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Thomas Mann und sein wirkliches LebenEr ist der literarische Magier des zwanzigsten Jahrhunderts: Nobelpreisträger und gefeiertes Genie, Großbürger und Familienvater, mit seiner Frau Katia in jahrzehntelanger Ehe verbunden und zugleich so unglücklich, wie man nur sein kann. Er liebt und darf nicht lieben, die Vorstellungen seiner Zeit stehen ihm im Weg. Was für ein Antrieb zu großer Literatur - und was für ein leidvolles Leben.Seit seinem frühen Welterfolg mit den 'Buddenbrooks' und zwei Jahrzehnte später mit dem 'Zauberberg' öffnen sich ihm alle Türen, bis hin zu der im Weißen Hau...
Thomas Mann und sein wirkliches Leben
Er ist der literarische Magier des zwanzigsten Jahrhunderts: Nobelpreisträger und gefeiertes Genie, Großbürger und Familienvater, mit seiner Frau Katia in jahrzehntelanger Ehe verbunden und zugleich so unglücklich, wie man nur sein kann. Er liebt und darf nicht lieben, die Vorstellungen seiner Zeit stehen ihm im Weg. Was für ein Antrieb zu großer Literatur - und was für ein leidvolles Leben.
Seit seinem frühen Welterfolg mit den 'Buddenbrooks' und zwei Jahrzehnte später mit dem 'Zauberberg' öffnen sich ihm alle Türen, bis hin zu der im Weißen Haus. Keine deutsche Stimme kämpft so hörbar gegen Hitler wie seine, kein anderer häuft Ehrungen auf sich wie er. Seine Frau Katia und seine sechs Kinder umringen ihn dabei wie eine Festung. Doch der Abgrund ist immer nur einen Schritt entfernt.
Tilmann Lahme erzählt uns diese Biografie, wie sie noch nie erzählt worden ist: mit neuen Einblicken und unveröffentlichten Quellen,mit unbekannten Tagebuchpassagen und Briefen an den besten Jugendfreund, mit dessen Erinnerungen und mit Susan Sontags nie gedrucktem Essay 'Bei Thomas Mann'. Damit gibt er uns, worauf wir lange gewartet haben, nämlich endlich den ganzen Thomas Mann.
»Wer nur ein einziges Buch über Thomas Mann lesen möchte, sollte dieses auswählen. Wer kein Buch über Thomas Mann lesen möchte, sollte seine Entscheidung überdenken und das Gleiche tun. Lahmes Werk ist eine der packendsten Künstlerbiografien überhaupt, eine grandiose Lebenserzählung.« Daniel Kehlmann
»Eine mit glänzenden Einsichten gespickte Engführung von Leben und Werk: in klar-pointiertem Stil, mit sarkastischem Humor und doch nicht ohne echte Anteilnahme. (...) Tilmann Lahmes verblüffendes Buch wird noch von vielen Generationen gelesen werden.« Edo Reents, FAZ
»Dieser Biografie gelingt etwas gänzlich Unerwartetes: Sie zeichnet ein vollkommen neues Bild von Thomas Mann - und wie seine Homosexualität sein Leben, sein Leiden an der Welt und sein Schreiben geprägt hat.« Der Spiegel
»Was für ein großartiges Buch! So viel Wissen, so viel Klarheit, so viel neue Sicht - purer Lesegenuss!« Florian Illies
Er ist der literarische Magier des zwanzigsten Jahrhunderts: Nobelpreisträger und gefeiertes Genie, Großbürger und Familienvater, mit seiner Frau Katia in jahrzehntelanger Ehe verbunden und zugleich so unglücklich, wie man nur sein kann. Er liebt und darf nicht lieben, die Vorstellungen seiner Zeit stehen ihm im Weg. Was für ein Antrieb zu großer Literatur - und was für ein leidvolles Leben.
