Nelio Biedermann
Hörbuch-Download MP3
Lázár (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 464 Min.
Sprecher: Pufendorf, Max von
Erscheint vorauss. 5. Dezember 2025
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Lieblingsbuch der Unabhängigen 2025 und nominiert für den Schweizer Buchpreis 2025 Alles beginnt, sogar das Ende, als Lajos von Lázár, das blonde Kind mit den wasserblauen Augen, zur Welt kommt. Seinem Vater, dem Baron, wird der Sohn nie geheuer sein, als ob er dessen Geheimnis ahnte. Mit Lajos' Geburt im Waldschloss bricht auch das 20. Jahrhundert an, das das alte Leben der Barone Lázár im südlichen Ungarn für immer verändern wird. Der Untergang des Habsburgerreichs berührt erst nur ihre Traditionen, aber alle spüren das Beben der Zeit, die schöne Mária ebenso wie der geisterhaft...
Lieblingsbuch der Unabhängigen 2025 und nominiert für den Schweizer Buchpreis 2025 Alles beginnt, sogar das Ende, als Lajos von Lázár, das blonde Kind mit den wasserblauen Augen, zur Welt kommt. Seinem Vater, dem Baron, wird der Sohn nie geheuer sein, als ob er dessen Geheimnis ahnte. Mit Lajos' Geburt im Waldschloss bricht auch das 20. Jahrhundert an, das das alte Leben der Barone Lázár im südlichen Ungarn für immer verändern wird. Der Untergang des Habsburgerreichs berührt erst nur ihre Traditionen, aber alle spüren das Beben der Zeit, die schöne Mária ebenso wie der geisterhafte Onkel Imre. Als Lajos in den 20er-Jahren sein Erbe antritt, scheint der alte Glanz noch einmal aufzublühen. Doch die Kinder Eva und Pista - der das Dunkle so liebt - müssen erleben, wie totalitäre Zeiten ihre wuchtigen Schatten werfen - und lernen, gegen sie zu bestehen. Ein Hörbuch wie eine Welt, die überwältigende Saga einer Familie, getrieben von der Liebe und der Sehnsucht nach ihr, in den Strudeln des 20. Jahrhunderts. Fesselnd und berührend, zugleich voller Leichtigkeit, voller Träume und Geheimnisse, in denen sich die ganze Tragik und Schönheit der Existenz spiegelt. Und - ob angesichts historischer Katastrophen oder schöner Sommertage - die ewige Frage, wie man leben soll.
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Nelio Biedermann, geboren 2003, ist am Zürichsee aufgewachsen. Seine Familie stammt väterlicherseits aus ungarischem Adel, seine Großeltern flohen in den 1950er Jahren in die Schweiz. Biedermann studiert Germanistik und Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Sein Roman «Lázár» wird in mehr als zwanzig Ländern erscheinen.
Produktdetails
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 5. Dezember 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732422098
- Artikelnr.: 74322843
Rezensent Peer Teuwsen nimmt kein Blatt vor den Mund: ziemlich furchtbar findet er den neuen Roman des als Shootingstar gefeierten Jungschriftstellers Nelio Biedermann, der noch studiert, aber Romane im Voraus in über 20 Sprachen verkauft, resümiert Teuwsen verstimmt. Festhalten muss er: "Der Mann kann schreiben", an Vokabular und Stilistik mangele es Biedermann nicht. Aber wie er die an die eigene Familiengeschichte angelehnte Story um das titelgebende Adelsgeschlecht Lázár aufziehe, nämlich das 20. Jahrhundert lediglich als "Schauerkulisse" für einen "Kitsch-Porno" nutzend, stößt dem Kritiker übel auf. Zwischen bösen Nazis und vergewaltigenden Kommunisten tun die Lázárs dann vor allem eines: ausufernden Sex haben, der für Teuwsen mehr mit Klischees als mit dem echten Leben zu tun hat. Bei einigen halb obszönen, halb blumigen Sätzen stellen sich dem Kritiker die Haare auf. Dass dem Autor ein guter Roman gelingen könnte, will er gar nicht bezweifeln - aber hier sei sein Talent noch klar "vergeudet".