Eliza, 51, schreibt Briefe an Joan, die Nachbarin, die offenbar ihren Mann und ihre Kinder verlassen hat, und die sie eigentlich kaum kennt. Briefe mit besten Ratschlägen - voller ungeschminkter Wahrheiten, schlafwandlerisch sicher gesetzter Seitenhiebe und Exzentrik. Antwort bekommt Eliza nie, was ihre Schreibwut eher anstachelt. Als ihr Mann Henry plötzlich auszieht, geraten die Briefe zu immer wilderen, fiebrigen Bekenntnissen einer zutiefst einsamen, in ihrem Leben gefangenen Frau, der nicht unbedingt zu trauen ist. Mit "Gute Ratschläge" beweist Gardam einmal mehr ihre erzählerische Meisterschaft und den scharfen Blick für die grausame Scheinheiligkeit der postviktorianischen Gesellschaft, in deren diskretem Schweigen manches unschöne Geheimnis schlummert.
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"Ein großes Rätselraten, das viel Spaß gemacht hat." Julie Metzdorf, Bayern 2 Diwan, 15.04.24
"Unter der Oberfläche einer oft schreiend komischen, zunehmend absurden Gesellschaftssatire rumoren Trauma, Trauer und Tabu." Julia Schröder, SWR lesenswert, 12.04.24
"Humor und bissige Ironie ... mit einem umwerfend überraschenden Schluss. Britische Erzählkunst vom Feinsten." Konrad Holzer, Buchkultur, 12.04.24
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"Humor und bissige Ironie ... mit einem umwerfend überraschenden Schluss. Britische Erzählkunst vom Feinsten." Konrad Holzer, Buchkultur, 12.04.24
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Schön, dass dieses ursprünglich 1991 erschienene Buch der Britin Jane Gardam nun auch auf Deutsch vorliegt, findet Rezensentin Petra Pluwatsch. Der außergewöhnliche Briefroman besteht, so die Kritikerin, aus den unbeantworteten Schreiben, die Eliza Peabody, eine Frau in ihren Fünfzigern, an ihre Nachbarin - eine Diplomatengattin, die eines Tages auf Asienreise geht - adressiert. Die Ratschläge des Titels werden also nicht angenommen, lesen wir, vielmehr erfährt man aus den Briefen von Peabodys Frustration über das triste Vorstadtleben, während ihre Briefe immer wütender und sarkastischer werden. Ihr eigener Mann hat sie verlassen, fährt Pluwatsch fort, schrittweise gerät eine vergangene Katastrophe in den Blick, die das Leben der Briefschreiberin tief geprägt hat. So fügt sich Gardams Buch zu einem Roman der Erkenntnis und auch der Heilung, schließt die von der Lektüre äußerst angetane Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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