Seit seinem frühen Welterfolg mit den 'Buddenbrooks' und zwei Jahrzehnte später mit dem 'Zauberberg' öffnen sich ihm alle Türen, bis hin zu der im Weißen Haus. Keine deutsche Stimme kämpft so hörbar gegen Hitler wie seine, kein anderer häuft Ehrungen auf sich wie er. Seine Frau Katia und seine sechs Kinder umringen ihn dabei wie eine Festung. Doch der Abgrund ist immer nur einen Schritt entfernt.
Tilmann Lahme erzählt uns diese Biografie, wie sie noch nie erzählt worden ist: mit neuen Einblicken und unveröffentlichten Quellen,mit unbekannten Tagebuchpassagen und Briefen an den besten Jugendfreund, mit dessen Erinnerungen und mit Susan Sontags nie gedrucktem Essay 'Bei Thomas Mann'. Damit gibt er uns, worauf wir lange gewartet haben, nämlich endlich den ganzen Thomas Mann.
»Wer nur ein einziges Buch über Thomas Mann lesen möchte, sollte dieses auswählen. Wer kein Buch über Thomas Mann lesen möchte, sollte seine Entscheidung überdenken und das Gleiche tun. Lahmes Werk ist eine der packendsten Künstlerbiografien überhaupt, eine grandiose Lebenserzählung.« Daniel Kehlmann
»Eine mit glänzenden Einsichten gespickte Engführung von Leben und Werk: in klar-pointiertem Stil, mit sarkastischem Humor und doch nicht ohne echte Anteilnahme. (...) Tilmann Lahmes verblüffendes Buch wird noch von vielen Generationen gelesen werden.« Edo Reents, FAZ
»Dieser Biografie gelingt etwas gänzlich Unerwartetes: Sie zeichnet ein vollkommen neues Bild von Thomas Mann - und wie seine Homosexualität sein Leben, sein Leiden an der Welt und sein Schreiben geprägt hat.« Der Spiegel
»Was für ein großartiges Buch! So viel Wissen, so viel Klarheit, so viel neue Sicht - purer Lesegenuss!« Florian Illies
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Tilmann Lahme, geboren 1974, ist Literaturhistoriker und Autor. Er arbeitete u. a. als Redakteur im Feuilleton der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' und lehrte auf einer Professur für Literaturwissenschaft an der Universität Lüneburg. Lahme ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen über die Familie Mann, darunter eine hochgelobte Biografie von Golo Mann (2009) und der Bestseller 'Die Manns. Geschichte einer Familie' (2015).
Produktdetails
- Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
- Seitenzahl: 592
- Erscheinungstermin: 23. Mai 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783423447898
- Artikelnr.: 73755585
Die Welt lässt Tilmann Lahmes große Thomas-Mann-Biografie gleich zwei mal besprechen - und Rezensentin Marianna Lieder ist nicht weniger angetan als ihr Kollege Tilmann Krause. Exzellent recherchiert und hervorragend geschrieben erscheint ihr das 600-Seiten-Werk, in dem Lahme auf Basis auch zum Teil unveröffentlichter Quellen Manns sublimierter Homosexualität nachspürt. So liest die Kritikerin hier etwa der durch Mann der Öffentlichkeit vorenthaltene Briefe an den Jugendfreund Otto Grautoff, mit dem er sich von früh an über "Verliebtheitsdesaster" austauschte. Ebenso interessiert liest Lieder hier zwei Texte von Susan Sontag, einen davon erstmals in diesem Buch abgedruckt: Sontag bekennt hier ihre Desillusionierung, wenn sie den Schöpfer des von ihr verehrten "Zauberbergs" erstmals persönlich trifft. Wenn Lahme hier beider Homosexualität parallelisiert, wird es der Rezensentin zwar ein wenig zu "monothematisch". Davon abgesehen kann sie diese verdienstvolle Werk aber uneingeschränkt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Besonders zwei große Verdienste sieht Rezensent Tilman Krause in der neuen Thomas-Mann-Biografie von Tilmann Lahme, den er zum Gespräch getroffen hat: den entschiedenen Fokus auf die lange beschwiegene oder heruntergespielte Homosexualität Thomas Manns und die Verbindung zum langjährigen, und später fallen gelassenen Otto Grautoff. Denn einerseits versteckte Mann seine Neigungen Zeit seines Lebens, gleichzeitig aber, so Lahme, zeigte er sie auf subtile Weise, zum Beispiel im Briefwechsel mit Grautoff - Hinweise denen andere Biografen längst hätten nachgehen müssen. Denn die Äußerungen in Korrespondenzen und Tagebüchern, die Lahme zusammenträgt, sind laut Kritiker recht eindeutig, hätte man nicht absolut daran glauben wollen, dass die Homosexualität eine Art "Übergangsphase" darstellte, die mit der Ehe "überwunden" wurde. Eigentlich ein Skandal, finden Kritiker und Biograf. Es geht dem Autor jedoch nicht darum, das Großkaliber vom Sockel zu stoßen, vielmehr mehrt sich mit diesem persönlichen Blick das Verständnis für den Schriftsteller, der ja bekanntlich nicht nur gute Seiten hatte, schließt der Kritiker.
