Christine Jaeggi
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Die Meisterdiebin (eBook, ePUB)
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Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit: Von 1936 bis 1945 stellte eine spektakuläre Diebstahlserie in Schweizer Luxushotels die Polizei vor ein Rätsel. Bei über neunzig Einbrüchen wurden Schmuck, Uhren, Geld und sonstige Wertgegenstände im Gesamtwert von heute umgerechnet rund 3,5 Millionen Franken erbeutet. Erst 1946 konnte die Täterin ermittelt und verhaftet werden. Das Leben dieser Frau, die fast ein Jahrzehnt lang für die Ermittlungsbehörden ein Phantom geblieben ist, hat Christine Jaeggi zu ihrem Buch «Die Meisterdiebin» inspiriert. Ihre Protagonistin, die jüdische Kaufh...
Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit: Von 1936 bis 1945 stellte eine spektakuläre Diebstahlserie in Schweizer Luxushotels die Polizei vor ein Rätsel. Bei über neunzig Einbrüchen wurden Schmuck, Uhren, Geld und sonstige Wertgegenstände im Gesamtwert von heute umgerechnet rund 3,5 Millionen Franken erbeutet. Erst 1946 konnte die Täterin ermittelt und verhaftet werden. Das Leben dieser Frau, die fast ein Jahrzehnt lang für die Ermittlungsbehörden ein Phantom geblieben ist, hat Christine Jaeggi zu ihrem Buch «Die Meisterdiebin» inspiriert. Ihre Protagonistin, die jüdische Kaufhauserbin Elise, flüchtet vor den Nationalsozialisten, die ihr alles genommen haben, aus Wien in die Schweiz. Als Emigrantin erhält sie keine Arbeitsbewilligung. Verzweifelt sucht sie einen Ausweg, um nicht als mittellos zu gelten und die Ausweisung zu riskieren. Zudem muss sie eine hohe Bürgschaft aufbringen, um auch ihre Mutter und ihre Schwester in die Schweiz zu retten. Und sie will Rache nehmen. Ein Nachwort der Journalistin Lena Berger, deren Blog-Artikel «Das 91. Zimmer» die Autorin auf den Fall aufmerksam gemacht hat, bettet den Roman in den historischen Kontext ein.
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Christine Jaeggi Geb. 1982, lebt mit ihrem Mann in Meggen / LU und arbeitet als HR & Office Managerin in Zug. In ihren Romanen verbindet sie leichte Krimis mit Familiendramen und historischen Ereignissen. Bisherige Veröffentlichungen u. a.: «Unvollendet» (Forever 2017 / Cameo 2022), «Das Gemälde der Tänzerin» (Forever 2019) und «Die Magnolienfrauen» (Ullstein 2021). «Die Meisterdiebin» ist ihr erster Roman bei Zytglogge.
Produktdetails
- Verlag: Zytglogge Verlag
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 10. Februar 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783729624436
- Artikelnr.: 73317734
Weiblicher Robin Hood bestiehlt reiche Nazis in der Schweiz
Eine jüdische Kaufhauserbin in Wien verliert das Geschäft und ihre Liebsten. Die verfolgte junge Frau wird zur Meisterdiebin, die überwiegend Nazis bestiehlt. Ich finde es interessant, dass Elise mit der Zeit die …
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Weiblicher Robin Hood bestiehlt reiche Nazis in der Schweiz
Eine jüdische Kaufhauserbin in Wien verliert das Geschäft und ihre Liebsten. Die verfolgte junge Frau wird zur Meisterdiebin, die überwiegend Nazis bestiehlt. Ich finde es interessant, dass Elise mit der Zeit die Beutezüge als Widerstand begreift. Sie verhält sich wie eine Art Robin Hood und spendet auch Beträge an Flüchtlingsorganisationen. Elise hat sich allerdings nicht im Griff. Sie macht sich angreifbar, wenn sie öffentlich hohe Tiere der Nationalsozialisten verbal angeht. Sie bringt sich immer wieder in Gefahr. Diese auf wahren Ereignissen beruhende Geschichte erzählt die Autorin Christine Jaeggi so spannend und eingehend, dass man meint, dass man mit Elise auf Beutezug geht. Die wahre Erika B., auf deren Geschichte das Buch basiert, hat sich zu über 90 Schweizer Hotelzimmern Zutritt verschafft und zwischen 1936 und 1946 millionenschweren Schmuck erbeutet, wie im Nachwort erläutert wird.
