Stefanie Ross beginnt ihren Krimi, den man bedenkenlos auch als Thriller bezeichnen kann, mit dem Prolog 11 Jahre vor Beginn der eigentlichen Geschichte. Schon bald stellt man im Verlauf der Story zwar eine Verbindung hierzu her, doch letzte Fragen werden erst fast zum Schluss endgültig beantwortet.
Bei der Story der Gegenwart steigt die Autorin dann fast direkt mit den Schüssen auf den…mehrStefanie Ross beginnt ihren Krimi, den man bedenkenlos auch als Thriller bezeichnen kann, mit dem Prolog 11 Jahre vor Beginn der eigentlichen Geschichte. Schon bald stellt man im Verlauf der Story zwar eine Verbindung hierzu her, doch letzte Fragen werden erst fast zum Schluss endgültig beantwortet. Bei der Story der Gegenwart steigt die Autorin dann fast direkt mit den Schüssen auf den Bankmanager Kranz ein und man wundert sich schon über dessen unbeteiligtes Verhalten. Während Sven und Dirk, jeder seinem Beruf entsprechend, gegen Kranz ermitteln, kommen bald noch weitere Personen hinzu, die das Team komplettieren.
Allen voran Alex, Dirk’s Ehefrau, die noch eine Rechnung mit Kranz zu begleichen hat, aber auch der amerikanische Wirtschaftsprüfer Marc und die Staatsanwältin Natascha haben großes Interesse daran, Kranz hinter Gittern zu sehen. Gerade Marc ist anfangs äußerst rätselhaft angelegt, denn als Wirtschaftsprüfer verfügt er über körperliche Fähigkeiten, die man einem Mann seines Berufes nicht unbedingt zutraut.
Die Story ist von Anfang an sehr komplex, tempo- und auch actionreich angelegt und extrem spannend. Nur ganz selten nimmt die Autorin diese etwas aus der Story, nur um ihre Protagonisten in der nächsten Szene wieder einer nervenaufreibenden Situation auszusetzen. So rätselt man nicht nur darüber, wie Kranz in die Machenschaften um Al-Qaida verstrickt ist, in welchem Bezug der Prolog zur Story steht, sondern folgt zudem gebannt den laufenden Ermittlungen dieses ziemlich unkonventionell agierendem Teams. Aber Stefanie Ross legt ihr Augenmerk nicht nur auf die Ermittlungen, sondern nimmt sich noch genug Zeit, um einem auch das Privatleben dieser interessanten, sympathischen Gruppe vorzustellen.
Für beste Krimiunterhaltung sorgt zudem der einnehmende, fesselnde und leichtfüßige Schreibstil von Stefanie Ross, der auch immer wieder mit einer guten Portion Humor versehen ist. Gerade in hochspannenden Szenen gelingt es ihr immer wieder, diese nervenaufreibende Spannung durch witzige Kommentare ihrer Mitwirkenden etwas aufzulockern. Zudem merkt man schnell, dass Stefanie Ross sich bestens in der Bankenwelt auskennt und so vermittelt die Autorin für die Story notwendige Informationen jederzeit verständlich und überzeugend.
Besonders gut gelungen sind der Autorin auch ihre Charaktere, die alle sehr authentisch agieren. Neben dem LKA-Beamten Sven, der schnell einmal ziemlich aufbrausend werden kann und eher unkonventionelle Wege bei seinen Ermittlungen geht, hat die Autorin ihm den Familienvater Dirk gestellt, der mit seiner oftmals ruhigen und ausgeglichenen Art ein guter Gegenpart zu Sven ist. Aber Dirk kann auch ganz anders, muss er auch, um bei seiner temperamentvollen Frau Alex auch einmal zu Wort zu kommen. Am besonnensten agiert der Amerikaner Marc und es dauert auch nicht lange, bis einem klar ist, dass Marc nicht nur ein Wirtschaftsprüfer sein kann.
Fazit: Ein von Anfang bis Ende hochspannender Thriller, der mit einer vielschichtigen, temporeichen Story und liebenswerten, authentisch angelegten Charakteren absolut überzeugt.