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Immer einen Tropfen Blut in die Tinte geben. Dann würden seine Bücher ein Erfolg. Daran glaubte Thomas Mann und ja, er vermutete tatsächlich, dass sein Ruhm von diesen wenigen Tropfen des eigenen Blutes abhingen. Er war einer der erfolgreichsten deutschen Autoren. Die Novelle …
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Immer einen Tropfen Blut in die Tinte geben. Dann würden seine Bücher ein Erfolg. Daran glaubte Thomas Mann und ja, er vermutete tatsächlich, dass sein Ruhm von diesen wenigen Tropfen des eigenen Blutes abhingen. Er war einer der erfolgreichsten deutschen Autoren. Die Novelle „Tonio Kröger“ offenbare am meisten von ihm selbst, so Thomas Mann nach der Veröffentlichung. Sein Durchbruch gelang mit der Hilfe von Samuel Fischer. Der verlegte „die Buddenbrooks“ in einem Band und nicht wie eigentlich erdacht in zwei Büchern. Die Freundschaft zwischen Verleger und Autor ist für beide Parteien ein Gewinn.
Das Buch "Thomas Mann" von Tilmann Lahme ist eine weitere Biographie des „Meisters der Literatur“. Seine Bücher sind bis heute gefragt und beliebt. Was immer wieder nur hinter vorgehaltenen Hand gewispert wurde, das macht der Autor dieses Buches öffentlich. Thomas Mann war homosexuell veranlagt und durfte seine Neigung in damaliger Zeit leider nicht ausleben. Auch seine Heirat mit der reichen Katia konnte sein Begehren nach jungen Männern nicht stillen.
Für mich war das Buch zu sehr mit der Tatsache beschäftigt, dass Herr Mann homosexuell veranlagt war. Zu viele Seiten füllten diesen Tatbestand. Ich hätte mir gewünscht, dass nicht nur der Blick auf sexuelle Phantasien eine Rolle spielen, sondern sein Verhältnis zu Kindern und Ehefrau.
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»Es kenne mich die Welt nicht nur in dem, was ich als Literarisches geleistet habe, sondern in meinem Leid und in meinem Kampf.«
Was Hermann Kurzke bereits vor über 25 Jahren angerissen, wird von Tilmann Lahme mehr in den Fokus gerückt, gar zur Hauptthematik des Buchs …
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»Es kenne mich die Welt nicht nur in dem, was ich als Literarisches geleistet habe, sondern in meinem Leid und in meinem Kampf.«
Was Hermann Kurzke bereits vor über 25 Jahren angerissen, wird von Tilmann Lahme mehr in den Fokus gerückt, gar zur Hauptthematik des Buchs – Thomas Manns Homosexualität. Doch war er ein Homosexueller, ein bisexueller Mann oder doch heterosexuell mit den in der Forschung sog. beschönigten „homoerotischen Neigungen“?
