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Nikola Huppertz
eBook, ePUB
Unser Sommer am See (eBook, ePUB)
Ein Kinderbuch voller Ferien, Geheimnisse und verborgener Schätze
Illustrator: Klever, Elsa
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Gebundener Preis: 12,99 € **
**Bis zum 31.08.2025 gebundener Aktionspreis des Verlages
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Sommer genießen, Lieblingsort finden: Die perfekte Urlaubslektüre zum Wohfühlen und Wegträumen, für Kinder ab 10. Inmitten einer endlosen Waldlandschaft steht einsam auf einem Berg das Haus am See, in dem Agda, Nick und Jula die Ferien mit Papa verbringen. Der entlegene Ort steckt voller Geheimnisse und Abenteuer. Auch das Auftauchen des Landstreichers Pepe gibt Rätsel auf. Und dann verschwindet Nick spurlos. Hat er sich etwa allein auf die gefährliche Suche nach dem Waldgoldschatz begeben? In besonderer Ausstattung mit Halbleinen und Lesebändchen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 3.92MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
- Keine oder unzureichende Informationen zur Barrierefreiheit
Nikola Huppertz, geboren 1976 in Mönchengladbach, studierte Musik und Psychologie und experimentierte parallel mit dem Schreiben. Für ihre zahlreichen Kinder- und Jugendbücher, Gedichte und Kurzprosa in Literaturzeitschriften sowie Geschichten für den Rundfunk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Evangelischen Buchpreis 2022. 2021 wurde sie von der Deutschen Oper am Rhein beauftragt, ein Libretto für die Kinderoper "Die Unbedingten Dinge" zu schreiben. Sie hat eine Tochter und einen Sohn und lebt als freie Autorin in Hannover.
Produktdetails
- Verlag: Thienemann-Esslinger
- Seitenzahl: 272
- Altersempfehlung: ab 10 Jahre
- Erscheinungstermin: 28. April 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783522611220
- Artikelnr.: 62909915
Im wilden Bayernwald
Nikola Huppertz lässt eine Familie wachsen
Dieses "goldene Geglitzer": Alles atmet den nostalgischen Zauber des Sommers in Nikola Huppertz' atmosphärisch funkelndem neuen Roman, dem Nachfolger von "Schön wie die Acht". Ein dreiwöchiger Sommerurlaub in einem einsamen Haus auf dem Hügel "Krähenriegel" mitten im Bayerischen Wald scheint mehr nach dem Gusto des Familienvaters und Hobby-Philosophen Claus als seiner drei Stadtkinder zu sein: Nach der Trennung der Eltern verreisen sie erstmals mit ihm statt der Mutter. Das Zusammensein mit dem sympathischen, schusseligen Vater, den die Kinder eher aus "kleinkatastrophischen" Besuchswochenenden kennen, gerät zur Bewährungsprobe für die improvisierte
Nikola Huppertz lässt eine Familie wachsen
Dieses "goldene Geglitzer": Alles atmet den nostalgischen Zauber des Sommers in Nikola Huppertz' atmosphärisch funkelndem neuen Roman, dem Nachfolger von "Schön wie die Acht". Ein dreiwöchiger Sommerurlaub in einem einsamen Haus auf dem Hügel "Krähenriegel" mitten im Bayerischen Wald scheint mehr nach dem Gusto des Familienvaters und Hobby-Philosophen Claus als seiner drei Stadtkinder zu sein: Nach der Trennung der Eltern verreisen sie erstmals mit ihm statt der Mutter. Das Zusammensein mit dem sympathischen, schusseligen Vater, den die Kinder eher aus "kleinkatastrophischen" Besuchswochenenden kennen, gerät zur Bewährungsprobe für die improvisierte
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Familie auf Zeit.
Zu ihr gehören die Jüngste der Geschwister, die phantasiebegabte Jula, für die alles und jedes verzaubert ist und die selbst werdende Zaubermeisterin ist, die forsche, angehende Kampfkünstlerin Agda sowie das verträumte "mittlere" Kind Nick mit dem Herz eines Abenteurers. Und per Kontrollanrufe aus ihrem Florenz-Urlaub indirekt anwesend ist die Mutter Saskia, die der erzieherischen Kompetenz ihres Ex misstraut.
