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Nach einem Unfall und von Schuldgefühlen geplagt flieht Benjamin aus der Stadt zu seinem Vater, in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort verbrachte er in seiner Kindheit und Jugend die Ferien. Noch heute gelten in der Brüdergemeinde strenge, evangelikale Regeln. Als Teenager war Benjamin mit den Geschwistern Hanna, Lea und Gideon befreundet, machte seine ersten sexuellen Erfahrungen mit Gideon und verliebte sich schließlich in Hanna, die bei einem tragischen Ereignis ums Leben kam. Die traumatischen Erinnerungen an Welsum haben ihn 25 Jahre davon abgehalten, den Ort wieder aufzusuchen. Nun tr...
Nach einem Unfall und von Schuldgefühlen geplagt flieht Benjamin aus der Stadt zu seinem Vater, in ein kleines Dorf im Sauerland. Dort verbrachte er in seiner Kindheit und Jugend die Ferien. Noch heute gelten in der Brüdergemeinde strenge, evangelikale Regeln. Als Teenager war Benjamin mit den Geschwistern Hanna, Lea und Gideon befreundet, machte seine ersten sexuellen Erfahrungen mit Gideon und verliebte sich schließlich in Hanna, die bei einem tragischen Ereignis ums Leben kam. Die traumatischen Erinnerungen an Welsum haben ihn 25 Jahre davon abgehalten, den Ort wieder aufzusuchen. Nun trifft ihn die Rigidität der Fundamentalisten umso heftiger, die in ihrer Hartherzigkeit immer neue Angst schaffen und die Nähe zu Rechtsextremen nicht scheuen.
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Astrid Sozio, geboren 1979, studierte nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin unter anderem Wirtschaftswissenschaften in Deutschland und Creative Writing in England. Sie arbeitete als Buchhalterin, Texterin und Schuhverkäuferin mit Lebensstationen in Bochum, Frankfurt, Brüssel und London. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Ihr Debütroman »Das einzige Paradies« erschien 2016 (Piper). Astrid Sozio lebt in Hamburg.
Produktdetails
- Verlag: Picus Verlag
- Seitenzahl: 450
- Erscheinungstermin: 13. März 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783711755056
- Artikelnr.: 69675209
Gebundenes Buch
Ein bedrückendes Szenario und es lebt in unserer Zeit
Vor 25 Jahren geflüchtet von diesem Ort, einem Dorf irgendwo in der Abgeschiedenheit des Sauerlands, kehrt Benjamin nun zurück, in diese von einer sektenähnlich struktierten abgeschotteten Gemeinschaft geprägten …
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Ein bedrückendes Szenario und es lebt in unserer Zeit
Vor 25 Jahren geflüchtet von diesem Ort, einem Dorf irgendwo in der Abgeschiedenheit des Sauerlands, kehrt Benjamin nun zurück, in diese von einer sektenähnlich struktierten abgeschotteten Gemeinschaft geprägten kleine Welt. In seiner Kindheit hatte er hier Freunde, die dieser evangelikalen Christenschaft angehörten und eine von ihnen Hanna, damals tragisch ums Leben gekommen und der konkrete Grund für seine Flucht, war seine erste Liebe. Zumindest gehofft hat Benjamin darauf, dass die Dinge sich inzwischen geändert haben, abgeschwächte Strukturen, weniger mächtig das sektiererische Konstrukt. Aber eher das Gegenteil ist der Fall. Und auch eine politische Fokussierung ist hinzugekommen oder vielleicht hat sie sich auch einfach nur weiter manifestiert, sehr aktuell in unserer Zeit. Wir erfahren von damals, von der Infiltration, der sich auch Benjamin nicht vollig erwehren konnte, davon, wie die jungen Menschen dich darein ergeben haben oder eben aufbegehrt, verzweifelt, letztendlich machtlos. Und dann das Heute, schlimmer, radikal und eine politisch erlaubte Partei lässt grüßen.
Dies ist eine bedrückende, einen ganz persönlich ergreifende Geschichte, die tief hinunterzieht. Eigentlich kann man es kaum fassen, dass dieser Machtapparat im Kleinen wirklich funktioniert, dass die Menschen sich so unterjochen lassen, Gehirnwäsche inklusive. Und doch erscheint es real und gut nachvollziehbar, dass dieses System Sekte funktioniert. Und man sieht, was es tut.
