John Green
eBook, ePUB
Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? (eBook, ePUB)
Notizen zum Leben auf der Erde
Übersetzer: Dedekind, Henning; Topalova, Violeta Georgieva; Ströle, Wolfram; Pflüger, Friedrich
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Das erste Sachbuch des Bestsellerautors John Green: die Menschheitsgeschichte von Tastaturen über Hotdogs bis zur Schönheit des Sonnenuntergangs in der Review. John Green verbindet sein eigenes Leben mit den großen Fragen der Menschheit: Was hat ein Teddybär mit Macht und Ohnmacht zu tun oder das Googeln mit unserer Endlichkeit? Mit seinem Blick für Seltsames, Wichtiges und Überraschendes bewertet John Green die menschengemachte Gegenwart auf einer Skala von 1 bis 5. Das Anthropozän ist das aktuelle Erdzeitalter, in dem wir den Planeten grundlegend verändern. John Green versammelt Face...
Das erste Sachbuch des Bestsellerautors John Green: die Menschheitsgeschichte von Tastaturen über Hotdogs bis zur Schönheit des Sonnenuntergangs in der Review. John Green verbindet sein eigenes Leben mit den großen Fragen der Menschheit: Was hat ein Teddybär mit Macht und Ohnmacht zu tun oder das Googeln mit unserer Endlichkeit? Mit seinem Blick für Seltsames, Wichtiges und Überraschendes bewertet John Green die menschengemachte Gegenwart auf einer Skala von 1 bis 5. Das Anthropozän ist das aktuelle Erdzeitalter, in dem wir den Planeten grundlegend verändern. John Green versammelt Facetten dieser Epoche: Seine absurden, erhellenden und ganz persönlichen Funde spiegeln unser Leben mit allen Höhen und Tiefen. Ob "Monopoly" oder Pest, Klimaanlage oder Internet, "Super Mario Kart" oder Sonnenuntergänge - "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" erzählt mit großer Leichtigkeit von unserer Lebenswirklichkeit und den existentiellen Erfahrungen des Menschseins.
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John Green, 1977 geboren, wurde für sein Jugendbuch Debüt Eine wie Alaska (2007) vielfach ausgezeichnet. Darauf folgten die Jugendromane Die erste Liebe (nach 19 vergeblichen Versuchen) (2008), Margos Spuren (2010) und Das Schicksal ist ein mieser Verräter (2012), das zu einem weltweiten Bestseller wurde. 2017 erschien Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken. Mit seinem Bruder Hank betreibt John Green einen der weltweit erfolgreichsten Video-Blogs, die Vlogbrothers. Über 5 Millionen Leser folgen ihm auf Twitter. Sein Podcast "The Anthropocene Reviewed" ist Kult. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Indianapolis.
Produktdetails
- Verlag: Carl Hanser Verlag
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 18. Mai 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446271722
- Artikelnr.: 61470000
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Von John Greens Manie, alles mit einem bis fünf Sternen zu bewerten, ist Rezensentin Friederike Meier etwas genervt, aber ansonsten imponieren ihr die auf einer Podcast-Reihe basierenden Essays des amerikanischen Jugendbuchautors. Green behandelt darin ihren Informationen zufolge die Ausbreitung der Kanadagänse, die Fußballhymne "You'll never walk alone", den Sender CNN, seine Heimatstadt Indianapolis oder auch die Notwendigkeit, Verletzlichkeit zu zeigen. Wie er dabei eigene Gedanken mit dem Wissen anderer Autoren gefällt Meier ebenfalls gut: nie belehrend, nie beildungshuberisch, sondern inspirierend und bereichernd.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Die Pest bekommt nur einen Stern
Ein Autor erfolgreicher Jugendbücher wechselt das Genre: John Green durchquert in seinen Essays das Anthropozän auf ganz eigene Weise.
Für griffige Buchtitel ist John Green seit seinen erfolgreichen Jugendromanen "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" bekannt. Sein neues Werk ist ein Sachbuch, versammelt mehr als vierzig Kurzessays, die aus den populären Podcasts und Video-Blogs des Autors hervorgegangen sind, und trägt in der deutschen Übersetzung den schillernden Titel: "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" Im amerikanischen Original wurde der Name von Greens Podcast übernommen: "The Anthropocene Reviewed".
Beide sind
Ein Autor erfolgreicher Jugendbücher wechselt das Genre: John Green durchquert in seinen Essays das Anthropozän auf ganz eigene Weise.
Für griffige Buchtitel ist John Green seit seinen erfolgreichen Jugendromanen "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" bekannt. Sein neues Werk ist ein Sachbuch, versammelt mehr als vierzig Kurzessays, die aus den populären Podcasts und Video-Blogs des Autors hervorgegangen sind, und trägt in der deutschen Übersetzung den schillernden Titel: "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" Im amerikanischen Original wurde der Name von Greens Podcast übernommen: "The Anthropocene Reviewed".
Beide sind
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in ihrer halbironischen Vollmundigkeit gut gewählt. Mit Leichtigkeit fassen sie auch disparateste Themen unter einem Begriff zusammen, der einiges an zeitkritischem Potential verspricht. Wer Anthropozän hört, denkt: Klimawandel - und dieser ist dann auch eines der zentralen Motive des Buchs. Andere sind die Corona-Pandemie, Fußangeln der Ökonomie und die Begrenztheit des menschlichen Gehirns.
Vollkommen sinnlos ist es, typische Phänomene dieser schwer abgrenzbaren Epoche menschengetriebener Erdgeschichte mit einem Punktesystem zu bewerten. Das sieht auch John Green so, nutzt die zeremonielle Sternevergabe an Dinge wie digitale Velociraptoren oder Amerikas beliebteste Rasensorte, das Kentucky Bluegrass, aber trotzdem als ironisches Schlussmoment in seinen Essays. So macht er sich über ein Internetzeitalter lustig, das jede Parkbank bewertet: "Ich gebe dem Halleyschen Kometen viereinhalb Sterne."
Zugleich entspricht dieser Bewertungs-Gag einem symbolischen Zugeständnis, denn Interaktivität und Schwarmintelligenz findet John Green durchaus gut. Alles andere wäre für einen Video-Blogger und Podcaster auch verwunderlich gewesen, und es hätte lächerlich gewirkt, hätte Green vorgegeben, sich all das nerdige Spezialwissen über Kanadagänse oder das Hotdog-Essen bei Nathans' Famous ernsthaft angelesen zu haben. In einem Anmerkungsteil am Schluss nennt er artig seine Quellen und Zuarbeiter und zeigt, dass er die maßgebliche Literatur zum jeweiligen Thema zumindest zur Kenntnis genommen hat.