Wendepunkt des Romans ist die Fußverletzung des Vaters, die ihm einen längeren Krankenhausaufenthalt in Deggendorf beschert. Trotz ihrer Zusicherung gegenüber dem Vater bitten die Kinder die Hausverwalterin nicht, sich um sie zu kümmern, und beschließen vielmehr, "dass wir diesen Sommer selbst auf uns aufpassen müssen". Huppertz' Initiationsgeschichte verwebt spielerisch Gedanken über Lüge und Notlüge, über das Leben, Überleben und den Tod. Das Motiv der auf sich gestellten Kinder erinnert durchaus an Grimms Märchen. Nach der Rückkehr des eingegipsten Vaters kehren sich die Fürsorgeverhältnisse um. Zwangsläufig kommen die Stadtkinder mit der Dorfbevölkerung zu Füßen des Hügels in Kontakt. Im Edeka freunden sie sich mit dem Jungen mit Pilzkopffrisur, Felix, an.
Als mentale Vorbereitung auf die Suche nach dem legendären Waldgoldschatz gibt er Nick Übungen auf, etwa: im leer stehenden alten Hausteil zu übernachten oder Honig aus dem Bienenstock zu ernten. Agda, auf die Felix ein Auge geworfen hat, soll "Bezeugerin" der Mutproben sein. Der Roman erzählt von aufkeimenden Gefühlen, Sommergewittern und "wetterleuchtenden" Erkenntnissen, Schauder und Wonne und der als bedrohlich wie bedroht skizzierten Natur. So wechselt das Buch etwa einmal empathisch zum Blickwinkel eines Hechts, der, kurz bevor Nick ihn angelt, stolz Bahnen durchs Schilf zieht.
Und die Autorin spielt mit Kinderbuchklassikern: Auf dem Weg zum in einem Bergwerk vermuteten Waldgoldschatz hat Nick inspiriert von Jonathan Löwenherz und der Katla-Höhle die Idee, einen verborgenen Eingang zum unterirdischen System zu erkunden. Zwischen Traum und Ratio, Selbstüberschätzung und Selbstermächtigung wird die Suche zum Leitmotiv im Lebenslabyrinth. Das nach Nicks erratischer Schatzsuche und glücklicher Rückkehr vom Vater ausgegebene "Freudenfest zu Ehren des Sommers und des Lebens" krönt die Initiationsgeschichte.
Eine besondere Figur ist der schrullige Landstreicher Pepe, der sich zum Schrecken und Gewinn der Wohlstandskinder heimlich im Dachboden des alten Hausteils einquartierte. Denn eine Lektion dieses Bildungsromans ist Toleranz und die Fähigkeit zum Umdenken: Die Helikoptermutter übt das Loslassen, die Kinder lernen, auf sich und die Umwelt nachhaltig aufzupassen, der Vater lernt, Minderwertigkeitskomplexe als unmännlicher Vater abzulegen, und Agda, dass ihr Idol Bruce Lee, der sie "jede Sekunde beschützen" würde, gerade darum kein guter Vater wäre. Und die ganze Großstadtfamilie begreift, wie wenig es doch braucht, um "in der Welt zu sein".
All dies macht aus "Unser Sommer am See" eine meisterliche Abschiedserzählung von den uneinnehmbaren Luftschlössern der Jugend, von Schätzen am Ende des Regenbogens. Und von den Refugien der Phantasie. STEFFEN GNAM
Nikola Huppertz: "Unser Sommer am See". Roman.
Thienemann-Verlag, Stuttgart 2022. 272 S., geb., 15,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zu ihr gehören die Jüngste der Geschwister, die phantasiebegabte Jula, für die alles und jedes verzaubert ist und die selbst werdende Zaubermeisterin ist, die forsche, angehende Kampfkünstlerin Agda sowie das verträumte "mittlere" Kind Nick mit dem Herz eines Abenteurers. Und per Kontrollanrufe aus ihrem Florenz-Urlaub indirekt anwesend ist die Mutter Saskia, die der erzieherischen Kompetenz ihres Ex misstraut.
Wendepunkt des Romans ist die Fußverletzung des Vaters, die ihm einen längeren Krankenhausaufenthalt in Deggendorf beschert. Trotz ihrer Zusicherung gegenüber dem Vater bitten die Kinder die Hausverwalterin nicht, sich um sie zu kümmern, und beschließen vielmehr, "dass wir diesen Sommer selbst auf uns aufpassen müssen". Huppertz' Initiationsgeschichte verwebt spielerisch Gedanken über Lüge und Notlüge, über das Leben, Überleben und den Tod. Das Motiv der auf sich gestellten Kinder erinnert durchaus an Grimms Märchen. Nach der Rückkehr des eingegipsten Vaters kehren sich die Fürsorgeverhältnisse um. Zwangsläufig kommen die Stadtkinder mit der Dorfbevölkerung zu Füßen des Hügels in Kontakt. Im Edeka freunden sie sich mit dem Jungen mit Pilzkopffrisur, Felix, an.
