Peter Prange
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Himmelsdiebe (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 451 Min.
Sprecher: Diekhoff, Marlen; Franke, Peter; Petri, Nina
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Peter Pranges großer Erfolgsroman über zwei Künstlerleben Als Laura Paddington das erste Mal Harry Winter begegnet, glaubt sie, dem »großen Zauberer« gegenüberzustehen – jenem Mann, von dem sie seit Kindertagen träumt. Es ist der Beginn einer großen Leidenschaft zwischen der kaum zwanzigjährigen Malerin und dem großen Außenseiter der Kunst. Gegen den Willen ihrer Eltern folgt Laura Harry ins Paris der dreißiger Jahre und später in ein idyllisches Dorf in den Pyrenäen. Doch die Zeiten sind dunkel. Sie müssen fliehen und begeben sich auf eine Odyssee, die sie quer durch Europa ...
Peter Pranges großer Erfolgsroman über zwei Künstlerleben Als Laura Paddington das erste Mal Harry Winter begegnet, glaubt sie, dem »großen Zauberer« gegenüberzustehen – jenem Mann, von dem sie seit Kindertagen träumt. Es ist der Beginn einer großen Leidenschaft zwischen der kaum zwanzigjährigen Malerin und dem großen Außenseiter der Kunst. Gegen den Willen ihrer Eltern folgt Laura Harry ins Paris der dreißiger Jahre und später in ein idyllisches Dorf in den Pyrenäen. Doch die Zeiten sind dunkel. Sie müssen fliehen und begeben sich auf eine Odyssee, die sie quer durch Europa führt. Jetzt muss sich zeigen, was stärker ist: die Wirklichkeit oder die Phantasie. Die Barbarei oder die Liebe. Der Bestseller über die Kunst der großen Liebe, die Grenzen der Phantasie und die Macht der Leidenschaft - mitreissend gelesen von Marlen Diekhoff, Nina Petri und Peter Franke.
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Bestsellerautor Peter Prange ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Als Autor aus Leidenschaft gelingt es ihm, die eigene Begeisterung für seine Themen auf Leser und Zuhörer zu übertragen. Die Gesamtauflage seiner Werke beträgt weit über drei Millionen. ¿Der Traumpalast¿ ist sein vierter großer Deutschland-Roman. Die Vorläufer sind Bestseller, etwa sein Roman in zwei Bänden, ¿Eine Familie in Deutschland¿. ¿Das Bernstein-Amulett¿ wurde erfolgreich verfilmt, der TV-Mehrteiler zu ¿Unsere wunderbaren Jahre¿ begeisterte in zwei Staffeln ein Millionenpublikum. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.

© Jana Kay
Produktdetails
- Verlag: OSTERWOLDaudio
- Erscheinungstermin: 17. Dezember 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844930276
- Artikelnr.: 63071949
Liebe überwindet ( fast ) alles
Dieser Roman mit historischem Hintergrund umfasst meines Erachtens so ziemlich alles, was einen guten Schmöker ausmacht : Liebe und Leidenschaft , Geschichte und die Schrecken des Krieges , Vernunft und Wahnsinn und nicht zuletzt das Thema Kunst . Kurz …
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Liebe überwindet ( fast ) alles
Dieser Roman mit historischem Hintergrund umfasst meines Erachtens so ziemlich alles, was einen guten Schmöker ausmacht : Liebe und Leidenschaft , Geschichte und die Schrecken des Krieges , Vernunft und Wahnsinn und nicht zuletzt das Thema Kunst . Kurz gesagt, er ist sehr vielschichtig und lässt sich meiner Ansicht nach nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Historischer Roman oder Gesllschaftsroman ? Liebesgeschichte oder Familiengeschichte ? Kriegsroman oder doch eher Künstlerroman ? Das muss jeder für sich selbst entscheiden .