Laut Tilmann Lahme war er eindeutig homosexuell und das belegt seine Argumentation an bisher unveröffentlichten Briefen mit seinem Schulfreund Otto Grautoff, zensierten Tagebucheinträgen, die bewusst (!) zurückgehalten wurden und deutlichen Hinweisen in seinen Werken. All das lässt kaum Zweifel offen und trotzdem erregt dieses Buch großen Unmut. Warum will man Thomas Mann nicht als Homosexuellen sehen?
Thomas Mann selbst sprach oft von seinen fünf großen Lieben, alles junge Männer, darunter nicht mal seine Frau.
Noch dazu wollte er selbst, dass seine Tagebücher veröffentlicht und er als derjenige erkannt werde, der er wirklich war und nicht nur vorgab zu sein.
Frühe „wissenschaftliche“ Lektüren, wie die „Psychopathia sexualis“ von Richard Krafft-Ebing, die Homosexualität im harmlosesten Fall als Perversion schildert, hat ihn zeitlebens sehr beeinflusst und animiert gegen seine Sexualität vorzugehen, worauf der Autor detailliert eingeht.
Anders wie bei sonstigen Biografien über Mann nehmen seine frühen Jahre bis zur Ehe im Jahr 1905 die Hälfte des Buchumfangs ein.
Zudem ist die Biografie unterhaltend geschrieben und regt zum Nachdenken an.
Nachdem diese Biografie Thomas Mann erstmals als Homosexuellen schildert, der sein Leben grandios als ein heterosexuelles inszeniert hat, wäre als Nächstes ein neuer Blick auf die Ehe mit Katia – mit der er sich selbst eine „Verfassung“ gegeben hat – interessant.
Und was hat überhaupt Susan Sontag mit Thomas Mann zu tun? In diesem Buch erfährt man so viel über Thomas Mann und ich gebe Daniel Kehlmann recht: „Wer nur ein einziges Buch über Thomas Mann lesen möchte, sollte dieses auswählen.“
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Gebundenes Buch
Die überwiegend negative Bewertung von Th. Manns Werk, Person und Handlungen scheinen auf s nicht ausgesprochene und dennoch omnipräsente These zurück zu führen zu sein, Th. Mann hätte nach dem Muster Susan Sonntags nur reifen sollen, indem er seine sexuelle Orientierung …
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Die überwiegend negative Bewertung von Th. Manns Werk, Person und Handlungen scheinen auf s nicht ausgesprochene und dennoch omnipräsente These zurück zu führen zu sein, Th. Mann hätte nach dem Muster Susan Sonntags nur reifen sollen, indem er seine sexuelle Orientierung zugibt und ihr entsprechend lebt. Diese These lässt sich vielerorts, z. B. anhand Lahmes Beschreibung der Ratlosigkeit in Th. Manns Essay über Gides bestätigt finden. Auch die Ehe-Partnerschaft mit Katja Pringsheim-Mann schreibt Lahme zuerst herunter, muss dann aber doch ihre Vielfältigkeit und Tiefe zugestehen. Das sehr ungleichmäßige Verhältnis zu den Kindern, die Kinderliebe für den Vater wohl eher überraschend auf eine Tochter bezogen, will sich gar nicht in Lahmes These fügen, er scheint es eher zu der ihm ja genehmen Gesamtkritik an Th. Mann zu verwenden.
Gelegentlich gelingen Lahme Kabinettstückchen, wie im Zusammenhang mit Th. Manns Ratlosigkeit beim Windeln. Mit dem ja von Th. Mann selbst veranlassten Detailreichtum bezüglich Th. Mann wird Lahme auch in solchen Fällen nur fertig, indem er die Vorgänge in den Kontext seiner Grundthese stellt. Dabei notiert Lahme selbst, dass viele Altersgenossen ähnlich unbeholfen gewesen wären wie Mann.
Besonders kurios wir Lahmes Tendenz, gegen Th. Mann Stellung zu nehmen, wenn er alsbald von der Entdeckung Manns durch Dehmel auf die Vorschläge Dehmels zu Th. Manns Werk und deren Ablehnung umschwenkt.