Einen entscheidenden Zug von Greens Essays lässt der Buchtitel nicht im Ansatz erkennen: die Verzweiflung, die manchmal abrupt aus Passagen voller wohliger Sentimentalität hervorbricht und sich gerade in der zweiten Hälfte des Buches ausbreitet - ein Ringen mit Depressionen und Ängsten, von denen John Green, wie er umstandslos erklärt ("mir wurde klar, dass ich nicht mehr verschlüsselt schreiben wollte"), seit Kindheitstagen geplagt wird.
Damit betritt er den schmalen Grat zwischen Sachbuch und persönlichem Erzählen. Übertreibt es Green mit der Introspektion und bleibt er - gerade bei seinen düsteren Stücken mit Corona-Bezug entsteht dieser Eindruck - naheliegende Objektivierungen schuldig, dann verfehlt er den Horizont vieler Leser und auch seinen eigenen, der, wie er stets betont, aufs Hoffnungspenden gerichtet sei. Bemerkenswert in jedem Fall, dass sich die Zugkraft von Greens Essays in den ausgestrahlten Podcasts bereits erwiesen hat. Ist das Anthropozän vor allem für seine jungen Bewohner deprimierender, als sie offen zugeben? Trifft Green deshalb einen Nerv? In Buchform muss sich sein Ansatz jetzt vor einem breiteren Publikum beweisen.
Im Grunde kreisen viele von Greens Essays um Fragen, die sich wie folgt zusammenfassen lassen: Wie lerne ich, mit der Vergänglichkeit und Sinnlosigkeit in der Welt klarzukommen? Eine Antwort suchte Green in jungen Jahren als Kaplan in einem Kinderkrankenhaus. Doch die geballte Kontingenz der von ihm erlebten Sterbefälle warf ihn aus der Bahn. Er musste sich in ärztliche Behandlung begeben und fand, zugespitzt formuliert, erst wieder in der Kulturgeschichte Trost. Sein Buch ist gespickt mit oft wenig bekannten Zitaten von Dichtern und Denkern.
Die Essays verführen dazu, im Text Erwähntes online aufzurufen. Die Torwartleistungen von Jerzey Dudek und Bruce Grobbelaar wirken auf Youtube dann zwar weniger spektakulär, als Greens Beschreibungen erwarten lassen, doch Entdeckungen ergeben sich zuhauf - etwa der Band "The Mountain Goats" oder des Filmbeginns von "Die Pinguine von Madagaskar". Allein die kuratorische Leistung des Buchs ist nicht zu unterschätzen.
Im Buch befinden sich nur drei Abbildungen, alle umkreisen ein Motiv, das es John Green besonders angetan hat: die schon von Richard Powers in seinem Roman "Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz" verewigte Fotografie "Jungbauern" von August Sander. Bemerkenswert, wie sich Green diesem berühmten Schnappschuss nähert, indem er verschiedene Bedeutungsebenen freilegt. Da sind drei junge Männer kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs auf dem Weg zum Wochenendvergnügen, das verrät das Datum. Mit ihren ungestellten Blicken überbrücken die herausgeputzten Männer mühelos einen Zeitraum von hundert Jahren.
An diesem Punkt hätte sich Green mit dem Bild begnügen können. Doch es hatte ihm noch nicht alle Fragen beantwortet. Green forschte weiter und wurde, unterstützt von der Online-Community "Tuataria", schließlich in einem Zeitungsartikel von Reinhard Pabst fündig (F.A.Z. vom 15. April 2014), in dem das weitere Schicksal der drei Männer erzählt wird, die, wie sich herausstellt, keine Bauern waren und vom Krieg unterschiedlich gezeichnet wurden. Green berichtet all das voller Begeisterung; mit Stolz präsentiert er zwei bisher unbekannte Fotografien der "Jungbauern", die ihm Pabst zur Verfügung stellte.
Auf eine schnittige Lehre verzichtet Green im letzten Kapitel, knapp fasst er zusammen: "Alles Mögliche hätte passieren können, aber eines ist passiert." Und der Leser denkt: Das gab es vor dem Anthropozän tatsächlich nicht - dass ein amerikanischer Autor, er weiß nicht genau warum, sich in drei einfachen jungen Westerwäldern des Jahres 1914 wiederfindet, deren Lebensgeschichte mit hundertjähriger Verspätung von einem Kunstdetektiv freigelegt und von einem Recherche-Verbund übersetzt und ihm zugetragen wird. Verbindende Elemente sind die Begeisterung und Menschlichkeit. In einer Zeit, in der so viele Räder ineinander- greifen, müsste man eigentlich auch das Anthropozän in geeignete Bahnen lenken können.
UWE EBBINGHAUS
John Green: "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?"
Aus dem Englischen von
H. Dedekind, F. Pflüger,
W. Ströle und V. G. Topalova. Hanser Verlag, München 2021. 320 S., Abb., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vollkommen sinnlos ist es, typische Phänomene dieser schwer abgrenzbaren Epoche menschengetriebener Erdgeschichte mit einem Punktesystem zu bewerten. Das sieht auch John Green so, nutzt die zeremonielle Sternevergabe an Dinge wie digitale Velociraptoren oder Amerikas beliebteste Rasensorte, das Kentucky Bluegrass, aber trotzdem als ironisches Schlussmoment in seinen Essays. So macht er sich über ein Internetzeitalter lustig, das jede Parkbank bewertet: "Ich gebe dem Halleyschen Kometen viereinhalb Sterne."
Zugleich entspricht dieser Bewertungs-Gag einem symbolischen Zugeständnis, denn Interaktivität und Schwarmintelligenz findet John Green durchaus gut. Alles andere wäre für einen Video-Blogger und Podcaster auch verwunderlich gewesen, und es hätte lächerlich gewirkt, hätte Green vorgegeben, sich all das nerdige Spezialwissen über Kanadagänse oder das Hotdog-Essen bei Nathans' Famous ernsthaft angelesen zu haben. In einem Anmerkungsteil am Schluss nennt er artig seine Quellen und Zuarbeiter und zeigt, dass er die maßgebliche Literatur zum jeweiligen Thema zumindest zur Kenntnis genommen hat.
