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Ein sensibler, literarischer Roman über die Zerrissenheit der Frauen zwischen Beruf und Familie - Susanne Gregor »beleuchtet psychologisch scharfsichtig Fremdheit und Entfremdung«. (Katja Gasser, ORF) Klara ist tot, beim Wandern abgestürzt. Bei ihr war nur Paulína, eine Slowakin, die Klara nach dem Schlaganfall ihrer Mutter eingestellt hat. Endlich war die Mutter versorgt gewesen. Klara konnte sich wieder ihrer Karriere widmen, ihr Mann seine Freiheit genießen. Paulínas eigene Kinder wurden in der Zwischenzeit in der Slowakei von der Schwiegermutter betreut. Alles wunderbar organisiert,...
Ein sensibler, literarischer Roman über die Zerrissenheit der Frauen zwischen Beruf und Familie - Susanne Gregor »beleuchtet psychologisch scharfsichtig Fremdheit und Entfremdung«. (Katja Gasser, ORF) Klara ist tot, beim Wandern abgestürzt. Bei ihr war nur Paulína, eine Slowakin, die Klara nach dem Schlaganfall ihrer Mutter eingestellt hat. Endlich war die Mutter versorgt gewesen. Klara konnte sich wieder ihrer Karriere widmen, ihr Mann seine Freiheit genießen. Paulínas eigene Kinder wurden in der Zwischenzeit in der Slowakei von der Schwiegermutter betreut. Alles wunderbar organisiert, alles ganz einfach. Alle mochten Paulína, dankten ihr mit großzügigen Geschenken für Dienste und Extradienste. War man nicht eigentlich sogar schon befreundet? In einer klaren, unprätentiösen Sprache widmet sich Susanne Gregor den großen Themen, die uns alle betreffen, und erzählt von der Ungleichheit - zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Leben.
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Susanne Gregor, geboren 1981 in Zilina (Tschechoslowakei), zog 1990 mit ihrer Familie nach Österreich und lebt heute in Wien. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen die Romane »Das letzte rote Jahr« (2019), »Wir werden fliegen« (2023) und bei Zsolnay »Halbe Leben« (2025).
Produktdetails
- Verlag: Zsolnay-Verlag
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 28. Januar 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783552075665
- Artikelnr.: 72021188
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Das Resümee, das Rezensentin Stephanie von Oppen von diesem Roman der in der Slowakei geborenen und in Österreich lebenden Autorin Susanne Gregor gibt, klingt eigentlich recht spannend: Erzählt wird die Geschichte der Slowakin Paulina, die von der österreichischen Architektin Klara angeheuert wird, um die kapriziöse Mutter Irene zu pflegen. Zunächst scheint sich Paulina mit Klara, deren Mann und der schwierigen Tochter Ada anzufreunden, sogar Teil der Familie zu werden. Bald aber zeigt sich in dem aus den Perspektiven der zwei Frauen erzählten Roman nicht nur die soziale Kluft zwischen beiden, sondern die Kritikerin erkennt auch zunehmend schaudernd, wie groß der Hass Paulinas tatsächlich auf Klara und ihre Familie ist. Davon erzählt die Autorin mit psychologischem Feingefühl, mitunter aber auch "erwartbar", schließt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Hier richtet eine Autorin nicht, hier versucht jemand etwas zu verstehen. Mit diesem Buch reiht sich Susanne Gregor endgültig unter die wichtigsten österreichischen Autorinnen der jüngeren Generation ein." Katja Gasser, ORF "Susanne Gregors Roman offenbart die Grauzonen der häuslichen Pflege - mit Scharfsinn und Feingefühl fürs Zwischenmenschliche. Sie beschreibt das alles ohne Furor und Wut, sondern nüchtern und elegant in einer Sprache von präziserer Schönheit." Michael Luisier, SRF Kultur, 02.04.25 "Vielschichtig wie klug ... Susanne Gregor verfügt über die Gabe, immer tiefer in die inneren wie äußeren Gefälle ihrer Figuren einzudringen. Ein intensiver Roman, den man mehrmals lesen muss, weil unglaublich viel drinsteckt." Peer Teuwsen,
