Bernardine Evaristo
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Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein radikal ehrliches und inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von Mädchen, Frau etc. (eBook, ePUB)
Warum ich niemals aufgebe
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Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto erinnert und erzählt sie erstmals ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als erste Schwarze Frau - ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. 1959 als T...
Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto erinnert und erzählt sie erstmals ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als erste Schwarze Frau - ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. 1959 als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters geboren, aufgewachsen im armen Süden Londons, war Bernardine Evaristo dazu bestimmt, als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden. Rassismus wurde erst 1965 zur Straftat erklärt und bis zur gesetzlichen Gleichbehandlung der Frau dauerte es noch einmal zehn Jahre. Doch sie lernte schon von klein auf, dass es sich nicht lohnt, ihre Herkunft zu verstecken. Dass sie vielmehr gerade deswegen ihr Leben leben, sich ausprobieren muss. Und so erzählt sie von ihren Lieben, ihrer Familie, aber auch ihrem Ringen mit der Kunst und ihrer Suche nach einer eigenen Sprache für ihre Erfahrungen. Vom Ausprobieren queerer Beziehungen, dem Leben im künstlerisch-explosiven London der 1980er- und 1990er-Jahre und auch der Beharrlichkeit, die sie sich als Mensch, als Frau und als Autorin aneignen musste, um ihre Ziele zu erreichen und schließlich 2019 als erste Schwarze Frau den Booker-Preis zu gewinnen und den internationalen Durchbruch zu schaffen. Das intime, inspirierende und kompromisslose Zeugnis eines faszinierenden Lebens. Ein augenöffnendes Buch und mitreißendes Leseerlebnis.
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Bernardine Evaristo wurde 1959 als viertes von acht Kindern in London geboren. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature. Für ihren Roman Mädchen, Frau etc. wurde sie als erste schwarze Schriftstellerin 2019 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet. Tanja Handels, geboren 1971 in Aachen, übersetzt zeitgenössische britische und amerikanische Romane, u.a. von Zadie Smith, Regina Porter, Nicole Flattery und Charlotte McConaghy. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2019 mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis.
Produktdetails
- Verlag: Tropen
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 29. Januar 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783608118612
- Artikelnr.: 62655929
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Die hier rezensierende Autorin Jackie Thomae folgt interessiert der Lebensgeschichte von Bernadine Evaristo in ihrem "Manifesto". Die englisch-nigerianische Autorin erzählt darin persönlich und hochpolitisch von ihrem Weg zum Erfolg vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in England. Trotz der Schwere, die einen Teil dieses Weges prägt, bleibt der Ton Evaristos stets wohltuend optimistisch, ist weder reine Opfergeschichte noch Positive-Thinking-Lektion, lobt Thomae. Das eigentliche Manifest, dass sich auf anderthalb Seiten am Ende des Memoirs wiederfindet, hätte amerikanisch-ratgeberisch wirken können, doch nach dem Lesen des eindrucksvollen Lebenswegs der Autorin wirken die Affirmationen eher wie eine erfrischende Belohnung, versichert die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Von der Power des Herausredens
Die preisgekrönte britische Autorin Bernardine Evaristo erzählt ihr Leben als Manifest. Feiert die Kraft der Fehler und der Unbeugsamkeit. Und sich selbst.
Wer regelmäßig von einer der zahlreichen Listen deprimiert ist, die dreißig ganz besonders erfolgreiche Leute unter dreißig vorstellen, dem bietet die Schriftstellerin Bernardine Evaristo Trost. Als sie für ihren Roman "Mädchen, Frau etc." den Booker Prize gewann, einen der berühmtesten Literaturpreise der Welt, war sie sechzig Jahre alt. Und hatte schon einige Jahrzehnte von der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbemerkt Romane veröffentlicht. Inzwischen ist sie Bestsellerautorin und, laut Forbes, eine von fünfzig besonders
Die preisgekrönte britische Autorin Bernardine Evaristo erzählt ihr Leben als Manifest. Feiert die Kraft der Fehler und der Unbeugsamkeit. Und sich selbst.
Wer regelmäßig von einer der zahlreichen Listen deprimiert ist, die dreißig ganz besonders erfolgreiche Leute unter dreißig vorstellen, dem bietet die Schriftstellerin Bernardine Evaristo Trost. Als sie für ihren Roman "Mädchen, Frau etc." den Booker Prize gewann, einen der berühmtesten Literaturpreise der Welt, war sie sechzig Jahre alt. Und hatte schon einige Jahrzehnte von der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbemerkt Romane veröffentlicht. Inzwischen ist sie Bestsellerautorin und, laut Forbes, eine von fünfzig besonders
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erfolgreichen Frauen über fünfzig. Manche mögen es nun unpassend finden, Literatur in Superlativen dieser Art zu messen. Und es ist ja auch einigermaßen unsinnig. Dass Bernardine Evaristo auf dieser Liste steht, passt aber trotzdem ganz gut. Zumindest denkt man das, nachdem man ihr neuestes Buch "Manifesto - Warum ich niemals aufgebe" gelesen hat.