Die 20jährige Malerin Laura Paddington lernt 1937 in London den deutlich älteren und exzentrischen deutschen Künstler Harry Winter kennen. Er übt eine ungewöhnliche Anziehungskraft auf sie aus und sie weiß sofort, das ist ihr " großer Zauberer ". Eine scheinbar unmögliche Liebe beginnt. Gegen den Willen ihrer Eltern geht Laura mit Harry nach Frankreich. In Paris führen die zwei zunächst ein zum Teil recht ausschweifendes Leben. Die Beziehung zwischen diesem so ungleichen Paar gestaltet sich häufig als schwierig. Aber sie raufen sich immer wieder zusammen.
Schließlich flüchten sie nach Sainte-Odile, ein kleines idyllisches Dorf. Der Krieg hat sie eingeholt, denn Harry's Kunst wurde als entartet deklariert. In diesem abgelegenen Ort schaffen sie sich ihr eigenes kleines Stück Himmel und verdrängen zunächst die Kriegsereignisse. Doch schließlich werden sie von der Realität eingeholt. Harry wird verhaftet und interniert.
So weit zum Inhalt des Buches. Ich möchte nicht zuviel verraten.
Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Dadurch, dass so häufig etwas Unerwartetes geschieht, bleibt sie bis zum Schluss auf ihre Art spannend und interessant. Die bildhafte Erzählung ist sehr einfühlsam und fängt die unterschiedlichen Stimmungen glaubhaft ein. Man nimmt sehr intensiv am Leben der beiden Protagonisten teil. Man lacht , aber man leidet auch mit ihnen. Auch die Beschreibungen aus der Kunstszene sind sehr anschaulich. Und obwohl es sich um einen rein fiktiven Roman handelt, hat man häufig den Eindruck, dass vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit dabei ist. Vielleicht liegt dies auch an den offensichtlich existierenden Parallelen zu " realen " Künstlern.
Ein wirklich ansprechender , gut unterhaltender, intelligenter Roman.
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„Himmelsdiebe“ ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, wie sie tabuloser und kompromissloser nicht sein kann.
Laura Paddington, eine Kunststudentin aus behüteten Familienverhältnissen, lernt 1937 in London auf dessen Vernissage den viel älteren deutschen …
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„Himmelsdiebe“ ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, wie sie tabuloser und kompromissloser nicht sein kann.
Laura Paddington, eine Kunststudentin aus behüteten Familienverhältnissen, lernt 1937 in London auf dessen Vernissage den viel älteren deutschen Maler Harry Winter kennen, in den sie sich unsterblich verliebt. Er ist ihr „Großer Zauberer“, den sie sich erträumt hat und dem sie nach Frankreich folgen will. In Paris erlebt sie eine völlig neue Welt, die ausschweifende und frenetische Kunstszene, in die sie als „Windsbraut“ eingeführt wird, die aber nicht von der Ideologie des Nationalsozialismus verschont bleibt. Da Harry’s Bilder in Deutschland bald als „entartet“ deklariert werden, flieht er, als der Zweite Weltkrieg ausbricht, mit Laura in ein abgeschiedenes Dorf in der Provence. Dort geben sie sich voll und ganz ihrer Kunst hin, schaffen sich ihr eigenes Paradies „sehen, malen und lieben“. Doch die Wirklichkeit holt sie ein, Harry wird in ein Internierungslager gebracht. Die Trennung hat für beide weitreichende Folgen.
Auf beeindruckende und einfühlsame Art beschreibt Peter Prange in seinem Roman die hemmungslose Liebe zweier Menschen, die vor allem durch ihre gemeinsame Leidenschaft zur Kunst miteinander verbunden sind, indem sie einen Spagat zwischen Realität und Wahnsinn vollführen. Prange’s Erzählweise ist sehr bildhaft, sein Sprachstil passend zur entsprechenden Atmosphäre, zum einen gefühlsbetont und schillernd, zum anderen derb und provokativ. Der Autor versteht es perfekt, die geschichtlichen Hintergründe in das Geschehen einzubauen, so dass ein vollständiges, in sich abgeschlossenes Werk entsteht.