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NZZ, 15.02.25 "Ein bisschen läuft die Erzählung wie am Schnürchen, aber es ist nicht das ganz Überraschende, für das man sie goutiert, sondern es sind ihre entlarvend und teils mit bösem Humor geschilderten Episoden." Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.25 "Zwei Frauenleben, zerrissen zwischen Care-Arbeit und Selbstfürsorge, ein packender zarter Roman." Mdr Kultur "Gregor schildert in Halbe Leben einfühlsam die Innensicht einer Demenzkranken und malt pointierte Sittenbilder der Wohlstandsgesellschaft. Sie führt Abgründe und Machtgefälle rund um die 24-Stunden-Pflege vor Augen und ihre Leserschaft gekonnt aufs Glatteis." Judith Hoffmann, Ö1, 03.02.25 "Raffiniert, subtil und psychologisch einfühlsam ... lebhaft erzählt und spannend bis zum Schluss." Barbara Beer, Kurier, 02.02.25 "192 Seiten, die lange nachwirken." WDR Westart Lesen, 01.02.25 "Einfühlsam und spannend!" Judith Heitkamp, Bayerischer Rundfunk, 01.02.25 "Ein wichtiges Buch und ein subtiles Erzählkunstwerk!" Cornelius Hell, 01.02.25 "Susanne Gregor schreibt sehr fein, beobachtet präzise ... auch politisch steckt viel drin!" Stephan Ozsváth, rbb Kultur, 31.01.25 "Heimlich, still und leise ist die in der Slowakei geborene Autorin zu einer großen Erzählerin gereift. Dabei schreibt sie in einer einfachen, kunstlos wirkenden Sprache. Für Zierrat oder gar Prätention ist in ihren Büchern kein Platz. Umso mehr setzt sie auf Figurenpsychologie. Sie braucht nicht viel Raum, um glaubhafte, lebendige Figuren zu konstruieren. Auf nicht einmal 200 Seiten gelingen ihr diesmal drei fantastische Frauenporträts." Sebastian Fasthuber, Falter, 29.01.25 "Mit großer psychologischer Feinheit schildert Gregor weibliche Zerrissenheit zwischen Familie und Beruf, den Druck, den Gesellschaftsstrukturen Frauen auferlegen." Die Presse am Sonntag, 05.01.25
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Zum Inhalt:
Beim Wandern ist Klara abgestürzt, nur Paulina, die slowakische Pflegerin ihrer Mutter war bei ihr. Dabei war doch Klaras Leben endlich wieder leichter, nachdem sie ihre Mutter versorgt wusste. Sie konnte ihr Leben wieder leben während Paulinas Kinder in der Slowakei von der …
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Zum Inhalt:
Beim Wandern ist Klara abgestürzt, nur Paulina, die slowakische Pflegerin ihrer Mutter war bei ihr. Dabei war doch Klaras Leben endlich wieder leichter, nachdem sie ihre Mutter versorgt wusste. Sie konnte ihr Leben wieder leben während Paulinas Kinder in der Slowakei von der Schwiegermutter betreut werden müssen.
Meine Meinung:
Beginnend mit dem Tod von Klara erfahren wir in Rückblicken mehr von Paulinas Leben, die hin und her reist zwischen ihren Kindern in der Slowakei und der Pflege von Klaras. Irgendwie ein Teil der Familie und doch letztendlich "nur" eine Angestellte. Die eine kann sich quasi alles leisten, die andere kämpft ständig ums Überleben. Es zeigt die schwierige Situation der ausländischen Pflegekräfte, die sich aufopfern und die eigene Familie schon ziemlich hintanstellen müssen, was einem hier so richtig bewusst gemacht wurde. Die Erzählung wirkt sehr authentisch.
Fazit:
Beeindruckend
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2 Frauen - 2 Lwben
Siusanne Gregor erzählt in "Halbe Leben" von Klara und Paulina, von ihren sehr unterschiedlichen Leben und ihren Rollen als berufstätige Frauen & Mütter. Sie beschreibt den Alltag & kleine Begebenheiten beeindruckend realistisch & …
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2 Frauen - 2 Lwben
Siusanne Gregor erzählt in "Halbe Leben" von Klara und Paulina, von ihren sehr unterschiedlichen Leben und ihren Rollen als berufstätige Frauen & Mütter. Sie beschreibt den Alltag & kleine Begebenheiten beeindruckend realistisch & ungeschönt: Wie schwer es ist, allen Rollen gleichzeitig gerecht zu werden. Von der Zerissenheit zwischen der Tatsache, Geld verdienen zu müssen, und dem Wissen, dadurch nicht ausreichend für die Kinder da sein zu können. Von dem Gefühl, der Verantwortung nicht gewachsen zu sein. Und von dem Druck, der von allen Seiten kommt.