In dem ersten Teil des Buches mit dem Titel Die Meisterdiebin, im Zytglogge Verlag erschienen, erzählt Jaeggi, wie aus dem kleinen Mädchen die erwachsene Meisterdiebin wird. Und davon, dass die Weichen früh gestellt werden. Ihr Großvater ist ihr Ein und Alles und hat einen Laden, in dem er Uhren repariert und teuren Schmuck herstellt, den Steinen ihren Schliff verpasst. Elise hat also in frühester Kindheit einiges zum Thema Schmuck mitbekommen.
Elise erlebt das Einmarschieren von Hitlers Truppen in Österreich und alles Grauen, was dazu gehört. Man kann Elises Gefühle als Leser sehr gut nachvollziehen, ihre Ängste und ihre Verzweiflung. Das Zeitgeschehen ist in vielen kleinen Szenen erlebbar gemacht worden. Die Figur Elise ist sehr lebendig gezeichnet. Frühere Freunde verleugnen sie und helfen nicht. Sie steht irgendwann alleine da. Mit der Protagonistin fühlt man als Leser mit und man möchte gerne wissen, wie es weitergeht.
Elise macht eine schwere Zeit durch, verliert alles und kann in die Schweiz flüchten. Die Tante ihres Mannes entpuppt sich entgegen der Erwartungen als gute Seele, die selbst Verluste erlitten hat. Nun ist auch klar, wie Elise zur Meisterdiebin werden konnte. Eine Gelegenheit in Wien hat den Anfang gemacht, um die Flucht überhaupt erst zu ermöglichen. Zufälle und Rachegedanken, aber auch Sachzwänge sind mitentscheidend, besonders der, dass sie als Emigrantin in der Schweiz nicht arbeiten darf. Aber sie will Mutter und Schwester nachholen, dafür braucht sie Geld. Das Buch nimmt an Fahrt auf. Elise gerät in einen regelrechten Rausch und wird immer professioneller, besorgt sich Verkleidungen. Ich finde, dass sie dennoch unvorsichtig agiert. Die Spannung steigert sich bis zum Finale immer mehr, was mir sehr gut gefällt. Die Schlinge legt sich immer enger um Elises Hals, denn ein Korporal heftet sich an ihre Fersen. Das Finale ist überraschend, denn es kommen noch verstörende Details aus der Vergangenheit zu Tage.
Fazit: Das Buch von Christine Jaeggi, das auf wahren Begebenheiten basiert, ist ein äußerst spannender historischer Krimi aus der Sicht der Diebin, die durch ihre Verfolgung durch die Nazis aus einer Opferrolle heraus gehandelt hat. Der Roman ist der Figur einer legendären Meisterdiebin gerecht geworden. 5 Punkte!
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Stehlen, um zu überleben
Mit “Die Meister-Diebin” hat die bekannte Autorin Christine Jaeggi einen Roman geschrieben, der anhand historisch belegter Fakten das Leben einer jungen Jüdin nachvollzieht, die alles verloren hat und aus Deutschland fliehen muss. Unter dem Hut auf …
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Stehlen, um zu überleben
Mit “Die Meister-Diebin” hat die bekannte Autorin Christine Jaeggi einen Roman geschrieben, der anhand historisch belegter Fakten das Leben einer jungen Jüdin nachvollzieht, die alles verloren hat und aus Deutschland fliehen muss. Unter dem Hut auf dem modisch sehr gelungenen Cover könnte sich die Hauptfigur Elsie genau so verbergen wie ihr reales Pendant, Erika Böhm.
