Frank Goldammer
Hörbuch-Download MP3
Juni 53 / Max Heller Bd.5 (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 604 Min.
Sprecher: Deutschmann, Heikko
PAYBACK Punkte
6 °P sammeln!
Dresden, 18. Juni 1953, ein Tag nach dem blutig niedergeschlagenen Arbeiteraufstand in der DDR: Max Heller wird zu einem Todesfall in einem Betrieb für Wärmeisolierungen gerufen. Dem dortigen Betriebsleiter wurden brutal die Atemwege mit Isolierwolle verstopft. Unter Mordverdacht gerät eine ehemalige Angestellte, die von sich selbst behauptet, eine frühere KZ-Aufseherin und jetzt Spionin für den Westen zu sein. Doch Heller glaubt ihr nicht. Zumal alle Angestellten des kleinen Betriebes hartnäckig die Aussage verweigern. Als es Heller gelingt, bei einem Mitarbeiter das Schweigen zu breche...
Dresden, 18. Juni 1953, ein Tag nach dem blutig niedergeschlagenen Arbeiteraufstand in der DDR: Max Heller wird zu einem Todesfall in einem Betrieb für Wärmeisolierungen gerufen. Dem dortigen Betriebsleiter wurden brutal die Atemwege mit Isolierwolle verstopft. Unter Mordverdacht gerät eine ehemalige Angestellte, die von sich selbst behauptet, eine frühere KZ-Aufseherin und jetzt Spionin für den Westen zu sein. Doch Heller glaubt ihr nicht. Zumal alle Angestellten des kleinen Betriebes hartnäckig die Aussage verweigern. Als es Heller gelingt, bei einem Mitarbeiter das Schweigen zu brechen, kommt er dem wahren Täter gefährlich nah.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Frank Goldammer, geboren 1975, ist Handwerksmeister und Autor. Bekannt wurde er mit seiner historischen Krimi-Bestsellerreihe über Kommissar Max Heller. Goldammer lebt als freier Autor in seiner Heimatstadt Dresden.
Produktbeschreibung
- Verlag: Der Audio Verlag
- Gesamtlaufzeit: 604 Min.
- Erscheinungstermin: 23. Dezember 2019
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742410931
- Artikelnr.: 58385345
Der Dresdner Malermeister Frank Goldammer trifft mit seinen historischen Krimis um Oberkommissar Max Heller ins Schwarze. MDR 20200326
"Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten." (Johann W. von Goethe)
Juni 1953:
Bei einem Protest in einer Firma für Isolationen wird der Leiter Martin Baumgart brutal mit Glaswolle erstickt. Außerdem fehlt von Gerd Kruppa einem …
Mehr
"Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten." (Johann W. von Goethe)
Juni 1953:
Bei einem Protest in einer Firma für Isolationen wird der Leiter Martin Baumgart brutal mit Glaswolle erstickt. Außerdem fehlt von Gerd Kruppa einem weiteren Mitarbeiter jede Spur. Heller und Oldenbusch ermitteln und bekommen zudem den Genossen Bech von der Stasi zur Seite gestellt, der besonders ein Auge auf Max gerichtet hat. Ist Baumgart gar ein Opfer der Protestbewegung oder steckt ein anderer Täter dahinter? Und nicht nur beim Aufbau der DDR geht alles sehr mühsam und langsam voran, sondern ebenso im Haushalt der Familie Heller. Frau Marquarts Demenz verschlimmert sich zusehends, dadurch gerät nicht nur Karin an ihre Grenzen. Währenddessen spitzen sich die Unruhen im Land zu, immer öfters kommt es zu Auseinandersetzungen, weil die Menschen unzufrieden sind. Doch die SED Regierung greift hart durch und so bleibt vielen nur entweder die Flucht aus dem Land oder zu schweigen. Darum denken Karin und Max immer öfters über eine Flucht in den Westen zu Sohn Erwin nach.