Gleichzeitig geht es um das Thema "billige" Pflegekräfte (hier aus der Slowakei) und den Abhängigkeiten dieser Pflegekräfte, von denen diese & jene Gefallen einfach erwartet werden und deren Lebensumstände ausgeblendet werden.
In den nicht einmal 200 Seiten steckt viel Inhalt. Es ist ein sehr eindringlich geschriebener Roman, der bei mir beim Lesen einiges an Emotionen hervorgerufen hat.
Eine absolute Leseempfehlung.
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Der slowakische Engel
Klaras Mutter braucht nach einem Schlaganfall Unterstützung. So richtet Klara kurzerhand den ersten Stock im Haus entsprechend ein und engagiert eine slowakische Pflegerin, Paulína. Rasch gewöhnt man sich aneinander, Klara stürzt sich wieder voll und …
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Der slowakische Engel
Klaras Mutter braucht nach einem Schlaganfall Unterstützung. So richtet Klara kurzerhand den ersten Stock im Haus entsprechend ein und engagiert eine slowakische Pflegerin, Paulína. Rasch gewöhnt man sich aneinander, Klara stürzt sich wieder voll und ganz ins Berufsleben, Mutter Irene kommt bald gut aus mit ihrer fürsorglichen Betreuerin, und auch Ehemann Jakob und die zehnjährige Tochter Ada sind zufrieden. Paulínas eigene Kinder sind während ihrer jeweils 14tägigen Abwesenheit bei der Schwiegermutter. Es scheint alles bestens geregelt – bis Klara in den Tod stürzt.
Raffiniert beginnt Susanne Gregor mit dem Ende ihrer Geschichte und lässt dem Leser somit viel Spielraum für eigene Interpretationen und Überlegungen, wie es zu diesem hat kommen können. Klar und schnörkellos in ihrer Sprache erzählt die Autorin von zwei Frauen, deren Wege einander kreuzen, so unterschiedlich sie auch sind. Da ist die erfolgreiche Klara in Österreich auf der einen Seite, die finanziell kaum über die Runden kommende Paulína aus der Slowakei auf der anderen Seite. Familie, Alter, Betreuung, Wurzeln und Nähe, Fremde und Auseinanderdriften sind zentrale Themen im Buch, die auf direkte, aber einfühlsame Weise angesprochen werden und den roten Faden durchs Geschehen ziehen. Nicht nur einmal kann man sich als Leser mit einzelnen Szenen identifizieren und fühlt sich gleichsam ernüchtert wie berührt von den feinen atmosphärischen Nuancen, welche stets im Text mitschwingen. Ihre Figuren beschreibt Gregor realitätsnah und so lebendig, als hätte man alle direkt vor Augen, sehr gut kann man sich daher in sie hineinversetzen und ihre Handlungen verstehen, wenn auch nicht immer gutheißen. Das offene, frei interpretierbare Ende passt für mich bestens zum bisherigen Geschehen und lässt mich überwältigt zurück.
Ein großartiger Roman mit vielen wichtigen Überlegungen zu unserem Leben, ohne ins Theoretische abzudriften, eine gelungene Melange aus Ernst und Unterhaltung, spannend wie ein Krimi – ich empfehle dieses hervorragende Buch wirklich gerne weiter!
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Zwei Frauen, zwei ganz und gar unterschiedliche Leben
Von Anfang an ist klar, wohin sich das Schicksal wendet, denn der Roman beginnt mit Klaras Tod. Sie war mit Paulína, der Pflegerin ihrer Mutter Irene, unterwegs auf unwegsamem Gelände. Dabei ist sie an einer mit Moos …
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Zwei Frauen, zwei ganz und gar unterschiedliche Leben
Von Anfang an ist klar, wohin sich das Schicksal wendet, denn der Roman beginnt mit Klaras Tod. Sie war mit Paulína, der Pflegerin ihrer Mutter Irene, unterwegs auf unwegsamem Gelände. Dabei ist sie an einer mit Moos überdeckten Stelle abgerutscht und fünfzig Meter in die Tiefe gestürzt. Ein ungewöhnlicher Anfang für ein außergewöhnliches Buch, das rückblickend von der Ungleichheit zweier Frauen und deren so unterschiedlicher Leben erzählt.