Dies hier literarisch zu bewerten, fällt schwer, denn die Beklemmung und das große Unbehagen, das dieses Buch erzeugt, es steht im Vordergrund des eigenen Empfindens.
Aber es hat wohl genau das mit einem gemacht, was es sollte. Und so sollte man es lesen und seine Schlüsse daraus ziehen. Und danach, los lässt einen das vor Augen Geführte nicht so schnell.
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Gebundenes Buch
Benjamin kehrt nach 25 Jahren nach Welsum zurück. Hier findet er einen Ort wieder, in dem die Zeit anders zu verlaufen scheint. Neben Kindheitsfreunden, die erwachsen geworden sind, trifft er auf Vergangenes, das er vergessen wollte und Ereignisse, die er mit seinem ehemals kindlichen Blick …
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Benjamin kehrt nach 25 Jahren nach Welsum zurück. Hier findet er einen Ort wieder, in dem die Zeit anders zu verlaufen scheint. Neben Kindheitsfreunden, die erwachsen geworden sind, trifft er auf Vergangenes, das er vergessen wollte und Ereignisse, die er mit seinem ehemals kindlichen Blick verklärt hat. Astrid Sozio schafft in diesem Roman eine ganz eigene Atmosphäre, die mittels Rückblicken die Zeitschiene zu verwischen scheint. Teilweise düster, aber stets fesselnd, entwickelt sich so das Tableau einer Kindheit und eines Dorfes, die immer wieder überraschen und mich absolut in ihren Sog gezogen haben. Zwischen Selbstvorwürfen, Zweifeln und der Suche nach Zugehörigkeit wirft Sozio ihren Protagonisten in die Strenge der evangelikalen Regeln in Welsum, wo inzwischen auch Rechtsextreme mitspielen. Benjamin wird vor einige schwere Wahlen gestellt und es ist wirklich faszinierend ihn hierbei zu begleiten.
Ein Roman, der einfach einzigartig ist und so stimmungsstark, dass man sich den Wald, die Landstraße und die Gemeindesitzungen in Welsum mehr als bildlich vorstellen kann.
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Gebundenes Buch
Schuldig
Benjamin kehrt nach 25 Jahren zurück in das Dorf seiner Kindheit und Jugend. Hier hatte er einst bei seinem Vater die Sommerferien verbracht. Jetzt sucht er nach einem Unfall Zuflucht in der kleinen Gemeinde im Sauerland. Auf einem Weihnachtsmarkt hatte es einen Tumult gegeben, und …
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Schuldig
Benjamin kehrt nach 25 Jahren zurück in das Dorf seiner Kindheit und Jugend. Hier hatte er einst bei seinem Vater die Sommerferien verbracht. Jetzt sucht er nach einem Unfall Zuflucht in der kleinen Gemeinde im Sauerland. Auf einem Weihnachtsmarkt hatte es einen Tumult gegeben, und nicht nur er wurde dabei verletzt, es gab auch einen Toten. Benni erhofft sich in Welsum diesen traumatischen Vorfall verarbeiten zu können, denn aus irgendeinem Grunde fühlt er sich schuldig.
Früher war Benni mit den Geschwistern Hanna, Lea und Gideon befreundet, die zu einer strengen Brüdergemeinde gehören, genau wie Klaus, sein Vater.
In wechselnden Perspektiven erfahren wir von Benni, dem die Freundin vor die Türe gesetzt hat und dem Benni seiner Kinder- und Jugendzeit. Mit Gideon macht Benni seine ersten sexuellen Erfahrungen, was sowas wie eine Todsünde ist, dafür muss man ihn Gesundbeten, später verliebt er sich in Hanna, die unter tragischen Umständen ums Leben kommt. Beide Perspektiven empfand ich als sehr bedrückend.
Die Menschen in Welsum leben nach strengen Regeln. Fernseher sind verboten und ein Walkman, den Benni liebt, ist fast so schlimm wie ein Fernseher. Er hört gerne Musik. Gideon sagt zu Benni: ‚Du weißt, dass man davon süchtig werden kann.‘ Die sonntäglichen Versammlungen erinnern an eine bekannte Sekte.
Zitat: Nach dem Lied kam die Stille, in der die Brüder darauf warteten, dass der heilige Geist einen von ihnen berührt. Es gab keine Priester. Jeder Mann durfte aufstehen und predigen und beten, wenn sich in ihm Gottes Wort regt. Die Frauen durften zuhören.