Meine Meinung:
Das gelungene Cover gibt Einblick auf eine unruhige Zeit beim Aufbau der damaligen DDR. Der Schreibstil ist flüssig, informativ und unterhaltsam, jedoch diesmal empfand ich es bisschen verworren, was den Plot anbelangt. Vielleicht liegt es daran, da ich mir bis dahin wenig Gedanken zu der DDR Vergangenheit gemacht habe. Dafür machte es das Geschehen umso spannender, weil ich den Täter bis zum Schluss nicht erahnen konnte. Über den damaligen Volksaufstand von 1953, bei dem viele unzufriedene Bürger der DDR auf die Straßen gingen und es zu einer extremen Fluchtwelle kam, wusste ich bis dahin recht wenig. Die Ignoranz der damaligen DDR Führung gegenüber der Arbeiterklasse, die zusehends unter der extremen Erhöhung der Arbeitsnormen, Armut und Hunger leidet, wird immer extremer. Schuld sind sicher die hohen Ausgaben für Reparationsleistungen und dem Aufrüsten des Militärs. Die zusätzlichen Enteignungen von Höfen, Firmen, anderem Eigentum und die Erhöhung der Abgaben setzt dem Volk außerdem zu. Kein Wunder also das es innerhalb der Bevölkerung zu Protesten kommt. Dadurch kommen viele Bürger in Haft, wo man nicht gerade zimperlich mit ihnen umgeht. Die meisten müssen brutale Folter über sich ergehen lassen, bei denen einige sogar sterben. In diesem Krimi wird wieder ein bedeutender Teil der ehemaligen DDR Geschichte aufgezeigt, den man sicher nicht vergessen sollte. Dass der sonst so ehrgeizige und neutrale Heller zusehends darunter leidet, dass er nicht der Partei zugehört, spürt man hier immer stärker. Ich bin gespannt, wie lange er das noch aushalten kann, ohne das es verheerende Konsequenzen für ihn oder seine Familie geben wird. Im Ansatz spürte ich es auch hier schon, was kommen könnte. Zum Glück hält Kollege Oldenbusch weiter zu Max und sie bleiben bisher noch immer ein gutes Team. Genosse Bech hingegen passt so gar nicht in dieses Team, seine Art wie er mit Heller und den Menschen umgeht gefällt mir überhaupt nicht. Besonders, weil man bei ihm nie weiß, wo man dran ist und was er als Nächstes plant. Hier spürt man sofort die extreme Präsenz der Stasi, die anscheinend überall ihre Augen und Ohren hat. Dadurch wird die Diskrepanz zwischen Max und Klaus ebenfalls immer extremer. Klaus, der durch seine Partei eine regelrechte Gehirnwäsche erhalten hat, ist ständig davon überzeugt, dass sie das richtige tun. Durch seine unfreundliche, bestimmende Art entfremdet er sich immer weiter von seiner Familie. Auch die Demenz von Frau Marquart wird hier gut dargestellt und berührt mich sehr, besonders weil sie für mich ein Teil der Familie Heller ist. Für mich war es diesmal eine etwas verwirrende Geschichte, die mich nicht ganz so überzeugen konnte wie die Bände zuvor. Trotzdem bleibt Frank Goldammer weiter ein bemerkenswerter Autor, dem ich gerne 4 1/2 von 5 Sterne gebe.
Weniger
Antworten 13 von 14 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 13 von 14 finden diese Rezension hilfreich
Im fünften Teil der Max-Heller-Reihe beschäftigt sich Autor Frank Goldammer mit den Geschehnissen rund um den 17. Juni 1953. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst, sie sind wütend wegen der Mangelwirtschaft, den Stromsperren und zu hohen Arbeitsnormen und demonstrieren gegen …
Mehr
Im fünften Teil der Max-Heller-Reihe beschäftigt sich Autor Frank Goldammer mit den Geschehnissen rund um den 17. Juni 1953. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst, sie sind wütend wegen der Mangelwirtschaft, den Stromsperren und zu hohen Arbeitsnormen und demonstrieren gegen die Regierung.
Das MfS nutzt den Aufstand für scheinbar wahllose Verhaftungen. Erwischen sie wirklich die Aufrührer oder schaffen sie sich so ungeliebte Störenfriede vom Hals und schüchtern die Bevölkerung ein?!
In dieser hochexplosiven Situation muss Heller in einer Firma für Rohrisolierungen ermitteln. Dessen Leiter, Martin Baumgart, wurde brutal mit Glaswolle erstickt und der zur gleichen Zeit verschwundene Parteifunktionär Kruppa soll entführt worden sein. Sind tatsächlich die Demonstranten vom 17. Juni schuld? Das behauptet zumindest Stasi-Offizier Bech, der Heller zugeteilt wurde, schon vor Beginn der Ermittlungen. Oder liegen die Gründe doch in der Vergangenheit der Firma? Heller stolpert nämlich über fehlende bzw. lückenhafte Unterlagen zu Zwangsarbeitern und Untersuchungen, inwieweit die Lungen der Arbeiter durch die Glasfasern geschädigt werden.