Das Buch, das sich an einen historisch belegten Kriminalfall anlehnt, beginnt fulminant mit einem Beutezug der Meister-Diebin Elsie, die in einem Tagebuch sowohl die gestohlenen Sachen wie die Orte ihrer Diebstähle in Geheimschrift vermerkt hat. Diesen Code hat ihr verstorbener Zwillingsbruder entwickelt, an dessen Tod sich Elsie sehr lange die Schuld gibt. In eine gut situierte jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren lebt Elsie in gehobenen bürgerlichen Kreisen. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Selma ist angespannt, ihre Schwester Agathe behindert. Schon als Kind ist Elsie fasziniert von der Goldschmiedewerkstatt ihres geliebten Großvaters, wo sie mit edlen Materialien umzugehen und handwerkliches Geschick lernt. Beides wird ihr bei später nützen.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten veranlasst Elsie nach langem Zögern, in die Schweiz zu emigrieren. Doch sie hat alles verloren, ihr gesamtes Vermögen und das ihrer Familie wurde von den Nazis enteignet. Dazu kommen schwere persönliche Schicksalsschläge. Um aus der Schweiz nicht abgeschoben zu werden braucht Elsie Geld. Ab diesem Moment sinnt sie auf Rache: Sie wird reiche Nationalsozialisten und ihre Ehefrauen bestehlen, die in der Schweiz Urlaub machen. Doch wie lange kann sie unentdeckt bleiben?
In “Die Meister-Diebin” beschreibt Christine Jaeggi den Aufstieg der Nationalsozialisten. Lange wollen Elsie, ihre Mutter Selma und ihre behinderte Schwester Agathe diese schreckliche Entwicklung nicht zur Kenntnis nehmen, obwohl sie selbst betroffen sind, ihr Kaufhaus geplündert wird und sie immer wieder Zeuge der abscheulichsten Erniedrigungen werden, die Juden erdulden müssen. So werden die Gräueltaten der Vorkriegs- und Kriegszeit in die Geschichte der Emigrantin eingewoben, ebenso wie schwierig und mit welchem finanziellen Aufwand es verbunden war, eine Aufenthaltsgenehmigung oder ein Visum für ein Zielland zu bekommen. Da auch die Schweiz Emigranten nur duldete, wenn diese selbst für ihren Unterhalt sorgen konnten und Flüchtlinge nicht arbeiten durften, kann man nachvollziehen, dass Elsie durch ihre Not gezwungen war, zur Diebin zu werden.
Treffend zeichnet die Autorin ihre Protagonisten. Elsie selbst erkennt letztlich, dass es zur Emigration keine Alternative gibt. Zielstrebig überlegt sie, wie sie überleben kann, von Wut und Hass auf ihre Peiniger getrieben. Geschickt wählt sie ihre Opfer aus, die mit Juwelen und Geld prassen, das sie sich durch verbrecherische Taten angeeignet haben. Auch sorgt sie dafür, dass Mutter und Schwester ebenso in die Schweiz fliehen können. Diese beiden Frauen dienen als Beispiel dafür, dass viele jüdische Familien viel zu lange die Augen vor dem entsetzlichen Geschehen verschlossen haben. In realitätsnahen Dialogen und einer eindringlichen Sprache wird der Zwiespalt der Protagonistinnen beschrieben, der Erzählstil ist spannend und bildhaft, so dass die Lesenden direkt in das Geschehen hineingezogen werden.
Geschickt verwebt die Autorin die Gräueltaten des Nationalsozialismus, die historischen Tatsachen und ihre Romanfiguren, die durch die furchtbaren Entwicklungen der Vorkriegs- und Kriegszeit gezwungen waren, eine Möglichkeit des Überlebens zu finden. Im Nachwort zum historischen Hintergrund des Romans wird die Geschichte der Erika Böhm beleuchtet, die von 1936 bis 1946 zahlreiche Diebstähle in noblen Schweitzer Hotels verübte und die als Vorbild für die Figur der Elsie dient.
