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Ein Sprung in die Untiefen eines Sommertags Brütende Hitze, ein Freibad und mittendrin sechs Menschen, deren Lebenswege sich für einen schicksalhaften Moment miteinander verbinden. Arno Franks zweiter Roman erzählt von dem Wunsch auszubrechen und von der Sehnsucht danach anzukommen, von den verborgenen Konsequenzen unserer Entscheidungen und von jenen Orten, die unvergessen bleiben. Ein Buch, so leuchtend wie der letzte Sommertag. Es ist heiß. Und die halbe Stadt im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentl...
Ein Sprung in die Untiefen eines Sommertags Brütende Hitze, ein Freibad und mittendrin sechs Menschen, deren Lebenswege sich für einen schicksalhaften Moment miteinander verbinden. Arno Franks zweiter Roman erzählt von dem Wunsch auszubrechen und von der Sehnsucht danach anzukommen, von den verborgenen Konsequenzen unserer Entscheidungen und von jenen Orten, die unvergessen bleiben. Ein Buch, so leuchtend wie der letzte Sommertag. Es ist heiß. Und die halbe Stadt im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentlich hätte umhauen müssen, dieses Unglück damals. Da ist Renate, die hinter der Kasse sitzt und zu viel raucht und die zwei, vier, acht Sachen an Kiontke mag, was sie natürlich niemals zugeben würde. Joe hingegen versucht anzuschwimmen gegen die vielen verpassten Gelegenheiten in ihrem Leben. Lennart hat es unfreiwillig zurückverschlagen, zu den Anfängen, die seinen späteren Weg bestimmt haben. Da ist Isobel, die das Freibad schon kannte, als es das Freibad noch gar nicht gab, und da sind die beiden Geschwister, die den Seemann machen wollen, erst vom Dreier, dann vom Fünfer, und schließlich vom Siebener - aber der ist gesperrt, seit Jahren schon, seit diesem Unglück damals, das wie ein fernes Donnergrollen unter diesem flirrenden Sommertag liegt.
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Arno Frank, geboren 1971, ist Publizist und arbeitet als freier Journalist vor allem für den SPIEGEL, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt in Wiesbaden. Zuletzt erschienen von ihm die Romane So, und jetzt kommst du (2017) und Seemann vom Siebener (2023).
Produktdetails
- Verlag: Tropen
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 18. März 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783608120745
- Artikelnr.: 66409764
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Alex Rühle verbringt einen Sommertag im Freibad in der pfälzischen Provinz mit dem neuen - ersten fiktiven - Roman von Arno Frank. Aber von sommerlicher Trägheit ist hier nicht viel zu spüren, versichert der Kritiker: Wenn Bademeister Kiontke, Kassiererin Renate, der Fotograd Lennart und die Lateinlehrerin Isobel aufeinandertreffen, zudem eine Leiche durch den Text geistert, entfaltet der Roman schnell seinen besonderen Sog auf Rühle. Allein wie es dem Autor gelingt, nach und nach das Beziehungsgeflecht, das die Figuren verbindet, offenzulegen, findet Rühle beeindruckend. Vor allem aber kommt er den Figuren dank Franks präziser Beschreibung ihrer Bewegungen, ihrer "Schrullen" und Ängste so nahe, dass er sie nach der Lektüre schnell vermisst. Nur mit der sechzehnjährigen Ich-Erzählerin, die der Autor in einem merkwürdigen Mix aus antiquiertem Jargon und Jugendslang sprechen lässt, wird Rühle nicht ganz warm. Daon abgesehen aber empfiehlt er diesen fesselnden Roman mit Nachdruck.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Einfach das menschelndste Buch überhaupt [...] wir lernen Menschen kennen, wir leiden mit ihnen, wir lieben mit ihnen und ich habe geweint am Ende.« Florian Valerius, ARD-Buffet, 22. April 2024 Florian Valerius ARD-Buffet 20240422
Ein heißer Augusttag im Freibad einer Kleinstadt: Da sitzt Renate an der Kassa, die in der Kreissparkasse von einem Automaten abgelöst wurde und jetzt kreuzworträtsellösend Eintrittskarten verkauft. Und da ist immer auch Kiontke der Bademeister, der hier eigentlich nicht mehr …
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Ein heißer Augusttag im Freibad einer Kleinstadt: Da sitzt Renate an der Kassa, die in der Kreissparkasse von einem Automaten abgelöst wurde und jetzt kreuzworträtsellösend Eintrittskarten verkauft. Und da ist immer auch Kiontke der Bademeister, der hier eigentlich nicht mehr arbeiten sollte, denn er müsste ja schwer traumatisierte von dem schrecklichen Unfall sein, der einige Jahre vorher passiert ist.