Einen entscheidenden Zug von Greens Essays lässt der Buchtitel nicht im Ansatz erkennen: die Verzweiflung, die manchmal abrupt aus Passagen voller wohliger Sentimentalität hervorbricht und sich gerade in der zweiten Hälfte des Buches ausbreitet - ein Ringen mit Depressionen und Ängsten, von denen John Green, wie er umstandslos erklärt ("mir wurde klar, dass ich nicht mehr verschlüsselt schreiben wollte"), seit Kindheitstagen geplagt wird.
Damit betritt er den schmalen Grat zwischen Sachbuch und persönlichem Erzählen. Übertreibt es Green mit der Introspektion und bleibt er - gerade bei seinen düsteren Stücken mit Corona-Bezug entsteht dieser Eindruck - naheliegende Objektivierungen schuldig, dann verfehlt er den Horizont vieler Leser und auch seinen eigenen, der, wie er stets betont, aufs Hoffnungspenden gerichtet sei. Bemerkenswert in jedem Fall, dass sich die Zugkraft von Greens Essays in den ausgestrahlten Podcasts bereits erwiesen hat. Ist das Anthropozän vor allem für seine jungen Bewohner deprimierender, als sie offen zugeben? Trifft Green deshalb einen Nerv? In Buchform muss sich sein Ansatz jetzt vor einem breiteren Publikum beweisen.
Im Grunde kreisen viele von Greens Essays um Fragen, die sich wie folgt zusammenfassen lassen: Wie lerne ich, mit der Vergänglichkeit und Sinnlosigkeit in der Welt klarzukommen? Eine Antwort suchte Green in jungen Jahren als Kaplan in einem Kinderkrankenhaus. Doch die geballte Kontingenz der von ihm erlebten Sterbefälle warf ihn aus der Bahn. Er musste sich in ärztliche Behandlung begeben und fand, zugespitzt formuliert, erst wieder in der Kulturgeschichte Trost. Sein Buch ist gespickt mit oft wenig bekannten Zitaten von Dichtern und Denkern.
Die Essays verführen dazu, im Text Erwähntes online aufzurufen. Die Torwartleistungen von Jerzey Dudek und Bruce Grobbelaar wirken auf Youtube dann zwar weniger spektakulär, als Greens Beschreibungen erwarten lassen, doch Entdeckungen ergeben sich zuhauf - etwa der Band "The Mountain Goats" oder des Filmbeginns von "Die Pinguine von Madagaskar". Allein die kuratorische Leistung des Buchs ist nicht zu unterschätzen.
Im Buch befinden sich nur drei Abbildungen, alle umkreisen ein Motiv, das es John Green besonders angetan hat: die schon von Richard Powers in seinem Roman "Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz" verewigte Fotografie "Jungbauern" von August Sander. Bemerkenswert, wie sich Green diesem berühmten Schnappschuss nähert, indem er verschiedene Bedeutungsebenen freilegt. Da sind drei junge Männer kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs auf dem Weg zum Wochenendvergnügen, das verrät das Datum. Mit ihren ungestellten Blicken überbrücken die herausgeputzten Männer mühelos einen Zeitraum von hundert Jahren.
An diesem Punkt hätte sich Green mit dem Bild begnügen können. Doch es hatte ihm noch nicht alle Fragen beantwortet. Green forschte weiter und wurde, unterstützt von der Online-Community "Tuataria", schließlich in einem Zeitungsartikel von Reinhard Pabst fündig (F.A.Z. vom 15. April 2014), in dem das weitere Schicksal der drei Männer erzählt wird, die, wie sich herausstellt, keine Bauern waren und vom Krieg unterschiedlich gezeichnet wurden. Green berichtet all das voller Begeisterung; mit Stolz präsentiert er zwei bisher unbekannte Fotografien der "Jungbauern", die ihm Pabst zur Verfügung stellte.
Auf eine schnittige Lehre verzichtet Green im letzten Kapitel, knapp fasst er zusammen: "Alles Mögliche hätte passieren können, aber eines ist passiert." Und der Leser denkt: Das gab es vor dem Anthropozän tatsächlich nicht - dass ein amerikanischer Autor, er weiß nicht genau warum, sich in drei einfachen jungen Westerwäldern des Jahres 1914 wiederfindet, deren Lebensgeschichte mit hundertjähriger Verspätung von einem Kunstdetektiv freigelegt und von einem Recherche-Verbund übersetzt und ihm zugetragen wird. Verbindende Elemente sind die Begeisterung und Menschlichkeit. In einer Zeit, in der so viele Räder ineinander- greifen, müsste man eigentlich auch das Anthropozän in geeignete Bahnen lenken können.
UWE EBBINGHAUS
John Green: "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?"