Auch wenn gerade sehr viel über die Vorkriegs- und Kriegszeit geschrieben wird, ist dieser Roman absolut lesenswert., denn er zeigt anhand eines jüdischen Frauenschicksals den Ungeist der Zeit. Daher eine Leseempfehlung von mir für dieses Buch, das historische Geschehnisse mit einem spannenden Kriminalfall verknüpft und auf jeden Fall viereinhalb Sterne verdient.
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Die Autorin Christine Jaeggi entführt uns mit ihrer Geschichte , in die Jahre 1936 bis 1945. Wir lernen Elise kennen. Eine Kaufhauserbin und Jüdin , die in ihrem Leben so einiges mitmachen musste. Aus der Not heraus beginnt sie zu stehlen , aber nicht bei den Armen sondern bei denen , die …
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Die Autorin Christine Jaeggi entführt uns mit ihrer Geschichte , in die Jahre 1936 bis 1945. Wir lernen Elise kennen. Eine Kaufhauserbin und Jüdin , die in ihrem Leben so einiges mitmachen musste. Aus der Not heraus beginnt sie zu stehlen , aber nicht bei den Armen sondern bei denen , die ihre Not verursacht haben. Und nicht nur für sich selbst , sondern um gutes zu tuen. Mir gefiel der Schreibstil ließ er doch die Seiten nur so dahin fliegen. Auch fand ich das ganze Setting aus Geschichte, einer starken Frau und das eine wahren Begebenheit eingeflochten ist , sehr gelungen. Man lernt Dinge dazu , fiebert mit und muss so manches Mal den Kopf schütteln. Ein fesselnder Roman den ich weiter empfehlen kann.
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Zu dem Roman hat sich die Autorin Christine Jaeggi inspirieren lassen von einer wahren Begebenheit, geschehen Mitte der 1930er-Jahre, beginnend mit einer Frau und einer Diebstahlserie.
In Jaeggis Geschichte ist die Protagonistin die jüdische Kaufhauserbin Elise, die von Wien aus in die …
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Zu dem Roman hat sich die Autorin Christine Jaeggi inspirieren lassen von einer wahren Begebenheit, geschehen Mitte der 1930er-Jahre, beginnend mit einer Frau und einer Diebstahlserie.
In Jaeggis Geschichte ist die Protagonistin die jüdische Kaufhauserbin Elise, die von Wien aus in die Schweiz geflüchtet ist vor den Nationalsozialisten, nachdem ihr wirklich alles genommen wurde. Arbeiten durfte sie als Emigrantin ohne Arbeitsbewilligung nicht, mittellos durfte sie auch nicht sein, wenn sie nicht ausgewiesen werden wollte.
Welche Spannung gleich auf der ersten Seite des Prologs! Allerdings mit einem abrupten Ende, bei dem ich mich gefragt habe, ob dies auch das Ende der Diebesserie bedeutete.
Wie Elise auf die Idee gekommen ist, Hoteldiebin zu werden und zehn Jahre lang die Schweizer Polizei in Atem zu halten, das erzählt Christine Jaeggi in ihrer eigenen Version. Mir gefällt dabei, dass ich sehr viel aus Elises Leben erfahre. Erlebnisse aus ihrer Kindheit und das besonders enge Verhältnis zu ihrem Großvater, dessen Weisheiten und Ratschläge so wertvoll sind, machen die Geschichte für mich zu einer ganz persönlichen.
Der Spannungsbogen reißt während der gesamten Geschichte nicht ab und am liebsten hätte ich das Buch ohne Unterbrechung bis zum Ende gelesen. Obwohl man bei Elise wirklich von einer Meisterdiebin sprechen kann, habe ich sie von Herzen gemocht und auf jeder ihrer geschilderten Touren Angst um sie gehabt.