Langsam beginnt sich das Bad zu füllen. Frau Trautenheimer kommt immer, auch wenn ihr der Weg schon schwer fällt und sie auch ihre letzte Freundin überlebt hat. Doch sie zieht ihre Bahnen, wenn auch nur mehr am Beckenrand entlang.
Ein Mädchen kommt mit ihrem Bruder. Zum ersten Mal seit langer Zeit hat sie ihr Zimmer verlassen und sie hat ein Projekt. Sie will einen Seemann vom Siebener springen und es os allen zeigen, nicht zuletzt ihr selbst.
Lennard ist auch da. Er hat die Kleinstadt schon vor Jahren verlassen, um als Fotograph die Welt zu bereisen. Der Tod seines ehemals besten Freundes hat ihn zurückgebracht, denn am Abend ist die Beerdigung. Und natürlich ist auch Josefine da, die damals die Dritte im Bunde war.
Dann gibt es noch eine Kindergartengruppe, mit einer wenig emphatischen Betreuerin, Eltern mit Kindern und Kinotkes Pappenheimer - Jugendliche, die immer wieder mal für Ärger sorgen.
Arno Frank hat sich interessante Lebensgeschichten für seine Figuren überlegt. In Rückblenden werden Erinnerungen geteilt und wir lernen die Badegäste langsam immer besser kennen. Anfangs wirkt die Geschichte sehr zerfasert. Es fehlen die Zusammenhänge und das Verständnis für die Figuren. Außerdem ist das ganze überschattet von zwei Unglücken, die ebenfalls nicht richtig fassbar sind.
Am Ende des Romans war ich sehr unzufrieden, weil mir alles zu offen erschien. Zu wenig wurde aufgeklärt und ich hatte das Gefühl, dem Autor sind ein paar Fäden abhanden gekommen.
Glücklicherweise durfte ich das Buch in einer Leserunde lesen und wurde dann aufgeklärt über eine wichtige Tatsache, die ich so nicht verstanden hatte. Ich bin zwar immer wieder über Andeutungen gestolpert, konnte sie aber nicht richtig einordnen. Da ich nicht die Einzige war, der es so ergangen ist, komme ich zu dem Schluss, dass der Autor ein bisschen zu gut im Verschleiern ist. Zumindest am Schluss hätte er etwas deutlicher werden können, denn nicht alle diskutieren das Buch im Anschluss.
Wenn man das dann weiß, fügt sich alles gut ein.
Somit empfehle ich das Buch Leser*innen die einen 7. Sinn haben. Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben. Mehr geht nicht bei einem Buch, das mindesten die Hälfte der Leser*innen der Runde nicht verstanden haben.
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Ein Kopfsprung vom Sieben Meter Turm im Freibad – aus Mut oder Verzweiflung?
Scheinbare Idylle in einem kleinstädtischen Pfälzer Freizeitbad alter Kategorie mit einer bunten Anzahl verschiedenster, facettenreicher Charakteren, von sehr alt und dement bis jugendlich und psychisch …
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Ein Kopfsprung vom Sieben Meter Turm im Freibad – aus Mut oder Verzweiflung?