Aus dem Englischen von
H. Dedekind, F. Pflüger,
W. Ströle und V. G. Topalova. Hanser Verlag, München 2021. 320 S., Abb., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Green beherrscht die Kunst, die Erkenntnisse anderer mit seinen eigenen Recherchen und Erlebnissen zu verbinden, ohne die Texte mit Belesenheit zu überfrachten. Er schafft daraus neue Bedeutung für sich selbst und teilt sie mit uns." Frankfurter Rundschau, 05.07.21
"Green verwebt in seinen Essays das eigene Leben mit den Kräften des Antropozäns ... und nimmt die großen Fragen der Menschheit, poetisch und aufschlussreich zugleich, unter die Lupe." Silke Weber, Zeit Wissen Juli / August 2021
"Gesellschaftskritisch, amerikakritisch, kapitalismuskritisch, den Klimawandel fürchtend, den Viren und Bakterien mit ihrem Überlebenswillen Respekt zollend, niemalsabgehoben, niemals mit Fremdworten jonglierend, immer persönlich und
"Green verwebt in seinen Essays das eigene Leben mit den Kräften des Antropozäns ... und nimmt die großen Fragen der Menschheit, poetisch und aufschlussreich zugleich, unter die Lupe." Silke Weber, Zeit Wissen Juli / August 2021
"Gesellschaftskritisch, amerikakritisch, kapitalismuskritisch, den Klimawandel fürchtend, den Viren und Bakterien mit ihrem Überlebenswillen Respekt zollend, niemalsabgehoben, niemals mit Fremdworten jonglierend, immer persönlich und
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somit auf besondere Weise bindend, so erzählt John Green. Mal heiter, oft ernst, frei und assoziativ ... Ich hatte Spaß mit Greens Selbstdistanz und seiner verblüffenden Offenheit. Ein unkonventionelles Sachbuch. Für John Green Fans ein Muss. Für Neugierige eine Gelegenheit, Fan zuwerden." Ute Wegmann, Deutschlandfunk, 21.06.21
"Jeder Essay für sich genommen schlägt mit einer beinahe unerträglichen Leichtigkeit einen Bogen von einem winzigen, eigentlich belanglosen Phänomen zu einer fundamentalen Frage des Menschseins." Marlen Hobrack, taz am Wochenende, 19.06.21
"Allein die kuratorische Leistung des Buchs ist nicht zu unterschätzen." Uwe Ebbinghaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.06.21
"Green liefert Hintergrundinformationen, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern als Beobachtungen, Denkanstöße. ... Immer bringt John Green komplexe Gefühle auf den Punkt ... Das Buch bietet viele Anregungen, über diese und andere Fragen noch einmal nachzudenken. 4,5 Sterne." Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur, 4.6.21
"Fünf Sterne für John Green ... gleichermaßen zauberhaft wie randvoll an Kenntnissen ... Sein exploratives Erzählen gleicht der Neugierde junger Hunde: grenzenlos verspielt, unermüdlich, mit jeder Entdeckung bereit, sich in diese Welt zu verlieben, wider den eigenen Nihilismus. ... [Das Buch] beginnt zu leuchten, wenn es, wie auf fast jeder Seite, das Ich auf die Suche nach einer Welt gehen lässt, die offen ist für Begegnung. Und es brilliert, wenn es die Geschichte des Anthropozäns episodisch verdichtet." Elisabeth von Thadden, Die Zeit, 2.6.2021
"Eine helle Freude ... Einige der Texte schaffen es, das Kleine sinnstiftend mit dem Großen namens Leben zu verbinden ... Green schenkt uns Trost, mitten im dunklen Anthropozän." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 18.5.21
"Die Rezensionen sind jeweils ein Stück Kulturgeschichte. Sie sind philosophische Essays ... Sie sind gleichzeitig eklektisch und absolut zwingend. Deprimierend und hoffnungsvoll. Lustig und traurig." Maren Keller, Der Spiegel, 15.5.21
"Jeder Essay für sich genommen schlägt mit einer beinahe unerträglichen Leichtigkeit einen Bogen von einem winzigen, eigentlich belanglosen Phänomen zu einer fundamentalen Frage des Menschseins." Marlen Hobrack, taz am Wochenende, 19.06.21
"Allein die kuratorische Leistung des Buchs ist nicht zu unterschätzen." Uwe Ebbinghaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.06.21
"Green liefert Hintergrundinformationen, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern als Beobachtungen, Denkanstöße. ... Immer bringt John Green komplexe Gefühle auf den Punkt ... Das Buch bietet viele Anregungen, über diese und andere Fragen noch einmal nachzudenken. 4,5 Sterne." Volkart Wildermuth, Deutschlandfunk Kultur, 4.6.21
"Fünf Sterne für John Green ... gleichermaßen zauberhaft wie randvoll an Kenntnissen ... Sein exploratives Erzählen gleicht der Neugierde junger Hunde: grenzenlos verspielt, unermüdlich, mit jeder Entdeckung bereit, sich in diese Welt zu verlieben, wider den eigenen Nihilismus. ... [Das Buch] beginnt zu leuchten, wenn es, wie auf fast jeder Seite, das Ich auf die Suche nach einer Welt gehen lässt, die offen ist für Begegnung. Und es brilliert, wenn es die Geschichte des Anthropozäns episodisch verdichtet." Elisabeth von Thadden, Die Zeit, 2.6.2021
"Eine helle Freude ... Einige der Texte schaffen es, das Kleine sinnstiftend mit dem Großen namens Leben zu verbinden ... Green schenkt uns Trost, mitten im dunklen Anthropozän." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 18.5.21
"Die Rezensionen sind jeweils ein Stück Kulturgeschichte. Sie sind philosophische Essays ... Sie sind gleichzeitig eklektisch und absolut zwingend. Deprimierend und hoffnungsvoll. Lustig und traurig." Maren Keller, Der Spiegel, 15.5.21
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Gebundenes Buch
Bei diesem tollen Titel braucht das Buch für mich kein Marketing mehr. Na klar, tausende Jahre Menschheitsgeschichte sind bereits vergangen - da wird es doch langsam einmal Zeit, dass jemand mal ein Resümee zieht.
Ich kann allerdings nicht empfehlen, mit der Erwartung eines klassischen, …
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Bei diesem tollen Titel braucht das Buch für mich kein Marketing mehr. Na klar, tausende Jahre Menschheitsgeschichte sind bereits vergangen - da wird es doch langsam einmal Zeit, dass jemand mal ein Resümee zieht.
Ich kann allerdings nicht empfehlen, mit der Erwartung eines klassischen, wissensorientierten Sachbuchs in die Lektüre zu starten, denn diese Erwartung wird von John Green nicht erfüllt. Ich musste mich in das Buch eine Weile einlesen, um ein Gefühl für den Stil des Buchs zu bekommen und bin dann im Nachwort auf einen Satz gestoßen, den ich mir ganz wunderbar prägnant auch für die etwas verschwurbelte Einleitung gewünscht hätte, hier sagt er nämlich: "Ich habe versucht, einige der Orte zu kartografieren, an denen mein kleines Leben an die große Kräfte stößt, die die menschliche Erfahrung gegenwärtig prägen".