Die Autorin schreibt sehr lebendig. Man befindet sich mitten im Geschehen, in der Enge dieser kleinen Gemeinde, fühlt sich erdrückt von der Schuld, die allgegenwärtig ist. Die fremdenfeindlichen und menschenverachtenden Gedanken machen sprachlos und vor allem diese Gewaltbereitschaft, sogar gegen eigene Familienangehörige. Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet, aber dennoch unsympathisch. Da war nicht einer, mit dem ich warm werden konnte. Frau Gothel vielleicht, sie zeigt auch mal eine menschliche Seite. Besonders Lea konnte einem Angstmachen. Scheinbar die perfekte Mutter, fit in den sozialen Medien und tief im Glauben verankert, präsentierte sie oft lächelnd ihre dunkle Seite.
‚Ich bin als Kind auch in der Kirche gewesen‘, sagt Lolli, ‚aber das war ganz anders. Da wurde keiner kaputtgemacht.‘ Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.
„Der rechte Pfad“ hat mich traurig zurückgelassen. Renee, Bennis Mutter, ahnte nicht was sie anrichtete, in dem sie ihren Jungen in den Ferien zu Klaus, seinem Vater schickte. In Welsum wurde die Angst ins Herz gepflanzt. Schon der Vater hatte Panikattacken. ‚Und über allem hängt die Schuld, die einem eingeredet wird.‘
Fazit: Ein gutgeschriebener, fesselnder Roman, der einem in seiner Destruktivität zwingt, weiterzulesen, der zum Nachdenken anregt, der aber auch traurig macht.
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Gebundenes Buch
Der Titel dieses Romans weist bereits auf die Strukturen hin, die die Geschichte beeinflussen. Benjamin, der durch die psychischen Probleme seiner Mutter gezwungen ist einige Wochen im Jahr bei seinem Vater, in einem abgeschiedenen Dorf im Sauerland zu verbringen, ist den Manipulatoren der …
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Der Titel dieses Romans weist bereits auf die Strukturen hin, die die Geschichte beeinflussen. Benjamin, der durch die psychischen Probleme seiner Mutter gezwungen ist einige Wochen im Jahr bei seinem Vater, in einem abgeschiedenen Dorf im Sauerland zu verbringen, ist den Manipulatoren der Religionsgemeinschaft ausgeliefert. Dort, gefangen in den strengen Regeln einer religiös fatalistisch geprägten Sekte, verbringt er diese Zeit des „Zwangsurlaubs“ bis zu der Zeit als eine Jugendliche seines Umfeldes tödlich verunglückt. Die Einflüsse der sektenartigen Strukturen verstören ihn als Kind und beeinflussen ihn jedoch auch noch im Erwachsenenalter und als er 25 Jahre später zurückkehrt in dieses Dorf ist die belastende Situation unverändert. Der Wechsel der verschiedenen Zeitfenster macht das Lesen des Romans anstrengend und die Schwere des Themas belastet den Leser zusätzlich. Es lohnt sich aber in jedem Fall, sich auf die Lektüre einzulassen, da sich die Realität in den Sekten nicht anders abspielt. Mit sehenden Augen dieses Thema kritisch reflektieren und überlegen, wie man die Machtstrukturen solcher „Gemeinschaften“ auflösen kann. Das ist mein Resultat aus der Lektüre. Eine Empfehlung für Leser, die nach dem Ende des Romans Veränderungen in der Alltagsrealität herbeiführen möchten.
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Gebundenes Buch
wie Paradies finden
Spannende Lektüre über eine Sekte in Deutschland. Es ist ein Roman, der seltenes, aber sehr radikales Thema beleuchtet: Zugehörigkeit zu einer Sekte. Vorteile und Nachteile in diesem Zusammenhang.
Benni als erwachsener Mann sucht Halt und Geborgenheit und …
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wie Paradies finden
Spannende Lektüre über eine Sekte in Deutschland. Es ist ein Roman, der seltenes, aber sehr radikales Thema beleuchtet: Zugehörigkeit zu einer Sekte. Vorteile und Nachteile in diesem Zusammenhang.
Benni als erwachsener Mann sucht Halt und Geborgenheit und wird konfrontiert mit der harten Realität einer Gemeinschaft die es nicht bieten kann.