Trotzdem ist es für mich schwer gewesen, verschiedene Handlungsschritte der Protagonisten nachzuvollziehen. An manchen Stellen habe ich mich Kopf schüttelnd gefragt, wie man nur so blauäugig und naiv sein kann. Harry’s Persönlichkeit ist mir fremd geblieben, zu selbstsüchtig und egozentrisch habe ich ihn empfunden. Dahingegen haben mir die Phasen der Veränderung, die Laura durchläuft, gut gefallen. Obwohl es im Verlauf der Handlung einige Längen gibt, baut sich durchaus Neugier auf das Ende auf, das ich für schlüssig und konsequent halte.
Peter Prange betont in seinen Nachbemerkungen, dass es sich bei „Himmelsdiebe“ um eine rein fiktive Erzählung handelt, dennoch sind offensichtliche Parallelen zum Leben und Wirken des deutschen Malers Max Ernst zu erkennen.
Wer sich auf die im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Geschichte, die Liebe, Kunst, Geschichte, Vernunft und Irrsinn vereint, einlassen kann, der wird sicherlich begeistert sein. Mir ist dies nur zum Teil gelungen.
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Windsbraut!
Von Peter Prange habe ich nun schon einige Bücher gelesen und da "Himmelsdiebe" im Katalog von Vorablesen vorhanden war, setzte ich es auf meine Liste. Ich gestehe, daß mir das Buch einfach zu lang war und meiner Meinung nach das eine oder andere wirklich …
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Windsbraut!
Von Peter Prange habe ich nun schon einige Bücher gelesen und da "Himmelsdiebe" im Katalog von Vorablesen vorhanden war, setzte ich es auf meine Liste. Ich gestehe, daß mir das Buch einfach zu lang war und meiner Meinung nach das eine oder andere wirklich gestrichen werden hätte können, denn es zog sich wie Kaugummi und ich musste mich wahrhaft zusammen reißen um es zuende zu Lesen. Wirklich mitgerissen hat es mich nicht! Vielleicht liegt es aber auch an mir, da ich mit Kunst nichts anzufangen weiß und es mich daher nicht angesprochen hat? Wer weiß das schon?
Happy End? Fehlanzeige!
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Stark wie der Tod ist die Liebe
Himmelsdiebe erzählt die Geschichte von Harry und Laura. Die beiden begegnen sich in London auf eine Ausstellung Harrys und finden im anderen sofort einen Seelenverwanten. Obwohl Harry wesentlich älter ist, brennen die beiden nach Frankreich durch. In …
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Stark wie der Tod ist die Liebe
Himmelsdiebe erzählt die Geschichte von Harry und Laura. Die beiden begegnen sich in London auf eine Ausstellung Harrys und finden im anderen sofort einen Seelenverwanten. Obwohl Harry wesentlich älter ist, brennen die beiden nach Frankreich durch. In einem kleinen Ort errichten sie sich ihr Zauberhaus und verleben eine Zeit fern der Wirklichkeit, nah des Wahnsinns miteinander. Sie lassen sich fallen, leben nur noch für den anderen und ihre Malerei. Nie nüchtern, nie in der Realität. Der Zweite Weltkrieg ist ausgebrochen. Doch dies dringt erst zu ihnen, als Harry als deutscher Aufwiegler verhaftet und in ein Zwangslager verbracht wird. Lauras Abstieg zurück in das wahre Leben beginnt. Dank ihrer Freundin Geraldine gelingt ihr die Flucht über Spanien und schließlich nach Amerika. Auf dem Weg dorthin heiratet sie Roberto, um endlich von Harry los zu kommen. Harry sucht Trost bei der reichen Amerikanerin Debbie, die seine Förderin und spätere Ehefrau wird.
Peter Prange hat einen sehr gefühlvollen Roman geschaffen. Die Liebenden Harry der Zauberer und Laura seine Windsbraut sind meisterhaft ausgearbeitet. Man lebt, leidet und hofft mit den beiden. Der Leser ist gefangen in dem Wahnsinn der Liebe, die die beiden umfängt und driftet mit ihnen in eine andere Welt. In eine Welt, in der nur noch der andere zählt, die totale Aufgabe der Realität.