Scheinbare Idylle in einem kleinstädtischen Pfälzer Freizeitbad alter Kategorie mit einer bunten Anzahl verschiedenster, facettenreicher Charakteren, von sehr alt und dement bis jugendlich und psychisch gestört. Das Ottersweiler Freibad wird am letzten Freitag der Sommerferien zum Spätsommersehnsuchtstag. Wie in einem Puzzle werden Erinnerungen, Gedanken, Beziehungen untereinander über Ehe, Freundschaft, Trauer und Tod in bildhafter, teils humorvoller, direkter Art beschrieben. Während der erste Teil etwas langatmig aktionslos in seiner Beschreibung der Örtlichkeit, der beteiligten, sympathischen Figuren und einem schattenhaft angedeutetem Übel dahinrinnt, entwickelt sich in zwei weiteren Kapiteln - auch mit Dialekt - eine lebhafte, authentisch empfundene Geschichte, jedoch mit manch filigran angedeuteten, dennoch offenen Enden. Dass Josefine in Alis Sandkastenbauwerk die Zitadelle von Akkon erkennt oder Melanie die Dose mit Reizgas aus ihrer Tasche hervorholt, halte ich für bildlich überzogen. Insgesamt mögen hier manchen Leser Fantasie und auch etwas tiefer gehendes Nachdenken über die Suche nach dem Glück beschleichen.
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Gebundenes Buch
Mit „Seemann vom Siebener“ lässt Arno Frank einen flirrend heißen Sommertag für uns entstehen, der alles enthält was ein Besuch im Schwimmbad zu bieten hat – die große Liebe, Eifersucht, unerfüllte Hoffnungen, Leben und Tod. Das Ganze garniert mit …
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Mit „Seemann vom Siebener“ lässt Arno Frank einen flirrend heißen Sommertag für uns entstehen, der alles enthält was ein Besuch im Schwimmbad zu bieten hat – die große Liebe, Eifersucht, unerfüllte Hoffnungen, Leben und Tod. Das Ganze garniert mit Gerüchen nach Chlor, Sonnenmilch, Pommes und Eiscreme.
In diesem Setting treten abwechselnd verschiedene Protagonisten auf, die die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen und vorantreiben. Da ist zum Beispiel der alternde Bademeister Kiontke, der sich einem vergangenen Trauma nicht stellen will. Isobel, die Witwe des Begründers des Schwimmbades, welche immer mehr Realität und Erinnerungen vermischt.
Josefine, die lieber diesen heißen Tag im Schwimmbad aussitzt, als sich mit der nahenden Beerdigung ihres Mannes zu beschäftigen, Lennart, der in sein altes Heimatdorf zurückkehrt, vielleicht auch um zu sich selbst wieder zu finden. Melanie, eine lebensfrohe Kindergärtnerin, die mit ihrer Gruppe das Seepferdchen absolvieren will. Dabei sind allein in ihrer kleinen Rasselbande einige schon sehr interessante Charaktere. Aber am Mysteriösesten ist sicherlich das Mädchen ohne Namen und ihr Bruder. Warum will sie unbedingt den Seemann vom Siebener Sprungturm wagen? Welches Schicksal treibt sie um?
Der Autor lässt allmählich die Akteure auftreten und entfaltet langsam ihre Geschichten. Dadurch entsteht aus den einzelnen Fragmenten, ein gemeinsamer, überschneidender Handlungsstrang, der alles miteinander verbindet.
Jeder trägt sein eigenes Päckchen, mal unsichtbar, mal sichtbarer vor sich her.
An diesen letzten, heißen Sommertag scheinen viele Stränge endlich zu einen Abschluss kommen zu können. Vieles bleibt am Ende aber auch sehr vage und den Lesenden überlassen es zu interpretieren.
Die Handlung schlägt immer wieder Bögen, indem sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart oder den Akteuren wechselt. Dabei kann sich der Plot schnell in kleineren Nebenschauplätzen vergehen. Das kann zuweilen etwas anstrengend sein, weil so leicht die einzelnen Charaktere durcheinander gebracht werden und ein stringenter Lesefluss etwas eingetrübt ist. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, darüber hinaus aufmerksam liest, findet immer wieder kleine, wiederkehrende Anspielungen, die das Lesen interessanter machen.
Der „Seemann vom Siebener“ ist ein netter Einstieg für die kommende Sommerzeit und ein Loblied für diese Art Freizeitgestaltung. Die wirklich sympathischen Figuren sowie die leichte Sprache machen es zu einer tollen Sommerlektüre.