Nach Irenes Schlaganfall ist klar, dass sie Rundumbetreuung benötigt und was liegt da näher, als auf Pflegekräfte zurückzugreifen, die direkt im Haus wohnen. In der Slowakin Paulína findet Klara die perfekte Betreuerin, deren Dienst sich vierzehntäglich mit dem Pfleger Radek abwechselt. Vor allem Paulína ist es, die sich nebenbei um die ganze Familie kümmert – sie kocht, sie putzt, sie wäscht. Ihre Dienste werden nur zu gerne angenommen, es kommt immer wieder zu Mehrarbeiten, Tage und Wochenenden soll Paulína dranhängen, obwohl die Familie genau weiß, dass auf Paulína daheim ihre beiden Söhne warten, die während ihrer Abwesenheit von der Schwiegermutter betreut werden. Paulína schafft den Spagat zwischen ihrem Arbeitsverhältnis und ihrer eigenen Familie, aber irgendwann kommt es dazu, dass sie dieses Missverhältnis nicht mehr will.
„Paulína könntest du… würdest du… ich wäre dir so dankbar, wenn du…“ Es sind diese Suggestivfragen, die sie ständig unter Druck setzen.
Susanne Gregor zeigt auf, wie kleine Gefälligkeiten überhand nehmen. Die einen fordern immer mehr, bemerken gar nicht, dass sie zu weit gehen, dass sie Grenzen einreißen, dass sie sich keine Gedanken um den anderen machen, sie gar nicht nachdenken wollen, was sie ihrem Gegenüber abverlangen.
Der Roman stimmt nachdenklich. Vor allem Paulína konnte ich sehr gut verstehen, wenngleich ich ihre Handlungsweise nicht in Gänze nachvollziehen wollte. Sie ist in einer monetär nicht gerade günstigen Lage, ist dadurch – als Alleinverdienerin - gezwungen, eine lukrative Beschäftigung anzunehmen. Klara indes ist karriereorientiert, sie ist eher egoistisch und meint, mit einem gelegentlichen Geldschein ihrer Sorgfaltspflicht als Arbeitgeberin nachzukommen. Dass das Menschliche dabei außer Acht gelassen wird, sieht sie nicht. Diese beiden und auch die anderen Charaktere sind gut beobachtet und überzeugend dargestellt, die Zerrissenheit zwischen dem Beruf, dem Geld-verdienen-müssen und die nagenden, immer stärker werdenden Schuldgefühlte der eigenen Familie gegenüber sind absolut nachvollziehbar. Ein starkes Buch, ein lesenswertes Buch.
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Die Geschichte fängt sehr harmlos an, mit der Einstellung von Paulina als Pflegekraft. Doch schnell merkt man die Unterschiede im Leben von Paulina und Klara. Während Paulina sich aufopfert, ihre Kinder gegen deren Willen bei der Oma lässt und ständig zwischen ihrem Arbeitsplatz …
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Die Geschichte fängt sehr harmlos an, mit der Einstellung von Paulina als Pflegekraft. Doch schnell merkt man die Unterschiede im Leben von Paulina und Klara. Während Paulina sich aufopfert, ihre Kinder gegen deren Willen bei der Oma lässt und ständig zwischen ihrem Arbeitsplatz in Österreich und ihrer Heimat in der Slowakei pendelt, lebt Klara einfach ihr bisheriges Leben weiter. Man spürt sehr schnell, dass Klara ihr Privileg gar nicht wertschätzt und ihre Macht auslebt. Ich fand den Einblick in das Leben einer Pflegerin gut gelungen. Die Autorin beschreibt nämlich sehr gut, was in Paulinas Heimat und mit ihren Kindern und ihrer Familie passiert. Der innere Zwist, nicht immer für die Seinigen da sein zu können und auch noch vom Arbeitgeber von oben herab behandelt zu werden, wird anschaulich beschrieben. Irgendwann fängt es in Paulina verständlicherweise an zu brodeln. Der Schreibstil ist klar und verständlich, man kann dem Geschehen sehr gut folgen. Mir hat gut gefallen, dass erst das Ende erzählt wurde und dann wird erzählt, wie es dazu überhaupt gekommen ist. Dadurch bleibt es bis zum Ende sehr spannend, wie es zu dem Absturz kam. Es gibt durchaus amüsante Episoden und so ist die Geschichte sehr unterhaltsam, obwohl das Thema eher von ernsterer Natur ist.