In sieben Teilen beschreibt Evaristo in diesem autobiographischen Text ihren Werdegang: Kindheit und Jugend als Außenseiterin in einem mehrheitlich weißen Viertel, ihre Jahre beim Theater, Beziehungen und Affären, zahlreiche Umzüge, Zwischenmieten und kurzfristige Anstellungsverhältnisse, mit denen sich die Schriftstellerin ziemlich lange durchschlägt, um niemals Abstriche bei dem zu machen, was sie eigentlich möchte: Schreiben.
All das hat sich nun, Jahrzehnte später, ausgezahlt. Nicht nur ist Evaristo Professorin, preisgekrönte und gefragte Autorin, sondern auch Vorsitzende der Royal Society of Literatur, als zweite Frau, erste Schwarze und auch als erste Person, die weder in Eton, Oxford noch Cambridge war. Das ist erschreckend - und macht Hoffnung. Lässt sich doch an Evaristo und ihrer Biographie ziemlich gut zeigen, wie sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten geändert hat. Und wie viel von diesen Veränderungen man unermüdlichen Kämpferinnen wie ihr zu verdanken hat.
"Manifesto" ist deshalb zu großen Teilen ein inspirierendes Buch, wenn auch nicht unbedingt so, wie es sein Titel verspricht. Man kann Evaristo für ihr Selbstbewusstsein und ihr Durchhaltevermögen wirklich nur bewundern - es nervt allerdings ein wenig, dass sie das selbst auch so ausgiebig tut. Gerade der zweite Teil ihres Buches, in dem es um ihre Entwicklung zur Schriftstellerin geht, liest sich manchmal wie der Ratgeber eines Erfolgsgurus: "Selbst wenn sich wirklich alles gegen mich verschworen hatte, gelang es mir noch irgendwie zu glauben, dass mir eines Tages der Durchbruch gelingen würde." Oder: "Ich rede mich selbst schon wieder aus der Enttäuschung heraus, noch während ich sie erlebe, sodass ich gar nicht erst in die Abwärtsspirale des Selbstmitleids gerate." Sie sei, schreibt Evaristo, deshalb schon als "Positivpropagandistin" bezeichnet worden. In dieser Art der Erzählung hat auch jede Niederlage einen tieferen Sinn: Sie macht stärker und schärft die Persönlichkeit.
Das lässt sich alles gut sagen, wenn der eigene Plan aufgegangen ist und nach der Niederlage dann auch der Erfolg kam - bei vielen anderen kommt er allerdings nie. Ist das, wie diese Art von Aufsteigermärchen implizit nahelegt, deren eigene Schuld? Haben diese Leute es einfach nicht genug gewollt?
Zu Evaristos Verteidigung muss man sagen, dass sie von dem darwinistischen Weltbild, nach dem diese Sätze klingen, weit entfernt ist: Sie kennt die gesellschaftlichen Einschränkungen, unter denen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu leiden haben, sie benennt und bekämpft sie. Sie entscheidet sich für eine Schauspielschule, die den Studiengang "Community-Theatre" anbietet, in dem es nicht nur um die persönliche schauspielerische Entwicklung, sondern auch um die Arbeit für und mit bestimmten Gruppen geht. Sie hat den "International African Poetry Prize" ins Leben gerufen und gibt bei Penguin die Reihe "Black Britain: Writing Back" heraus, in der sie vergessene Werke schwarzer Schriftsteller wieder auflegt. Das erfordert, neben politischem Willen, auch eine ganze Menge Energie. Vor allem wenn der Hauptberuf als Schriftstellerin ja eigentlich ein anderer ist.
Warum es sich lohnt, "Manifesto" zu lesen, liegt an der wahrhaft unkonventionellen Art seiner Autorin und ihrer erzählenswerten Biographie. Ihre Mutter, schreibt Evaristo an einer Stelle, habe ihr einmal gesagt, "sie habe mich als Kind nicht sonderlich gemocht, weil ich 'zu viel Charakter' gezeigt hätte". Von diesem Charakter bekommt man beim Lesen eine ganze Menge mit. Die Außenseiterinnenposition, in der sich Evaristo als eins von acht Kindern aus der "Brown Immigrant Class" zwangsläufig befindet, hat sie zur Tugend gemacht. Dass sie, wie es an einer Stelle heißt, noch mit Anfang vierzig "bei sämtlichen gesellschaftlichen Initiationsriten" - Kinder, Ehe, fester Wohnsitz, gutes Gehalt, sichere Rente - versagt hat, kümmert sie zwar, doch nicht so sehr, als dass sie deshalb Kompromisse eingehen würde. Und auch jetzt, da sie mit ihren Romanen so genau den Zeitgeist zu treffen scheint, tut sie das doch nicht so ganz.
Das Konzept von "kultureller Aneignung", dass also beispielsweise Weiße nicht über die Erfahrungen Schwarzer schreiben können, hält sie für Unsinn. Und auf ihr früheres aktivistisches Selbst schaut sie kritisch zurück: So sei, schreibt sie einmal, ihre damalige feministische Haltung "wenig mehr als Makulatur" gewesen. "Hätte es, als ich Anfang zwanzig war, schon die sozialen Medien gegeben, ich wäre vermutlich eine von denen geworden, die ich gern als die 'geifernden Wölfe der Twittersphäre' bezeichne, ich hätte mich auf alle gestürzt, die mit meiner politischen Haltung nicht übereinstimmten, und keinerlei Differenzierung zugelassen."
Man kann sich vorstellen, dass solche Äußerungen von jemandem, der nicht Bernardine Evaristo ist, als reaktionär gewertet werden würden, andere vielleicht als unverzeihlich: Da lässt sie etwa, gegenüber einem Ex-Freund, der sie nach einem Betrug würgt und die Treppe hinunterschmeißt, erstaunlich viel Milde walten. Doch zu einer der starken Meinungen Evaristos gehört auch, dass Meinungen und Menschen sich ändern können und dass man nicht für das verurteilt werden sollte, was man einmal war. Denn ihr Optimismus hört im Privatleben offenbar nicht auf: Trotz ihrer beständigen Kritik an Rassismus, Sexismus und der Diskriminierung von Älteren übersieht sie niemals die Fortschritte, die es trotz allem eben auch gibt. Und diese Haltung, so banal sie auch klingt, ist in Zeiten beständiger Weltuntergangsstimmung sympathisch unberechenbar. ANNA VOLLMER
Bernadine Evaristo, "Manifesto. Warum ich niemals aufgebe". Aus dem Englischen von Tanja Handels. Tropen, 256 Seiten, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In sieben Teilen beschreibt Evaristo in diesem autobiographischen Text ihren Werdegang: Kindheit und Jugend als Außenseiterin in einem mehrheitlich weißen Viertel, ihre Jahre beim Theater, Beziehungen und Affären, zahlreiche Umzüge, Zwischenmieten und kurzfristige Anstellungsverhältnisse, mit denen sich die Schriftstellerin ziemlich lange durchschlägt, um niemals Abstriche bei dem zu machen, was sie eigentlich möchte: Schreiben.
All das hat sich nun, Jahrzehnte später, ausgezahlt. Nicht nur ist Evaristo Professorin, preisgekrönte und gefragte Autorin, sondern auch Vorsitzende der Royal Society of Literatur, als zweite Frau, erste Schwarze und auch als erste Person, die weder in Eton, Oxford noch Cambridge war. Das ist erschreckend - und macht Hoffnung. Lässt sich doch an Evaristo und ihrer Biographie ziemlich gut zeigen, wie sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten geändert hat. Und wie viel von diesen Veränderungen man unermüdlichen Kämpferinnen wie ihr zu verdanken hat.
"Manifesto" ist deshalb zu großen Teilen ein inspirierendes Buch, wenn auch nicht unbedingt so, wie es sein Titel verspricht. Man kann Evaristo für ihr Selbstbewusstsein und ihr Durchhaltevermögen wirklich nur bewundern - es nervt allerdings ein wenig, dass sie das selbst auch so ausgiebig tut. Gerade der zweite Teil ihres Buches, in dem es um ihre Entwicklung zur Schriftstellerin geht, liest sich manchmal wie der Ratgeber eines Erfolgsgurus: "Selbst wenn sich wirklich alles gegen mich verschworen hatte, gelang es mir noch irgendwie zu glauben, dass mir eines Tages der Durchbruch gelingen würde." Oder: "Ich rede mich selbst schon wieder aus der Enttäuschung heraus, noch während ich sie erlebe, sodass ich gar nicht erst in die Abwärtsspirale des Selbstmitleids gerate." Sie sei, schreibt Evaristo, deshalb schon als "Positivpropagandistin" bezeichnet worden. In dieser Art der Erzählung hat auch jede Niederlage einen tieferen Sinn: Sie macht stärker und schärft die Persönlichkeit.
Das lässt sich alles gut sagen, wenn der eigene Plan aufgegangen ist und nach der Niederlage dann auch der Erfolg kam - bei vielen anderen kommt er allerdings nie. Ist das, wie diese Art von Aufsteigermärchen implizit nahelegt, deren eigene Schuld? Haben diese Leute es einfach nicht genug gewollt?
Zu Evaristos Verteidigung muss man sagen, dass sie von dem darwinistischen Weltbild, nach dem diese Sätze klingen, weit entfernt ist: Sie kennt die gesellschaftlichen Einschränkungen, unter denen bestimmte Bevölkerungsgruppen zu leiden haben, sie benennt und bekämpft sie. Sie entscheidet sich für eine Schauspielschule, die den Studiengang "Community-Theatre" anbietet, in dem es nicht nur um die persönliche schauspielerische Entwicklung, sondern auch um die Arbeit für und mit bestimmten Gruppen geht. Sie hat den "International African Poetry Prize" ins Leben gerufen und gibt bei Penguin die Reihe "Black Britain: Writing Back" heraus, in der sie vergessene Werke schwarzer Schriftsteller wieder auflegt. Das erfordert, neben politischem Willen, auch eine ganze Menge Energie. Vor allem wenn der Hauptberuf als Schriftstellerin ja eigentlich ein anderer ist.
Warum es sich lohnt, "Manifesto" zu lesen, liegt an der wahrhaft unkonventionellen Art seiner Autorin und ihrer erzählenswerten Biographie. Ihre Mutter, schreibt Evaristo an einer Stelle, habe ihr einmal gesagt, "sie habe mich als Kind nicht sonderlich gemocht, weil ich 'zu viel Charakter' gezeigt hätte". Von diesem Charakter bekommt man beim Lesen eine ganze Menge mit. Die Außenseiterinnenposition, in der sich Evaristo als eins von acht Kindern aus der "Brown Immigrant Class" zwangsläufig befindet, hat sie zur Tugend gemacht. Dass sie, wie es an einer Stelle heißt, noch mit Anfang vierzig "bei sämtlichen gesellschaftlichen Initiationsriten" - Kinder, Ehe, fester Wohnsitz, gutes Gehalt, sichere Rente - versagt hat, kümmert sie zwar, doch nicht so sehr, als dass sie deshalb Kompromisse eingehen würde. Und auch jetzt, da sie mit ihren Romanen so genau den Zeitgeist zu treffen scheint, tut sie das doch nicht so ganz.
Das Konzept von "kultureller Aneignung", dass also beispielsweise Weiße nicht über die Erfahrungen Schwarzer schreiben können, hält sie für Unsinn. Und auf ihr früheres aktivistisches Selbst schaut sie kritisch zurück: So sei, schreibt sie einmal, ihre damalige feministische Haltung "wenig mehr als Makulatur" gewesen. "Hätte es, als ich Anfang zwanzig war, schon die sozialen Medien gegeben, ich wäre vermutlich eine von denen geworden, die ich gern als die 'geifernden Wölfe der Twittersphäre' bezeichne, ich hätte mich auf alle gestürzt, die mit meiner politischen Haltung nicht übereinstimmten, und keinerlei Differenzierung zugelassen."
Man kann sich vorstellen, dass solche Äußerungen von jemandem, der nicht Bernardine Evaristo ist, als reaktionär gewertet werden würden, andere vielleicht als unverzeihlich: Da lässt sie etwa, gegenüber einem Ex-Freund, der sie nach einem Betrug würgt und die Treppe hinunterschmeißt, erstaunlich viel Milde walten. Doch zu einer der starken Meinungen Evaristos gehört auch, dass Meinungen und Menschen sich ändern können und dass man nicht für das verurteilt werden sollte, was man einmal war. Denn ihr Optimismus hört im Privatleben offenbar nicht auf: Trotz ihrer beständigen Kritik an Rassismus, Sexismus und der Diskriminierung von Älteren übersieht sie niemals die Fortschritte, die es trotz allem eben auch gibt. Und diese Haltung, so banal sie auch klingt, ist in Zeiten beständiger Weltuntergangsstimmung sympathisch unberechenbar. ANNA VOLLMER
Bernadine Evaristo, "Manifesto. Warum ich niemals aufgebe". Aus dem Englischen von Tanja Handels. Tropen, 256 Seiten, 22 Euro
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»'Manifesto' ist eine Meditation über Identität und Dichotomien, vor allem aber ein Rückblick auf die Unwägbarkeiten, die ihre [Evaristos] Lebenslinien durchziehen. [...] Bloß erzählt sie nicht nur die eine Geschichte ihres Lebens, sondern viele Geschichten und Anekdoten, die sich als erzählerische Assemblage zu einem Bild verdichten.« Kira Kramer, FAZ, 19. April 2022 Kira Kramer FAZ 20220419
Rezensentin Jutta Person liest das brutal ehrliche Manifesto Bernadine Evaristos mit großem Interesse. Die 1959 geborene nigerianisch-englische Autorin lässt darin ihr Leben Revue passieren und propagiert zeitgleich die Kunst des positiven Denkens, indem sie jedem Scheitern stets rückblickend einen Nutzen zuspricht, erklärt Person. Evaristos stählerne Direktheit und aufgeräumte Poetik bringt die Rezensentin zum Grübeln und erinnert sie eher an mathematische Formeln als an "außer Kontrolle geratene Poesie". Absprechen will sie ihr eine Vorliebe für literarische Kontrollosigkeit aber nicht, denn im deutschsprachigen Raum kenne man ja erst einen ihrer Romane. Die Rezensentin freut sich schon auf weitere Übersetzungen.
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Bernardine Evaristo ist Kind einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters und hat sieben Geschwister. Sie ist schwarz, was in den sechziger Jahren nicht einfach ist. Ihre Kindheit ist daher nicht leicht, weil sie offen Rassismus ausgesetzt ist. Dass sie sich später auch noch zu …
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Bernardine Evaristo ist Kind einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters und hat sieben Geschwister. Sie ist schwarz, was in den sechziger Jahren nicht einfach ist. Ihre Kindheit ist daher nicht leicht, weil sie offen Rassismus ausgesetzt ist. Dass sie sich später auch noch zu Frauen hingezogen fühlt, macht ihr Leben nicht leichter.
Die Autorin gewährt uns sehr persönliche und reflektierte Einblicke in ihr Leben. Sie erzählt in einem gefassten Stil, wie sie angefeindet und diskriminiert wird. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und findet trotz Widerständen ihren Weg durchs Leben. Dass sie dabei noch erfolgreich wird, war wohl nicht vorauszusehen. Dass sie dann auch noch eine Auszeichnung erhält, war schon etwas Besonderes. Doch Bernardine Evaristo hat den Kampfgeist, den es braucht, um so weit zu kommen.
Ihre Geschichte macht oft wütend und rührt einen an. Ein interessantes Buch, dass ich nur empfehlen kann.
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Für Bernardine Evaristo war es ein harter Weg, bis sie den Booker - Preis entgegennehmen konnte. Sie war damit die erste „schwarze“ Autorin, die damit ausgezeichnet wurde. „Manifesto“ ist eine Biographie, die ihren Kampf um Anerkennung beschreibt. Vorurteile sind ihr …
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Für Bernardine Evaristo war es ein harter Weg, bis sie den Booker - Preis entgegennehmen konnte. Sie war damit die erste „schwarze“ Autorin, die damit ausgezeichnet wurde. „Manifesto“ ist eine Biographie, die ihren Kampf um Anerkennung beschreibt. Vorurteile sind ihr nicht fremd und sie weiß, wie verletzend Herabsetzungen von Unwissenden sein können. Niemals aufgeben, das ist ihr Wahlspruch. Vor ihrem Durchbruch zur Bestsellerautorin galt sie als Lesbe, unangenehmes Gegenüber und erfolglose Schriftstellerin. Wie sie den Durchbruch schaffte und was bis heute antreibt, das können Sie in ihrem neuesten Werk nachlesen.
Von dem Buch Mädchen, Frau, etc. hörte ich zwar viel, las es allerdings nicht. „Manifesto“ wurde ebenfalls von Bernardine Evaristo geschrieben und es ist das erste Lesehighlight 2022 für mich. So tiefgründig und gleichzeitig niemals langweilig schreibt sie. Ihre Meinung zu Rassismus, der DNA aller Menschen und über die ach so überragenden „Weißen“, die kann ich nur unterstreichen. Ihr Weg bis zum Erfolg war steinig und trotzdem wirkt sie in keinem Satz anklagend oder nachtragend.
Was mich besonders für sie einnahm, sie bekam den Booker-Preis im Jahr 2019. Da war sie 60 Jahre alt. Die zweite Botschaft in der Autobiographie für ist, dass wir auch im „hohen Alter“ (für viele jungen Leute) noch sehr gut schreiben und renommierte Preise bekommen können. Das Buch regt zum mitdenken an. Es zeigt, welche Möglichkeiten jeder Mensch in seinem Leben hat. Egal, wo er aufwächst und wer seine Eltern sind. Die Leseempfehlung gebe ich ohne Einschränkungen.
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Gebundenes Buch
Bernardine Evaristo beschäftigt sich in ‚Manifesto‘ mit ihrer Herkunft, ihrer Familie, den Einflüssen auf ihre Persönlichkeit und ihre Arbeit, dem Schreiben, mit Rassismus, mit der Lyrik- und Schreibkultur in Großbritannien und im Allgemeinen und vielen mehr. Durch …
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Bernardine Evaristo beschäftigt sich in ‚Manifesto‘ mit ihrer Herkunft, ihrer Familie, den Einflüssen auf ihre Persönlichkeit und ihre Arbeit, dem Schreiben, mit Rassismus, mit der Lyrik- und Schreibkultur in Großbritannien und im Allgemeinen und vielen mehr. Durch das Buch hindurch spürt man ihre Stärke und ihren Willen, etwas positives beizutragen, ein Vorbild zu sein und sich selbst zu zeigen, wie sie ist.
Beginnend mit ihrer Kindheit als Schwarze in einer weißen Gegend, beschreibt sie den Einfluss, den Rassismus auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten im schulischen Kontext und später auch in der mehrheitlich weißen Theaterlandschaft hatte. Auch die Beziehung zu ihren Eltern und Vorfahren wird untersucht und wie diese sie formten und zu ihrem Selbstverständnis führten. Ein weiteres Kapitel ist ihren zwischenmenschlichen Beziehungen gewidmet, lehrreich und dennoch unterhaltsam.
Ich hatte bereits Evaristo‘s Buch ‚Girl, Woman, other‘ gelesen und entdeckte nun in ihren Memoiren einige Parallelen und Inspirationen. Manifesto ist ein Buch, welches die Kraft in den Worten und der Persönlichkeit der Autorin belegt und was beim lesen Mut macht. Empfehlenswert ist es für alle, die gerne Biografien lesen, und für alle, die sich gerne durch starke Frauen inspirieren lassen.
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Gebundenes Buch
Ich muss gestehen, ich hatte vorher noch nichts von Bernardine Evaristo gehört, geschweige denn gelesen.
Es ist eine interessante Lektüre, die eher eine Lebensgeschichte darüber ist, wie die Autorin dahin kam, wo sie heute ist. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Zeiten …
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Ich muss gestehen, ich hatte vorher noch nichts von Bernardine Evaristo gehört, geschweige denn gelesen.
Es ist eine interessante Lektüre, die eher eine Lebensgeschichte darüber ist, wie die Autorin dahin kam, wo sie heute ist. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Zeiten geändert haben und wie die alten Vorurteile jetzt in Frage gestellt werden. Das Buch öffnet dem Leser die Augen für viele der Herausforderungen, denen die Gesellschaft gegenüberstand und immer noch gegenübersteht. Es ist ein gründlich zum Nachdenken anregendes Lesevergnügen und eine Vorstellung davon, wie weit wir gekommen sind und wie weit wir noch gehen müssen.
Es ist mit Ehrlichkeit und Humor geschrieben. Manifesto ist eine lebhafte und erfüllende Lektüre.
Das Buchcover ist ansprechend gestaltet. Ich kann dieses Buch unbedingt empfehlen.
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Gebundenes Buch
Sehr beeindruckende biographie, bewegend und mitreißend.
Schön das schöne Cover, lies so einiges vermuten, obwohl der Titel ziemlich hochtragend ist, entspricht er voll und ganz dem Inhalt.
In Manifesto führt uns Bernardine zurück zu ihren Anfängen. Sie berichtest …
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Sehr beeindruckende biographie, bewegend und mitreißend.
Schön das schöne Cover, lies so einiges vermuten, obwohl der Titel ziemlich hochtragend ist, entspricht er voll und ganz dem Inhalt.
In Manifesto führt uns Bernardine zurück zu ihren Anfängen. Sie berichtest von ihrer Kindheit im Südosten Londons, als eine Tochter von Eltern verschiedener Hautfarbe.
Sie berichtet eindrucksvoll wie Rassismus eine ständige Sache in ihrem Leben war. Obwohl sie daran nicht schuld war, fü
hlte sie sich damals ständig hilflos und schuldig.
Bernardine hatte ein unglaublich bewegendes Leben, und ihr Buch berichtet ausführlich und detailliert darüber, wie sie zb. Schauspielkariere machte, oder ein Theater der schwarzen Frauen gründete. Alles Sachen, welche beim Lesen sehr bewegen.
Das unglaublich bewegende an dem Buch fand ich persönlich, das man sich beim Lesen automatisch in die gefühlswelt der Protagonistin hineinversetzen kann. Wie sie zb sehr zu kämpfen hatte in der verlagswelt, oder selbst ihre Beziehungen immer irgendwie problematisch waren. Trotzallen blieb sie standhaft und hatte immer Durchsetzungsvermögen!
Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall eine absolute leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Sehr zu empfehlen!
Erstmal gefällt mir das Cover total gut! Die Farben des Randes passen gut zu den Farben des Hemdes, was die Aufmerksamkeit auf die Autorin lenkt.
Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert und zusätzlich noch die Einleitung, Schlussbemerkung, Danksagung und …
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Sehr zu empfehlen!
Erstmal gefällt mir das Cover total gut! Die Farben des Randes passen gut zu den Farben des Hemdes, was die Aufmerksamkeit auf die Autorin lenkt.
Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert und zusätzlich noch die Einleitung, Schlussbemerkung, Danksagung und editorische Notiz.
Ich konnte mich in viele Erzählungen gut hineinversetzen. Sie sind informativ, unterhaltsam und bieten sehr viel Komfort an die Leser. Man fühlt sich wirklich weniger alleine, wenn man die Geschichte anderer liest, welche genauso sind wie einer selbst. Wer also interessiert ist an einer realen Geschichte, um sich in die beschriebene Person hineinzuversetzen bzw sich selbst mit den Erfahrungen zu identifizieren, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!
Habe mich, wie gesagt, beim Lesen weniger alleine gefühlt. Es ist schön daran erinnert zu werden, dass man mit seinen Problemen etc. nicht alleine ist.
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Gebundenes Buch
Fordernd und bereichernd
Gleich das erste Kapitel von Evaristos „Manifesto“ fand ich am packendsten: Hier geht es um „Herkunft, Kindheit, Familie, Ursprünge“ und die Autorin beschreibt ihr Aufwachsen als viertes von acht Kindern in einer britisch-nigerianischen …
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Fordernd und bereichernd
Gleich das erste Kapitel von Evaristos „Manifesto“ fand ich am packendsten: Hier geht es um „Herkunft, Kindheit, Familie, Ursprünge“ und die Autorin beschreibt ihr Aufwachsen als viertes von acht Kindern in einer britisch-nigerianischen Familie. Wobei das nigerianische Erbe erst einmal keine große Rolle spielt, denn Evaristos Vater hatte alle Brücken hinter sich abgebrochen, pflegte keine Kontakte in seine Heimat und versuchte erst gar nicht, Sprache, Tradition o.ä. an seine Kinder weiterzugeben. Was allerdings für die Nachbarschaft bis hin zur Oma mütterlicherseits eine große Rolle spielte: seine Hautfarbe und die der Evaristo-Kinder. Die Autorin wurde 1959 in ein Land geboren, in dem ihr von klein auf vermittelt wurde, als person of colour keine echte Engländerin zu sein. Was es bedeutet, nur die englische Kultur zu kennen, ihr aber gleichzeitig nicht als zugehörig bzw. ebenbürtig angesehen zu werden, macht Evaristo für ihre Leser*innen annähernd erlebbar.
In weiteren Kapiteln beschäftigt sich die Autorin mit den Prägungen durch ihre wechselnden Wohnsituationen und ihr mindestens ebenso abwechslungsreiches Liebesleben, außerdem mit ihrer kreativen Entwicklung am Theater und schließlich als Autorin. Evaristo gewährt dabei zwar sehr persönliche Einblicke in ihr Seelenleben, bewahrt aber trotzdem eine gewisse Distanz, was vermutlich daran liegt, dass sie beim Schreiben ihres „Manifesto“ bereits um die 60 Jahre alt war und vor allem auf ihr deutlich jüngeres Ich zurückblickt. Vor allem die Einblicke in ihr Arbeitsethos und ihre Herangehensweise an den Schreibprozess fand ich interessant. Aber auch ihr Umgang mit den großen Themen Rassismus und Gender im Wandel der Zeit ist überaus reflektiert und bietet viele Denkanstöße. Bernardine Evaristo wirkt sehr ehrlich mit ihren Leser*innen, fordert sie aber auch mit komplexen Themen und Gedankengängen, die jedoch immer nachvollziehbar bleiben, weil sie eine Meisterin im Umgang mit Sprache ist (und die Übersetzerin Tanja Handels ihr Buch offensichtlich sehr gekonnt ins Deutsche übertragen hat). Wieder eine äußerst bereichernde Lektüre dieser Autorin.
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Gebundenes Buch
Das Cover gefällt mir sehr gut , es symbolisiert Kraft und Mut und Selbstbewusstsein. Die Geschichte des Lebensweges der Autorin Bernardine Evaristo ist spannend und lehrreich geschrieben. Es ist interessant zu lesen wie der Lebensweg der Autorin verlaufen ist und mit wie viel Problemen und …
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Das Cover gefällt mir sehr gut , es symbolisiert Kraft und Mut und Selbstbewusstsein. Die Geschichte des Lebensweges der Autorin Bernardine Evaristo ist spannend und lehrreich geschrieben. Es ist interessant zu lesen wie der Lebensweg der Autorin verlaufen ist und mit wie viel Problemen und Ausgrenzungen sie zeitweise konfrontiert wurde. Es macht einem selbst Mut und gibt Kraft zu lesen wie eine starke Frau mit Selbstvertrauen und Beharrlichkeit in ihrem Leben Stück für Stück , auch nach Niederlagen und Zurückweisungen , doch Erfolg und Anerkennung zu teil wird . Ich bin von der Lebensgeschichte ergriffen und neugierig auf weitere Werke der Schriftstellerin
Bernardine Evaristo, welche ich dann in naher Zukunft lesen werde.
Manifesto besteht aus 7 Kapiteln, einer Einleitung, einer Schlussbemerkung, einer Danksagung und einer editorischen Notiz
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Gebundenes Buch
Teilweise zu „chronologisch“
Bernardine Evaristo stellt ihren familiären Kontext bis in mehrere Generationen zurück vor. Dabei beschreibt sie eindrucksvoll, wie willkürlich und sinnlos sich der Rassismus und die Diskriminierung von scheinbaren Randgruppen sich zu …
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Teilweise zu „chronologisch“
Bernardine Evaristo stellt ihren familiären Kontext bis in mehrere Generationen zurück vor. Dabei beschreibt sie eindrucksvoll, wie willkürlich und sinnlos sich der Rassismus und die Diskriminierung von scheinbaren Randgruppen sich zu verschiedenen Zeiten durch die Generationen zog. Je nach dem "Trend" der Zeit war es verpönt Ire also quasi zu blass oder eben Nigerianer und damit viel zu dunkelhäutig zu sein.
Sie schreibt über ihre Kindheit mit einem gewalttätigem Vater, aber einer scheinbar sehr liebevollen Mutter. Beeindruckend fand ich, mit wie wenig Groll sie auf ihren Vater zurückblickt.
Weiter schreibt sie über ihre Entwicklung im Erwachsenenleben. Geprägt von vielen Umzügen und Partner*innen. Gefühlt muss Evaristo 20 Leben gehabt haben, soviel Stationen wie sie in dieser Hinsicht mitgenommen hat.
Besonders interessant fand ich ihren Werdegang als Schauspielerin mit einem selbst gegründeten Frauentheater für das sie auch selbst Stücke schrieb.
Dann jedoch zog sich das Buch für mich ziemlich in die Länge. Es wird der Schreibprozess jedes einzelnen ihrer Bücher beschrieben, das hätte aus meiner Sicht gerne etwas zusammengefassten und prägnanter sein dürfen. Chronologisch wird nun die Buchvermarktung durchgegangen ohne einmal einen lustigen Schwank zu erzählen, denn sicherlich hat Bernardine in dieser ganzen Zeit einige interessante Persönlichkeiten kennengelernt und die ein oder andere lustige oder inspirierende Situation erlebet, die einer Erzählung wert gewesen wäre und die Geschichte lebendiger gemacht hätte, sodass man mit der Autorin ihre Stationen durchleben hätte können. So glich dieser Abschnitt des Buches leider eher einer Auflistung.
Inspiriert hat mich, mit welcher Leichtigkeit ohne Reue und ohne Vorwürfe sie ihr Leben anfangs widerspiegelt. Da kommt man schnell ins Grübeln welche Kleinig- und Nichtigkeiten man selbst noch Monate oder Jahre später mit sich rumschleppt um unendlich lange darauf herum zu kauen.
Alles in allem ist mir jedoch der Humor und eine lebendige Erzählweise auf der Strecke geblieben, sodass ich mich nicht wirklich abgeholt und mitgenommen gefühlt habe.
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Gebundenes Buch
Bernardine Evaristo erzählt von ihrer Familiengeschichte, ihrer eigenen Geschichte und den verschiedenen Phasen, die sie als Autorin erlebt hat. Es ist eine Achterbahn von Erlebnissen, mit vielen Talphasen, dadurch phasenweise ein trauriges Buch. Aus persönlichem Interesse fand ich ihre …
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Bernardine Evaristo erzählt von ihrer Familiengeschichte, ihrer eigenen Geschichte und den verschiedenen Phasen, die sie als Autorin erlebt hat. Es ist eine Achterbahn von Erlebnissen, mit vielen Talphasen, dadurch phasenweise ein trauriges Buch. Aus persönlichem Interesse fand ich ihre Herangehensweise ans Schreiben, an die Ideenfindung und das Entstehen und Entwickeln von Geschichten spannend. Was mir an dem Buch nicht gefallen hat, war die Kapitelaufteilung und dadurch die vielen Sprünge zurück in der Chronologie, da nun Schauspiel oder künstlerisches Schaffen das Thema war. Insgesamt gefällt mir ihr autobiografischer Schreibstil nicht sehr gut, es wirkt alles recht einfach gestrickt und damit so anders als ihre künstlerischen Werke zu sein scheinen, die sie bekannt gemacht haben. Das Buch wird dem Untertitel jedoch gerecht und macht sicher Mut, wenn man dazu neigt, aufzugeben.
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