Alexander Kamber
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Nachtblaue Blumen (eBook, ePUB)
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Paris um 1890, eine junge Cabaret-Tänzerin wird in die Nervenheilanstalt Salpêtrière eingeliefert. Um die Existenz der rätselhaften Krankheit «Hysterie» zu beweisen, veranstaltet der leitende Nervenarzt in der Klinik Vorführungen vor internationalem Publikum. Dabei scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen: Die jungen Patientinnen bewegen sich unkontrolliert, verdrehen die Augen, brechen vor der Zuschauerschaft zusammen. Auch die Tänzerin und ihre Freundin Cléo, der wegen ihrer Krämpfe Medikamente verabreicht werden, dienen als Fallbeispiele. Warum verschlimmert sich die gespe...
Paris um 1890, eine junge Cabaret-Tänzerin wird in die Nervenheilanstalt Salpêtrière eingeliefert. Um die Existenz der rätselhaften Krankheit «Hysterie» zu beweisen, veranstaltet der leitende Nervenarzt in der Klinik Vorführungen vor internationalem Publikum. Dabei scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen: Die jungen Patientinnen bewegen sich unkontrolliert, verdrehen die Augen, brechen vor der Zuschauerschaft zusammen. Auch die Tänzerin und ihre Freundin Cléo, der wegen ihrer Krämpfe Medikamente verabreicht werden, dienen als Fallbeispiele. Warum verschlimmert sich die gespenstische Krankheit bei ihnen stetig? Gibt es einen Weg raus aus der Salpêtrière, die man im Paris der Jahrhundertwende die «weibliche Hölle» nannte? Um nicht den Verstand zu verlieren, hält die Tänzerin alles in ihrem Notizbuch fest. Ein feiner und humorvoller Roman.
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Alexander Kamber, geboren 1995, studierte Kulturwissenschaften in Zürich und Lüneburg. Zurzeit promoviert er an der Universität Zürich mit einem kulturgeschichtlichen Projekt zu Tanz und Theater um 1900, worin er die Schnittstelle von Bühnenkunst, Technik und Biowissenschaften erforscht. Sein erster Roman «All das hier» erschien 2018 im Limmat Verlag.
Produktdetails
- Verlag: Limmat Verlag
- Seitenzahl: 120
- Erscheinungstermin: 15. März 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783038552765
- Artikelnr.: 70020019
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Eine geglückte Verbindung von gutem Schreiben und theoretischer Erfahrung sieht Jan Drees in Alexander Kambers erfundener "Psychiatriegeschichte" über eine junge Cabaret-Tänzerin im Paris der Belle Epoque. Wie widersprüchlich diese Epoche zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und esoterischen Praktiken war, wird auch in Kambers Roman deutlich, dem es gelingt, verschiedene Körperpolitiken literarisch zu fassen, meint der Rezensent. Chronofotografie wie Hypnose, skrupellose Experimente bis hin zu einer peinlichen Entschuldigung für die Fehldiagnose des Psychiaters, der die junge Tänzerin untersucht, tauchen in Kambers Roman auf, alles nach historischen Vorbildern modelliert und theoretisch fundiert. Die Tagebuchaufzeichnungen der Tänzerin während ihrer Zeit in der Anstalt sind für Drees eine Übung in Selbstvergewisserung. Sie sei nicht psychisch krank, sondern nur zur Projektionsfläche einer Medizin geworden, die wenig wisse, sich aber als allwissend präsentiere. So gefällt dem Rezensenten nicht nur, wie gut Kamber die Techniken sichtbar macht, mit denen die Gesellschaft "deviantes Verhalten pathologisiert", sondern auch, dass Kamber am Ende eine kluge Studie über die Macht vorlegt, die angeblich nur Gutes will und doch nur Böses schafft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Kambers Vorwort gibt dem Leser Auskunft über die Herkunft des Textes: ein Zufallsfund seien diese Aufzeichnungen einer Patientin der berühmt-berüchtigten Pariser Anstalt Salpetriere. Schon dieses kleine Vorwort zeigt die Erzählkunst des jungen Autors: sie ist so geschickt …
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Kambers Vorwort gibt dem Leser Auskunft über die Herkunft des Textes: ein Zufallsfund seien diese Aufzeichnungen einer Patientin der berühmt-berüchtigten Pariser Anstalt Salpetriere. Schon dieses kleine Vorwort zeigt die Erzählkunst des jungen Autors: sie ist so geschickt formuliert, dass man darauf hereinfallen könnte!
Die Ich-Erzählerin ist eine junge Tänzerin, die vom Inhaber des Varietès dort eingeliefert wird, weil sie nicht mehr tanzen will. Sehr subtil lässt Kamber hier anklingen, wie mit unangepassten Frauen umgegangen werden konnte. Die Einlieferung in einer Nervenheilanstalt sollte diese Frauen wieder zur Anpassung und zum Funktionieren bringen. Die Diagnose „Hysterie“ ist unscharf, und ebenso unpräzise sind die Behandlungsmethoden.