Benni als Kind erlebt die Wochen in Dorf Welsum im Sauerland als seltsam, ungewöhnlich. Aber als Kind nimmst du die Welt anders wahr.
Die Schreibweise des Romans ist zum Teil etwas verwirrend, da immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin- und hergesprungen wird.
Ich finde die Vorgehensweise der Autor:innen Astrid Sozio beindrückend. Sie entwickelt sich mit jedem neuen Roman immer weiter. Es ist ihr aus meiner Sicht sehr gelungen eine Atmosphäre der permanenten Angst zu schaffen
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Gebundenes Buch
Benjamin kehrt nach vielen Jahren in das konservative Dorf, indem sein Vater wohnt, zurück. Als Kind hat er jeweils seinen Sommer dort verbracht, aber nach einigen traumatischen Erlebnissen kehrt Benjamin nicht mehr zurück, bis er dann min 40 eben doch noch einmal zurück kehrt. …
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Benjamin kehrt nach vielen Jahren in das konservative Dorf, indem sein Vater wohnt, zurück. Als Kind hat er jeweils seinen Sommer dort verbracht, aber nach einigen traumatischen Erlebnissen kehrt Benjamin nicht mehr zurück, bis er dann min 40 eben doch noch einmal zurück kehrt.
Ich muss zugeben, dass ich glaube, dass mich noch nie ein Buch so sehr mitgenommen hat wie dieses. Aber leider eher negativ als positiv. Zunächst habe ich mir das Buch irgendwie ganz anders vorgestellt, irgendwie moderner. Aber irgendwie konnte ich mich dann schon mit dem Umständen abfinden und weiterlesen. Aber von Zeit zu Zeit wurde es für mich immer schwieriger, das Buch nicht einfach wegzulegen und das Lesen sein zu lassen. Für mich war es irgendwie viel zu viel, das ganze Religiöse und Verhalten der Menschen in Welsum konnte ich nicht richtig verarbeiten. Es könnte aber auch sein, dass das nur mir so geht. Oft hatte ich das Gefühl, dass ich irgendetwas zwischen den Zeilen hätte lesen müssen, um es richtig zu verstehen, aber das ist mir nicht gelungen. Am Ende war ich ziemlich froh, dass ich das Buch geschafft habe. Die zwei Sterne Bewertung muss aber auf jeden Fall nicht für alle zutreffen!!! Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch bei einigen Potenzial hat, aber mir war das Ganze wirklich einfach zu heftig was das Verhalten und so weiter anging.
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Gebundenes Buch
Benjamin flüchtet nach 25 Jahren zurück in das Dorf seiner Kindheit. Wahrscheinlich hat er gedacht, dass sich die Bewohner dort geändert haben. Doch er trifft auf eine Dorfgemeinschaft, die nicht aus der Vergangenheit raus kommt. Die Charaktere sind schon sehr krass drauf, allen voran …
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Benjamin flüchtet nach 25 Jahren zurück in das Dorf seiner Kindheit. Wahrscheinlich hat er gedacht, dass sich die Bewohner dort geändert haben. Doch er trifft auf eine Dorfgemeinschaft, die nicht aus der Vergangenheit raus kommt. Die Charaktere sind schon sehr krass drauf, allen voran sein eigener Vater. Das Buch ist sehr bedrückend zu lesen. Dadurch, dass bei Benjamin die Erinnerungen hochkommen, erfährt man detailliert, wie das Leben in seiner Kindheit aussah. Das Buch schildert im Wechsel mit der Gegenwart den kompletten Werdegang der jungen Leute im Dorf. Ich hatte jedoch oft Probleme zu erkennen, ob es gerade um die Gegenwart oder um die Vergangenheit ging, da dieser Wechsel ohne Kennzeichnung gestaltet wurde. Am meisten hat mich jedoch der gewählte Schreibstil gestört. Ich verstehe den Zweck nicht, warum die Autorin in den Dialogen keine korrekte Rechtschreibung angewandt hat, sondern die Charaktere Buchstaben und Endungen verschlucken ließ. Das trägt nicht dazu bei, dass man die Geschichte flüssig lesen kann und bringt keinen Mehrwert. Mich hat das Buch leider nicht wirklich gefesselt und angesprochen und ich war froh, als ich es durch hatte.