Und das beschreibt schon sehr gut das Vorgehen des Beststeller-Autors John Green in seinem ersten Sachbuch. In kurzen Kapitelchen greift er einzelne Aspekte des menschlichen Lebens heraus und beschreibt unter Überschriften wie "Sonnenuntergänge", "Pest", "Mario Kart" oder "Flüstern" seine Gedanken dazu. Am Ende eines jeden Kapitels vergibt er abschließend bis zu fünf Sterne, was an die heute weitverbreiteten Bewertungsskalen anschließt und nebenbei eine nette Spielerei ist. Die einzelnen Kapitel sind dabei sehr unterschiedlich. Mal steht die Wissensvermittlung im Vordergrund wie bei "Piggly Wiggly" oder "Yips", mal sind es neue Gedankenanstöße wie in "Kentucky Bluegrass", manchmal ist es spannend wie ein Krimi wie in "Monopoly" und dann wird es auf einmal sehr berührend wie in "Sonnenuntergänge" oder "Mein Freund Harvey". Trocken liest sich das Buch an keiner Stelle - John Green gelingt es, auch Fakten verständlich und sehr anschaulich zu vermitteln, mit Bildern die hängen bleiben. Mit feinsinnigem Humor treibt er Aussagen auf die Spitze, betrachtet sie aus einem ironischen Blickwinkel und verteilt kleine Seitenhiebe auf die gesellschaftlichen Verhältnisse. Und rührt dann wieder beinahe zu Tränen, wenn er die großen Gefühle in einem Menschenleben einfühlsam beschreibt.
Man erfährt in diesem Buch sehr viel über John Green persönlich - über einzelne Stationen in seinem Leben, prägende Erlebnisse, seine Gedanken und auch über seine psychischen Erkrankungen. Gerade mit seiner Verletzlichkeit geht er sehr offen um, was einiges an Respekt verdient. Was mich etwas gestört hat, ist der sehr amerikanische Blickwinkel. Viele Themen werden anhand von typisch amerikanischen Beispielen behandelt und wenn dann zum Beispiel auch noch der amerikanische Unabhängigkeitstag anhand eines Hotdog-Wettessens abgearbeitet wird, ist mir persönlich das etwas too much. Ich hätte mir außerdem gewünscht, dass transparenter gemacht wird, worum es eigentlich geht. Zum einen was den autobiografischen Anteil des Buchs angeht, zum anderen in Bezug auf die einzelnen Kapitel, denn da er oft eigentlich über die Dinge hinter den Dingen schreibt, musste ich teilweise zur Kapitelüberschrift zurückblättern, da ich zwischenzeitlich vergessen hatte, was eigentlich sein Aufhänger war.
Wer Freude hat an kurzweilig-klugen Spotlights auf Errungenschaften, Begleiterscheinungen, Schrecken und Wunder des menschlichen Lebens und gleichzeitig den Autor John Green besser kennenlernen möchte, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt.
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Gebundenes Buch
Ich bin nicht super vertraut mit dem gleichnamigen Podcast, aber trotzdem wusste ich, dass ich prädisponiert war, dies zu lieben. Und ich habe es geliebt.
Das ist genau das, was ich an einer Sammlung von Essays genieße: jeder Essay ist gut ausgearbeitet, aber alle sind durch ein …
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Ich bin nicht super vertraut mit dem gleichnamigen Podcast, aber trotzdem wusste ich, dass ich prädisponiert war, dies zu lieben. Und ich habe es geliebt.
Das ist genau das, was ich an einer Sammlung von Essays genieße: jeder Essay ist gut ausgearbeitet, aber alle sind durch ein starkes zentrales Thema miteinander verbunden. Green schreibt mit dem Flair eines erfahrenen Geschichtenerzählers, so dass ich mir vorstellen kann, dass es auch Lesern, die normalerweise keine Sachbücher mögen oder gewohnt sind, leicht fallen würde, in The Anthropocene Reviewed zu versinken. Schließlich handelt es sich um Geschichten, die leicht zugänglich, in schöner Sprache und von einem scharfen Beobachter erzählt werden.
In seinem Postskriptum reflektiert Green über die Widersprüche der menschlichen Erfahrung, das Wunder von allem neben dem Elend von allem. In diesem Werk fängt Green diese Widersprüche gut ein. Er verknüpft perfekt Teile der menschlichen Geschichte und Erfindungen mit persönlichen Geschichten und präsentiert beides mit gleichem Geschick. Die Makroteile der Geschichte sind klar, prägnant und gut präsentiert. Die Mikroteile sind verletzlich und voller Emotionen. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich die Höhen und Tiefen an der Seite des Autors miterlebt habe. Es war besonders emotional, Green über sein eigenes Schreiben, die Pandemie und die Beziehung zu seiner Familie nachdenken zu hören - Themen, die überall auftauchen. Auch die Liebe zur Kunst und zur Literatur zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Am Ende fragt sich Green, ob sein Werk zu voll von Zitaten ist, da er zu voll von Zitaten ist, aber alle anderen Leser, die auch voll von Zitaten sind, werden ihre Freude daran haben.
Ich habe das Buch beendet und wollte es sofort wieder hören. Langsam zurückgehen und die Zitate heraussuchen, ein paar tiefe Google-Suchen über Monopoly oder Gänse oder die QWERTZ-Tastatur durchführen. Um wieder die Gemütlichkeit von jemandem zu erleben, der mir eine interessante Geschichte erzählt, über sich selbst, aber auch über mich, und auch über uns alle.
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Gebundenes Buch
In einer globalen Pandemie, während der man an fast nichts anderes mehr denken kann, ist es schwer, nicht über eben diese Pandemie zu schreiben. Wie sie uns verändert. Wie sie unsere Erfahrungen prägt, so wie andere Pandemien vor uns das Leben anderer Menschen geprägt haben. …
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In einer globalen Pandemie, während der man an fast nichts anderes mehr denken kann, ist es schwer, nicht über eben diese Pandemie zu schreiben. Wie sie uns verändert. Wie sie unsere Erfahrungen prägt, so wie andere Pandemien vor uns das Leben anderer Menschen geprägt haben. Aber vielleicht braucht man darüber auch nicht zu schweigen! "Wie hat ihnen das Anthropozän bisher gefallen?" ist ein Kind seiner Zeit - und noch so viel mehr.
Auch wenn ich normalerweise nicht der Typ für Sachbücher bin, hat mich John Green mit seinem neuen Buch wieder einmal komplett in seinen Bann gezogen, sodass ich bis zur letzten Seite jedes Wort verschlungen habe. Erzählt wird von großen und kleinen Emotionen, von den unterschiedlichsten Dingen, die unser Leben ausmachen und am Ende die verschiedensten Phänomene auf einer Skala von einem bis fünf Sternen bewertet. Das Konzept ist simpel und doch erfrischend neu, weil ich mich nicht daran erinnern kann, je ein derartiges Buch gelesen zu haben. Es ist ein buntes Durcheinander und ergibt am Ende doch ein Mosaik; ermöglicht einen Blick auf uns Menschen aus den unterschiedlichsten Perspektiven und stimmt nicht nur nachdenklich, sondern auch hoffnungsvoll.