Sehr gut ist dem Autor die Verknüpfung zu dem Zeitgeschehen gelungen. Die Wirren und Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs, die Hoffnungslosigkeit, die Verbohrtheit der Nazisympahtisanten und die kleinen Hoffnungsschimmer, die immer dort auftauchen, wo keiner mit gerechnet hätte.
Gut fand ich auch die Nebenfiguren. Sie wurden nicht nur am Rande beschrieben, sondern mit in die Liebesgeschichte eingearbeitet. Neben Bobby, Harrys Sohn und den neuen Partnern der beiden, kommen auch die bekannten Künstler nicht zu kurz oder die Nachbarschaft um ihr Zauberhaus. Kleine Figuren, wie der Briefträger werden plötzlich groß.
Der Schreibstil ist eine Mischung aus Romanerzählstil und Zeitgeschehen. Genau dies macht das Buch für mich so richtig lesenswert. Man hat das Gefühl, dass die Geschichte, so wie sie geschrieben wurde, tatsächlich wahr sein könnte.
Mein Fazit: Eine Hommage an die Liebe! Absolut lesenwert!
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VON DEN GRENZEN DER WIRKLICHKEIT
Ein ungewöhnliches Buch, das mit Fantasie und Leidenschaft den Leser in seinen Bann zieht.
Die angehende Künstlerin Laura Paddington und der um viele Jahre ältere Harry Winter, der sich in der Künstlerszene der 30iger Jahre bereits einen …
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VON DEN GRENZEN DER WIRKLICHKEIT
Ein ungewöhnliches Buch, das mit Fantasie und Leidenschaft den Leser in seinen Bann zieht.
Die angehende Künstlerin Laura Paddington und der um viele Jahre ältere Harry Winter, der sich in der Künstlerszene der 30iger Jahre bereits einen Namen gemacht hat, lernen sich in Paris kennen und lieben. Doch die beiden verbindet mehr als nur die Malerei: Sie schaffen sich ihre ganz eigene Welt, in die die beiden eintauchen und trunken vor Liebe die Grenzen der Realität überschreiten. Niemals wieder wollen sie nüchtern werden, so schwören es die beiden sich. Doch eines Tages holt sie dann doch der ganz reale Schrecken dieser Zeit in Form der Nationalsozialisten ein und trennt das Paar... Und auch verschiedene andere Schicksalsschläge zeigen den beiden auf, dass es nicht möglich ist in seiner Fantasie der Wirklichkeit gänzlich zu entfliehen.
Das Buch ist nicht spannend im klassichen Sinne, dennoch fesselt es beim Lesen. Die Geschichte lebt vom Unerwarteten und vor allem auch von seinen bildhaften Beschreibungen. Der Schreibstil ist in diesem Buch das große Plus: Der Autor fängt die Stimmung im Buch gekonnt ein und es gelingt ihm auch für den Leser die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwimmen zu lassen. Ein verrückter und bunter, manchmal aber auch trister, Reigen an fantastischen Bildern und Ereignissen entführt den Leser in die traumhafte und gleichsam sehr intime Welt der beiden Protagonisten. Man lernt sich beim Lesen mit der Zeit in die Personen und deren Seeln hineinzuversetzen und sieht die Welt mit deren Augen.
Leider ist das Buch aufgrund der oftmals traumgleichen Sequenzen nicht immer ganz leicht zu lesen und man verliert hier und da den roten Faden der Story aus den Augen.
Trotzdem ein Buch, das zum Träumen und Schmökern auf recht hohem Niveau einlädt und den Leser in eine wunderbare, fast grenzenlose Welt entführt.