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Katharina Granzin ist begeistert vom zweiten Roman des erst 22-jährigen Autors über das Leben einer ungarischen Adelsfamilie. Granzin sieht in dem Treiben der Romangestalten eine Vermengung des Übernatürlichen mit dem Historischen; alle Figuren sind gezeichnet von Momenten des Schreckens oder werden von unerklärlichen Begebenheiten verfolgt. Granzin liest von kleinen Schwestern, die im Wald verlorengehen und nach ihrer Bergung ihr Sprachvermögen scheinbar verloren haben, von Müttern, die sich in Flüssen ertränken und Kindern, die mit fast transparenter Haut geboren werden. Dass die Kritikerin an E.T.A. Hoffmann denkt, wird vom Roman nur bestätigt, wenn eine seiner Figuren sich
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mit den "Nachtstücken" von Hoffmann in den Wahnsinn liest. Doch die Familie Lázár wird auch von den Ereignissen der Geschichte überwältigt und muss um die Wahrung ihres Reichtums und Adelsstandes mit den wechselnden politischen Kräften des Zweiten Weltkrieges ringen. Der episodische Aufbau des Romans und die Biegsamkeit der Sprache halten die Balance zwischen all diesen Elementen. Granzin findet sogar noch weitere komplexe Unterströmungen und lobt die philosophische Präzision, mit der in den Sex-Szenen die Vielfalt menschlichen Begehrens beschrieben wird. Nur das Happy-End wirkt auf die Kritikerin, angesichts der Turbulenzen, die die Familie ertragen musste, wie ein allzu schlichtes Korrektiv.
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»Der Familiensaga mit ihrer bildhaften, oft am Rande der Realität entlang balancierenden Sprache folgt Max von Pufendorf als Sprecher in bemerkenswerter Weise. Sehr direkt führt seine Stimme mitten in die Charaktere, doch lässt er ihnen stets ihre Geheimnisse. Auf berührende Weise vollzieht er den Wechsel zwischen Weltlichkeit und Traum. Die Rauheit der Realität, der sich die Nachkommen stellen müssen, bildet er in aller Klarheit ab. Das Mystische in seinem Tonfall zieht die Hörer machtvoll in Zeiten, die in der Erinnerung schon etwas sagenhaft erscheinen.« Beatrix Lampe Kölnische Rundschau 20251107
Auflösung einer Adelsfamilie
Die Familie Lázár steht im Mittelpunkt des Debütromans ‘Lázár‘ von Nelio Biedermann, der in dieser fiktionalen Geschichte die eigenen familiären Wurzeln verarbeitet.
Ein ungarisches Adelsgeschlecht, das zu …
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Auflösung einer Adelsfamilie
Die Familie Lázár steht im Mittelpunkt des Debütromans ‘Lázár‘ von Nelio Biedermann, der in dieser fiktionalen Geschichte die eigenen familiären Wurzeln verarbeitet.
Ein ungarisches Adelsgeschlecht, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der k&k-Monarchie über ein gewisses Ansehen und entsprechende finanzielle Mittel verfügt, wohnt in einem Waldschloss unweit von Pécs, einer Stadt mit einer langjährigen Historie. Man nennt darüber hinaus ein Herrenhaus in Hévíz und natürlich ein Stadthaus in Budapest sein Eigen. Über drei Generationen verfolgen wir den Werdegang der Familienmitglieder, nehmen Teil an ihren Gedanken, ihren Gefühlen, werden vertraut gemacht mit ihren täglichen Herausforderungen in ihrem privilegierten Leben, welches durch Krieg und politische Umwälzungen Stück für Stück zerstört wird und schließlich im kommunistischen Ungarn völlig zerfällt. Hier müssen sie unter schwierigen Bedingungen ihren täglichen Lebensunterhalt selbst mit ihrer Hände Arbeit verdienen.
Der Roman verfolgt eine Vielzahl von Themen, ist vielschichtig aufgebaut. Neben dem Familienepos und einer berührenden Liebe zeichnet er krankhafte Verwirrtheit, den Untergang der Kaiserreiches Österreich-Ungarn, Kriegswirren und schließlich die totalitären Machenschaften eines kommunistischen Systems mit Bespitzelung unliebsamer Regimegegner und Enteignung.