Greens Erzählstil ist mir bereits aus seinen anderen Büchern bekannt und wird von mir sehr geschätzt. Ruhig und unterhaltsam führt er seine Leser durch die unterschiedlichsten Themen und lässt dabei seine Persönlichkeit durchscheinen. Dadurch, dass es sich um seine privaten Bewertungen der verschiedensten Phänomene handelt, erhält man immer wieder einen Einblick in sein Leben, seine Gedanken und seine Welt, was das Buch unglaublich sympathisch macht.
Von Duftstickern über Nachrichtensendern bis hin zur größten Farbkugel der Welt deckt "Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen" eine faszinierende Bandbreite an Themen ab und doch kommt immer wieder eines durch, dass keine eigene Bewertung erhält und doch wie die Basslinie zu allem dazugehört: Unsere aktuelle Situation in der Pandemie. Meist ist sie nur durch einen Nebensatz oder eine Erinnerung an frühere Zeiten präsent und doch wirkt sie wie eine klare Brille, ohne die sich die Themen nicht betrachten lassen. Wer von so etwas nichts wissen will, sollte also lieber die Finger von diesem Buch lassen - und vielleicht ist es auch diese Brille, die es Lesern nach dieser Pandemie (die womöglich sogar erst in vielen Jahren auf dieses Buch stoßen und sich nicht mehr an diese Zeit erinnern können) schwer machen wird, Green zu verstehen. (Wobei das gut auch bei anderen Sachen der Fall sein kann, denn auch die hier beschriebenen Themen werden sich ändern.) "Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen" ist vieles, aber zeitlos ist es nicht.
Durch seine Vielfalt und die es umgebende Situation erinnert mich das Buch ein wenig an Boccaccios Decamerone. Es tat gut, ein Buch zu lesen, dass die Welt durch eine ähnliche Brille sieht, wie man selbst. "Like a bridge over troubled water" wie Simon & Garfunkel singen und vielleicht ist es ja auch das: Vielleicht hilft uns Greens Perspektive, wenn die Welt wieder zur 'Normalität' zurückkehrt, anders auf die Dinge zu blicken und die Themen, die wir schätzen von den 1-Stern-Phänomenen zu unterscheiden.
"Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen?" war für mich wie ein unsichtbares Pflaster, hat mich getröstet und hoffnungsvoll gestimmt, in einer Zeit, in der die Welt (mal wieder) zu enden scheint und es vermutlich doch nicht tun wird, sodass das Buch weniger eine Abschlussbeurteilung als vielmehr ein Aufbruch zu neuen Ufern sein wird. Ich gebe "Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen?" deshalb fünf Sterne.
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Gebundenes Buch
Ich gebe „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ 3 von 5 Sternen.
So bzw. so ähnlich endet jedes der etwas zweieinhalb Seiten langen Kapitel dieses Buches, das eine Zusammenstellung spannender Alltagsfragen bietet.
Das Anthropozän ist das Zeitalter des …
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Ich gebe „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ 3 von 5 Sternen.
So bzw. so ähnlich endet jedes der etwas zweieinhalb Seiten langen Kapitel dieses Buches, das eine Zusammenstellung spannender Alltagsfragen bietet.
Das Anthropozän ist das Zeitalter des Menschen und wir haben die Erde geprägt wie kein Lebewesen vor uns. Klimaanlagen zerstören unsere Umwelt, das wissen wir mittlerweile alle. Was aber haben sie außerdem mit Freiheit und der Besiedlung bestimmter Lebensräume zu tun? Oder die Pest mit einer perfekten Welt? Vom Geschmack von Dr Pepper geht es zu Monoply, der Pest und seinem persönlichen Liebeslied für alle Zeiten ist alles dabei.
Green springt locker zwischen den unterschiedlichsten Themen hin und her, immer gespickt mit einer persönlichen Anekdote, die ihn bewogen hat, sich Gedanken dazu zu machen. So wirkt die Zusammenstellung weder erzwungen, noch wahllos, sondern wie ein locker gesponnener roter Faden aus Greenes Leben. Den ich jetzt ein ganzes Stück besser kenne.
John Green mag so manch einem als Autor von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bekannt sein. Mir war das nicht bewusst und ich habe es auch nicht gelesen, daher kann ich nicht über seine schriftstellerischen Fähigkeiten im fiktionalen Bereich urteilen.
Nichtsdestotrotz hat mich gerade die sehr persönliche Einleitung gelockt. Greene schreibt erfrischend offen und ehrlich über sich selbst und die Welt, in der wir leben. In Kombination mit einem gut recherchierten Background aus bunt gemischtem Alltagswissen, ergibt das eine feine Sammlung interessanter Geschichten, denen er zum Schluss jeweils seine ganz persönliche Benotung zu Teil werden lässt. Ein ganz witziges Detail und ich bin unerwarteterweise doch jedes Mal gespannt, wie viele Sterne es diesmal werden.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und absolut passend für ein solches, ich nenne es mal „Sachbuch mit biographischem Einschlag“. Fakten werden konzentriert, aber gefällig dargestellt und auf unkomplizierte Weise mit seinem persönlichen Erleben verbunden.
Eine kurzweilige Lektüre für Freunde der banalen bis gar nicht so banalen Trivia, in die man dank der kurzen Abschnitte immer mal wieder gerne reinlesen wir
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Gebundenes Buch
John Green hat mit „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ sein erstes Sachbuch geschrieben. Darin bewertet er die unterschiedlichsten Dinge auf einer Skala von eins bis fünf, von Kanadawildgänsen bis hin zu Monopoly. Klingt kurios? Das dachte ich zu Beginn …
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John Green hat mit „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ sein erstes Sachbuch geschrieben. Darin bewertet er die unterschiedlichsten Dinge auf einer Skala von eins bis fünf, von Kanadawildgänsen bis hin zu Monopoly. Klingt kurios? Das dachte ich zu Beginn auch, doch genau das reizte mich. Und was ich am Ende mit diesem Buch in Händen hielt, war ein Schatz an berückend klugen, nachdenklich stimmenden und vor allem persönlichen Gedanken zu Spielen, Geschäften, Krankheiten, etc, die nur auf den ersten Blick banal sind. Wer also tief genug bohrt, sich genug mit einem Thema beschäftigt, der wird unter Umständen faszinierende Zusammenhänge aufdecken.