Am meisten aber hat mich beeindruckt, wie realistisch die Autorin die betreffenden Jahre mit dem politischen Geschehen und der Judenverfolgung beschrieben hat. Der Hass, mit dem viele, vielleicht sogar die meisten Menschen den jüdischen Mitbürger*innen begegnet sind, wurde sehr deutlich. Sogar den Kindern wurde dieser Hass bereits eingebläut. Es ist erschreckend und erschütternd, aber trotzdem finde ich es wichtig, nicht zuletzt durch Bücher wie dieses immer wieder an das erinnert zu werden, was sich niemals wiederholen darf.
„Ein Nachwort der Journalistin Lena Berger, deren Blog-Artikel ,Das 91. Zimmer‘ die Autorin auf den Fall aufmerksam gemacht hat, bettet den Roman in den historischen Kontext ein.“
Sehr gern gebe ich meine volle Leseempfehlung für dieses großartige Buch.
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Dieses Buch ist ist die Geschichte einer reellen Peraon und die Autorin hat sich die dichterische Freiheit genommen, das Buch in Anlehnung an die damaligen Ereignisse zwischen1936 und 1946 zu schreiben. Der Anfang beginnt damit, dass die Meisterdiebin Elise nach einem Einbruch im Zimmer einer …
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Dieses Buch ist ist die Geschichte einer reellen Peraon und die Autorin hat sich die dichterische Freiheit genommen, das Buch in Anlehnung an die damaligen Ereignisse zwischen1936 und 1946 zu schreiben. Der Anfang beginnt damit, dass die Meisterdiebin Elise nach einem Einbruch im Zimmer einer Baronin gefasst wurde. Im Zuge dessen macht Elise dann einen Rückblick auf ihr ganzes Leben und es beginnt mit er Kindheit, die sie eine zeitlang in Sumatra verbracht hat. Schon als kleines Mädchen konnte sie Ungerechtigkeiten nicht ertragen. Nachdem die Familie in Sumatra einen ungeheuerlichen Schicksalsschlag erlitten hat, kehrte die Mutter mit den Kindern nach Österreich zurück. Elise und ihrer Schwester Adele mangelte es an nichts, denn die Mutter besaß ein großes Kaufhaus und der Großvater hatte ein Juewliergeschäft, wo sich Elise sehr gerne aufhielt. Aber dann griff der Nationalsozialismus um sich, Hitler kam an die Macht und da die Familie jüdisch war, wurde das Kaufhaus geschlossen. Nach einer weiteren Katastrophe emigrierte Elise zu einer Tante in die Schweiz. Da sie aber Mutter und Schwester nachholen wollte, mußte sie für die Beiden eine hohe Bürschaft aufbringen. Sie zerbrach sich den Kopf, wie sie diese Summe zusammenbringen sollte, denn als emigrierte Person durfte sie nicht arbeiten. Und als sie an Sylvester von einem Mann nach Davos eingeladen wurde, kam ihr die Idee, die reichen Nazis zu bestehlen. Elise gelang es ein Jahrzehnt lang, die Einbrüche derart geschickt zu machen und auch die Schmuckstücke gut zu verkaufen, dass kein Mensch ihr auf dei Schliche kam und dann sind wir wieder am Beginn der Geschichte. Die Autorin versteht es wunderbar, uns die Zeit der damaligen Naziregierung näherzubringen, die Männer der SS, die Schickane mit den Juden. Und obwohl Elise bei ihren Einbrüchen unheimlich dreist und raffiniert vorgegangen ist, hat man mit dieser Frau doch Mitleid und Sympathie. Das Buch ist mit wunderbaren Worten geschrieben, die Sprache ist ausdrucksvoll und dennoch leicht und man liest sich ohne viel Unterbrechung von einem Kapitel zum nächsten. Eine wundervolle Unterhaltung, aber ständig lebt man in Angst, ob Elise nicht gefaßt wird. Das Cover ist in schwarz/weiß/rot gehalten und zeigt eine wunderschöne Frau, die den Hut tief in die Stirn gezogen hat. Eine sehr edle Aufmachung.