Max von Pufendorf, der Sprecher des Hörbuches, verleiht diesem Roman mit seiner Sprache, die er kunstvoll und wirkungssicher einsetzt, einen ganz besonderen Hörgenuss.
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Gebundenes Buch
Sehr langatmig
Lajos wird als Kind mit durchsichtig scheinender Haut in das Hause von Lazar geboren. Mit einem Vater, der selbst nur als zweiter in der Thronfolge den Baronentitel führt weil der Bruder psychisch krank ist, einer Mutter, die scheinbar depressiv ist und konstant lügt. So …
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Sehr langatmig
Lajos wird als Kind mit durchsichtig scheinender Haut in das Hause von Lazar geboren. Mit einem Vater, der selbst nur als zweiter in der Thronfolge den Baronentitel führt weil der Bruder psychisch krank ist, einer Mutter, die scheinbar depressiv ist und konstant lügt. So war Lajos beispielsweise nicht der leibliche Sohn des Barons, sondern Ergebnis einer heißen Nacht, der Mutter mit einem Stalljungen, Lazar erzählt vom Leben Lajos und seiner Schwester Ilona. Von einer Kindheit, die von Ignoranz, psychischen Krankheiten, dem Selbstmord der Mutter geprägt war. So beschreibt das Buch das Leben der Lazars im Laufe der Geschichte, streift den ersten und den zweiten Weltkrieg, die Judenverfolgungen und vieles mehr. Was mich sehr stört, sind die immer wieder unnötig dazwischen geschoben, sexualisierten Szenen, beziehungsweise nicht sehr ansprechend beschriebenen sexuellen Fantasien einige Charaktere. Der Autor eröffnet viele Erzählungen, löst aber keinen davon wirklich auf.
Die unnötig langen Schachtelsätze machen das Lesen dieses Buches nicht nur anstrengend, sondern auch eher langatmig. Einige der Nebensätze sind schlichtweg unnötig. Ich persönlich hab es leider nicht sehr genossen, dieses Buch zu lesen.
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Gebundenes Buch
Ungarischer Adel im Wirrwarr des 20. Jahrhunderts
In der ereignisreichen Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre erzählt Nelio Biedermann die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie über drei Generationen hinweg. Mit Beginn des Jahres 1900 wird Sandors und Marias …
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Ungarischer Adel im Wirrwarr des 20. Jahrhunderts
In der ereignisreichen Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre erzählt Nelio Biedermann die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie über drei Generationen hinweg. Mit Beginn des Jahres 1900 wird Sandors und Marias Sohn Lajos geboren. Seine große Schwester Ilona ist da schon 6 Jahre alt. Die Kinder wachsen heran und der 1. Weltkrieg bricht aus. Erst heiratet Ilona, später auch Lajos. Die Eltern versterben unter unschönen Umständen. Während sich die Welt auf den 2. Weltkrieg zubewegt, flieht Ilona mit ihrer Familie in die USA. Lajos und Lilly bleiben mit ihren Kindern Pista und Eva in Ungarn. Dort werden sie nach dem Krieg enteignet und müssen in Budapest in den Revolutionswirren gegen die russischen Besatzer um ihr Leben fürchten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Leben der Familie wird ehrlich, mit allen Schrulligkeiten und Verfehlungen, aber auch den guten Eigenschaften, geschildert. Die Geschichte wird ausserdem sehr gut in den geschichtlichen Kontext eingebettet. Die Schilderungen des Waldschlosses sind fast poetisch, man kann sich die Schönheit dessen sehr gut vorstellen. Ein rundum gelungene Familiengeschichte im Wandel der Zeit.
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eBook, ePUB
Lázár, Familienroman von Nelio Biedermann, EBook Rowohlt Verlag
Eine Familie in den Strudeln des 20. Jahrhunderts
Mit der Geburt Lajos, des weißhaarigen Kindes mit den blauen Augen, beginnt der Untergang der Familie Lázár. Das 20. Jahrhundert bricht an, das …
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Lázár, Familienroman von Nelio Biedermann, EBook Rowohlt Verlag
Eine Familie in den Strudeln des 20. Jahrhunderts
Mit der Geburt Lajos, des weißhaarigen Kindes mit den blauen Augen, beginnt der Untergang der Familie Lázár. Das 20. Jahrhundert bricht an, das feudale Leben der Barone Lázár im südlichen Ungarn wird für immer verändert ausgelöst durch den Untergang des Habsburgerreichs, beiden Weltkriegen, Flucht und der Verlust von Macht Geld und Ländereien.