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Gebundenes Buch
Klara ist tot. Abgestürzt beim Wandern. Ihre Begleiterin, Paulína - die Pflegerin von Klaras Mutter - kann dem nichts entgegensetzen.
Rückblickend erfahren wir von der Verbindung der beiden Frauen und wie unterschiedlich sie sich gegenseitig wahrgenommen haben. Klara kann sich …
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Klara ist tot. Abgestürzt beim Wandern. Ihre Begleiterin, Paulína - die Pflegerin von Klaras Mutter - kann dem nichts entgegensetzen.
Rückblickend erfahren wir von der Verbindung der beiden Frauen und wie unterschiedlich sie sich gegenseitig wahrgenommen haben. Klara kann sich durch die Hilfe von Paulína, die sich einfühlsam um ihre Mutter Irene kümmert, wieder ihrer Karriere widmen und sich selbst weiter verwirklichen. Paulína hingegen hat die größten Entbehrungen zu leisten, sind doch ihre beiden Söhne in der Slowakei zurückgeblieben und sie sieht sie nur mehr in ihrem pflegerischen Zwei-Wochen-Rhythmus. Unterschiedlicher könnten ihre Lebenswelten nicht sein, doch die österreichische Familie fühlt Paulína bereits als Familienmitglied, während die Slowakin still und gutmütig leidet.
Susanne Gregor liefert mit "Halbe Leben" einen großartigen Roman, der schmerzhaft bewusst macht, welche Entbehrungen 24-Stunden-Kräfte über sich ergehen lassen müssen. Und wie wir sie, als Arbeitgeber:innen, ausnutzen, ihre Lebenswelt ignorieren, sie nach unseren Ansprüchen formen wollen. Übergriffig, gedankenlos, egoistisch, nur damit unser gewohntes Lebens so weitergehen kann, wie wir es kennen und lieben. Aber eben auch nachvollziehbar. Wichtig dabei ist, dass die Autorin in keinem Moment mit erhobenen Zeigefinger auf die Situationen schaut, sondern sich als hervorragende Beobachterin und Erzählerin beweist.
Gregor schafft es mit ihrer einnehmenden, direkten und fein-analytischen Sprache, dass ein Hineinfühlen in die jeweiligen Charaktere ein Leichtes ist. Man spürt förmlich die Peinlichkeit in der Szene, als Klara Paulína als vermeintlichen Akt der Nächstenliebe ihre alten Kleidungsstücke andrehen will und Paulína so als Mensch zweiter Klasse dastehen lässt. Fühlt Paulínas Unwillen, die hässlichen Ausmusterungen entgegenzunehmen, es dann aber aus nicht ablehnend wollender Höflichkeit doch zu tun. Mit dieser Widersprüchlichkeit sind wir Leser:innen durch den ganzen Roman hindurch konfrontiert. Die nicht bösgemeinte und vermutlich nicht wahrgenommene Überheblichkeit gegenüber Menschen aus anderen Ländern wirkt abstoßend, ist aber wohl jedem und jeder Leser:in der Wohlstandgesellschaft bestens bekannt. Es gibt aber durchaus auch verbindende Elemente, beispielsweise ist die Beziehung von Paulína und ihrem Pflegeschützling Irene guttuend und wohlwollend. Nicht genug allerdings, um die immer mehr werdenden Forderungen von Klara und ihrem Ehemann in irgendeiner Weise erträglich zu machen.
Mein Fazit: "Halbe Leben" ist ein überaus gelungener und feinfühliger Roman, der die Kluft zwischen systemerhaltenden Pflegekräften aus Osteuropa und den Ansprüchen ihrer arbeitgebenden Familien eindringlich aufzeigt. Susanne Gregor holt die Existenz der pflegenden Menschen vor den Vorhang und gibt ihnen ein Sprachrohr, eine von vielen verleugnende Existenz. Dadurch veranschaulicht sie, wie wenig unsere Gesellschaft ohne diese aufopfernden und nicht wahrgenommenen Menschen auskommen würde. Ein absolutes Lesemuss für alle, die sich Gedanken über unser Miteinander machen wollen.
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Gebundenes Buch
Wie menschlich kann die 24h Betreuung durch osteuropäische Pflegekräfte für die Pflegenden sein?