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Gebundenes Buch
Ein Tag im Freibad, auf dem Dorf. Eigentlich ist auf den ersten Blick alles idyllisch. Aber es wird recht schnell klar, dass damals etwas vorgefallen ist im Freibad, und dass dieses Ereignis von damals noch seine Schatten wirft.
Viele Personen sind an diesem Spätsommertag im Freibad: …
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Ein Tag im Freibad, auf dem Dorf. Eigentlich ist auf den ersten Blick alles idyllisch. Aber es wird recht schnell klar, dass damals etwas vorgefallen ist im Freibad, und dass dieses Ereignis von damals noch seine Schatten wirft.
Viele Personen sind an diesem Spätsommertag im Freibad: Josefine, deren Mann Max gerade einen tödlichen Autounfall hatte. Der damalige beste Freund der beiden, Lennart, kommt anlässlich der Beerdigung zurück in seine Heimat. Dann gibt es noch den Bademeister Kiontke und die Kassiererin Renate. Die Kindergärtnerin, ein Mädchen mit ihrem Bruder, eine alte Frau etc... Jede Person ist individuell ausgearbeitet, so sprechen auch manche mit Dialekt, und mache sind auch recht humorvoll konstruiert.
Das Buch ist in kurzen Episoden erzählt, nach und nach setzt sich so ein Bild zusammen. Es gibt auch Rückblicke und alte Beziehungen werden beleuchtet. Mir war manches zu plakativ, manche Figuren waren überzeichnet, wie eine Karikatur. Aber ein bisschen Humor kann ja auch mal nicht schaden, und so war es recht unterhaltsam. Und andere Figuren haben dann wieder mehr Tiefe geboten.
Zum Titel: Ein Seemann ist ein Sprung, ohne Hände mit dem Kopf voran. Diesen Sprung möchte eine/r der Personen heute vom Siebener machen. Quasi als eine Mutprobe, um eine Angst zu überwinden. Warum, was steckt dahinter? Zum Schluss klärt sich alles auf, die Spannung bleibt also bis zu den letzten Seiten bestehen. Der Schluss ist sehr gut gelungen!
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Gebundenes Buch
Im Roman „Seemann vom Siebener“ wirft Arno Frank einen genaueren Blick auf einen einzelnen heißen Sommertag, der aus verschiedenen Anlässen mehreren Personen vermutlich im Gedächtnis bleiben wird. Es ist der letzte Freitag der Schulferien in dem fiktiven Ort Ottersweiler …
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Im Roman „Seemann vom Siebener“ wirft Arno Frank einen genaueren Blick auf einen einzelnen heißen Sommertag, der aus verschiedenen Anlässen mehreren Personen vermutlich im Gedächtnis bleiben wird. Es ist der letzte Freitag der Schulferien in dem fiktiven Ort Ottersweiler in der Pfalz in einem gegenwärtigen Jahr.
Renate hat wie üblich in ihrem Kassenhäuschen Platz genommen, während der Haus- und Bademeister Kiontke nach dem Rechten sieht. Der Siebener ist seit längerer Zeit gesperrt, weil er Anlass für einen Unfall war. Dennoch möchte eine unbenannte Jugendliche, die von ihrem Bruder begleitet wird, sich gegenüber anderen sich selbst behaupten. Sie will entgegen dem Verbot von dort oben einen besonderen Sprung wagen.
Im Bad treffen auch durch Zufall die früheren Klassenkameradinnen Josefine und Melanie aufeinander. Die eine ist gerade erst gar nicht so unglücklich verwitwet, die andere betreut eine Gruppe Kindergartenkindern, die zur Seepferdchen-Prüfung antreten werden. Überraschenderweise ist auch ihr früherer Mitschüler, der international erfolgreiche Fotograph Lennart vor Ort. Eine ältere, zunehmend demente Witwe und der Kioskbesitzer, sind jeden Tag im Bad anzutreffen, so auch an diesem besonderen Sommertag.
