Andrej Kurkow
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Samson und das gestohlene Herz (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 675 Min.
Sprecher: Kubeng, Loris / Übersetzer: Marx, Johanna; Zecher, Claudia
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Zusammen mit seinem Kollegen Cholodnij soll Samson wegen illegaler Fleischverkäufe ermitteln. Doch kaum haben die beiden mit ihrer Arbeit begonnen, wird Samsons Freundin Nadjeschda von streikenden Eisenbahnern gefangen genommen. Sofort macht sich Samson daran, sie zu befreien. Nur, was hat es mit den Eisenbahnern auf sich? Und warum wurde der undurchsichtige Tschekist Abjasow zur Miliz abkommandiert? Fragen, die Samson klären muss, wenn er seinen Fall lösen und Nadjeschda retten will.
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Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew und schreibt in russischer Sprache. Er studierte Fremdsprachen, war Zeitungsredakteur und während des Militärdienstes Gefängniswärter. Danach schrieb er zahlreiche Drehbücher. Seit seinem Roman ›Picknick auf dem Eis‹ gilt er als einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren. Sein Werk erscheint in 45 Sprachen. Kurkow lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Ukraine. 2023 wurde er als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Erscheinungstermin: 13. September 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257695229
- Artikelnr.: 68129396
»Andrej Kurkow hat diese gewissen Nebensätze, die so lakonisch sind, dass man von ihm sogar die Gebrauchsanweisung eines Rasenmähers lesen würde.« Bettina Göcmener / Die Welt Die Welt
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
"Leichtfüßig" ist das erste Prädikat, mit dem Rezensentin Katrin Doerksen Andrej Kurkows neuen Roman belegt. Ein "leichtfüßiger Krimi" - der zweite aus Kurkows Samson-Reihe - über die "Verwerfungen in der ukrainisch-russischen Geschichte". Geht das zusammen? Aber ja! Laut Doerksen sogar ganz fabelhaft. Samsons aktueller Fall mag zwar nicht sonderlich aufregend sein - ein geschlachtetes Schwein in Zeiten des illegalen Fleischkonsums - doch im Kiew des Jahres 1919 reicht das für drastische Strafen. Ständig wechseln die Machthaber, lesen wir, andauernd werden neue Gesetze erlassen, niemand hat mehr einen Überblick, dann wird auch noch Samsons Verlobte gekidnappt. Um all diese Unwägbarkeiten zu durchstehen, braucht Samson keine Heldenfähigkeiten - das große Talent, sich "durchzuwurschteln" und ein paar erzählerische Tricks wie ein abgeschnittenes Ohr, das mit- bzw. abhört - genügen schon, versichert eine amüsierte Kritikerin. Kurkow wird damit nicht zum magischen Realisten, betont Doerksen, er ist lediglich ein kluger Erzähler, der auf fantasievolle und eben "leichtfüßige" Art von den tiefen Verwerfungen in der russisch-ukrainischen Geschichte zu erzählen weiß, lobt die restlos hingerissene Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Geschichte greifbar gemacht;
Das Buch spielt in Kiew zur Zeit der Revolutionswirren vor einhundert Jahren und die damalige Zeit mit ihren Wirren und politischen Unsicherheiten wird ganz nebenbei gekonnt mit feiner Ironie beschrieben. Das Ganze ist richtig unterhaltsam, da einen so manch politisch …
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Geschichte greifbar gemacht;
Das Buch spielt in Kiew zur Zeit der Revolutionswirren vor einhundert Jahren und die damalige Zeit mit ihren Wirren und politischen Unsicherheiten wird ganz nebenbei gekonnt mit feiner Ironie beschrieben. Das Ganze ist richtig unterhaltsam, da einen so manch politisch absurde Vorgabe schmunzeln lässt. Anhand Samsons Kriminalfällen lernt man die Menschen mit ihren alltäglichen Problemen kennen, da die Fälle ein Spiegel ihrer Zeit sind. Die Geschichte wird aus der Sicht Samsons erzählt, der eine sehr sympathische Hauptfigur ist und trotz der widrigen Umstände seine Aufgabe ernsthaft erfüllt. Das erste Buch über Samson und Nadjeschda hatte ich auch gelesen und dieses zweite hat mir sogar noch ein kleines bisschen besser gefallen. Man kann es problemlos lesen, ohne das erste kennen zu müssen. Einige kleine Anspielungen auf die Geschehnisse im ersten Band gewannen aber dadurch, dass ich das Vorwissen hatte, deshalb empfehle ich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
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Gebundenes Buch Für mich einer der besten Schriftsteller unserer Zeit. Kenne fast alle seine Bücher und wünsche Ihm noch ein sehr sehr langes Leben und noch viele neue Bücher.