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Broschiertes Buch
Manchmal schleiche ich eine ganze Weile um Bestseller herum - zu oft schon musste ich feststellen, dass mein Literaturgeschmack sich nicht immer mit dem der breiten Masse deckt. Nun also, gut zehn Jahre nach Ersterscheinung, habe ich mich doch auf Peter Pranges "Himmelsdiebe" …
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Manchmal schleiche ich eine ganze Weile um Bestseller herum - zu oft schon musste ich feststellen, dass mein Literaturgeschmack sich nicht immer mit dem der breiten Masse deckt. Nun also, gut zehn Jahre nach Ersterscheinung, habe ich mich doch auf Peter Pranges "Himmelsdiebe" eingelassen.
Der kunstinteressierte Leser findet recht schnell zahlreiche Parallelen zwischen den beiden Protagonisten Harry Winter und Laura Paddington und ihren realen Vorbildern, dem deutschen Maler Max Ernst und seiner Geliebten Leonora Carrington. Da mag der Autor - im Vorwort, Nachwort und zahlreichen Interviews - noch so sehr betonen, dass er keine Tatsachen-Biografie geschrieben hat, sondern ein Porträt zweier Liebender mit viel künstlerischer Freiheit und erfundenen Handlungen. Nicht nur die vorangestellten Zitate von "M.E." und "L.C." sondern auch etliche Nebenfiguren stoßen einen förmlich auf das historische Umfeld, sei es Max Ernsts Sohn Jimmy (im Roman: Bobby) oder Max´ zweite Ehefrau Marie-Berthe Aurenche (alias Florence). Und auch die Selbstdarstellung des Künstlers als Vogelfigur "Loplop" bzw. "Dada" darf nicht fehlen.
Nun bietet Max Ernsts Leben mehr als genug Stoff für einen mitreißenden Roman. Markus Orths hat mit "Max" gezeigt, wie man diesen Ausnahmekünstler mit enormem Frauenverschleiß in eine Geschichte mit großer Sogkraft packen kann. Peter Prange ist dies nur zum Teil gelungen.
Sind die ersten Kapitel noch fesselnd und interessant, so wird im weiteren Verlauf nicht nur Lauras Geisteszustand sondern auch der Plot des Romans zunehmend wirr. Lauras Psychose nimmt viel zu viel Raum ein, es wird mythisch und langatmig. Sogar die Schilderungen des Alltags im französischen Gefangenenlager, in das Harry gerät, ziehen sich wie Kaugummi in die Länge.
Das Künstlerpaar fasst den Wahnsinn als "mutige Geisteserfahrung" auf, nimmt gerne diverse Rauschmittel, um die Kreativität zu steigern, und selbst Lauras Psychose schreckt Harry nicht, im Gegenteil, er ist neidisch, dass sie "die andere Seite" kennen lernen durfte.
Laura immerhin darf eine Entwicklung erfahren und begreift vieles als Schrecken, während Harry konsequent auf dem Ego-Trip bleibt, den er bereits als junger, verantwortungsloser Vater begann.
Auch sprachlich ist der Roman recht durchwachsen. Es gibt durchaus gelungene Bilder, etwa wenn Bobby über Harrys künstlerische Obsession nachdenkt: "Alles riss sein Vater aus dem Leben heraus, um es in Kunst zu verwandeln." Aber leider gibt es auch grobe Fehler. Etwa wenn Prange schreibt: "Manchmal musste er nachts Hand an sich legen." Eigentlich ist dies eine Umschreibung für einen Suizid. Prange benutzt den Ausdruck jedoch (fälschlicherweise) als Umschreibung sexueller Selbstbefriedigung. "Dieselbe" wird statt "die gleiche" verwendet, und oft gleitet die Erzählung in Kitsch à la Rosamunde Pilcher ab. Damit nicht genug, auch eine Prise Rassismus findet sich, etwa wenn ein arabischer Wachsoldat als "hübscher junger Mann mit Tieraugen" beschrieben wird. Geht´s noch?!
Ich verstehe weder, was Laura an Harry so faszinierend fand, noch wieso Prange über diese kranke Beziehung einen Roman schreiben wollte, und schon gar nicht, wieso dieser auch noch ein Bestseller wurde. Für mich leider nur ein mittelmäßiger Lesegenuss.
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