Die namenlose Erzählerin erzählt vom Alltag in der Anstalt und von den Therapien, denen sie unterworfen wird. Ein deutscher Arzt mit Zigarre – offensichtlich Freud – versucht es mit Hypnose und Traumdeutung. Die anderen Ärzte führen ihre Patientinnen öffentlich vor und erklären ihre Symptome. Der Leser erkennt schnell, dass es sich um inszenierte Darbietungen handelt, die einer Zirkusvorführung ähneln. Und weil die Teilnahme an diesem Zirkus als Auszeichnung empfunden wird, herrscht unter den Patientinnen eine Art Wettstreit um die Teilnahme.
Eine Mit-Patientin ist Cleo, und sie erzählt aus ihrem „Berufsleben“, nämlich der Zusammenarbeit mit einem Magier. Dieser Magier erfand Automaten, die angetrieben wurden von einem komplizierten Räderwerk im Inneren und die dem natürlichen Vorbild zum Verwechseln ähnlich sahen.
Die Ich-Erzählerin versteht das Bild und erkennt, dass sie sowohl für den Besitzer des Varietès und nun auch für die „behandelnden“ Ärzte eine solche Automate ist und nur eines soll: sie soll funktionieren.
Eine raffinierte Doppelung der Geschichte!
Kamber schreibt diese kleine Geschichte in einem leisen und sehr poetischen Ton. Ein Lesevergnügen der besonderen Art!
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Gebundenes Buch
Eine ehem. Tänzerin in der Nervenklinik um 1890. Literarisch anspruchsvoll.
Paris 1890, der Schauplatz ist die berühmt-berüchtigte Nervenheilanstalt Salpêtrière. Ein Arzt möchte der Krankenheit „Hysterie“ auf den Grund kommen – seine Patientinnen …
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Eine ehem. Tänzerin in der Nervenklinik um 1890. Literarisch anspruchsvoll.
Paris 1890, der Schauplatz ist die berühmt-berüchtigte Nervenheilanstalt Salpêtrière. Ein Arzt möchte der Krankenheit „Hysterie“ auf den Grund kommen – seine Patientinnen und Opfer: junge Frauen. Die Behandlungen finden teils vor Publikum statt, es entstehen oft mehr Fragen als Antworten, da sich das Verhalten der Frauen, auch mit den verabreichten Medikamenten, in unvorhergesehene Richtungen verändert. Die Anstalt wurde nicht umsonst die „weibliche Hölle genannt.
Eine Tänzerin wird von ihrem Patron eingeliefert, da sie nicht mehr tanzen wollte. Um während des Aufenthaltes nicht völlig den Verstand zu verlieren, zeichnet sie ihre Erfahrungen in einem Notizbuch auf.
Der Nervenarzt gibt sich freundlich, verständnisvoll, doch man kommt ihm nicht auf die Schliche, ob sein Getue nur gespielt ist. Es gibt bestimmte Momente zwischen Arzt und Patientin, die auf der einen Seite fast schon väterliche Fürsorge entdecken lassen, auf der anderen Seite kommt es zu ungewollter Nähe. Der Autor spielt mit dem Vertrauen zum Arzt – es könnte eines da sein. Es wird versucht, es den Leser:Innen einzuflößen, genauso wie den Patientinnen. Doch zu sehr sind die Vorurteile mit dem Ort verschränkt. Die Tänzerin passt sich an, spielt ihrerseits, um diesen Klauen zu entwischen. Der Patron, der sie anfangs noch besucht, damit sie wieder in den Club kommt, und auf sie einredet, was er alles für sie getan hat, scheint irgendwann sein Interesse zu verlieren und kommt nicht mehr.
Dabei ist der einzige Grund, warum die junge Frau in der Anstalt ist, weil sie partout nicht mehr tanzen will.
Die Erzählung liest sich leicht, ist von einer bestimmten Spannung durchdrungen, hat mich aber dennoch irgendwie unschlüssig zurückgelassen. Auch wenn sich viel zwischen den Zeilen findet, eine Quintessenz habe ich nicht gefunden – außer dem immerwährenden Umstand, das Frauen den alten weißen Männern hilflos ausgeliefert waren und sind.
Wer sich gerne für ein literarisches Abenteuer, zumal noch schnell gelesen, einlassen möchte, kommt hier sehr auf seine Kosten.