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Ein fesselnder, historischer Roman
Die jüdische Kaufhauserbin Elise flieht vor den Nationalsozialisten aus Wien in die Schweiz. Ihr gesamter Besitz wird ihr genommen. Verzweifelt versucht sie, genug Geld aufzutreiben, um ihre Mutter und Schwester nachzuholen, doch als Emigrantin darf sie …
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Ein fesselnder, historischer Roman
Die jüdische Kaufhauserbin Elise flieht vor den Nationalsozialisten aus Wien in die Schweiz. Ihr gesamter Besitz wird ihr genommen. Verzweifelt versucht sie, genug Geld aufzutreiben, um ihre Mutter und Schwester nachzuholen, doch als Emigrantin darf sie dort nicht arbeiten. Getrieben von Wut und Rache wird sie zur Hoteldiebin.
Basierend auf einem wahren Kriminalfall der Schweiz hält die Geschichte die Polizei zwischen 1936 und 1946 in Atem.
"Die Meisterdiebin" ist ein packender historischer Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesselte. Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen. Mir fiel es schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Die Autorin verbindet geschickt historische Hintergründe mit einer emotionalen Erzählweise und schafft eine abwechslungsreiche, mitreißende Geschichte. Elise ist eine beeindruckende und einfühlsame Frau, die bereits in ihrer Kindheit schwere Schicksalsschläge erleiden musste und nun auch den Grausamkeiten der Nationalsozialisten ausgesetzt ist. Ungerechtigkeiten kann sie kaum ertragen, weshalb sie immer wieder Mut beweist und anderen Juden zur Seite steht.
Ihre Geschichte wird aus ihrer Perspektive erzählt, wodurch ich Elises Beweggründe und sogar ihre Diebstähle aus Rache an den Nazis nachvollziehen konnte.
Ein bewegender, dramatischer sowie fesselnder Roman.
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Auf einer wahren Begebenheit ruhend erzählt der Roman von einer Diebstahlserie in einem Schweizer Luxushotel währen der Jahre 1936 bis 1945. In über 90 Einbrüchen kommen wertvolle Gegenstände wie beispielsweise Schmuck und Uhren abhanden. Jahrelang blieb die titelgebende …
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Auf einer wahren Begebenheit ruhend erzählt der Roman von einer Diebstahlserie in einem Schweizer Luxushotel währen der Jahre 1936 bis 1945. In über 90 Einbrüchen kommen wertvolle Gegenstände wie beispielsweise Schmuck und Uhren abhanden. Jahrelang blieb die titelgebende Meisterdiebin unerkannt, bis sie 1946 verhaftet werden konnte. Das vorliegende Buch basiert auf der Geschichte der jüdischen Kaufhauserbin Elise, die vor den Nationalsozialisten in die Schweiz geflüchtet war und der alles genommen wurde.
Das Buch ist spannend geschrieben und regt den Leser zum Nachdenken an. Die Autorin schafft es, die besondere Hauptfigur spannend darzustellen, man kann förmlich ihre Zerrissenheit spüren. Ist sie Heldin oder Antiheldin? Ist das Buch ein historischer Roman, Krimi oder Gesellschaftsroman? Am Ende der spannenden Lektüre bleibt man nachdenklich zurück, auch wenn der Roman kurzweilig und gut zu lesen war.
Sehr empfehlenswert.
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Rettungsanker Schweiz
Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Die Meisterdiebin“ ein spannender Roman in einer Mischung aus historisch belegten Daten und Fakten und schriftstellerischer Freiheit gut gelungen.
Der Fall der Erika B., die als Diebin zahlreiche Einbrüche in …
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Rettungsanker Schweiz
Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Die Meisterdiebin“ ein spannender Roman in einer Mischung aus historisch belegten Daten und Fakten und schriftstellerischer Freiheit gut gelungen.