Wer John Green kennt, den wird nicht überraschen, dass das Buch als Podcast seinen Anfang nahm. Darin wollte er „einige Widersprüche der menschlichen Existenz, so wie ich sie erlebe“ aufzeigen. Vor allem wollte er „die Widersprüchlichkeit menschlicher Macht verstehen“. Dabei bewegt er sich immer nah an den Themen, die uns heutzutage unter anderem stark beschäftigen. Er beschreibt den Menschen als mächtiges Wesen, das auf so vieles auf der Erde Einfluss nimmt, das aber nicht mächtiger ist als die Natur. Zu spüren bekam John Green dies, als er mit dem Schreiben begann und parallel die Corona-Pandemie ihren Lauf nahm, die unser aller Leben so massiv veränderte. Er analysiert den Einfluss des Menschen auf das Ökosystem („die ökologische Katastrophe“) und er schreibt kritisch über den Klimawandel, äußert eigene Ängste und Sorgen. Dabei deckt er oft geradezu absurde Missstände auf, was ich persönlich sehr faszinierend und gleichzeitig erschreckend fand.
Besonders beeindruckend fand ich darüber hinaus, dass oft die großen existentiellen Gedanken bei der Betrachtung augenscheinlich banaler Dingen zutage kamen. Was haben Klimaanlagen mit Sexismus zu tun? Wie hat das Lebensmittelgeschäft „Piggly Wiggly“ den heutigen Konsum beeinflusst? Warum sind amerikanische Bürger:innen dank CNN stets über alles informiert, aber sie verstehen nie den Kontext? John Green hat eine Art, die Dinge von allen Seiten zu betrachten, dass jede Seite ein Genuss ist. Man fliegt von einem Gedankengang zum nächsten, man folgt dem Autor in die Vergangenheit und lernt unglaublich viel über grünen Rasen, ein Autorennen, das Flüstern und Hotdogs und vieles mehr.
Mit jedem Kapitel zog mich der Autor mehr in seinen Bann. Besonders gefallen hat mir das Gedankenkarussell in „Monopoly“, worin John Green auf den allgegenwärtigen Kapitalismus eingeht. Aber auch „Pest“ und die Zusammenhänge mit sozialer Ungleichheit haben mich betroffen gemacht, ebenso wie die Geschichte hinter dem Foto in „Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz“.
„Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ liest sich dabei sehr angenehm. Als Leser:in wird man weder über- noch unterfordert, man merkt, dass John Green geübt darin ist, komplexe Themen auf den Punkt zu bringen und eben auch darin, Dinge zu bewerten. Ein Gedanke, den ich für mich persönlich mitnehme ist dieser: „Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind.“ Dabei handelt es sich um ein Zitat von der amerikanischen Schriftstellerin Anaïs Nin und ich finde ihn ganz wunderbar. Etwas, das wir betrachten, verharrt demnach nicht in einem statischen Zustand, sondern es verändert sich in seinem Wesen parallel zu unserer eigenen Entwicklung.
„Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ von John Green ist ein sehr persönliches Werk und zugleich ein faszinierendes Sachbuch. In einzelnen Kapiteln werden die unterschiedlichsten Dinge bewertet und in Relation mit dem „großen Ganzen“ gesetzt. Die (Ohn-)Macht des Menschen in Hinblick auf ökologische Veränderungen und der Klimawandel als aktuelle Themen kamen unter anderem zur Sprache. Dieses spannende, unterhaltsame, bisweilen kurios-humorvolle Sachbuch hat mir unheimlich gut gefallen, ich gebe „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ von John Green 4,5 Sterne.
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Andere Sichtweise
Wie viele andere, kenne ich John Green von seinen berühmten Büchern „Eine wie Alaska“ oder „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, welche ich beide mehrfach gelesen habe.
Da in unserer Welt zurzeit gefühlt alles im Um- und Aufbruch …
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Andere Sichtweise
Wie viele andere, kenne ich John Green von seinen berühmten Büchern „Eine wie Alaska“ oder „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, welche ich beide mehrfach gelesen habe.
Da in unserer Welt zurzeit gefühlt alles im Um- und Aufbruch ist, ist es sehr spannend andere Ansichten und Ansätze zu hören. Und das erwarte ich auch von John Greens neuem Buch.
Zudem bin ich noch sehr jung und hab dementsprechend noch viel Zeit vor mir und auf dieser Erde.
Das Buchcover finde ich sehr schön gewählt und es erinnert mich, durch die vielen verschiedenen Farben und Formen, an das Leben, Vielfalt und Abwechslungen. Die durchgehende Linie erinnert an eine Art „Lebenslinie“, welche sich in wirren Schlangenlinien durchschlängelt und sich immer wieder (farblich) ändert und anpasst.
Ich würde gerne das Buch gewinnen um John Greens Notizen zum Leben zu lesen und kennenzulernen!
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Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich mir den Klappentext vor dem Kauf nicht durchgelesen habe, als ich gelesen habe, dass das. Buch von John Green geschrieben wurde, weil ja: es ist ein Buch von John Green. Nachdem ich dann herausgefunden hatte, dass es ein Sachbuch ist, war ich kurz abgeschreckt, …
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Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich mir den Klappentext vor dem Kauf nicht durchgelesen habe, als ich gelesen habe, dass das. Buch von John Green geschrieben wurde, weil ja: es ist ein Buch von John Green. Nachdem ich dann herausgefunden hatte, dass es ein Sachbuch ist, war ich kurz abgeschreckt, aber in der nächsten Sekunde echt gespannt. Und was soll ich sagen? Es ist ein echt tolles, unterhaltsames typisches John-Green-Buch.
Das Thema des Buches ist sehr interessant und sehr kritisch, manchmal aber auch echt lustig dargestellt, sodass ich mich an manchen Stellen sogar gefragt habe, warum mir solche Gedanken noch nicht gekommen sind.
Fazit:
Ein tolles, unterhaltsames Buch, das ich echt gerne gelesen habe und danach schon etwas traurig war, dass das Buch so schnell vorbei war. Ich kann es nur jedem guten Gewissens weiterempfehlen.