Das Buch teilt sich in 60 kurze Kapitel, schnelle Szenenwechsel befeuern die Lesegeschwindigkeit. Im auktorialen Erzählstil aus der Sicht verschiedener Charaktere. Schon im ersten Kapitel hat sich bei mir Lesefluss eingestellt. Ich war verblüfft wie wortgewaltig und bildhaft der 22jährige Autor schreibt.
Insgesamt jedoch finde ich das Buch jedoch nicht ausgereift. Zum Teil sprunghaft im Verlauf und dann wieder verliert sich der Autor in Nebensächlichkeiten. Über die beiden dazwischengeschobenen Kapitel über Stalins Tod, habe ich mich gewundert, das hat keinen Bezug zur Geschichte. Fast alle Figuren sind mir fremd geblieben, ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Sie sind schwermütig und phlegmatisch, obwohl sie in Luxus leben. Erst Eva und auch Pista im letzten Drittel, engagieren sich, nehmen ihr Leben in die Hand.
Ich hätte auch mehr geschichtliche Fakten und Zusammenhänge erwartet. Über die Verhältnisse und Lebensumstände in Ungarn, zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bezüglich der beiden Weltkriege hätte ich mehr Informationen gewünscht. Dies ist aktuell meine bevorzugte Ära in historischen Romanen. Dieser Debütroman lässt jedoch auf besseres hoffen, es ist noch viel Luft nach oben. Eine sorgfältigere Recherche hätte ich mir gewünscht.
Durch den Hype und die großen Ankündigungen um dieses Buch, habe ich mehr erwartet. Wer sich einen kurzen Überblick über diese Epoche verschaffen will, ist hier nicht verkehrt. Von mir schwache 3 Sterne.
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Gebundenes Buch
Lazar von Nelio Biedermann
Er saß dort, das schneeweiße Hemd mit rotbrauner Sauce bespritzt, an der Stelle des Herzens das Stück Rindfleisch, und konnte nicht sagen, wer dieses Kind war. Zwar wusste der Baron, dass es für sein Leben von Bedeutung war, aber weshalb fiel ihm …
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Lazar von Nelio Biedermann
Er saß dort, das schneeweiße Hemd mit rotbrauner Sauce bespritzt, an der Stelle des Herzens das Stück Rindfleisch, und konnte nicht sagen, wer dieses Kind war. Zwar wusste der Baron, dass es für sein Leben von Bedeutung war, aber weshalb fiel ihm nicht ein. So, jeder voreingenommenen Betrachtung enthoben, sah er Lajos zum ersten Mal, wie er wirklich war: blondhaarig, blauäugig, quallenhäutig.
Da fiel es ihm wieder ein: Das sollte sein Sohn sein. Dabei glich er ihm kein bisschen.
„Bist du dir sicher, dass das Kind von mir ist?“, fragte er spaßeshalber und gleichzeitig erkennend, dass er sich vor der Antwort fürchtete. S.18/19
In seinem 2. Roman erzählt der junge Autor Nelio Biedermann eine Familiengeschichte über mehrere Generationen. Diese ist inspiriert vom Schicksal seiner Anverwandten, einer ungarischen Adelsfamilie. Der Autor beschreibt die Blüte bis zum Niedergang des Adelsgeschlechts im zeitlichen Kontext zur historischen Geschichte des letzten Jahrhunderts. Beginnend kurz vorm Ausbruch des ersten Weltkrieges erstreckt sich die Erzählung bis in die 1950iger Jahre. Drei Generationen führen durch diesen sprachgewandten, anspruchsvollen Roman, den ich sehr gern gelesen habe. Seine sprachliche Exzentrizität lässt eindrucksvolle Bilder entstehen. Gerade die Landschaftsbeschreibungen und detailreichen Charakterzeichnungen sind äußerst gelungen, die Emotionalität bestechend. Nelio Biedermann haucht jeder seiner Figur eine absolute Intensität ein. Dabei entwirft er so unterschiedliche Wesenszüge, die der Geschichte Lebendigkeit bescheinigt.