Der Fall der Erika B., die als Diebin zahlreiche Einbrüche in Hotelzimmer in der Schweiz begangen hatte, diente der Autorin als Inspiration für ihre fiktionale Hauptdarstellerin Elise. Elise stammt aus Wien und wird als Jüdin von den Nazis verfolgt. Ihre Familie verliert das Familienunternehmen und Elise beginnt im Exil in der Schweiz, teils aus finanzieller Not, teils aus Rache und teils aus einer Sucht heraus, begüterte Bewohner schweizerischer Luxushotels um ihre Pretiosen zu bringen.
Was mir an diesem Roman besonders gut gefiel, war das Verweben von historisch belegten Tatsachen mit fiktionalen Elementen. So entstand eine dichte und atmosphärische Stimmung im Buch.
Der eingängige und gut lesbare Schreibstil der Autorin machte es mir leicht, nur so durch die Seiten zu fliegen. Ich überzog die von mir eingeplante Lesezeit des Öfteren und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Was mich nicht so ganz überzeugen konnte, war Elises Charakterisierung. Ich hatte den Eindruck, dass sie eine recht gefühlskalte Person ist, obwohl sie mit manchen ihrer Taten dann doch wieder auch viel Gutes bewirkte. Meinem Empfinden nach hätte Elise in dieser Geschichte ein wenig mehr Emotionen zeigen dürfen, denn Schicksalsschläge hatte sie genug zu verkraften.
Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer spannenden Geschichte zwischen realen Fakten und schriftstellerischer Fiktion ist und sich mit der Zeitepoche des Zweiten Weltkrieges aus Sicht einer von den Nazis verfolgten Frau auseinandersetzen möchte, dem sei „Die Meisterdiebin“ empfohlen. Ich verbrachte einige anregende Lesestunden mit diesem Roman.
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Äußerst lesenswerter Mix aus Lebensgeschichte, Zeitkolorit und Krimi
Der Roman „Die Meisterdiebin“ von Christine Jaeggi, erschienen im Zytglogge-Verlag, hat mich sehr beeindruckt.
Schon das Cover finde ich sehr ansprechend. Die elegante Frau, deren Hutkrempe ihr Gesicht …
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Äußerst lesenswerter Mix aus Lebensgeschichte, Zeitkolorit und Krimi
Der Roman „Die Meisterdiebin“ von Christine Jaeggi, erschienen im Zytglogge-Verlag, hat mich sehr beeindruckt.
Schon das Cover finde ich sehr ansprechend. Die elegante Frau, deren Hutkrempe ihr Gesicht fast verdeckt, wirkt mondän, gepflegt und überaus geheimnisvoll. Sie hat dunkelrot geschminkte Lippen und trägt auffallenden Schmuck. Dieses Cover hat in Verbindung mit dem mysteriösen Titel des Romans mein Interesse sofort geweckt.
Der Roman handelt von einer Frau, die von 1936 bis 1946 die meistgesuchte Person in der Schweiz war, stahl sie in dieser Zeit doch Unmengen von Schmuck und Geld in Schweizer Nobel-Hotels. Die Frau, die es tatsächlich gab, wie ein Nachwort glaubhaft versichert, heißt im Roman Elise Rosenberg.
Wir erleben die Kindheit und Jugend des Mädchens, das mit seiner Familie in Java und dann in Wien lebt. Sie wächst behütet und in geordneten Verhältnissen auf. Sie ist wissbegierig, freundlich, aber auch streitbar und gerechtigkeitsliebend. Leider verschlechtern sich die Verhältnisse der Familie durch den heraufziehenden Faschismus.
Ich möchte die weitere Handlung nicht vorwegnehmen, einiges ist ja bereits gesagt. Ich beschränke mich vielmehr darauf, meine Eindrücke beim Lesen zu schildern.