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Gebundenes Buch
Unheimlich zäh
„Der rechte Pfad“ von Astrid Sozio klingt vom Klappentext her wie ein kraftvolles Buch mit einem starken Thema, viel psychologischer Spannung und einer intensiven Figurenentwicklung. Hinter diesen Erwartungen bleibt der Roman mit seinen vielen Längen und …
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Unheimlich zäh
„Der rechte Pfad“ von Astrid Sozio klingt vom Klappentext her wie ein kraftvolles Buch mit einem starken Thema, viel psychologischer Spannung und einer intensiven Figurenentwicklung. Hinter diesen Erwartungen bleibt der Roman mit seinen vielen Längen und seiner teils monotonen, wiederholenden Erzählweise jedoch leider deutlich zurück.
Die Handlung von „Der rechte Pfad“ ist dabei durchaus vielversprechend: Auf zwei Zeitebenen erzählt der Roman die Geschichte von Benni, den ein traumatisches Ereignis zurück in das Dorf geführt hat, in dem er als Kind die Schulferien verbracht hat. Als Kind verstand er noch nicht, dass er sich in einer sektenartigen, politisch deutlich nach rechts lehnenden Umgebung bewegte, und wusste die tragischen Ereignisse dieser Zeit nicht recht einzuordnen. Als Erwachsener zieht ihn etwas zurück an diesen Ort, und er muss mit der rückblickenden Einordnung dieser Erlebnisse zurechtkommen und zugleich seinen teils nostalgisch verklärten Blick in der Gegenwart geraderücken.
Was der Stoff für ein spannendes und intensives Buch hätte sein können, zieht sich leider in diesem Roman enorm in die Länge. Auf Handlungsebene passiert kaum etwas, und das, was geschieht, wird unter so vielen Wiederholungen, verklausulierten Gefühlsschilderungen und Alltagsbeschreibungen versteckt, dass weder auf Handlungs- noch auf psychologischer Ebene eine Spannungskurve entsteht. Als es irgendwann doch zur Eskalation kommt, ist es zu spät, um als Leser*in noch einmal einzusteigen, nachdem man sich geistig eigentlich bereits von dem Text verabschiedet hat. Ganz offensichtlich möchte „Der rechte Pfad“ kein reißerisches Buch sein, was bei dem brisanten Thema durchaus ein ehrenwertes und nachvollziehbares Anliegen ist. Der Text verliert sich jedoch in so viel Subtilität, dass für Lesende kaum noch etwas übrig bleibt, an dem sie sich orientieren können.
Trotz der hochinteressanten Grundidee kann dieser Roman leider nicht überzeugen und verliert sich vor allem in enormen Längen und einer sehr zähen Erzählweise.
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Gebundenes Buch
Düsterer & erschreckender Roman über eine sektenartige Gemeinschaft
Benni kehrt nach einem schlimmen Ereignis nach über 25 Jahren nach Welsum zurück. Hier hat er vor allem die Sommer bei seinem Vater verbracht – der Benni auf eine Seite sicherlich geliebt aber nicht …
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Düsterer & erschreckender Roman über eine sektenartige Gemeinschaft
Benni kehrt nach einem schlimmen Ereignis nach über 25 Jahren nach Welsum zurück. Hier hat er vor allem die Sommer bei seinem Vater verbracht – der Benni auf eine Seite sicherlich geliebt aber nicht viel für ihn übrig hatte.
Und Welsum ist ein komplizierter Ort: In 25 Jahren hat ich außer ein paar neuen Häusern nicht viel verändert. Vor allem nicht die Menschen, die so streng religiös sind, dass sie wie eine Sekte erscheinen und manipulieren wo es geht – immer weitere kleine Samen in die Köpfen pflanzen zu versuchen. In der Kirche sitzen Jungs und Männer von Mädchen und Frauen getrennt. Fenster bleiben geschlossen, damit der Tod nicht reinkommen kann. Häusliche Gewalt an Frauen ist legitim, weil sie vielleicht einen eigenen Kopf haben. Hände unter der Bettdecke bringen Schmach und Schmäh. Fernseher und Musik sind verboten (und doch konsumieren es fast alle) sowie auch Jeans bei allen, Hosen allgemein bei Mädchen.