Als mentale Vorbereitung auf die Suche nach dem legendären Waldgoldschatz gibt er Nick Übungen auf, etwa: im leer stehenden alten Hausteil zu übernachten oder Honig aus dem Bienenstock zu ernten. Agda, auf die Felix ein Auge geworfen hat, soll "Bezeugerin" der Mutproben sein. Der Roman erzählt von aufkeimenden Gefühlen, Sommergewittern und "wetterleuchtenden" Erkenntnissen, Schauder und Wonne und der als bedrohlich wie bedroht skizzierten Natur. So wechselt das Buch etwa einmal empathisch zum Blickwinkel eines Hechts, der, kurz bevor Nick ihn angelt, stolz Bahnen durchs Schilf zieht.
Und die Autorin spielt mit Kinderbuchklassikern: Auf dem Weg zum in einem Bergwerk vermuteten Waldgoldschatz hat Nick inspiriert von Jonathan Löwenherz und der Katla-Höhle die Idee, einen verborgenen Eingang zum unterirdischen System zu erkunden. Zwischen Traum und Ratio, Selbstüberschätzung und Selbstermächtigung wird die Suche zum Leitmotiv im Lebenslabyrinth. Das nach Nicks erratischer Schatzsuche und glücklicher Rückkehr vom Vater ausgegebene "Freudenfest zu Ehren des Sommers und des Lebens" krönt die Initiationsgeschichte.
Eine besondere Figur ist der schrullige Landstreicher Pepe, der sich zum Schrecken und Gewinn der Wohlstandskinder heimlich im Dachboden des alten Hausteils einquartierte. Denn eine Lektion dieses Bildungsromans ist Toleranz und die Fähigkeit zum Umdenken: Die Helikoptermutter übt das Loslassen, die Kinder lernen, auf sich und die Umwelt nachhaltig aufzupassen, der Vater lernt, Minderwertigkeitskomplexe als unmännlicher Vater abzulegen, und Agda, dass ihr Idol Bruce Lee, der sie "jede Sekunde beschützen" würde, gerade darum kein guter Vater wäre. Und die ganze Großstadtfamilie begreift, wie wenig es doch braucht, um "in der Welt zu sein".
All dies macht aus "Unser Sommer am See" eine meisterliche Abschiedserzählung von den uneinnehmbaren Luftschlössern der Jugend, von Schätzen am Ende des Regenbogens. Und von den Refugien der Phantasie. STEFFEN GNAM
Nikola Huppertz: "Unser Sommer am See". Roman.
Thienemann-Verlag, Stuttgart 2022. 272 S., geb., 15,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Steffen Gnam erkennt in Nikola Huppertz' Roman eine atmosphärisch starke Abschiedserzählung. Es geht um den Abschied von der Jugend und von der Fantasie, erklärt Gnam. Das nostalgische, in eine Notsituation samt Schatzsuche sich wandelnde Setting eines Familienurlaubs im Bayerischen Wald nutzt die Autorin laut Rezensent für die Initiationsgeschichte dreier fantasiebegabter Stadtkinder, die plötzlich auf sich gestellt sind. Wie Huppertz in ihrer Geschichte Kinderbuchklassiker wie Jonathan Löwenherz zitiert und sanfte Lektionen in Sachen Toleranz und Flexibilität einbaut, findet Gnam meisterlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein wunderbares Sommerbuch hat Nikola Huppertz geschrieben. Man riecht den Wald, fühlt das kühle Wasser des Sees und hört das Knarzen des alten Hauses. [...] Unbedingter Lesetipp für die Sommerferien!" Katharina Mahrenholtz NDR Mikado 20220603
Im wilden Bayernwald
Nikola Huppertz lässt eine Familie wachsen
Dieses "goldene Geglitzer": Alles atmet den nostalgischen Zauber des Sommers in Nikola Huppertz' atmosphärisch funkelndem neuen Roman, dem Nachfolger von "Schön wie die Acht". Ein dreiwöchiger Sommerurlaub in einem einsamen Haus auf dem Hügel "Krähenriegel" mitten im Bayerischen Wald scheint mehr nach dem Gusto des Familienvaters und Hobby-Philosophen Claus als seiner drei Stadtkinder zu sein: Nach der Trennung der Eltern verreisen sie erstmals mit ihm statt der Mutter. Das Zusammensein mit dem sympathischen, schusseligen Vater, den die Kinder eher aus "kleinkatastrophischen" Besuchswochenenden kennen, gerät zur Bewährungsprobe für die improvisierte
Nikola Huppertz lässt eine Familie wachsen
Dieses "goldene Geglitzer": Alles atmet den nostalgischen Zauber des Sommers in Nikola Huppertz' atmosphärisch funkelndem neuen Roman, dem Nachfolger von "Schön wie die Acht". Ein dreiwöchiger Sommerurlaub in einem einsamen Haus auf dem Hügel "Krähenriegel" mitten im Bayerischen Wald scheint mehr nach dem Gusto des Familienvaters und Hobby-Philosophen Claus als seiner drei Stadtkinder zu sein: Nach der Trennung der Eltern verreisen sie erstmals mit ihm statt der Mutter. Das Zusammensein mit dem sympathischen, schusseligen Vater, den die Kinder eher aus "kleinkatastrophischen" Besuchswochenenden kennen, gerät zur Bewährungsprobe für die improvisierte
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Familie auf Zeit.