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Nachtblaue Blumen ist ein kurzer dafür aber sehr intensiver Roman. Eigentlich nicht wirklich ein Roman sondern die Aufzeichnungen einer jungen Frau die Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der französischen Nervenheilanstalt Salpêtrière Patientin war. Sie erzählt von …
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Nachtblaue Blumen ist ein kurzer dafür aber sehr intensiver Roman. Eigentlich nicht wirklich ein Roman sondern die Aufzeichnungen einer jungen Frau die Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der französischen Nervenheilanstalt Salpêtrière Patientin war. Sie erzählt von ihrem Alltag, den Ärzten, Untersuchungen und anderen Patientinnen..
Durch den Erzählstil der an ein Tagebuch erinnert hatte ich das Gefühl mit der namenlosen Frau durch die Gänge der Klinik zu gehen. Und ihre Geschichte hautnah zu erleben.
Eine Geschichte die mich berührt hat und gleichzeitig fasziniert. Sie bietet einen Einblick in den Alltag der Klinik der so selten zu finden ist. Danke an den Herausgeber das er diese Geschichte entdeckt hat.
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„Die Blüten nachtblau, fast schwarz, in der Luft schwebend wie von Geisterhand.“ (Pos.71)
Die Geschichte spielt um 1890 in Paris. In dieser geht es um eine junge Cabaret-Tänzerin die in die Nervenheilanstalt Salpêtrière eingeliefert wird. Ein Nervenarzt hat vor, …
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„Die Blüten nachtblau, fast schwarz, in der Luft schwebend wie von Geisterhand.“ (Pos.71)
Die Geschichte spielt um 1890 in Paris. In dieser geht es um eine junge Cabaret-Tänzerin die in die Nervenheilanstalt Salpêtrière eingeliefert wird. Ein Nervenarzt hat vor, der rätselhaften Krankheit „Hysterie“ auf die Schliche zu kommen. Um den Beweis dafür zu erlangen, veranstaltet er in der Klinik Vorführungen vor internationalem Publikum. Doch die Patientinnen verhalten sich komisch, bekommen Medikamente und sind nicht die, die sie einst waren. In Paris nannte man es zur Jahrhundertwende die „weibliche Hölle.“ Um den Verstand nicht gänzlich zu verlieren, hält die Tänzerin alles in einem Notizbuch fest.
Die Geschichte ließ sich leicht und schnell lesen. Es war spannend zu sehen, wie ein Nervenarzt die jungen Frauen durch seine Art, aber auch durch die medikamentöse Behandlung, verändern. Manchmal kam mir deren Verhalten, dass sie an den Tag legten, gespielt und überhaupt nicht echt vor. Ich wusste nicht, ob die Figur sich tatsächlich so verhält oder ob sie nur so tut, um als hysterisch und krank zu gelten - oder auch um dem Arzt zu imponieren. Zwischendurch gibt es Sätze der jungen Dame, über die man schmunzeln muss und auch das Gespräch zwischen dem Arzt und ihr sorgt für „menschliche“ Momente, bei denen sich im Denken des Arztes Abgründe auftun - die gar nicht zu dem Bild passen, das man von ihm hat. Und dennoch hat man kein Vertrauen in diese Person. Zumal er ihnen auch immer wieder zu nahe kommt.
Auf der einen Seite hat mir die Geschichte unheimlich gut gefallen, weil sie die Abgründe der Menschheit aufzeigt und mich an die Verschickungskinder erinnert hat. Nur dass es sich hier lediglich um junge Frauen handelt, die der Hysterie betitelt werden. Manche Sätze waren für mich lehrreich, gerade als es um das Gespräch zwischen der Tänzerin und dem Arzt ging - sie stimmten mich nachdenklich. Bei anderen musste ich schmunzeln. Im Großen und Ganzen lässt einen die Geschichte gefühlt rastlos zurück - doch sie gibt einem so viel zum Nachdenken und Reflektieren. Wenn man die Geschichte zwischen den Zeilen liest, wird man fündig.
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Gebundenes Buch
Das Buch handelt von Frauen, die wegen angeblicher Hysterie in einem Sanatorium behandelt wurden. Es ist 1890 und die Behandlungsmethoden sind mehr als fragwürdig, z.B. Hypnose.
Dieses Thema wurde schon öfter in der Literatur beschrieben. Der Autor Alexander Kamber verfügt über …
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Das Buch handelt von Frauen, die wegen angeblicher Hysterie in einem Sanatorium behandelt wurden. Es ist 1890 und die Behandlungsmethoden sind mehr als fragwürdig, z.B. Hypnose.
Dieses Thema wurde schon öfter in der Literatur beschrieben. Der Autor Alexander Kamber verfügt über die Sensibilität, die Gefühlswelt seiner Protagonistin zu erfassen. Sie ist 16 und Waise.
Ihre Berichtsform funktioniert für das Buch. Mit Cleo, mit der sie sich im Sanatorium befreundet, gibt es eine weitere interessant Figur. Das Buch lässt einen als Leser nicht unberührt.
Es ist ein kurzer, aber lesenswerter Roman.
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