Als Klaras Mutter nach einem Schlaganfall plötzlich pflegebedürftig wird und nicht mehr allein leben kann, stellt dies das Leben von Mutter und Tochter, aber auch der ganzen …
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Wie menschlich kann die 24h Betreuung durch osteuropäische Pflegekräfte für die Pflegenden sein?
Als Klaras Mutter nach einem Schlaganfall plötzlich pflegebedürftig wird und nicht mehr allein leben kann, stellt dies das Leben von Mutter und Tochter, aber auch der ganzen Familie auf den Kopf. Neue Routinen müssen entwickelt werden, soziale Beziehungen, auch die Mutter-Tochter-Beziehung, verändern sich. Für Klaras Tochter wiederum scheint die neue Nähe zur Großmutter, die fortan bei ihnen im Haus lebt, wiederum ein Geschenk und Ersatz, für die zu oft abwesende Mutter Klara, die mit ihrer Mutterrolle oft hadert. Allein dieses Beziehungsgeflecht und die Disruption von Familienverhältnissen birgt Potenzial für Enttäuschungen, Verletzungen und Überforderung.
Die Hilfe ausländischer Pflegekräfte als 24h-Hilfe für Mutter Irene scheint so zunächst als praktische Lösung im Interesse aller. Doch ist es das wirklich? Übersehen wird dabei, dass diese Hilfe, eben nicht nur eine Kraft ist, die zum Lösen der besonderen familialen und pflegerischen Herausforderungen da ist, sondern, dass es sich dabei um ein Individuum handelt, mit eigenen Wünschen, Träumen und Bedürfnissen, die eben kein Mensch 24h für 14 Tage abstellen kann. So auch nicht die Slowakin Paulina, im selben Alter wie Klara, die aufgrund der besseren Verdienstmöglichkeiten alle 14 Tage für 2 Wochen ihre Heimat und eigenen Kinder, letztlich ihr ganzes Leben, verlässt, um mit Klaras Familie zu leben und deren Mutter zu pflegen. Aus dieser Perspektive stellt sich die Frage, ob all das, was Gregor in diesem Roman anschaulich und eindringlich vor Augen führt, eben kein Einzelfall ist, sondern viel mehr als typischer Fall einem Konstrukt geschuldet ist, das unter Bedingungen, die das Menschsein und die Augenhöhe unter verschiedenen Parteien ernst nimmt, schlicht nicht zu realisieren ist.
Gregor gelingt es die Interessen, Bedürfnisse, Absurditäten und Widersprüche dieser Situation sowohl aus den verschiedenen personalen Perspektiven als auch auf gesellschaftlicher Ebene in allen Facetten eindringlich einzufangen. Dabei ist der Blick immer differenziert, nie anklagend. Auch Paulina wird in ihrer Zerrissenheit zwischen Welten porträtiert. Sie genießt zu Beginn durchaus auch die neue Familie, dort wird sie gebraucht, macht allen das Leben leichter, während sie sich in der Heimat mit ihren Schulgefühlen und den von der abwesenden Mutter enttäuschten eigenen Kindern konfrontiert sieht. Mit Klaras Tod, der zu Beginn einen dramaturgischen Rahmen setzt, arbeitet sie die Handlung geschickt im Rückblick auf dieses Ereignis hin aus. Man spürt förmlich wie jede kleine Verletzung, giftige Bitte und unreflektierte Handlung das Unglück heraufbeschwört. Dabei wird auch immer wieder die Frage von Schuld und Verantwortung, Autonomie und Fremdbestimmung in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern, hier insbesondere auch Müttern und Töchtern, in verschiedenen Konstellationen thematisiert.
Die Sprache ist nüchtern und unprätentiös, und erfasst so auch in der Stimmung die Situation angemessen und präzise.
Halbe Leben von Susanne Gregor ist ein sehr gutes und schwieriges Buch zugleich. So präzise und differenziert wie die Autorin analysiert und formuliert, so bedrückend sind die Einschränkungen der Leben für alle Protagonistinnen und der gesellschaftliche Missstand, dass wir bisher keine wirklich gute Lösung für die letzte Lebensphase unserer Lieben gefunden haben. Um so wichtiger ist dieser auch dramaturgisch gelungen erzählte Roman, der zum Nachdenken über unbequeme Wahrheiten anregt! Unbedingt lesen!
