Francesca Melandri
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Eva schläft (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 735 Min.
Sprecher: Drassl, Gerti / Übersetzer: Genzler, Bruno
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Eva ist Anfang vierzig, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeitlang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand. Er liegt im Sterben und möchte Eva noch einmal sehen. Sie reist mit dem Zug von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden. In ihrer Vorstellung entfaltet sich ihre ganze Kindheit in Südtirol: Sie wuchs im Schatten der politischen Verwerfungen einer Region auf, die drei Jahrzehnte lang der Spielball bedrohlicher Allianzen war und dann endlich den Aufbruch in die Autonomie wagte. Doch noch stärker wurde Evas ...
Eva ist Anfang vierzig, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeitlang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand. Er liegt im Sterben und möchte Eva noch einmal sehen. Sie reist mit dem Zug von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden. In ihrer Vorstellung entfaltet sich ihre ganze Kindheit in Südtirol: Sie wuchs im Schatten der politischen Verwerfungen einer Region auf, die drei Jahrzehnte lang der Spielball bedrohlicher Allianzen war und dann endlich den Aufbruch in die Autonomie wagte. Doch noch stärker wurde Evas Kindheit geprägt von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde.
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Francesca Melandri, geboren in Rom, hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern wichtiger Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht (u. a. 'Prinzessin Fantaghirò'). Mit ihrem ersten Roman 'Eva schläft' wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman 'Über Meereshöhe' wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr drittes Buch 'Alle, außer mir' wurde für den Premio Strega nominiert.
Produktdetails
- Verlag: speak low
- Erscheinungstermin: 29. April 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783948674618
- Artikelnr.: 70514950
»Eine ergreifende Liebesgeschichte, ein packender Roman über Familien im Kampf mit Armut, Stolz und Vorurteilen und ein Porträt Südtirols und der historisch-politischen Bedeutung dieser wunderschönen Gegend.« Margarete von Schwarzkopf, NDR
Eva reist in Zügen quer durch Italien von Südtirol nach Sizilien. Sie hat erfahren, das der einzige Mensch, den sie als Vater gesehen hatte, im Sterben liegt. Während der langen Reise beobachtet sie die Landschaft, die Mitreisenden und denkt an ihre eigene Vergangenheit, ihr Leben …
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Eva reist in Zügen quer durch Italien von Südtirol nach Sizilien. Sie hat erfahren, das der einzige Mensch, den sie als Vater gesehen hatte, im Sterben liegt. Während der langen Reise beobachtet sie die Landschaft, die Mitreisenden und denkt an ihre eigene Vergangenheit, ihr Leben zurück.
Eva wurde Anfang der 60er Jahre in Südtirol geboren. Ihre Mutter Gerda fing als Küchenhilfe in einem Hotel an zu arbeiten, schaffte es im Laufe ihres Lebens zur Chefköchin aufzusteigen. Gerda verliebte sich in Hannes, von dem sie nicht wusste, dass er einer verfeindeten Familie angehörte. Sie wurde schwanger - mit Eva - und nicht nur eine Heirat war ausgeschlossen, sie wurde von ihrem Vater verstoßen und ihre Mutter starb plötzlich an Herzversagen. In dem Hotel konnte sie glücklicherweise weiterarbeiten - ihr gutes Aussehen halfen dabei - jedoch nur so lange, wie Eva keinen störte. Fast ein Jahr lebte Eva in der Küche, doch als sie anfing zu laufen musste sich Gerda von ihr trennen. Sie fand eine Familie, die Eva bei sich aufnahm wie ein eigenes Kind. Eva verlebte dort eine glückliche Kindheit und 2 Monate im Jahr konnte sie mit ihrer Mutter zusammen verbringen. Auch Gerda fand das Glück wieder. Sie verliebte sich in Vito, einem Militärangehörigen aus Sizilien. Und Eva erlebte zu ersten und einzigen Mal wie es ist, einen Vater zu haben. Doch politische und moralische Gründe verhinderten eine Heirat, das Glück aller zerbrach.
Einen weiten Raum nimmt die politische Geschichte Südtirols, die Probleme der deutschsprachigen Minderheit in Italien ein. Ein interessantes Thema, über das zumindest ich, noch nie etwas gelesen hatte. Familienfehden, kulturelle Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden Italiens, Homosexualität, Nationalsozialismus, Inhaftierungen und Zwangsumsiedlungen werden geschickt mit Evas Lebensgeschichte verwoben. Es ist ein flüssiger Schreibstil gewählt worden, dennoch verlangt der Roman durch häufige räumliche, zeitliche und Personenwechsel erhöhte Aufmerksamkeit.
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nach langer Zeit, für mich wieder eine fesselnde, berührende Geschichte. Heimatschmerz und - Liebe, Glück und Unglück in unruhigen Zeiten. Drei Generationen Menschenleben spannend geschildert. Südtirol, mir bisher leider nur oberfächlich bekannt, wird lebendig
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Sisiduzza heißt Fünkchen
Der Roman „Eva schläft“ von Francesca Melandri beschreibt das Leben der Familie Huber aus dem Südtirol zwischen 1919 und der Gegenwart. Diese Erzählung, die geprägt ist von den politischen Entwicklungen des Südtirols, hin- …
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Sisiduzza heißt Fünkchen
Der Roman „Eva schläft“ von Francesca Melandri beschreibt das Leben der Familie Huber aus dem Südtirol zwischen 1919 und der Gegenwart. Diese Erzählung, die geprägt ist von den politischen Entwicklungen des Südtirols, hin- und hergerissen zwischen dem deutschsprachigen Mutterland Österreich und der erzwungenen Zugehörigkeit zu Italien, ist eingestreut als Rückblick in Evas Reise mit der Bahn aus dem Südtirol bis nach Kalabrien, wo sie den schwer kranken Vito besuchen will. Vito hatte über längere Zeit eine Liebesbeziehung zu Evas Mutter Gerda und war für Eva ein Vater. Sie war sein „Sisiduzza“, sein Fünkchen. Als er aus ihrem Leben verschwunden ist, hat er im Leben der kleinen Eva eine Lücke hinterlassen, die Gerda nie aufgearbeitet hat.