Arno Frank beschreibt die Ereignisse, die sich an verschiedenen Plätzen im Schwimmbad abspielen, in einer zeitlichen Abfolge, während er von einer handelnden Person zur nächsten springt. Dabei erzählt das wagemutige Mädchen als einzige aus der Ich-Perspektive. Auf diese Weise kann sich der Lesende selbst eine Meinung bilden, ob ihr Vorhaben durchdacht, klug oder unvernünftig ist und während des Lesens so wie ich hoffen oder bangen, dass ihr Sprung zur Ausführung kommen wird.
In Rückblicken der Figuren erfuhr ich, warum jeder einzelne an ebendiesem Tag sich vor Ort aufhält. Ich las von psychischen Problemen, Traumata, einer nur noch auf dem Papier bestehenden Ehe und Alkoholabhängigkeit, also alle Sorgen, die nicht am Eingang zum Vergnügungsbad abgegeben werden können. Aber die Anwesenheit von vielen Personen mit gleichem Anliegen und das schöne Wetter führen ebenfalls zu einem Wohlbefinden eigener Art.
Arno Frank wechselt in seinem Roman „Seemann vom Siebener“ nach kurzen Erzählabschnitten zwischen seinen ProtagonistInnen in einem Pfälzer Freibad hin und her, denen nicht immer Gutes im Leben widerfahren ist. Auf einem abgegrenzten Areal, dass sich seit Jahrzehnten kaum verändert hat, arbeiten sie, suchen nach Abstand vom Alltag oder nach einer Portion Glück. Auf einfühlsame Weise hat der Autor es bestens verstanden, mich zu unterhalten. Die Geschichten der Figuren sind bewegend und nahegehend. Gerne empfehle ich das Buch weiter.
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Gebundenes Buch
Gleißender Sonnenschein, der Geruch von Pommes und Chlor, das träge Plätschern von Wasser am Beckenrand – all das verbinde ich mit den Besuchen im Freibad meiner Kinder- und Jugendzeit. Und das ist auch das Bild, das Arno Frank kunstvoll als Collage unterschiedlicher Figuren in …
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Gleißender Sonnenschein, der Geruch von Pommes und Chlor, das träge Plätschern von Wasser am Beckenrand – all das verbinde ich mit den Besuchen im Freibad meiner Kinder- und Jugendzeit. Und das ist auch das Bild, das Arno Frank kunstvoll als Collage unterschiedlicher Figuren in „Seemann vom Siebener“ entstehen lässt.
Doch erhalten wir als Leser*innen erst nach und nach einen Gesamtblick auf die Szenerie, denn gleichen die einzelnen Charaktere, ihre Perspektiven und vor allem Vorgeschichten einer Vielzahl an Puzzlesteinen, die erst langsam das zusammensetzen, was der Autor uns glauben lassen will zu sehen.
Ist da auf den ersten Blick der flirrend heiße Spätsommertag in einer pfälzischen Kleinstadt mit ihren Bewohner*innen, die sich ein wenig Abkühlung, Ruhe und Zerstreuung beim Besuch des Traditionsbades versprechen, so zeigt sich zunehmend, dass dies nur der oberflächliche Schein ist. Der wie so oft trügt. Denn was sich mit fortschreitender Geschichte enthüllt, sind das Leid, der Tod und das Grauen sowie die persönlichen Schicksale der einzelnen Figuren, deren Auswirkungen das gesamte Gefüge des Mikrokosmoses zu prägen scheinen – und Schock, Traumata und eine Leere bis hin zu Wut und Unverständnis hinterlassen haben.
Was genau sich zugetragen hat, bleibt lange Zeit ein Rätsel, wir als Leser*innen werden auf Spurensuche geschickt. Und abseits der Abgründe stoßen wir dabei auch auf Momente des Lichts und der Zuversicht, wie etwa auf einer lange vergangenen Jugendliebe, die in den warmen Sonnenstrahlen wiederbelebt und möglicherweise zu neuem Wachstum angeregt wird.
Auf Dunkel folgt Hell, auf Leid folgt vielleicht nicht Freude, so doch aber Hoffnung.