Die neuen Details aus Manns Leben, die Lahme anführt, stützen wiederum Lamms These nicht wirklich. Wäre der gemäß der These handelnde Mann etwa nicht mehr noch im Alter jungen Männern merkwürdig abstrakt verfallen, hätte sie insgeheim „geliebter Dummkopf“ genannt, auf Reaktionen auf seine Briefe gehofft. Hätte Th. Mann sich mit wechselnden Partnern versuchen sollen, obwohl er ja Stabilität liebte? Lag nicht die depressionsartige, aber die Praxis einer Beziehung in der Form des Beischlafs nicht suchende Verfallenheit in Manns Charakter, war also eigentlich nicht so „kurierbar“, wie sich das Lahme vorstellt?
Wenn aus den physischen Einzelheiten über den Beischlaf Manns mit seiner Frau so viel zu schließen ist wie Lahme meint, warum hat sie Th. Mann in Form der Tagebücher zugänglich gemacht? Was sagt die Weglassung über die Herausgeber der Tagebücher und den (Th. Mann-bezogenen) bisherigen Wissenschaftsbetrieb aus? Natürlich kann man, mit Lahme, unterstellen, dass damit an wesentlichen Folgerungen gehindert zwerden sollte. Mir scheint eher wahrscheinlich, dass eine an sich eher dümmliche Prüderie Ursache der Weglassungen war. Anders mag es mit dem von Lahme kritisierten Herunterspielen des Verhältnisses zu Grauthoff liegen. Dieses wiederum hätte ich in den Zusammenhang des Einflusses von Körper auf Geist gestellt, dass Mann z. B. in den "Vertauschten Köpfen" oder, eher tragisch, in der von Lahme überhaupt nicht geschätzten "Betrogenen" beschäftigt hat. Dass nun Manns Sexualität von Lahme so anders gesehen werde als bisher sehe ich nicht - Manns Neigung zum männlichen Geschlecht etwa war schon in den 70-iger Jahren, als ich begann, mich mit ihm zu beschäftigen, allgemein bekannt.
Auch wenn er – eher selten, verhalten, s. zu Luischen und Tristan – Th. Mann lobt, greift Lahme kurz: So widmet er zwar dem „Bruder-Hitler“-Essay und seiner eher schwierigen Publikationsgeschichte (S. 398), merkt eher süffisant an, Essay sei nur in einem Männdermagazin erschienen, will ihn aber auf die persönliche Ähnlichkeit Hitlers und Manns beschränken, liest ihn nicht zusammen mit „es ist viel Wagner in Hitler“, nicht als Teil der schwierigen Arbeit, das Gefährliche in sich zu finden, verliert kein Wort über dieÄhnlichkeit zur Diagnose Haffners, zur –von Mann in einer seiner Radioansprachen und auch von Haffner reflektierten - Veränderung von Hitlers Demagogie im Krieg.
Entsprechend liest man die Biographie am gewinnbringendsten gegen den Strich: Wenn Faustus auch durch die Einschaltung Adorno nach Lahmes Einschätzung überladen geriet, ergäben sich aus einer solchen Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zur Musik? Weitere Ausführungen dazu wären besonders interessant gewesen, weil der Vergleich zu Adornos Werk fehlt etwa im Kommentarband der Frankfurter Ausgabe zu Faustus geradezu auffallend fehlen.
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Gebundenes Buch
Zum diesjährigen Thomas Mann-Doppeljubiläum (150. Geburtstag und 70. Todestag) hat der Literaturhistoriker und Autor Tilmann Lahme eine umfangreiche Thomas Mann-Biografie vorgelegt. Was in bisherigen Biografien häufig nur am Rande Beachtung fand, ist in Lahmes Biografie ein …
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Zum diesjährigen Thomas Mann-Doppeljubiläum (150. Geburtstag und 70. Todestag) hat der Literaturhistoriker und Autor Tilmann Lahme eine umfangreiche Thomas Mann-Biografie vorgelegt. Was in bisherigen Biografien häufig nur am Rande Beachtung fand, ist in Lahmes Biografie ein Hauptthema: Thomas Manns unausgelebte Homosexualität; dabei ist es kein Blick durch das Schlüsselloch und keine Demontage des Literaturnobelpreisträgers, sondern eine geduldige und detaillierte Rekonstruktion des zerrissenen Innenlebens von Thomas Mann. Lahme beruft sich auf bisher wenig beachtete Zeugnisse und Quellen, wie lange verschollene Briefe. Mit dieser neuen Herangehensweise ergeben sich auch neue Deutungen seines Werkes, denn all die unterdrückten Gefühle fanden Eingang in seine Werke.