Die erkenntliche Präzision der beschriebenen historischen Details lässt eine hervorragende Recherchearbeit vermuten. Bis ins Kleinste verliert er sich in Genauigkeit.
Das eindrückliche Cover finde ich besonders gelungend und passend. Ungarn ist seinerseit eine Pferdenation und das Pferd spielt traditionell eine wichtige Rolle in der Kutur und Geschichte des Landes. Die Pferdezucht in den Gestüten des Landes ist aus heutiger Sicht nicht wegzudenken. Des Weiteren verweist das Cover vielleicht auf eine Episode der Baronin Maria mit dem Pferdeknecht Pal, der dieselben wasserblauen Augen wie Lajos besitzt.
Fazit: Mit seinem vorliegenden Roman hat der Autor ein Stück Zeitgeschichte Ungarns und Europas eingefangen. Mit verschiedenen stilistischen Mitteln und literarischen Besonderheiten ist hier ein eindrücklicher Text entstanden. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl mich in seinen Worten zu verlieren oder zu verfahren, sondern fand das Geschriebene niveauvoll und gleichzeitig delikat. Ich hoffe zukünftig noch weitere Romane von Nelio Biedermann lesen zu dürfen!
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Gebundenes Buch
Ein Familienroman in klassischer Manier
„Lázár“ von Nelio Biedermann ist ein Familienroman im klassischen Gewand – und wirkt zunächst wie eine Veröffentlichung, die nicht so recht ins Jahr 2025 passen will. Erzählt wird die Geschichte einer …
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Ein Familienroman in klassischer Manier
„Lázár“ von Nelio Biedermann ist ein Familienroman im klassischen Gewand – und wirkt zunächst wie eine Veröffentlichung, die nicht so recht ins Jahr 2025 passen will. Erzählt wird die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie im 20. Jahrhundert, deren Schicksal erkennbar auf den eigenen Vorfahren des Autors basiert. In rascher Folge werden zahlreiche Familienmitglieder als handelnde Figuren eingeführt. Ausgangspunkt ist das abgelegene Waldschloss der Familie, in dem seit Generationen nach den immer gleichen Regeln „regiert“ wird. Doch mit den Kindern, die im Verlauf des Romans die Geschicke nicht nur der Familie, sondern auch der Handlung übernehmen, beginnt das starre Gefüge zu wanken – befördert durch die historischen Zäsuren des Weltkriegs und seiner Folgen.
Dabei begnügt sich „Lázár“ nicht mit einer reinen Nacherzählung von Zeitgeschichte oder einer bloßen Familienbiografie. Immer wieder findet der Roman Raum, die inneren Konflikte seiner Figuren – Lajo, Eva und Pista – auszuloten: ihre Zweifel, Ängste, Sehnsüchte und Hoffnungen. So entsteht ein dichtes Bild einer Epoche, die in all ihren Umbrüchen, Wirrungen und Gegensätzen greifbar wird und zugleich die individuelle Entwicklung der Protagonisten mit einschließt.
Das hohe Tempo der Erzählung erweist sich als notwendiges Stilmittel, um diesem weiten Panorama gerecht zu werden. Es birgt zwar die Gefahr der Oberflächlichkeit, doch Biedermann versteht es, den Rhythmus zu halten: sein Roman ist schnell, lebendig, zuweilen verspielt, wechselt zwischen realistischen Schilderungen historischer Ereignisse und beinahe surrealen Momenten innerer Kämpfe.
Die Geschichte, die im abgeschiedenen Herrschaftsgebiet der Familie ihren Anfang nimmt, entfaltet sich als eine Reise durch die Biografie einer ganzen Epoche – und zugleich als intime Erzählung einzelner Schicksale.
Natürlich ist diese Art Familienroman nicht neu. Zahlreiche Werke haben bereits das Leben adeliger Familien im Kontext von Vorkrieg, Krieg und Nachkriegszeit behandelt – sowohl von Zeitzeugen als auch von zeitgenössischen Autoren. Nelio Biedermann erfindet dieses Genre nicht neu, sondern schreibt in einem klassischen, erwartbaren Stil. Dennoch bewegt er sich dabei auf hohem Niveau: „Lázár“ ist ein unterhaltsamer, mitreißender Roman, der souverän mit Figuren, Historie und Fiktion spielt.