Ich bin ohne Schwierigkeiten in das Buch eingestiegen, da der Schreibstil klar und gut verständlich ist. Die Figuren sind detailliert beschrieben, sowohl äußerlich, als auch charakterlich, sodass ich mir ein Bild von ihnen machen konnte.
Meine Heldin war von Beginn an Elise, aus deren Sicht das Buch auch geschrieben ist. Mit ihr habe ich all ihre schönen Momente, ihre scheinbar niemals erlahmende Tatkraft, aber auch ihre Probleme und Schicksalsschläge erlebt. Der Schritt hin zur „Meisterdiebin“ wird nachvollziehbar und authentisch dargestellt. In ihrer Situation bleibt ihr nichts anderes übrig.
Der Roman schildert die geschichtliche Situation dieser Zeit sehr deutlich. Ich wurde Zeugin schlimmer Vorfälle und Demütigungen, die damals an der Tagesordnung waren.
Dass es mit den Diebereien irgendwann ein Ende haben musste, war mir von Beginn an klar. Dennoch zitterte ich innerlich, unter welchen Umständen sie schließlich gefasst wird.
Ich habe den Roman mit Interesse, innerer Anteilnahme und reger Neugier gelesen, hatte ich Elise doch ins Herz geschlossen und erfuhr darüber hinaus viel über diese schlimme Zeit.
Ich bin beeindruckt, wie es der Autorin gelungen ist, die im Nachwort vorgestellte reale Person in eine so lebendige Romangestalt mit einer so ergreifenden Geschichte zu wandeln.
Das Buch ist facettenreich, vielschichtig mit einem realen geschichtlichen Hintergrund geschrieben. Es ist wirklich sehr lesenswert.
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Erschütternde Lebensgeschichte
Christine Jaeggi entführt uns in ihrem Roman 'Die Meisterdiebin' in die Zeit des Nationalsozialismus, der nach der Machtergreifung der NSDAP in Deutschland auch in Österreich Einzug hielt. Angelehnt an die mit historischem Hintergrund ausgewiesene …
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Erschütternde Lebensgeschichte
Christine Jaeggi entführt uns in ihrem Roman 'Die Meisterdiebin' in die Zeit des Nationalsozialismus, der nach der Machtergreifung der NSDAP in Deutschland auch in Österreich Einzug hielt. Angelehnt an die mit historischem Hintergrund ausgewiesene tatsächlich existierende Hoteldiebin Erika Böhm webt die Autorin eine fesselnde, unterhaltsame Geschichte um eine in der Schweiz im Exil lebende Jüdin, die um ihrer Abhängigkeit aus einer finanziellen Notlage zu entfliehen, aber auch aus Rachegefühlen gegenüber den Nazis und einer sich daraus entwickelnder Sucht wohlhabende Gäste, die in Luxushotels longierten, jahrelang ausraubte. In einem Nachwort von Lena Berger wird der historische Fakt näher beleuchtet und gibt der Geschichte einen besonderen nachhaltigen Touch.
Elise lebt mit ihren Eltern, ihre größeren Schwester Adele und ihrem Zwillingsbrüder Wolfi in Sumatra, wo der Vater eine Farm betreibt. Nach einem schrecklichen Unglückfall, den Wolfi mit seinem Leben bezahlt, kehrt Selma, die Mutter, mit ihren beiden Töchtern zurück nach Wien, um sich wieder ihrem Erbe, ein gewinnbringendes Warenhaus, zu widmen. Elise spürt die Ablehnung der Mutter, die sie für den Tod des Bruders verantwortlich macht. Als das Leben für die jüdische Bevölkerung in Wien immer bedrohlicher wird, ergreift Elise die Flucht in die Neutralität der Schweiz, nicht ohne selbst schmerzliche Verluste verkraften zu müssen, versucht ihrem Schicksal auf eine ihr eigene Art zu begegnen.
Einfühlsam mit viel Gespür für Authentizität erzählt die Autorin eine Geschichte, die berührt, erschüttert und gleichzeitig in Atem hält.
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