Neben diesem wichtigen Aspekt lässt Lahme aber auch den Jahrhundertschriftsteller lebendig werden. Mit einem anspruchsvollen Erzählstil, aber durchaus anschaulich, werden auch Thomas Manns Romane und Erzählungen vor dem biografischen Hintergrund vorgestellt. Mit dieser lesenswerten Biografie wird Thomas Mann vom Sockel geholt, er erhält eine menschliche Dimension und Größe. Eine empfehlenswerte Biografie über einen großen Dichter und doch eine widersprüchliche Persönlichkeit.
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Gebundenes Buch
Nachdem „Buddenbrooks“ seit meinem 14. Lebensjahr ein Lieblingsbuch für mich ist, das ich schon mehrfach gelesen habe, und ich auch andere Werke des Autors kenne, wurde es nun wirklich Zeit, einmal eine Biografie über Thomas Mann zu lesen.
Diese von Dr. Tilmann Lahme …
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Nachdem „Buddenbrooks“ seit meinem 14. Lebensjahr ein Lieblingsbuch für mich ist, das ich schon mehrfach gelesen habe, und ich auch andere Werke des Autors kenne, wurde es nun wirklich Zeit, einmal eine Biografie über Thomas Mann zu lesen.
Diese von Dr. Tilmann Lahme eignete sich gut dafür, sie ist nicht so mächtig, wie andere, ich habe aber dennoch einen guten Blick auf Thomas Mann, sein Leben und seine Werke werfen, und auch Neues erfahren können, denn der Autor stützt diese Biografie teilweise auf bisher unveröffentlichtes beziehungsweise unbekanntes Material.
Im Fokus steht dabei auch Thomas Manns Homosexualität. Diese hat ihn offenbar sehr belastet, man kann das seinen Tagebüchern, aber auch Briefen an seinen langjährigen Freund Otto Grautoff, den er schon seit Kindheitstagen kennt, entnehmen, und man findet dies auch in seinen Werken wieder, wie der Autor aufzeigt. Zur damaligen Zeit war Homosexualität nicht nur strafbar, sondern es gab auch Versuche, sie medizinisch zu therapieren. Mit dieser Thematik hat sich Thomas Mann nachweislich schon früh ausführlich befasst.
Auch seine Ehe scheint ein Versuch gewesen zu sein, dem zu entkommen, auch, wenn trotzdem sechs Kinder daraus hervorgingen. Ich persönlich hätte gerne ein bisschen mehr über diese Familie, vor allem die einzelnen Kinder, gelesen, aber dafür gibt es auch andere Werke.
Ich habe mir beim Lesen hin und wieder überlegt, ob Thomas Manns Homosexualität nicht zu sehr im Fokus steht, aber sie beeinflusst ja tatsächlich sein Leben und seine Werke sehr. Letzteres wird recht klar, denn Tilmann Lahme verfasst ausführliche Inhaltsangaben, an denen er dann aufzeigt, was man daraus lesen kann.
Sehr gut gefallen haben mir die vielen Fotos mit ausführlicher Erklärung. Der Anhang mit Bild- und Textnachweisen, Personenverzeichnis und zusätzlichen Texten, wie etwa den der jungen Susan Sonntag über einen Besuch bei Thomas Mann, ist sehr umfänglich.
Diese Biografie Thomas Manns ist fundiert, gibt einen guten Überblick über das Leben und die Werke des Nobelpreisträgers, und lässt sich flüssig lesen. Wer sich für Thomas Mann interessiert, kann hier bedenkenlos zugreifen.
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