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Gebundenes Buch
Kiew vor 100 Jahren mit tiefschwarzem Humor
Was für ein Analytiker: Andrej Kurkow! Ich hatte die Gelegenheit während der Buchmesse bei einer Lesung im Rahmen von Open Books zu lauschen. Mich hat bereits der Roman ‚Graue Bienen‘ schon überzeugt und nun wurde ich …
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Kiew vor 100 Jahren mit tiefschwarzem Humor
Was für ein Analytiker: Andrej Kurkow! Ich hatte die Gelegenheit während der Buchmesse bei einer Lesung im Rahmen von Open Books zu lauschen. Mich hat bereits der Roman ‚Graue Bienen‘ schon überzeugt und nun wurde ich mächtig gut unterhalten von seiner Reihe um Samson. Bisher sind zwei Bände erschienen.
Für das Wissen um die Figuren ist es ratsam den ersten Band zu lesen: „Samson und Nadjeschda“. Wenn man diesen gelesen hat, wurden man nicht nur bestens unterhalten, sondern kennt auch den Rahmen und wie Samson in seiner Stellung landete verstanden.
Die Reihe spielt (bisher) während des Bürgerkrieges (1918-1921) in dem insgesamt 6 (!) verschiedene Gruppen gegeneinander vorgehen und die rote Armee der Sowjetunion hat, während die Reihe, spielt die Oberhand.
Nun gibt es wieder einen neuen Fall für Samson und seinen Kollegen Cholodnij bei der sowjetischen Polizei. Denn es wurde illegal Fleisch verkauft. Nach dem damaligen allerneusten Gesetzt, dürften die Ukrainer zwar Tiere halten, aber weder das Fleisch noch das Leder verkaufen. Außerdem erhält Samson einen neuen Kollegen, der Tschekist (KGB-Vorgänger) Abjasow, der nun auch seine Lauscher weit aufsperrt.
Kurkow schafft es die Absurditäten der Zeit und die verhängnisvolle Lage der Bevölkerung gut in Szene zu setzen um uns Außenstehenden zu vermitteln was damals los war. Jeder kämpfte ums Überleben. Natürlich lies er es sich nicht nehme auch ein Kuriosum einzubauen. Denn Samson hat sein rechtes abgeschlagenes Ohr in einer Schachtel. Das Ohr kann noch immer was Ohren und Samson nutzt das. Ein wenig Fantastik, aber das passt gut zu den anderen Absurditäten.
Ich habe viel über die Vergangenheit der Ukraine und der Sowjetunion gelernt und es ist fast traurig wie gegenwärtig dieser Machtkampf wirkt. Spannende Fakten sind eingesponnen, die es sich lohnt weiterzuverfolgen wie die Chinesen in der Roten Armee oder das Möbelgesetzt, weswegen jede Familie pro Person nur einen Stuhl hatte und einen weiteren für Gäste.
Ich freue mich schon auf Band 3 der Reihe um dem frisch vermählten Samson wieder zu folgen.
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Gebundenes Buch
Mit Samson und das gestohlene Herz setzt der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow seinen Erfolgsroman Samson und Nadjeschda fort.
Es zeigt aber nicht nur einen Kriminalfall und die Beziehung des jungen Paares sondern auch ein Porträt einer Zeit, ca.1920 in der Ukraine und den damaligen …
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Mit Samson und das gestohlene Herz setzt der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow seinen Erfolgsroman Samson und Nadjeschda fort.
Es zeigt aber nicht nur einen Kriminalfall und die Beziehung des jungen Paares sondern auch ein Porträt einer Zeit, ca.1920 in der Ukraine und den damaligen Lebensbedingungen.
Das Buch besitzt ernste wie humorvolle Ansätze.
Samson bildet bei der Polizei ein Team mit Cholodny. Sie führen in Kiew Ermittlungen in einem Fall von Schwarzhandel durch.
Wichtig ist Samson auch seine Beziehung zu Nadjeschda.
Der Roman leidet ein wenig darunter, dass er Seriencharakter hat, ist also streckenweise solide Kost. Möglicherweise wird es auch noch weitere Fortsetzungen geben.
Es gibt immer wieder auch Passagen, die brillant gemacht sind und existenzielle Fragestellungen des Lebens behandeln. Es ist ein unterhaltsames Buch und wegen dem historischen Kontext ist es ganz klar mehr als nur ein Krimi.
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eBook, ePUB
Dieses zweite Buch rund um Samson und Nadjeschda ist nicht nur ausschließlich ein Krimi, sondern ein Spiegel jener Zeit, in der das Alte (das Zarenreich) nicht mehr und das Neue (eine Republik/Diktatur/Anarchie) noch nicht etabliert ist.