Heller scheint es bei den Ermittlungen zu diesem Fall noch schwerer zu haben als bisher. Sein Vorgesetzter Niesbach wurde ohne Ankündigung durch einen neuen Kommandeur ersetzt, den Heller überhaupt nicht einschätzen kann. Außerdem mischt sich Stasi-Offizier Bech immer wieder in die Ermittlungen ein. Er lässt Zeugen als verdächtig verhaften und manipuliert sie, überstellt Gefangene ins Stasi-Gefängnis oder lässt plötzlich wieder frei. Es kommt mehrfach zu Kompetenzgerangel und Anschuldigungen, dass Heller zu zimperlich und seine Methoden überholt sind.
Max ist in der Sinnkrise, sämtliche Illusionen sind zerstört. Karin will, dass er endlich sein Versprechen einlöst und mit ihr in den Westen geht, wie so viele andere auch. Es hält sie schließlich kaum noch etwas. Er wird bei jeder Beförderung übergangen, weil er nicht in der Partei ist. Ihr Sohn Klaus entfremdet sich ihnen immer mehr, gehört zum MfS und sieht in seinem Vater einen Störenfried und Klassenfeind, für den er sich schämt. Eine weitere Belastung ist die alte Frau Marquardt, deren Demenz und damit verbundene Pflege sie alle an ihre Grenzen bringt. Aber sie bekommen keinen Heimplatz für sie und zudem hat Max Hemmungen, weil diese sie nach der Bombennacht aufgenommen hatte. Er meint, es ihr schuldig zu sein.
Es sind gerade die Informationen über Hellers Lebenssituation, die ihn so menschlich und nachvollziehbar macht. Häufig geht sein Beruf vor und das Privatleben muss warten. Er geht in seiner Arbeit auf, auch wenn Bech ihn oft behindert oder versucht kaltzustellen.
Die Ermittlungen in diesem vielschichtigen Fall gestalten sich extrem schwierig und verwirrend und münden in ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem MfS. Man muss beim Lesen dranbleiben, wenn man den Faden nicht verlieren will – ich habe Heller wieder einmal um seine Weitsicht und seine Kombinationsfähigkeit beneidet.
Auch die herrschende bedrückende Atmosphäre, die Angst der Bevölkerung und die Selbstherrlichkeit und Selbstgerechtigkeit von Machtmenschen wie Bech wird sehr anschaulich beschrieben. Ich hatte beim Lesen mehrfach Gänsehaut und bin froh, dass ich diese Zeit nicht selbst erlebt habe.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Krimi und Zeitzeugnis meisterhaft vereint
Ich muss gestehen, dass ich diese Reihe immer weniger wegen der Kriminalfälle, sondern vielmehr wegen der authentischen Beschreibung des zeitgeschichtlichen Hintergrunds lese. Was das angeht, kenne ich keine andere Buchreihe, die beides so gut …
Mehr
Krimi und Zeitzeugnis meisterhaft vereint
Ich muss gestehen, dass ich diese Reihe immer weniger wegen der Kriminalfälle, sondern vielmehr wegen der authentischen Beschreibung des zeitgeschichtlichen Hintergrunds lese. Was das angeht, kenne ich keine andere Buchreihe, die beides so gut vereint. Dazu kommt, dass es für mich als Dresdnerin immer wieder Neues über die Geschichte meiner Heimatstadt zu entdecken gibt.
Diesmal habe ich mich für die Hörfassung des Romans ent-schieden und bin Max Heller lauschend durch die Wirren des Arbeiteraufstands im Juni 1953 gefolgt. Ich weiß nicht, ob es mir nur beim Hören so ging oder ob es beim Lesen ähnlich wäre – ich musste mich schon ganz schön konzentrieren, um den Faden zu behalten und alle Charaktere zuordnen zu können. Es gibt eine Vielzahl an (zunächst) möglichen Verdächtigen, die für den Mord an dem Betriebsleiter einer Rohrisolationsfirma in Frage kommen. Hellers Aufgabe ist es nun, Licht ins Dunkel zu bringen – doch das ist gar nicht einfach, denn persönliche und politische Motive scheinen sich mitunter zu verbinden. Auch Heller persönlich hat es in diesem Band nicht leicht. Da er noch immer nicht in die Partei eingetreten ist, wappnet er sich gegen Anfeindungen und Druck „von oben“. Besonders ärgerlich ist es, dass ihm ein Mitarbeiter der Staatssicherheit vor die Nase gesetzt wird, der ihm sehr deutlich zu verstehen gibt, dass er am längeren Hebel sitzt.