Zu ihr gehören die Jüngste der Geschwister, die phantasiebegabte Jula, für die alles und jedes verzaubert ist und die selbst werdende Zaubermeisterin ist, die forsche, angehende Kampfkünstlerin Agda sowie das verträumte "mittlere" Kind Nick mit dem Herz eines Abenteurers. Und per Kontrollanrufe aus ihrem Florenz-Urlaub indirekt anwesend ist die Mutter Saskia, die der erzieherischen Kompetenz ihres Ex misstraut.
Wendepunkt des Romans ist die Fußverletzung des Vaters, die ihm einen längeren Krankenhausaufenthalt in Deggendorf beschert. Trotz ihrer Zusicherung gegenüber dem Vater bitten die Kinder die Hausverwalterin nicht, sich um sie zu kümmern, und beschließen vielmehr, "dass wir diesen Sommer selbst auf uns aufpassen müssen". Huppertz' Initiationsgeschichte verwebt spielerisch Gedanken über Lüge und Notlüge, über das Leben, Überleben und den Tod. Das Motiv der auf sich gestellten Kinder erinnert durchaus an Grimms Märchen. Nach der Rückkehr des eingegipsten Vaters kehren sich die Fürsorgeverhältnisse um. Zwangsläufig kommen die Stadtkinder mit der Dorfbevölkerung zu Füßen des Hügels in Kontakt. Im Edeka freunden sie sich mit dem Jungen mit Pilzkopffrisur, Felix, an.
Als mentale Vorbereitung auf die Suche nach dem legendären Waldgoldschatz gibt er Nick Übungen auf, etwa: im leer stehenden alten Hausteil zu übernachten oder Honig aus dem Bienenstock zu ernten. Agda, auf die Felix ein Auge geworfen hat, soll "Bezeugerin" der Mutproben sein. Der Roman erzählt von aufkeimenden Gefühlen, Sommergewittern und "wetterleuchtenden" Erkenntnissen, Schauder und Wonne und der als bedrohlich wie bedroht skizzierten Natur. So wechselt das Buch etwa einmal empathisch zum Blickwinkel eines Hechts, der, kurz bevor Nick ihn angelt, stolz Bahnen durchs Schilf zieht.
Und die Autorin spielt mit Kinderbuchklassikern: Auf dem Weg zum in einem Bergwerk vermuteten Waldgoldschatz hat Nick inspiriert von Jonathan Löwenherz und der Katla-Höhle die Idee, einen verborgenen Eingang zum unterirdischen System zu erkunden. Zwischen Traum und Ratio, Selbstüberschätzung und Selbstermächtigung wird die Suche zum Leitmotiv im Lebenslabyrinth. Das nach Nicks erratischer Schatzsuche und glücklicher Rückkehr vom Vater ausgegebene "Freudenfest zu Ehren des Sommers und des Lebens" krönt die Initiationsgeschichte.