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Gebundenes Buch
Der Roman beginnt mit Klaras Tod, einem mysteriösen Absturz beim Wandern, der im Verlauf der Geschichte als unausgesprochener Katalysator wirkt. Dieser erzählerische Kunstgriff – die Umkehrung von Anfang und Ende – verleiht dem Werk eine dichte Atmosphäre, die von Beginn …
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Der Roman beginnt mit Klaras Tod, einem mysteriösen Absturz beim Wandern, der im Verlauf der Geschichte als unausgesprochener Katalysator wirkt. Dieser erzählerische Kunstgriff – die Umkehrung von Anfang und Ende – verleiht dem Werk eine dichte Atmosphäre, die von Beginn an Spannung aufbaut. Susanne Gregor meidet spektakuläre Wendungen zugunsten eines subtilen Spiels aus Andeutungen, Rückblenden und leisen Beobachtungen, die viel Raum für eigene Deutungen lassen. Muss man nicht mögen, ich fand es super gemacht.
Die Stärke des Romans „Halbe Leben“ liegt in der psychologischen Ausgestaltung seiner Figuren. Klara und Paulína werden in all ihrer Widersprüchlichkeit und Ambivalenz gezeichnet. Klara, die in der Illusion lebt, alles unter Kontrolle zu haben, wirkt einerseits bewundernswert zielstrebig, andererseits distanziert und emotional unzugänglich. Paulína hingegen, die scheinbar selbstlos den Haushalt übernimmt, trägt eine Last, die in jeder Geste und jedem unausgesprochenen Gedanken spürbar wird. Es ist ein Gleichgewicht, das ständig zu kippen droht – zwischen Nähe und Abhängigkeit, Dankbarkeit und Ausbeutung. Ein Balanceakt.
Gregor seziert mit beeindruckender Präzision die soziale Ungleichheit zwischen den Frauen und deren Lebensrealitäten. Dabei stellt sie unbequeme Fragen: Was bedeutet es, wenn Fürsorge zur Dienstleistung wird? Welche emotionalen und gesellschaftlichen Kosten birgt ein System, das familiäre Verantwortung auslagert? Besonders eindringlich ist Gregors Blick auf die unsichtbaren Opfer dieses Arrangements – Paulínas Kinder, die von ihrer Mutter nur aus der Ferne betreut werden, während sie sich um Fremde kümmert.
Die Sprache des Romans ist unaufgeregt und prägnant, und gerade in ihrer Reduktion entfaltet sie eine enorme Intensität. Susanne Gregor gelingt es, ohne Pathos oder moralische Urteile die innere Zerrissenheit ihrer Figuren spürbar zu machen. Ihre Worte wirken wie feine Nadelstiche, die den Leser immer wieder zum Innehalten zwingen.
Halbe Leben ist ein Roman, der weit über die individuelle Geschichte hinausgeht und den Finger auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit legt: die Last und Verteilung von Care-Arbeit. Dabei bleibt das Buch wohltuend unsentimental, fast dokumentarisch, ohne dabei an Emotionalität zu verlieren.
Fazit: Mit ihrem Roman Halbe Leben legt Susanne Gregor ein vielschichtiges Werk vor, das sich der feinen Vermessung zwischenmenschlicher Abgründe und gesellschaftlicher Verwerfungen widmet. In einer klaren, nüchternen Prosa erzählt sie von Klara, einer erfolgreichen Architektin, die für das Leben ihrer Mutter Irene nach deren Schlaganfall eine Pflegerin engagiert: Paulína, eine Frau aus der Slowakei, deren eigene Familie unter ihrer Abwesenheit leidet.
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Gebundenes Buch
„Halbe Leben“ war mein erstes Buch von Susanne Gregor. Da mir aber kürzlich von einer Freundin „Wir werden fliegen“ empfohlen wurde, war ich sehr neugierig und gespannt.
Paulina ist eine slowakische Pflegekraft, die ihre beiden halbwüchsigen Kinder in der Heimat …
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„Halbe Leben“ war mein erstes Buch von Susanne Gregor. Da mir aber kürzlich von einer Freundin „Wir werden fliegen“ empfohlen wurde, war ich sehr neugierig und gespannt.
Paulina ist eine slowakische Pflegekraft, die ihre beiden halbwüchsigen Kinder in der Heimat zurücklässt, um in Österreich bei Klaras Familie die Großmutter zu betreuen. Diese ist nach einem Schlaganfall häufig verwirrt und auf Hilfe angewiesen. Paulina arbeitet im Zwei-Wochen-Rhythmus, lebt also immer zwei Wochen bei Klara und Jakob, ihrer Tochter und der Großmutter im Haus, um dann für zwei Wochen zurück in die Slowakei zu fahren.