Andrej Kurkow zeigt ein zerrissenes Reich, in dem …
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Dieses zweite Buch rund um Samson und Nadjeschda ist nicht nur ausschließlich ein Krimi, sondern ein Spiegel jener Zeit, in der das Alte (das Zarenreich) nicht mehr und das Neue (eine Republik/Diktatur/Anarchie) noch nicht etabliert ist.
Andrej Kurkow zeigt ein zerrissenes Reich, in dem Willkür und Korruption herrschen. Das ehemalige Zarenreich ist auf dem besten (eigentlich schlechtesten) Weg in den Stalinismus. Doch zuvor kämpfen Rote gegen Weiße, Analphabeten gegen Intellektuelle, Vertreter des Staates gegen die Bürger, Besitzende gegen Besitzlose, eigentlich jeder gegen jeden. Noch dauert es einige Jahre bis zur „verordneten Revolution von oben“ (1928), die mit der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft die den Menschen ihre Lebensgrundlage entzieht und 1932/33 mit dem Holodomor (Völkermord durch Verhungern) an der ukrainischen Bevölkerung enden wird.
Die Vorboten sind in Andrej Kurkows Roman bereits deutlich sichtbar. Privater Verkauf von Fleisch ist verboten und wird je nach Gutdünken der Polizei auch mit der Todesstrafe sanktioniert. Auch die Verfolgung verschiedener Berufsgruppe wie die der streikenden Eisenbahner, die Nadjeschda und ander Frauen in ihre Gewalt gebracht haben, ist sehr gut beschrieben.
Doch es gibt auch kleine, versöhnliche Episoden wie die Hochzeit zwischen Samson und Nadjeschda, die von Samsons Kollegen, einem ehemaligen Priester, mit einer atheistischen und daher politisch akzeptablen Zeremonie gefeiert werden kann.
Die Mangelwirtschaft macht auch vor der Polizeidienststelle nicht halt. So wird Samsons Anzug gestohlen und aus der Asservatenkammer verschwinden Beweismittel.
Der Titel kann als Allegorie aufgefasst werden, denn es geht nicht nur ausschließlich um Samson, der sein Herz an Nadjeschda verloren hat, sondern auch um Menschen, deren Herz aufgrund der politischen Umstände versteinert ist, sowie um das Schweineherz, das aus einem illegal geschlachteten Schwein verschwunden ist.
Andrej Kurkow ist ein Schriftsteller mit einem feinen Gespür für das Machtvakuum des Übergangs, in der Zeit, in der das Alte nicht mehr und das Neue noch nicht etabliert ist. Fixer Bestandteil dieser Zeit ist jedoch der Mangel an Moral, in dem es plötzlich auch für Polizisten normal ist, kriminell zu sein.
Der Ausblick in die Zukunft wird vermutlich für Samson und Nadjeschda nur wenig rosig sein.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.
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Gebundenes Buch
Samson und Nadjeschda erfahren in diesem Buch eine Fortsetzung ihrer Geschichte und es war wieder ein Fest dieser zu folgen. Kurkows Scharfsinn und seine besondere Ironie die damalige Zeit den Leser näher zu bringen ist ihm wieder einmalig gelungen. Als Leser erfahren wir nicht nur etwas aus …
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Samson und Nadjeschda erfahren in diesem Buch eine Fortsetzung ihrer Geschichte und es war wieder ein Fest dieser zu folgen. Kurkows Scharfsinn und seine besondere Ironie die damalige Zeit den Leser näher zu bringen ist ihm wieder einmalig gelungen. Als Leser erfahren wir nicht nur etwas aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts n der Ukraine sondern auch wie es mit den Beiden weitergeht. Kurkows Erzählstil ist wie in Band 1 rund und geschliffen. Seine spitze Zunge, die Zweideutigkeiten und Sticheleien hier und da bezüglich der Politik und des gesamten damaligen System so in eine Geschichte zu verpacken ist wieder ganz großes Kino! Seine Wortwahl ist dem aus Band 1 gleichzusetzen und herrlich direkt und unverblümt.
Wir sind also wieder Zeuge bei der Weiterentwicklung der Beziehung von Samson und Nadjeschda aber auch gleichzeitig Zeugen über die damalige Zeit. Samson ist zwar ein feiner Kerl aber seine Art der Ermittlung ist schon manchmal etwas zäh. Als Leser nimmt man das aber mit Humor, denn Samson ist halt nunmal so aber bei Nadjeschda ist er zu 100% da und wir dürfen uns auf so manche Überraschung freuen! 5 ausgezeichnete Sterne hierfür!
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