Eine besondere Figur ist der schrullige Landstreicher Pepe, der sich zum Schrecken und Gewinn der Wohlstandskinder heimlich im Dachboden des alten Hausteils einquartierte. Denn eine Lektion dieses Bildungsromans ist Toleranz und die Fähigkeit zum Umdenken: Die Helikoptermutter übt das Loslassen, die Kinder lernen, auf sich und die Umwelt nachhaltig aufzupassen, der Vater lernt, Minderwertigkeitskomplexe als unmännlicher Vater abzulegen, und Agda, dass ihr Idol Bruce Lee, der sie "jede Sekunde beschützen" würde, gerade darum kein guter Vater wäre. Und die ganze Großstadtfamilie begreift, wie wenig es doch braucht, um "in der Welt zu sein".
All dies macht aus "Unser Sommer am See" eine meisterliche Abschiedserzählung von den uneinnehmbaren Luftschlössern der Jugend, von Schätzen am Ende des Regenbogens. Und von den Refugien der Phantasie. STEFFEN GNAM
Nikola Huppertz: "Unser Sommer am See". Roman.
Thienemann-Verlag, Stuttgart 2022. 272 S., geb., 15,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zu ihr gehören die Jüngste der Geschwister, die phantasiebegabte Jula, für die alles und jedes verzaubert ist und die selbst werdende Zaubermeisterin ist, die forsche, angehende Kampfkünstlerin Agda sowie das verträumte "mittlere" Kind Nick mit dem Herz eines Abenteurers. Und per Kontrollanrufe aus ihrem Florenz-Urlaub indirekt anwesend ist die Mutter Saskia, die der erzieherischen Kompetenz ihres Ex misstraut.
Wendepunkt des Romans ist die Fußverletzung des Vaters, die ihm einen längeren Krankenhausaufenthalt in Deggendorf beschert. Trotz ihrer Zusicherung gegenüber dem Vater bitten die Kinder die Hausverwalterin nicht, sich um sie zu kümmern, und beschließen vielmehr, "dass wir diesen Sommer selbst auf uns aufpassen müssen". Huppertz' Initiationsgeschichte verwebt spielerisch Gedanken über Lüge und Notlüge, über das Leben, Überleben und den Tod. Das Motiv der auf sich gestellten Kinder erinnert durchaus an Grimms Märchen. Nach der Rückkehr des eingegipsten Vaters kehren sich die Fürsorgeverhältnisse um. Zwangsläufig kommen die Stadtkinder mit der Dorfbevölkerung zu Füßen des Hügels in Kontakt. Im Edeka freunden sie sich mit dem Jungen mit Pilzkopffrisur, Felix, an.
Als mentale Vorbereitung auf die Suche nach dem legendären Waldgoldschatz gibt er Nick Übungen auf, etwa: im leer stehenden alten Hausteil zu übernachten oder Honig aus dem Bienenstock zu ernten. Agda, auf die Felix ein Auge geworfen hat, soll "Bezeugerin" der Mutproben sein. Der Roman erzählt von aufkeimenden Gefühlen, Sommergewittern und "wetterleuchtenden" Erkenntnissen, Schauder und Wonne und der als bedrohlich wie bedroht skizzierten Natur. So wechselt das Buch etwa einmal empathisch zum Blickwinkel eines Hechts, der, kurz bevor Nick ihn angelt, stolz Bahnen durchs Schilf zieht.
Und die Autorin spielt mit Kinderbuchklassikern: Auf dem Weg zum in einem Bergwerk vermuteten Waldgoldschatz hat Nick inspiriert von Jonathan Löwenherz und der Katla-Höhle die Idee, einen verborgenen Eingang zum unterirdischen System zu erkunden. Zwischen Traum und Ratio, Selbstüberschätzung und Selbstermächtigung wird die Suche zum Leitmotiv im Lebenslabyrinth. Das nach Nicks erratischer Schatzsuche und glücklicher Rückkehr vom Vater ausgegebene "Freudenfest zu Ehren des Sommers und des Lebens" krönt die Initiationsgeschichte.
Eine besondere Figur ist der schrullige Landstreicher Pepe, der sich zum Schrecken und Gewinn der Wohlstandskinder heimlich im Dachboden des alten Hausteils einquartierte. Denn eine Lektion dieses Bildungsromans ist Toleranz und die Fähigkeit zum Umdenken: Die Helikoptermutter übt das Loslassen, die Kinder lernen, auf sich und die Umwelt nachhaltig aufzupassen, der Vater lernt, Minderwertigkeitskomplexe als unmännlicher Vater abzulegen, und Agda, dass ihr Idol Bruce Lee, der sie "jede Sekunde beschützen" würde, gerade darum kein guter Vater wäre. Und die ganze Großstadtfamilie begreift, wie wenig es doch braucht, um "in der Welt zu sein".