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Kurioser Mix, wunderbar erzählt
Dieser Titel hat mich gleich angesprochen – im wahrsten Sinne des Wortes. Und das auch noch sehr höflich: „Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen?“ Tja, gute Frage. Laut Wikipedia (das wiederum einen Artikel aus der NZZ …
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Kurioser Mix, wunderbar erzählt
Dieser Titel hat mich gleich angesprochen – im wahrsten Sinne des Wortes. Und das auch noch sehr höflich: „Wie hat Ihnen das Anthropozän bisher gefallen?“ Tja, gute Frage. Laut Wikipedia (das wiederum einen Artikel aus der NZZ zitiert) ist das Anthropozän „[das Zeitalter,] in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist“. Es gibt verschiedene Ansätze, die den Beginn des Anthropozäns unterschiedlich datieren. Fest steht, dass es das einzige Zeitalter ist, das wir kennen. Aber was macht es eigentlich aus?
John Green nähert sich dieser Frage in kurzen Kapiteln, in denen er über Dinge, Momente und Erfahrungen schreibt, die für ihn mit dem Anthropozän verbunden sind – z.B. Klimaanlagen, Diet Dr Pepper und Jerzy Dudeks sportliche Leistung am 25. Mai 2005. Ich habe Dr Pepper noch nie getrunken und Jerzy Dudek sagte mir nichts. Aber das ist völlig egal, gerade letztere Geschichte habe ich gleich zweimal gelesen, weil sie mir so gut gefallen hat (und vermutlich auch, weil gerade EM ist und es thematisch so schön passt). Viele der Kapitel beziehen sich auf die USA, da Green ein amerikanischer Autor ist – mehrere Überschriften sagten mir gar nichts. Doch das stört beim Lesen in keiner Weise, denn von diesem Autor lässt man sich einfach gerne lesend an die Hand nehmen und zu den verschiedensten Themen dieses bunten Mixes führen.
Allerdings erzählt John Green nicht nur – er bewertet auch, nach der bewährten 5-Sterne-Skala, die wir alle aus dem Internet kennen. Sogar sein eigenes Buch ist nicht vor ihm sicher; er lässt sich kritisch über Copyrightseite, Titelseite und die Buchwerbung am Schluss aus. Ansonsten bewertet er von Kanadagänsen (zwei Sterne) über unsere Fähigkeit zu staunen (dreieinhalb Sterne) bis hin zum Halleyschen Kometen (viereinhalb Sterne) jedes Thema, das er unter die Lupe nimmt – aber erst, nachdem er es sorgsam von mehreren Seiten beleuchtet hat. Green schreibt über seine persönliche Beziehung dazu, seine Gedanken, seine Erlebnisse und reichert das Ganze mit Fakten und (zum Teil wunderbar unnützem) Wissen an. Das liest sich mal faszinierend, mal skurril, mal anrührend, macht großen Spaß und bringt gleichzeitig zum Nachdenken. Die Art, in der John Green über Emotionen schreibt, hat mich dabei an Matt Haig erinnert und mir sehr gefallen.
Apropos: Wie hat mir das Anthropozän denn nun bis jetzt gefallen? Die Antwort auf diese Frage in eine 5-Sterne-Skala zu pressen, erscheint mir unmöglich. Aber John Greens Buch, dem gebe ich viereinhalb Sterne.
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Gebundenes Buch
Ich lese selten Sachbücher und obgleich ich grosser Fan von John Greens Fiction bin, hatte ich gemischte Gefühle. Meine Erwartungen wurden jedoch weit übertroffen. Ein überraschend persönliches und emotionales Buch. John Green schreibt über Phänomene unseres …
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Ich lese selten Sachbücher und obgleich ich grosser Fan von John Greens Fiction bin, hatte ich gemischte Gefühle. Meine Erwartungen wurden jedoch weit übertroffen. Ein überraschend persönliches und emotionales Buch. John Green schreibt über Phänomene unseres Zeitalters und verbindet diese gekonnt mit seinen persönlichen Erfahrungen und gleichzeitig mit den Erfahrungen der Menschheit. Dabei scheut er sich nicht offen über seine eigene Gefühlswelt zu schreiben. Eine für mich einzigartige Mischung aus Lehrbuch, Memoiren und Denkanregungen über mein eigenes Leben. Dazu immer wieder Literaturzitate. Einfach ein rundum gelungenes Buch, das ich sicher noch mehrfach in die Hand nehmen werde. Gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte über die Pandemie, in der es entstanden ist und die leider immer noch unsere Welt beherrscht.
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Erkenntnisse über das Menschsein an sich
Yelp für Phänomene unserer Gegenwart so lässt sich die Grundidee von "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen" beschreiben. Auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet John Green die unterschiedlichsten Dinge: von …
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Erkenntnisse über das Menschsein an sich
Yelp für Phänomene unserer Gegenwart so lässt sich die Grundidee von "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen" beschreiben. Auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet John Green die unterschiedlichsten Dinge: von Kanadagänsen bis zu der Notizen-App. Dabei sind die Bewertungen jedoch lediglich die Ausgangslage, vielmehr geht es um das menschliche Leben selbst. Mit Anekdoten und anhand der überraschendsten Themen geht John Green den Fragen auf den Grund, was das menschliche Leben wirklich ausmacht und was es bedeutet ein Mensch in unserer Gegenwart zu sein. Dabei schafft er es immer wieder den banalsten Dingen tiefgreifende Erkenntnisse über das Menschsein abzuringen. Mit vielen Geschichten aus seinem Leben bringt seine Überzeugung zum Ausdruck, dass es bei guten Rezensionen nicht nur auf die eigene Meinung und Bewertung drauf ankommt, sondern die persönliche Verbindung aufgezeigt wird und das rezensierte im menschlichen Leben eingeordnet wird.
Mich hat trotz der unterschiedlichen Prämisse das Buch an vielen Stellen an die vorherigen Bücher von John Green mit seinem unverkennbaren, vielschichtigen Schreibstil erinnert. In seinen bisherigen Büchern ist es John Green stets gelungen, das Außergewöhnliche an eigentlich gewöhnlichen Geschichten zu finden und so aufzuzeigen, dass wir uns nur umschauen müssen, wenn wir auf der Suche nach dem Besonderen sind. Auch in "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" gelingt es ihm zu zeigen, wie faszinierend und vielschichtig die menschliche Existenz ist. Mich hat das Buch berührt und fröhlich gemacht. Es hat dafür gesorgt, dass ich in mich gegangen bin und nachgedacht habe und dafür dass ich mich umgesehen und die Welt um mich herum betrachtet habe.
Ich gebe "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" fünf von fünf Sternen.
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