Die Beschreibungen des Schicksals der Familie Huber sind sehr gefühlvoll, wenn es um Gerda oder Eva geht, entsprechend kühl und zurückhaltend werden jedoch Gerdas Eltern Hermann und Johanna beschrieben. Das Leben scheint für diese so hart zu sein, dass sie keine Energie in Gefühle verschwenden können und ihre gesamten Lebensgeister zum Überleben benötigen. Das Leben verlangt den ärmeren, deutschsprachigen Südtirolern so viel ab, dass die Gefühlsebene weitgehend verdrängt wird.
Der historische Hintergrund wurde von Francesca Melandri ausgesprochen gründlich recherchiert. Für Leser, die sich für die Geschichte des Südtirols interessieren, ist dieser Roman ein echter Gewinn.
Der Roman ist sprachlich sehr flüssig zu lesen. Francesca Melandri spielt mit einsilbigen Dialogen, detaillierten, nicht beschönigenden Landschaftsbeschreibungen und Wiederholungen. So hat man den Prolog, den man anfangs gar nicht einordnen kann, schon beinahe vergessen, als er an passender Stelle wieder hervorgeholt wird.
Auf Grund der Leseprobe und des Klappentextes habe ich eine Geschichte einer Familie, deren Beziehungen zwischen den Personen und deren Entwicklungen erwartet, alles vor dem geschichtlichen Hintergrund des Südtirols, bzw. des Alto Adige. Insgesamt ist das Buch aber eher ein Geschichtsbuch, in das einzelne Schicksale eingestreut sind.
Das ist sehr schade, weil durch den Klappentext und das eher ungünstige Cover die historisch sehr interessierte Leserschaft eher nicht angesprochen wird. Auf der anderen Seite sind Liebhaber von gefühlsbetonten Familiengeschichten sicherlich enttäuscht, wenn sie sich seitenweise durch eine detaillierte Aufarbeitung des politischen Wechselbades der Region in den 1960er Jahren durcharbeiten müssen. Ein literarisch wertvoller Roman in der falschen Verpackung.
Ein Buch, das eindeutig polarisiert. Entweder man mag es sehr, oder man kann gar nichts damit anfangen.
Mich hat es nach den ersten 150 Seiten völlig in seinen Bann gezogen. Durch die wechselnden Erzählperspektiven ist eine Spannung aufgebaut worden, so dass ich immer weiterlesen musste, obwohl die eigentliche Handlung eher das Leben so widerspiegelt, wie es tatsächlich ist - in der Regel wenig aufregend. So entspricht auch der Schluss nicht einem Ende, wie man es von Romanen gewöhnt ist. Die Menschen verletzen sich gegenseitig, aufgrund ihrer eigenen Unzulänglichkeiten. Sie leiden jahrelang, ohne dass ihre Probleme aufgearbeitet werden. Das wird weder verurteilt, noch beschönigt.
In Vitos Worten: „Es ist nicht zu spät – nur später.“
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Das Buch erzählt einmal die Geschichte von Gerda, die in Südtirol geboren wurde und die ihrer Tochter Eva. Dabei fließt ein großer historischer Teil über die Entwicklung Südtirols mit ein, ohne den man die damaligen Umstände nicht so gut verstehen …
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Das Buch erzählt einmal die Geschichte von Gerda, die in Südtirol geboren wurde und die ihrer Tochter Eva. Dabei fließt ein großer historischer Teil über die Entwicklung Südtirols mit ein, ohne den man die damaligen Umstände nicht so gut verstehen würde.
Das Buch ist aufgegliedert in zwei Handlungsstränge, welche sich immer abwechseln. Einmal nach Jahreszahlen sortiert, die Geschichte von Gerda und einmal nach gefahrenen Zugkilometern die Geschichte aus der Sicht von Eva.
Die Autorin beschreibt sehr gut den geschichtlichen und politischen Hintergrund Südtirols, welcher mir bis jetzt noch gar nicht so bewusst war. Es kommen sehr gut die politischen Spannungen zu Tage, zu welchem Land Südtirol gehören soll. Die Geschichte ist eng verflochten mit dem Leben von Gerda, die schon früh auf eigenen Beinen stehen musste und sich als alleinerziehende Mutter durchs Leben schlug. Eva erzählt widerum, wie sie aufwuchs, wer ihre Freunde waren und wie sie bei ihren Verwandten aufwuchs.
Manche politischen und geschichtlichen Passagen hätte man etwas kürzer halten können, jedoch tat es dem Lesefluss keinen Abbruch. Der Schreibstil ist flüssig und darum konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen! Wieder mal ein Buch, welches ich ohne vorablesen nicht gelesen hätte!
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Broschiertes Buch Eine wunderbare und berührende Geschichte über Familie und Herkunft vor dem Hintergrund italienischer Geschichte. Francesca Melandri war meine diesjährige Autorinnen-Entdeckung.
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