All dies macht aus "Unser Sommer am See" eine meisterliche Abschiedserzählung von den uneinnehmbaren Luftschlössern der Jugend, von Schätzen am Ende des Regenbogens. Und von den Refugien der Phantasie. STEFFEN GNAM
Nikola Huppertz: "Unser Sommer am See". Roman.
Thienemann-Verlag, Stuttgart 2022. 272 S., geb., 15,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Dieser Sommer von Nikola Huppertz ist ein ganz besonderer Urlaub für die Geschwister Jula, Agda und Nick.
Mit ihrem Papa Claus verbringen sie
3 Wochen auf dem Krähenriegel im bayerischen Wald.
Das Haus wirkt ein bisschen unheimlich, die mumifizierte Katze, die Jula findet und nicht …
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Dieser Sommer von Nikola Huppertz ist ein ganz besonderer Urlaub für die Geschwister Jula, Agda und Nick.
Mit ihrem Papa Claus verbringen sie
3 Wochen auf dem Krähenriegel im bayerischen Wald.
Das Haus wirkt ein bisschen unheimlich, die mumifizierte Katze, die Jula findet und nicht mehr aus dem Augen lässt, trägt sehr dazu bei. Dann verschwindet Essen und Nick verhält sich seltsam. Ein Schatz im Wald erweckt Nicks Neugier. Auch Agda erlebt ihr Abenteuer, der Junge aus dem Ort spukt ihr im Kopf herum.
Dieses Buch hat mir viel Freude bereitet. Die Autorin schreibt wundervoll lebendig, ich habe die Frösche quaken hören und das Wassergeplätscher vom See. Der Wald hinter dem Haus birgt seine Geheimnisse, die Geräusche in der Nacht lassen die Kinder zusammen rücken.
Die Familie wuselt durch die Seiten und bringt ganz viel Schwung mit. Davon habe ich mich tragen lassen und habe das Buch nicht weg legen wollen.
Der Sommer am See ist eine sehr unterhaltsame und amüsante Geschichte.
Für junge Leser ist es ein großes Vergnügen, auch zum Vorlesen bringt es Freude. Zudem gibt es auch eine schöne Botschaft, Familie ist was wunderbares und es lohnt sich, zusammen etwas zu unternehmen und zusammen zu halten.
Mir hat es als Erwachsene eine sehr schöne Lesezeit gebracht. Es ist ein Kinderbuch ab zehn Jahre, was für dieses Abenteuer auch gut ist. Für jüngere Leser ist es eher zu spannend.
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Gebundenes Buch
Auf dem Cover sehen wir die drei Geschwister, Agda, die Älteste, Nick und Jula, ihr Babyschwester. Vater Claus ist ein Träumer und Zauderer, der bekannt dafür ist, dass in seiner Nähe immer wieder Unglücke geschehen. Die Kinder wohnen bei der Mutter, aber die hat sich …
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Auf dem Cover sehen wir die drei Geschwister, Agda, die Älteste, Nick und Jula, ihr Babyschwester. Vater Claus ist ein Träumer und Zauderer, der bekannt dafür ist, dass in seiner Nähe immer wieder Unglücke geschehen. Die Kinder wohnen bei der Mutter, aber die hat sich entschlossen mit ihrer Freundin nach Florenz zu reisen. Die hofft, die Kinder sind alt und vernünftig genug, um einen Urlaub mit Claus zu überstehen.
Das Ziel der Autofahrt ist ein einsames Haus im Bayrischen Wald namens Krähenriegel. Leider kommen sie schon verspätet dort an und da die Smartphones leer gespielt wurden, konnten sie auch die Vermieterin nicht kontaktieren. So müssen sie zunächst den Hausschlüssel suchen. Dank Nick, der sich Abenteuer für diesen Urlaub erhofft, wird er schnell gefunden. Jula hingegen findet eine mumifizierte Katze, von der sehr Zauberkräfte erwartet. Agda will Wing Tsun, wie Bruce Lee, trainieren und eine große Kämpferin werden.
In der Nähe des Hauses gibt es einen kleinen Tümpel mit eiskaltem Wasser, in einiger Entfernung gibt es aber auch einen schönen Badesee.
Leider sind die Kinder schon bald auf sich gestellte und es kommt zu lustigen, aber auch spannenden Episoden, die sich wunderschön lesen lassen.