Paulina ist einfühlsam, fleißig und kompetent, sie bekommt schnell einen Draht zu Klaras Mutter, die ganze Familie schließt Paulina schnell ins Herz. Paulina wird auch ein Stück weit ins Familienleben integriert – und bekommt auf der anderen Seite immer wieder zu spüren, dass sie doch nur eine Angestellte ist. Dieser Zwiespalt wurde von Susanne Gregor sehr einfühlsam und realistisch beschrieben, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das bei vielen Familien, bei denen eine Pflegekraft im Haushalt lebt, zu ähnlichen schwierigen Situationen führen kann. Einerseits wohnt man unter einem Dach, erlebt einander zwangsläufig in privateren Situationen, hat aber letztendlich nur ein professionelles Verhältnis. Zudem treffen bei Paulina und Klara völlig unterschiedliche Lebensrealitäten aufeinander, die zu Missverständnissen führen. Klara hat einen sehr fordernden, aber gut dotierten Job in einem Architekturbüro, und behandelt Paulina aus Gedankenlosigkeit gelegentlich von oben herab. Sie ist es gewohnt, dass sich Dinge mit Geld regeln lassen, während Paulina sehen muss, wie sie mit ihren beiden Kindern über die Runden kommt, und sich zwischen ihrem Leben als Mutter und dem Beruf fernab der Heimat aufreibt.
Susanne Gregors klarer, schnörkelloser Schreibstil gefiel mir auf Anhieb. Die Charaktere wirken realistisch und lebendig, und ich konnte mich vor allem in Paulina sehr gut hineinversetzen. Auf gewisse Weise konnte ich jedoch auch Klara verstehen. Der Roman ist geschickt aufgebaut und hält bis zur letzten Seite die Spannung, so dass ich das Buch nicht weglegen konnte und es in einem Rutsch gelesen habe. Ein Buch das sehr nachdenklich stimmt und das ich unbedingt weiterempfehlen möchte!
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Gebundenes Buch
Zum Inhalt: Paulina ist eine Slowakische Pflegekraft, die von Klaras Familie angeheuert wird, um sich um Klaras Mutter zu kümmern, die kürzlich eine Schlaganfall hatte und nicht mehr alleine Leben kann. Paulina wird schnell zum festen Bestandteil in Klaras Familienleben, auch wenn sie …
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Zum Inhalt: Paulina ist eine Slowakische Pflegekraft, die von Klaras Familie angeheuert wird, um sich um Klaras Mutter zu kümmern, die kürzlich eine Schlaganfall hatte und nicht mehr alleine Leben kann. Paulina wird schnell zum festen Bestandteil in Klaras Familienleben, auch wenn sie dafür ihre eigene Familie zurücklassen muss. Und dann passiert ein Unfall.
Die beiden Frauen könnten nicht gegensätzlicher sein, in klarer, gradliniger Sprache werden die Klassen- und Machtverhältnisse zwischen Klara und Paulina herausgearbeitet.
Klara hat im Umgang mit Paulina eine fast schon unbesonnene Art und die Interaktionen zwischen den beiden Frauen bekommen dadurch einen fahlen Beigeschmack. Obwohl Paulina bei der Familie lebt, bleibt das Verhältnis distanziert, auch wenn immer wieder der Eindruck vermittelt werden soll, Paulina wäre mehr als nur eine b bezahlte Angestellte.
Die Kluft zwischen den beiden Frauen und ihren so unterschiedlichen Leben wurde gut herausgearbeitet. Ich fand die sehr unterschiedlichen Familiensituationen eindrücklich geschildert, genauso wie den unterschwelligen Groll zwischen den beiden Frauen, der sich gemächlich zu etwas größerem auszuweiten scheint.
Ich finde hier wird auf subtile Art sehr viel vermittelt, die leisen Zwischentöne zwischenmenschlicher Beziehungen, in denen ein Machtgefüge herrscht, sind gut getroffen. Das Buch hat eine eher schwer greifbare Spannung, gleichzeitig gibt es wenig Deutungsspielraum. Ich habe den Fortgang der Handlung gespannt verfolgt und hing gebannt an den Seiten. Mir hats gut gefallen.
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