitete für den RIAS Berlin, die Deutsche Welle und den WDR. Seit 1993 ist sie beim NDR Gastgeberin auf dem Roten Sofa der Sendung "DAS!.
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