Mir gefallen die Kinder im Buch, die jedes für sich liebenswert beschrieben sind, richtig gut. Agda, die schon Verantwortung übernimmt, aber auch selbst Spaß haben möchte, Nick, der seine Umgebung genau beobachtet und den seine Selbstständigkeit in Gefahr bringt und die kleine Jula, die in einem einen Zauber sieht und die fest an diese Kraft glaubt.
Ein tolles Buch für die Ferien, aber auch für das restliche Jahr.
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Gebundenes Buch
„Unser Sommer am See“ hat mich sofort mit der Titel- und Coverähnlichkeit zu „Sommer auf Solupp“ angesprochen, welches ein Highlight des letzten Jahres für mich war. Daher war mir nach Lesen des Klappentextes sehr schnell klar, dass ich auch an den See muss. Und ich …
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„Unser Sommer am See“ hat mich sofort mit der Titel- und Coverähnlichkeit zu „Sommer auf Solupp“ angesprochen, welches ein Highlight des letzten Jahres für mich war. Daher war mir nach Lesen des Klappentextes sehr schnell klar, dass ich auch an den See muss. Und ich habe meine Entscheidung nicht bereut!
Vor dem Lesen habe ich darauf verzichtet, mir die Inhaltsangabe noch einmal anzuschauen, und ich muss gestehen, dass das leider eine gute Entscheidung war. Im Klappentext werden Dinge erwähnt, die erst nach etwa drei Vierteln der Geschichte passieren, das finde ich persönlich etwas ärgerlich. Aber dadurch, dass ich sozusagen unvorbereitet in das Leseerlebnis gestartet bin, betraf mich das nicht und ich finde, so etwas sollte man der Story auch nicht anlasten.
Die Geschichte um Adga, Nick und Jula wird abwechselnd aus der Sicht auf unterschiedliche Figuren erzählt. Mal begleitet man Jula, mal eines ihrer Geschwisterkinder, mal den Vater, mal jemand ganz anderen, je nach dem, wie es gerade passt. Dadurch kommt viel Abwechslung rein und man hat seine Augen an allen Plätzen gleichzeitig, so etwas liebe ich ja.
Durch all die verschiedenen Figuren mit den unterschiedlichsten Hintergründen bekommt man eine breite Palette an Emotionen und Stimmungen serviert. Mit Jula ist es beinahe immer reine kindliche Freude und Ehrlichkeit, die einen frischen Wind in das Geschehen bringt. Adga ist gezwungen, sich mit ihren eigenen (ungewollt romantischen) Gefühlen auseinanderzusetzen und Nick will einfach nur über sich hinauswachsen und allen beweisen, wie mutig, stark und abenteuerlustig er ist.
Und das (für mich) coolste: Es wird von den Einheimischen im bayrischen Dialekt gesprochen. Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan von Dialekten, da bin ich ehrlich, aber das hier hat mich so stark an meine Lieblingskrimiserie, die Rosenheim-Cops, erinnert, dass die Begeisterung bei mir sofort aufgeflammt ist. Ich habe Teile des Buches zwischendurch gehört und muss sagen, dass das ebenfalls ein grandioses Erlebnis war, welches mir zudem dabei geholfen hat, den verschriftlichten Dialekt in meinem Kopf möglichst realistisch klingen zu lassen.
Das wird sicherlich nicht für jeden was sein und ist vielleicht für die jüngeren Leser ein bisschen schwierig, insbesondere wenn man wie ich aus dem Norden kommt und vielleicht noch nicht so häufig Berührungspunkte mit süddeutschen Dialekten hatte. Aber da die Figuren zum Glück kein Urbayrisch sprechen, sollte es hoffentlich wenig Probleme geben.
Mein Fazit:
Diese Kombination aus lebensfrohen, authentischen Figuren, lebendig beschriebenem Setting und jeder Menge Abenteuerlust bescherte mir ein herrliches Leseerlebnis mit Spannung, einer warmen, luftigen, sommerlichen Atmosphäre, vielen Geheimnissen, urkomischen Pannen und Dialogen und ganz viel Freundschaft, Liebe und Familie. Das Buch ist für mich ein Wohlfühlbuch, das seinesgleichen sucht.
Von mir gibt es begeisterte 5 von 5 Sternen!