Die Zustände werden also persönlich für ihn immer schwieri-ger, zumal seine Frau drängt, über eine Ausreise in den Westen nachzudenken. Da Sohn Erwin bereits im Westen lebt und der zweite Sohn Klaus mit seiner MfS-Ideologie immer mehr zum Konfliktherd für den Vater wird, sieht Heller kaum noch eine andere Möglichkeit, als sein geliebtes Dresden zu verlassen. Seine innere Zerrissenheit zieht sich durch den gesamten Roman, ebenso wie die fortschreitende Demenz von Hellers Hauswirtin Frau Marquardt. Besonders Hellers Frau Karin leidet unter der zunehmenden Verwirrtheit der alten Frau. Beide jedoch wissen, dass sie ihr so viel zu verdanken haben. Dass Frau Marquardt ihnen ein Heim gegeben hat, als sie ausgebombt waren. Die Dankbarkeit sitzt so tief, dass sie sich unheimlich schwer tun, Frau Marquardt in professionelle Hände zu geben.
Frank Goldammer entwirft hier ein Lebensbild, das es tatsächlich so gegeben haben könnte – vielleicht vielfach so gegeben hat. Menschen, die sich zerrissen fühlen, vielleicht auch überrumpelt von dem Sozialismus, der ihnen übergestülpt wird. Menschen, die bereits eine extreme Ideologie erlebt haben – und fürchten, dass auch ein gegenteiliges Extrem möglich wäre. Menschen, die ihre Wurzeln verloren haben und für eine Existenz kämpfen müssen, obwohl der Krieg schon jahrelang vorbei ist. Menschen wie meine eigenen Großeltern…
Mich berühren die Bücher von Frank Goldammer nie nur auf der „kriminalistischen Ebene“, sondern vor allem auf der persönlichen. Die Schicksale werden authentisch, aber niemals überfrachtet dargestellt. Es mag hunderte Hellers gegeben haben damals, vielleicht tausende. Und man steht als Leser/Hörer direkt neben ihm und erlebt eine Zeit, in die man zum Glück selbst nicht hineingeboren wurde. Wie immer kann ich nur meinen Hut ziehen vor der detaillierten Recherchearbeit und der Kunst, den Charakteren ein Leben einzuhauchen, das man ihnen von der ersten bis zur letzten Seite abnimmt. Meisterhaft!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
+++Mörder erstickt Opfer mit Glaswolle+++
Sommer 1953. Der Alltag in der jungen DDR ist beschwerlich, die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst, und die Zahl derer, die das Land verlassen, steigt unaufhörlich. Mit harter Hand setzt die SED-Regierung ihre Forderungen durch. Auch …
Mehr
+++Mörder erstickt Opfer mit Glaswolle+++
Sommer 1953. Der Alltag in der jungen DDR ist beschwerlich, die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst, und die Zahl derer, die das Land verlassen, steigt unaufhörlich. Mit harter Hand setzt die SED-Regierung ihre Forderungen durch. Auch Max und Karin Heller erwägen die Flucht in den Westen. Als es am 17. Juni zu großräumigen Protestbewegungen kommt, wird Heller zu einem Dresdner Isolierungsbetrieb gerufen: Der Leiter wurde brutal mit Glaswolle erstickt. Ein Opfer der Aufständischen? Heller hat einen ganz anderen Verdacht und sucht inmitten des Volksaufstandes einen unberechenbaren Mörder. Währenddessen drängt Karin zu Hause auf eine Entscheidung: Gehen oder bleiben?
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren und ist gelernter Maler- und Lackierermeister. Neben seinem Beruf begann er mit Anfang zwanzig zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag. Mit Der Angstmann, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, gelangte er sofort auf die Bestsellerlisten. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.
Fazit: Spannend zu lesen mit viel Zeitkolorit.
Weniger
Antworten 1 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote