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Der neue Roman vom Gewinner des Crime Cologne Award 2022 und des Friedrich-Glauser-Preises 2021 Die berührende Geschichte eines Mannes, der seiner kaltherzigen Kindheit nie ganz entkommt und in die Mühlen der Geschichte gerät Im Sommer 1897 erblickt Anton Rosser auf einem abgelegenen Hof in der Fränkischen Schweiz das Licht der Welt - ein dunkles Licht mit schwarzen Schatten, die ihn sein Leben lang begleiten. Er lebt dort abgeschieden und allein, bis ihn im Winter 1968 ein Wanderer auffindet, vornübergesunken an seinem Küchentisch, erfroren. Der Arzt bescheinigt einen natürlichen Tod, ...
Der neue Roman vom Gewinner des Crime Cologne Award 2022 und des Friedrich-Glauser-Preises 2021 Die berührende Geschichte eines Mannes, der seiner kaltherzigen Kindheit nie ganz entkommt und in die Mühlen der Geschichte gerät Im Sommer 1897 erblickt Anton Rosser auf einem abgelegenen Hof in der Fränkischen Schweiz das Licht der Welt - ein dunkles Licht mit schwarzen Schatten, die ihn sein Leben lang begleiten. Er lebt dort abgeschieden und allein, bis ihn im Winter 1968 ein Wanderer auffindet, vornübergesunken an seinem Küchentisch, erfroren. Der Arzt bescheinigt einen natürlichen Tod, doch bleiben Fragen. Im Tal erzählt die Geschichte eines Mannes, der zeit seines Lebens um sein Leben kämpft, doch nicht gewinnen kann.
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Tommie Goerz, Jahrgang 1954, lebt als Schriftsteller in Erlangen. Bekannt wurde er vor allem mit seiner Reihe um Kommissar Friedo Behütuns. Sein 2020 erschienener Roman »Meier« stand auf der Krimibestenliste und wurde mit dem Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie »Bester Roman« ausgezeichnet. 2022 folgte »Frenzel«, für den er den Crime Cologne Award für den besten Kriminalroman erhielt.
Produktdetails
- Verlag: ars vivendi Verlag
- Seitenzahl: 200
- Erscheinungstermin: 28. Februar 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783747205099
- Artikelnr.: 67539844
»Was Goerz geplant hat, ist ihm gelungen. Sein Buch entwickelt einen starken Sog.« Bayerischer Rundfunk »Ein Jahrhundertroman« Nürnberger Nachrichten »Überwältigend und berührend« BR »ein unglaubliches Epos« ORF »Ein schnörkellos guter Roman. Tommie Goerz gehört zu den Großen.« Culturmag »Ein unaufhaltsames Schicksal, das man Seite für Seite abwenden will und weiß, dass das Vorhaben scheitern wird. Ein Sog entsteht. Bis zur letzten Seite« Süddeutsche Zeitung »präsentiert [...] einen außergewöhnlichen Roman, der durch seine intensive Erzählkunst und seinen unverwechselbaren Stil fasziniert« mynewsdesk.com »ein Leseerlebnis von existenzieller Wucht« fmpreuss.de »ein sprachlich und inhaltlich enorm beeindruckendes und mitreißendes Leseereignis« Aachener Zeitung
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Im Tal – Tommie Goerz
Ein Tal in der fränkischen Schweiz und sein Bewohner Toni Rosser, die tragische Hauptfigur dieses beeindruckenden Romans. Denn Toni, der ohne Mutter und mit einem tyrannischem Vater in einem abgelegenen Tal in der fränkischen Schweiz aufwächst, schafft es …
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Im Tal – Tommie Goerz
Ein Tal in der fränkischen Schweiz und sein Bewohner Toni Rosser, die tragische Hauptfigur dieses beeindruckenden Romans. Denn Toni, der ohne Mutter und mit einem tyrannischem Vater in einem abgelegenen Tal in der fränkischen Schweiz aufwächst, schafft es zeitlebens nicht, seiner kaltherzigen Kindheit zu entkommen. Diese Geschichte umfasst das ganze Leben Tonis – von seiner Geburt 1897 bis zu seinem Tod im Jahre 1968. Immer wieder zieht es den erwachsenen Toni hinaus in die Welt und immer wieder kehrt er doch in sein Tal zurück. Glücklich wird er nirgendwo und einsam ist er immer und überall. Zwei große Kriege erlebt und überlebt er, doch die Schatten der Vergangenheit wird er einfach nicht los. Isoliert und verkümmert wie er aufgewachsen ist, hat er es leider nie gelernt mit Menschen umzugehen, Zwischenmenschliches bleibt ihm fremd. Ein ewiger Einzelgänger.
Dies ist eine sehr bedrückende, atmosphärisch erzählte Geschichte über die Folgen von fehlender Wärme und Sozialisation in der Kindheit. Nicht nur der traurige Charakter und das einsame Leben Tonis wird detailliert und nachvollziehbar beschrieben, sondern es gibt auch zahlreiche wunderbare Naturbeschreibungen.
Die Sprache ist recht einfach gehalten, zunächst aus der Perspektive des Jungen Toni erzählt, später dann des einsamen, ungebildeten, in einfachsten Verhältnissen lebenden Mannes Toni Rosser. Das passt also sehr gut und wirkt authentisch. Es wird deutlich, wie unfähig er ist, sich seiner eigenen Gefühle überhaupt klarzuwerden, bzw. damit umzugehen. Geschweige denn mit denen anderer.
Der Tod Anton Rossers stellt den Einstieg in diesen Roman dar und auch das Ende. Dazwischen die Schilderung eines tragischen Lebens, von aller Welt missverstanden und gemieden. Ergreifend und beeindruckend. 5 Sterne.
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Der unverstandene Einzelgänger
Mit der Geburt des kleinen Toni soll Licht auf dem kleinen Hof in der Fränkischen Schweiz einziehen. Doch Toni erfährt durch seinen Vater nichts als Ablehnung, Herzlosigkeit und körperliche Gewalt. Seine Kindheit ist geprägt vom …
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Der unverstandene Einzelgänger
Mit der Geburt des kleinen Toni soll Licht auf dem kleinen Hof in der Fränkischen Schweiz einziehen. Doch Toni erfährt durch seinen Vater nichts als Ablehnung, Herzlosigkeit und körperliche Gewalt. Seine Kindheit ist geprägt vom "Anderssein", er wird zum Einzelgänger. Zeit seines Lebens wird er als Eigenbrötler von der Gesellschaft gemieden, ausgestoßen und nicht beachtet. Als ihn Jahrzehnte später ein Wanderer erfroren in seiner Hütte findet, scheint ein einfaches Leben sein Ende gefunden zu haben. Aber war es wirklich so, wie es auf den ersten Blick scheint ?
"Im Tal" ist ein sehr aufwühlender Roman, der in leisen, aber eindringlichen Worten die Geschichte eines unverstandenen Einzelgängers erzählt. Tommie Goerz zeichnet die Figur des Toni sehr lebensnah und das führt dazu, dass die erlitten Qualen von Toni als Kind, aber auch im Erwachsenenleben mir beim Lesen tief in die Seele schneiden.
Vom Vater misshandelt und gequält, von den Dorfbewohner:innen als Eigenbrödler abgestempelt, macht es sich Toni in seinem kargen Hüttendasein so schön wie möglich. Sein Herz entbrennt in tiefer, ehrlicher Liebe zu Maria, doch wie soll er in Worte fassen, was er selbst nicht verstehen und begreifen kann.
Mit den Lebensjahren zieht auch die Zeitgeschichte an den Leser:innen vorbei und Goerz weiß die Schrecken der beiden Weltkriege sehr plastisch und drastisch darzustellen. Die Euphorie für den Kaiser ins Feld zu ziehen und die daraus entstehenden Sequenzen erinnern an die Schilderungen aus "Im Westen nichts Neues" und hinterlassen nicht nur bei Toni tiefe Spuren. Die Jahre zwischen den beiden Kriegen sind für Toni eine Art Wiederankommen im eigenen Sein, aber so ganz heimisch fühlt er sich nirgendwo.
Das unmenschliche Gebaren des braunen Sumpfes zieht auch in der Fränkischen Schweiz ein, Toni zieht auch hier in den Krieg und erlebt erneut, wie sinnlos das Kämpfen auf den Schlachtfeldern ist. Und trotzdem findet er immer wieder Menschen, mit den er sich verbunden fühlt, aber wenig reden muss...gemeinsam Schweigen sagt manchmal mehr als tausend Worte.
Die Handlung ist zu jederzeit fesselnd, spannend und authentisch erzählt, ermöglicht der Leserschaft einen Einblick in das karge Leben von Toni zu erhalten, das von emotionaler Kälte seiner Mitmenschen und den inneren Dämonen geprägt wird. Ein einfaches Leben, vor dem Hintergrund realpolitischer Ereignisse, das in tragischen und auch mal melancholischen Bildern abläuft.
Ein Roman, der den beständigen Kampf um Anerkennung, geliebt- & verstandenwerden erzählt und uns somit auch den Spiegel vorhält - wie oft urteilen wir andere ab, stecken sie in eine Schublade und machen uns nicht die Mühe, sie näher kennenzulernen und zu hinterfragen, welches Schicksal diesen Menschen geformt hat.
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Gefangen
Ein einsames Tal, ein einsamer Mensch, gefangen in sich selbst. 1897 geboren, dem Leben ausgesetzt, hängt er einundsiebzig Jahre später vornübergesunken an seinem Küchentisch und wird so von einem Wanderer gefunden. Herzstillstand, sagt der Arzt, der war immer schon …
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Gefangen
Ein einsames Tal, ein einsamer Mensch, gefangen in sich selbst. 1897 geboren, dem Leben ausgesetzt, hängt er einundsiebzig Jahre später vornübergesunken an seinem Küchentisch und wird so von einem Wanderer gefunden. Herzstillstand, sagt der Arzt, der war immer schon ein unnahbarer, verschrobener Kauz, sagen die Leut‘. Wie es wirklich in ihm ausgesehen hat, weiß – vielleicht – der liebe Gott, oder nicht einmal der.
Mit dem Tod von Toni Rossner beginnt diese Geschichte, mit seinem Tod endet sie, dazwischen liegt ein langer Weg voll Einsamkeit und Sehnsucht. „Im Tal“ heißt seine abgeschiedene Heimat, Prügel seine Kindheit, Krieg, Arbeit und wieder Krieg sein Dasein, Leben kann man es kaum nennen. Treffende Worte findet Tommie Goerz, um all das Leid, all die Suche zu beschreiben, welche den Toni stets begleitet, bisweilen auch übermannt. Was muss vorgegangen sein in diesem Kind, in diesem Mann, dessen Schicksal man sich kaum vorstellen kann? Kurze Kapitel, Blicke auf das Wesentliche, Nebel über den Rest. Knappe Sätze, die dennoch so viel aussagen, so viele Bilder zeichnen, so viele Emotionen schüren. Und dann noch Überraschungen am Ende, wo die Betroffenheit ohnehin schon höher ist als man zu ertragen vermag.
Tommie Goerz‘ hervorragender Schreibstil lässt Toni Rossners Geschichte trotz aller Tristesse lebendig werden, den Leser mitfühlen, trauern, wütend werden – und noch lange daran denken an dieses schmale, unscheinbare Büchlein, das über die Maßen hinaus zu bewegen vermag. Ganz klare Leseempfehlung!
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Anton Rosser verbringt fast sein ganzes trostloses Leben auf einem abgelegenen Hof im Tal. Er wird dort geboren, seine Mutter stirbt früh, sein Vater schenkt ihm keine Aufmerksamkeit, dafür aber Gewalt. In der Schule findet er keine Anschluss, weil er stottert und sein Vater schon ein …
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Anton Rosser verbringt fast sein ganzes trostloses Leben auf einem abgelegenen Hof im Tal. Er wird dort geboren, seine Mutter stirbt früh, sein Vater schenkt ihm keine Aufmerksamkeit, dafür aber Gewalt. In der Schule findet er keine Anschluss, weil er stottert und sein Vater schon ein Sonderling ist. Er kann es niemandem recht machen, wie sehr er sich auch bemüht, also geht er in den Krieg, was er bereut und kehrt wieder zurück ins Tal, auch wenn er Angst vorm Vater hat. Doch der ist inzwischen gestorben und er kann den Hof nun selbst bewirtschaften, auch wenn der Geist des Vaters ihn immer wieder heimsucht, in seinen Träumen und in seinem eigenen Gesicht. Das Einzige, was ihm Hoffnung schenkt ist seine Nachbarin Maria. Für sie strengt er sich an. Als er erfährt, dass seine Liebe aussichtslos ist, stürzt ihn das in ein Loch, aus dem er nicht mehr herauskommt.
Das ist nur ein kleiner Teil von „Im Tal“ von Tommie Goerz, denn in Tonis Leben geschieht noch um einiges mehr, aber nichts gutes. Er hat ein schweres Erbe zu tragen, die Traumatisierung sitzt tief und die Schicksalsschläge sind zahlreich. Er hat gar nicht die Möglichkeit sich aufzurappeln. Und obwohl ich das wusste als Leserin, denn Tonis Tod als Eigenbrötler in seiner verwahrlosten Hütte wird vorweggenommen, hatte ich immer noch ein wenig Hoffnung. Ich mochte Toni, er tat mir unendlich Leid und er hat nichts von dem, was ihm passiert und angetan wird, verdient. Sein Leben scheint vorgezeichnet, jede seiner Bemühungen umsonst, das ging mir nah.
Tommie Goerz ist ein guter Erzähler, versteht es mit wenigen Worten Emotionen zu transportieren. Seine Schilderungen schneiden ins Fleisch und Tonis Werdegang und Reaktionen sind absolut schlüssig. Ich hab „Im Tal“ gern gelesen, auch wenn es schmerzhaft war, denn es zeigt an einem Einzelschicksal, was Isolation anrichten kann.
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Gebundenes Buch
Als 1897 Toni Rosser auf einem abgelegenen Hof in der Fränkischen Schweiz auf die Welt kommt, ist sein Leben bereits geprägt von Schmerz, Verlust und vor allem von Einsamkeit, die ihm die ganzen Jahre über begleiten wird.
Nachdem seine Mutter früh verstorben ist, wächst er …
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Als 1897 Toni Rosser auf einem abgelegenen Hof in der Fränkischen Schweiz auf die Welt kommt, ist sein Leben bereits geprägt von Schmerz, Verlust und vor allem von Einsamkeit, die ihm die ganzen Jahre über begleiten wird.
Nachdem seine Mutter früh verstorben ist, wächst er bei seinem strengen und brutalen Vater auf. Im Tal ist sein zu Hause und selbst wenn er Jahre in der Fremde verbringt, wo er freiwillig in den Krieg zieht oder viele Jahre als Flößer arbeitet, so zieht es ihn immer wieder in seine Heimat zurück. Bis ins Jahr 1968, wo ihn ein Wanderer tot auffindet. Irgendetwas erscheint dabei aber seltsam, aber es gibt keinen, der sich darüber Gedanken macht, denn Toni war ja schon immer unheimlich und jeder war froh, wenn er nichts mit ihm zu tun hatte.
,, Im Tal“ ist der berührende und außerordentliche zu Herzen gehende Roman von Tommie Goertz, wo beim Lesen nicht nur einmal die Tränen geflossen sind ob der Intensität in der die Geschichte von Toni Rosser erzählt wird.
Der Autor schafft es von Beginn weg in wunderschönen, aber auch traurigen Bilder das harte und beschwerliche Leben von Toni zu beschreiben.
Vom Tag seiner Geburt an hat er im Grunde keine Chance gehabt ein freies und glückliches Leben zu führen.
Die Szenen mit seinem brutalen Vater waren dabei sehr intensiv, aber auch wie sich Toni in seiner kargen Freizeit an die Schönheiten der Natur erfreut hat, waren wunderschön beschrieben.
Man leidet ständig mit Toni mit, der verwahrlost aufwächst, der niemanden hat, der ihm zur Seite steht und sein Sprachfehler der ihn immer wieder davon abgehalten hat mit anderen in Kontakt zu treten.
Die kurzen Kapitel sind sehr angenehm und die Geschichte ist unglaublich spannend erzählt.
Die Einsamkeit ist Tonis ständiger Begleiter und sein Wunsch nach Zuneigung und die Hoffnung auf ein friedliches Leben lassen ihn immer wieder einen Kampf austragen, den er aber nie gewinnen kann.
Dem Autor kann ich wirklich nur gratulieren ob diesem tollen und ausdrucksstarken Roman, den ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Toni Rosser wächst Anfang des 20. Jahrhunderts allein mit seinem Vater auf einem Einödhof in einem abgelegenen Bergtal in der Fränkischen Schweiz auf. Sein Vater ist unberechenbar und wird von allen gemieden, er trinkt und hat für seinen Sohn nur Verachtung und Schläge …
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Toni Rosser wächst Anfang des 20. Jahrhunderts allein mit seinem Vater auf einem Einödhof in einem abgelegenen Bergtal in der Fränkischen Schweiz auf. Sein Vater ist unberechenbar und wird von allen gemieden, er trinkt und hat für seinen Sohn nur Verachtung und Schläge übrig. Toni hat Angst vor ihm, er stottert, ist einsam und unsicher in Gegenwart anderer.
Die Erzählung beginnt mit dem Tod Toni Rossers 1968 und schildert aus auktorialer Perspektive Tonis Lebensgeschichte. Der Schreibstil ist klar und direkt, mit kurzen, einfachen und dennoch starken, berührenden Sätzen, die Tonis Innenleben sehr eindrücklich darstellen. Von Anfang konnte ich mich sehr gut in Toni einfühlen, seine Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe spüren, und ich hätte den kleinen Toni am liebsten immer wieder in den Arm genommen. Die Dämonen des gewalttätigen Vaters verfolgen ihn und lassen ihn keine Ruhe finden. Da Toni nie menschliche Nähe und Wärme kennengelernt hat, ist es ihm nicht möglich, seine emotionalen Bedürfnisse und Gefühle zu zeigen. Nach außen wirkt er wie ein komischer, gefühlsreduzierter Kauz, doch in seinem Inneren sieht es völlig anders aus. Niemand ahnt, welche Empfindsamkeit sich hinter seiner unbeholfenen und wortkargen Art verbirgt.
Toni ist ein Getriebener, der durch sein Leben und die Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts stolpert, der rastlos ist und nie wirklich ankommt, den es fortzieht aus dem Tal und der dennoch nicht davon loskommt.
Meisterhaft zeigt Tommie Goerz, wie sich Kindheitstraumata über Generationen auswirken. Die Unfähigkeit zu echter zwischenmenschlicher Nähe ist im Roman allgegenwärtig, auch die Dorfgemeinschaft versagt darin, Toni Rosser in ihre Mitte aufzunehmen. Als Sohn seines Vaters ist er von Kindheit an ein Ausgestoßener. Nur die Frauen des Nachbargehöfts begegnen ihm mit Wohlwollen, bleiben dabei jedoch auch unbeholfen.
Einmal angefangen, hat mich dieses Buch nicht mehr losgelassen und ich habe es binnen eines Tages verschlungen. Tonis Geschichte hat mich tief berührt, und sie ist auch eine Mahnung, genauer hinzusehen und hinter die Fassaden zu blicken. Dieses Buch ist für mich definitiv eine der Entdeckungen dieses Frühjahrs und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen!
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