Und dann hält die Geschichte ganz zum Schluss noch etwas völlig Unerwartetes für uns bereit! Ich konnte es kaum glauben, habe mit klopfendem Herzen noch einmal durch die vorherigen Seiten geblättert. Tatsächlich, so kann es gewesen sein! So kann es sich wirklich zugetragen haben! Ich will nicht zu viel verraten, außer, dass das Buch meine heiße Leseempfehlung ist – nicht nur für träge Sommertage am Pool, am Meer oder im städtischen Freibad!
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Gebundenes Buch
Du gehst hoch. Du rauchst und trinkst. Du springst. Hast du noch den Glanz des Restwassers im Becken gesehen, wolltest einfach was verrücktes machen?
Schicksale, große und kleine werden hier im Mikrikosmos Freibad beleuchtet. Manche intensiver, andere weniger intensiv. Das Freibad im …
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Du gehst hoch. Du rauchst und trinkst. Du springst. Hast du noch den Glanz des Restwassers im Becken gesehen, wolltest einfach was verrücktes machen?
Schicksale, große und kleine werden hier im Mikrikosmos Freibad beleuchtet. Manche intensiver, andere weniger intensiv. Das Freibad im ländlichen Raum ist etwas besonderes. Dort ist man für ein paar Stunden am Tag ein Teil einer ganz eigenen Welt. Für die Angestellten wie den Bademeister Kiontke oder die Frau im Kassenhäuschen, Renate, ist es wie ein zweites Zuhause. Von diesen Figuren aus entspinnt sich die Geschichte. Renate löst gerne Kreuzworträtsel und empfindet Zuneigung zu Kiontke. Er selbst wird von den Badegästen ein wenig beäugt. Hat er doch nach einem tragischen Geschehen im Freibad seinen Dienst nicht quittiert, macht "einfach" weiter.
Mir gefällt die Perspektive, welche ich als Leserin aufnehme. Ich erinnere mich an frühere Zeiten im Freibad, diese ganz eigene Welt, die Geräusche und Gerüche. In dieser Geschichte kann ich aber in der Vogelperspektive sein, die Schicksale mancher Badegäste kennenlernen. Ich finde Arno Frank hat eine interessante kleine Gesellschaftsstudie aufs Papier gebracht, unterhaltsam, liebenswürdig und angenehm eingelesen von Hans Löw.
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Das Buch Seemann vom Siebener von Arno Frank ist ein Buch mit Tiefgang.
Als Hörbuch sehr hörenswert da der Sprecher Hans Löw uns mit seiner Stimme mitzunehmen weiß.
6 Menschen alle durch einen Moment auf ihrem Lebensweg miteinander vereint. Treffen im Freibad wieder …
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Das Buch Seemann vom Siebener von Arno Frank ist ein Buch mit Tiefgang.
Als Hörbuch sehr hörenswert da der Sprecher Hans Löw uns mit seiner Stimme mitzunehmen weiß.
6 Menschen alle durch einen Moment auf ihrem Lebensweg miteinander vereint. Treffen im Freibad wieder aufeinander.
Rund um den 1 Moment lernen wir die 6 nach und nach besser kennen und finden so einiges über sie und ihr Leben heraus.
Spannend und etwas versteckt kommt man nach und nach beim hören hinter die Geschichte und Versteht den Tiefgang.
Das Cover zeigt das Wesentliche, aber lässt auch Raum für Interpretationen.
Zunächst brauchte ich etwas um mir merken zu können , wer wer ist und warum. Aber je länger man hört um so besser klappt das Abtauchen in die Geschichte.
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Gebundenes Buch
„Der Absprung ist alles. Im Absprung liegt schon der ganze Sprung vom Anfang bis zum Ende.“ (S. 102)
Es riecht nach Chlor, Sonnenmilch und Pommesfett, wenn Arno Frank seine Figuren wie auf einer Freilichtbühne an diesem einen heißen Sommertag im Kleinstadt-Freibad …
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„Der Absprung ist alles. Im Absprung liegt schon der ganze Sprung vom Anfang bis zum Ende.“ (S. 102)
Es riecht nach Chlor, Sonnenmilch und Pommesfett, wenn Arno Frank seine Figuren wie auf einer Freilichtbühne an diesem einen heißen Sommertag im Kleinstadt-Freibad zusammentreffen lässt, jede mit etwas Unausgesprochenem, Ungelöstem in der Badetasche.