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Gebundenes Buch
Nach der Scheidung ihrer Eltern leben Agda, Nick und Jula Emmerich bei der Mutter, aber diesen Sommer dürfen sie drei Wochen allein mit ihrem Vater Claus in Bayern verbringen. Das abgelegenste Haus auf dem Krähenriegel hat Claus ausgesucht, um seinen Kindern die Natur näher bringen zu …
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Nach der Scheidung ihrer Eltern leben Agda, Nick und Jula Emmerich bei der Mutter, aber diesen Sommer dürfen sie drei Wochen allein mit ihrem Vater Claus in Bayern verbringen. Das abgelegenste Haus auf dem Krähenriegel hat Claus ausgesucht, um seinen Kindern die Natur näher bringen zu können und die Ruhe zu genießen. Aber von Ruhe kann keine Rede sein. Gleich zu Beginn bricht sich Claus den Fuß, Jula findet eine verzauberte Katzenmumie, Nick wird von Felix, einem Jungen aus dem Dorf, auf mehrere Mutproben geschickt, um zu beweisen, dass er dazu geeignet ist, mit Felix auf eine Schatzsuche zu gehen, während Agda überlegt, ob eben jener Felix wirklich so ein öder Bauerntrottel ist, wie sie erst dachte. Und dann stellt sich auch noch die Frage, ob die Emmerichs wirklich allein auf dem Krähenriegel sind…
„Unser Sommer am See“ ist das Neueste in einer langen Liste von Büchern der Autorin Nikola Huppertz. Fast ebenso lang ist die Liste der Nominierungen und Preise, die sie für ihre Werke bekommen hat. Die Rezensionen zu diesem Buch, die ich bisher gesehen haben, waren durchweg Fünf- oder Viersterner.
Das möchte ich gerne vorwegschicken, bevor ich sage: Dieses Buch war eine ziemliche Herausforderung für mein Durchhaltevermögen. Ausgesucht habe ich es, weil ich durchaus gerne ab und an Kinderbücher lese. Vor einigen Jahren hatte ich eine Phase, in der meine Lektüre fast ausschließlich aus diesem Genre bestand. Und besonders mag ich gerade jene Bücher, die einen die Freiheit und Sorglosigkeit der eigenen Kindheit, die Wärme und Abenteuerlust der Sommerferien, wiederfinden lassen. Aber „Unser Sommer am See“ konnte ich nichts davon spüren. Ich habe mich einfach nur gelangweilt.
Das lag zum einen am Stil, den ich extrem ausladend und wiederholungslastig fand. Ich hätte gerne mehr Tempo und Pfiff gesehen. Mir ist es wirklich schwergefallen, weiterzulesen, ohne genervt zu sein. Aber auch die Figuren fand ich in ihrer Durchschnittlichkeit ziemlich uninteressant bis einschläfernd, und das durch die Reihe weg. Nebenbei habe ich mich gefragt, für welche Altersklasse das Buch überhaupt gedacht ist. Die Emmerich-Kinder sind altersmäßig so weit auseinander, dass ich mich als Kind für mindestens eines von ihnen null interessiert hätte.
Bliebt noch die Geschichte an sich. Sie und der idyllische Ort des Geschehens hatten durchaus das Potenzial, ein schönes Kinderbuch herzugeben. Aber für mich fielen die oben genannten Punkte so schwer ins Gewicht, dass alles andere darin ertrunken ist.
Ich kann mich nicht erinnern, ob ich das in einer Rezension schon mal getan habe, aber heute fühle ich mich genötigt, den moralischen bzw. ethischen Zeigefinger zu heben. Dass ein kleines Mädchen mit einer mumifizierten Katzenleiche herumrennt… Na, meinetwegen. Dass dieses Mädchen Tiere sammelt und aus ihrem natürlichen Habitat in ein anderes umsiedelt, ohne dass das thematisiert wird… Wollen wir mal drüber hinwegsehen, welches Kind tut das nicht. Aber dass es als großes Abenteuer und sogar Heldentat hingestellt wird, wenn ein kleiner Junge loszieht, um einen Fisch zu angeln und zu erschlagen… Das kann sich ein Tom Sawyer noch erlauben, aber in unseren Zeiten sind wir in Sachen Natur- und Tierschutz wirklich an einem Punkt, wo man mehr erwarten könnte.
Man errät es womöglich, dieses Buch und ich sind keine besten Freunde geworden. Aber für eine versöhnliche Note am Ende möchte ich noch erwähnen, dass mir Cover und Haupttitelseite von Elsa Klever gut gefallen. Und allen Lesern meiner Rezension empfehle ich, sich auch mit den guten Bewertungen des Buches zu beschäftigen. Denn so allein, wie ich bisher auf weiter Flur mit meiner Meinung dastehe, möchte ich nicht verantworten, dass jemand sein großes Leseerlebnis dieses Sommers verpasst.
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