Und doch wirkt das Werk eher wie ein Nachtrag – solide, aber nicht zwingend notwendig für unsere Gegenwart. Zwar lassen sich die Verlorenheit und Orientierungslosigkeit der Figuren mühelos auf heutige Menschen übertragen, dennoch wirkt der Roman insgesamt zu konventionell, um wirklich herauszustechen. Somit ist „Lázár“ ist eine empfehlenswerte Lektüre – ein komplexes, souveränes Familienepos über eine ungarische Adelsfamilie, das die Leser nicht enttäuschen wird, auch wenn es im Genre keine neuen Maßstäbe setzt.
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Gebundenes Buch
Über mehrere Generationen begleitet der Roman die adlige ungarische Familie Lázár. Dabei tummeln sich in der Handlung fast ausnahmslos charakterstarke Persönlichkeiten und teilweise sehr skurrile Gegebenheiten. Die Beziehungen der einzelnen Individuen zueinander bewegt sich …
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Über mehrere Generationen begleitet der Roman die adlige ungarische Familie Lázár. Dabei tummeln sich in der Handlung fast ausnahmslos charakterstarke Persönlichkeiten und teilweise sehr skurrile Gegebenheiten. Die Beziehungen der einzelnen Individuen zueinander bewegt sich zwischen absoluter Verachtung, Argwohn, und Abgewandtheit über Gleichgültigkeit bis hin zu glühender Liebe und Bewunderung. Darüber hinaus erfährt man den geschichtlichen Hintergrund Ungarns, von dem Zerfall der der Monarchie Österreich-Ungarns bis hin zu den Wirren und Schreckens des Zweiten Weltkriegs und der anschließenden Nachkriegszeit.
Der junge Autor hat einen wunderbaren Schreibstil und erweist mit seinem Roman eine große Weitsicht. Kurz und knapp handelt er die einzelnen Generationen der Familie Lázár ab, ohne ein Wort zu viel und dennoch scheint alles Wesentliche gesagt. Und so fliegt man geradezu über den Verlauf des Adelsgeschlechts mit all seinen Tiefschlägen und Verrücktheiten. Die Generationen kommen und gehen und man staunt über die Kuriositäten eingebunden in den Alltag der Menschen. Dabei wirkt die Sprache oft äußerst poetisch.
Das Cover mit dem edlen Pferd und dem barocken Hintergrund ist sehr schön gestaltet, ich konnte jedoch hierin keinen wirklichen Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches feststellen. Lediglich am aller äußersten Rand werden die Pferde der Familie Lazar erwähnt.
Insgesamt ein eindrucksvoller Debütroman des äußerst jungen Autors. Inspiriert von seiner eigenen Familiengeschichte beschreibt er die Geschehnisse des Familie Lazar sehr bildhaft, eindrucksvoll und unterhaltsam. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und bin gespannt auf ein weiteres Werk des Autors.
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Gebundenes Buch
Lázár ist sprachgewaltig, melancholisch, traurig, farbenfroh, naturverbunden, voller Hoffnung und ein so grandioser Debütroman, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte. Nelio Biedermann ist 22 Jahre alt und schreibt mit der ganzen Weisheit der Welt in seiner Feder. Was …
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Lázár ist sprachgewaltig, melancholisch, traurig, farbenfroh, naturverbunden, voller Hoffnung und ein so grandioser Debütroman, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte. Nelio Biedermann ist 22 Jahre alt und schreibt mit der ganzen Weisheit der Welt in seiner Feder. Was für ein Schriftsteller!
Wie kann ein so junger Mensch diese Sätze verfassen! Es gibt so Menschen, Mozart, den Dalai Lama und anscheinend diesen jungen Schweizer Autor.
Ich bin Fan.
Lazar ist eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, die Charaktere sind absolut liebenswert und dabei total unangepasst. Die einzelnen Szenen folgen wie Filmsequenzen aufeinander und beleuchten detailreich das, was das Leben zwischen Krieg, Revolution, Erwachsenwerden, Leben und adliger Abstammung im grausamen 20. Jahrhundert auf sie geworfen hat. Das ist in großen Teilen realistisch, doch in dieser Familie sind auch die Geister nie fern, und deshalb weben sich die Träume spinnwebfein in die Gedanken und die Erfahrungen.