Angenehm behäbig entspinnt sich die in diesem Mikrokosmos angesiedelte Geschichte, in der nicht wirklich viel passiert, wobei die einzelnen losen Fäden zunächst angedeutet werden. Das ist nicht frei von schlichten Klischees und soll es vermutlich auch nicht sein. Der Autor spielt mit diesen, zeichnet seine Figuren aber ohne Häme, mit Ironie und großer Sympathie zu ihnen und verleiht ihnen teilweise eine dramatische Lebensgeschichte.
Das Atmosphärische, wie Aus-der-Zeit-Gefallene macht für mich die Stärke des Romans aus, der alten Schmerz, das Lösen von Blockaden und die Anbahnung einer neuen Verbindung leichtfüßig miteinander verknüpft und schließlich in einer persönlichen Befreiung kulminiert.
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Gebundenes Buch
Ein Sommertag im Freibad als Wendepunkt
Arno Frank entführt uns in ein Freibad in der pfälzischen Provinz. Es ist ein heißer Tag am Ende der Sommerferien. Wir sind nah dabei, wenn Bademeister Kiontke und Kassiererin Renate die letzten Vorbereitungen vor der Öffnung des Bades …
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Ein Sommertag im Freibad als Wendepunkt
Arno Frank entführt uns in ein Freibad in der pfälzischen Provinz. Es ist ein heißer Tag am Ende der Sommerferien. Wir sind nah dabei, wenn Bademeister Kiontke und Kassiererin Renate die letzten Vorbereitungen vor der Öffnung des Bades treffen und lernen zunächst in kurzen, fein beobachteten Alltagsszenen die wichtigsten Charaktere des Romans kennen.
Sie alle werden diesen Tag im Freibad verbringen und dabei mit ihren persönlichen Erinnerungen und ihrer gegenwärtigen Situation konfrontiert werden.
Rasch wird klar, dass das Schwimmbad vor einigen Jahren Ort eines großen Unglücks gewesen sein muss, unter dessen Folgen einige immer noch leiden; zudem drückt ein kürzlich stattgefundener Verkehrsunfall auf die Stimmung.
Von Beginn an versteht es Arno Frank durch kleine Hinweise Spannung aufzubauen, aber auch in die Irre zu führen.
Im Freibad sind alle Schichten und Altersgruppen der kleinen Gemeinde präsent, so dass wir ganz nebenbei noch einen kurzen Blick auf das Soziogramm und die gesellschaftlichen Gegebenheiten innerhalb des Ortes werfen können.
Die Stärken dieses ruhig erzählten, melancholischen, zuweilen aber auch äußerst amüsanten Romans liegen in der authentischen Figurenzeichnung, der präzisen Beschreibung von Alltäglichem, der Schaffung einer überzeugenden Schwimmbadatmosphäre inklusive Geruch von Chlor, Frittierfett und Sonnencreme sowie dem Geflecht aus dezent platzierten Hinweisen, die am Ende alles in einem neuen Licht erscheinen lassen und für einen Gänsehautmoment auf der letzten Seite sorgen. Nach Beendigung der Lektüre musste ich das Buch erneut aufschlagen, die Szenen mit dem Mädchen und ihrem Bruder noch einmal lesen. Dabei staunte ich, wie sich meine Wahrnehmung mit der letzten Szene komplett verändert hatte. Großartig!
Arno Frank zeichnet seine Figuren dicht, mit großer Empathie und stattet alle mit einer eigenen Sprache aus. Beim Lesen hatte ich filmreife Bilder und Szenen vor Augen. Erstaunlich auch, wieviele Informationen über das Leben, den jeweiligen Charakter und die Gedanken der Hauptfiguren auf relativ wenigen Seiten enthalten sind.
In diesem kleinen Roman steckt sehr viel mehr als auf den ersten Blick sichtbar ist, weshalb ich langsames, konzentriertes Lesen empfehle.
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