Im Blurb von Daniel Kehlmann steht, hier betritt ein wirklich großer Schriftsteller die Bühne, im Vollbesitz seiner Fähigkeiten. Treffender lässt es sich kaum ausdrücken.
Was für eine wunderbare Sprache! Das ist ein literarisches Meisterwerk, trotz der Brutalität, der Härte, der Selbstzweifel der Figuren und dem Strudel der Zeit ist der Ausdruck poetisch, leicht, packend, voller Kunstfertigkeit, präzise und absolut einzigartig. So wie Pista die Architektur in Budapest empfindet: schmerzhaft schön.
Ich bin beglückt.
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Gebundenes Buch
Bewegende Familiensaga
Nelio Biedermann, der Autor des Romans, ist mit seinen 23 Jahren deutlich jünger als die ausgereifte Geschichte vermuten lassen würde. Gleichzeitig hat er jedoch einen persönlichen Bezug zu der Handlung der Geschichte. Er stammt nämlich selbst aus dem …
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Bewegende Familiensaga
Nelio Biedermann, der Autor des Romans, ist mit seinen 23 Jahren deutlich jünger als die ausgereifte Geschichte vermuten lassen würde. Gleichzeitig hat er jedoch einen persönlichen Bezug zu der Handlung der Geschichte. Er stammt nämlich selbst aus dem ungarischen Adel und seine Familie musste nach den Umbrüchen im 2. Weltkrieg ihre Heimat verlassen.
Lázár ist eine sehr atmosphärische und bewegende Familiensaga, die auf wenigen Seiten sehr viel Dramatik vermittelt. Die Perspektive wechselt mehrfach in dem Roman, die Hauptrollen werden von der ersten Generation bis zur dritten Generation weitergegeben.
Ich kann den Roman vor allem auch Leserinnen und Lesern empfehlen, die Interesse an der europäischen Geschichte haben. Ich persönlich fand es sehr spannend während der Lektüre viel über die Geschichte Ungarns im 20. Jahrhundert zu erfahren.
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Gebundenes Buch
LÁZÁR
Nelio Biedermann
ET: 1.9.2025
In seinem Debütroman verbindet Nelio Biedermann die Geschichte seiner ungarischen Familie väterlicherseits mit einer fiktiven Erzählung und schafft so ein eindrucksvolles Porträt zwischen persönlichem Schicksal und …
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LÁZÁR
Nelio Biedermann
ET: 1.9.2025
In seinem Debütroman verbindet Nelio Biedermann die Geschichte seiner ungarischen Familie väterlicherseits mit einer fiktiven Erzählung und schafft so ein eindrucksvolles Porträt zwischen persönlichem Schicksal und europäischer Geschichte.
Die Handlung beginnt um 1900. Sándor von Lázár lebt auf seinem Waldschloss in Südungarn und wird endlich Vater eines langersehnten Stammhalters. Doch Sohn Lajos sieht mit seinen blonden Haaren, der fast durchscheinenden Haut und den wasserblauen Augen so gar nicht nach ihm aus – und die Distanz zwischen Vater und Sohn wird auch nach dem tragischen Suizid der Mutter nicht kleiner.
Doch dieser Verlust bleibt nicht die einzige Prüfung für die Familie.
„Der Wald hat den Vater verschluckt, die Mutter getötet und den Bruder verrückt gemacht.“
Vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche – vom Zerfall der Habsburger Monarchie über die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg bis zur anschließenden sowjetischen Herrschaft – entfaltet sich die Geschichte einer Familie, die mit sich, der Schuld und den Veränderungen ihrer Zeit ringt.
Biedermann schreibt mit einer bildreichen, präzisen Sprache, die immer wieder von einem feinen, trockenen Humor durchzogen ist. Das macht das Lesen kurzweilig und zugleich atmosphärisch dicht. Lediglich das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen – es wirkte im Vergleich zum Rest des Romans etwas dünn und unausgewogen.
Fazit: Ein sprachlich starkes, eindrucksvoll erzähltes Debüt eines jungen Autors, das mit Tiefe, Atmosphäre und einem Hauch Melancholie überzeugt – ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
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