Ich denke es war Absicht der Autorin, keine cozy Atmosphäre zu schaffen, sondern eher Verblüffung, Abneigung und fast schon Ekel. Ständig stinkt es irgendwo nach Knochen, Alkohol, Feuchtigkeit, Zigaretten. Alles ist ständig nass und kalt. Die Menschen sehen überall Schrecken und geben es von Genration zu Generation weiter. Und hier ist nun Benni wieder gelandet, trifft seine alten Freunde und Bekannte, obwohl die Beziehungen für mich nicht viel von Freundschaft hatten, die nah und fern sind. Benni ist generell glaube ich ein recht einsamer Mensch, der nie seinen Wohlfühlort gefunden hat. So wie ich keine Figur gefunden habe, die mir wirklich sympathisch war. Bis auf Simon, der einfach nur lieben wollte. Als ich es schon fast aufgegeben habe, auf eine Entwicklung in der Geschichte zu hoffen, kam sie! Und wie! Ein Plot und Auflösungen, dass es mich mitgerissen hat!
Die gesprochene Rede ist komplett im Dialekt abgebildet, es sind keine Rechtschreibfehler und es ist ein gelungenes Stilmittel, mit denen die Figuren geschärft werden. Nach und nach erfahren wir, was in der Vergangenheit passiert ist und noch in der Gegenwart relevant ist. Andeutungen und offene Enden werden aufgelöst und aufgeklärt. Man muss nur dran bleiben.
In viele Geschichten kann ich mich ja reinfühlen. Hier kann ich häufig nur mit dem Kopf schütteln und bin erschrocken. Aber genau aus dieser Perspektive muss man das Buch lesen: Wie ein Beobachter von außen und dann eröffnet das Buch ganz neue Pfade und Einblicke. Es zeigt Dynamiken unter Menschen und auch denjenigen mit etwas mehr Macht. Es Geht um Glauben und Überzeugungen, Zugehörigkeit und Ängste.
Ich musste mich auch manchmal zum Lesen motivieren, eben weil es eher düster ist. Aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Denn eine sektenähnliche Gemeinschaft ist kein Ding aus den USA. Und es zeigt, was diese Überzeugung aus Menschen machen kann, die darin verwurzelt sind. Gut für Benni, dass er nicht immer da war.
Der Titel hat meiner Meinung nach auch mehrere Bedeutungen:
- Der Wald spielt eine zentrale Rolle und auch hier muss der richtige Pfad gefunden werden
- Rechtes Gedankengut ist nicht immer extrem und wird in dem Buch (wahrscheinlich auch in der Realität) häufig einfach abgetan, weil jemand Alkohol getrunken hat oder gar nicht so ein schlechter Mensch ist. Benni erkennt das zum Glück und macht da nicht mit.
- Spiegelt sich wunderbar im Cover wieder – passender hätte es fast gar nicht sein können.
Fazit: Es lohnt sich bei diesem Buch dranzubleiben und zu lesen. Ich musste danach noch viel über Sachen daraus nachdenken – ein gutes Zeichen! Es ist viel vielschichtiger, als es am Anfang vermuten lässt. Eine Empfehlung für alle, die aus ihrer Komfortzone ausbrechen möchten!
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Gebundenes Buch
Der Hauptprotagonist Benjamin kehrt in „Der rechte Pfad“ nach Jahrzehnten zurück zu seinem Vater in ein Dorf im Sauerland mit einer streng religiösen Gemeinde. Dort hatte er als Kind und Jugendlicher seine Ferien verbracht. Nach einem Ereignis auf einem Weihnachtsmarkt, bei dem …
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Der Hauptprotagonist Benjamin kehrt in „Der rechte Pfad“ nach Jahrzehnten zurück zu seinem Vater in ein Dorf im Sauerland mit einer streng religiösen Gemeinde. Dort hatte er als Kind und Jugendlicher seine Ferien verbracht. Nach einem Ereignis auf einem Weihnachtsmarkt, bei dem eine Person stirbt und für das sich Benjamin die Schuld gibt, kommt er ins Dorf zurück, um das Erlebte zu verarbeiten. In seiner Jugend kam seine Jugendliebe Hanna bei einem tragischen Ereignis ums Leben, weshalb er den Ort seitdem gemieden hat. Nun muss er beide Schicksalsschläge aufarbeiten und sieht sich gleichzeitig mit den strengen Regeln und dem immer stärkeren Rechtsruck der Gemeinde konfrontiert.
Das Buch hat mich noch länger beschäftigt. Die Autorin beschreibt die Gewalt, den religiösen Fanatismus und die rechten Tendenzen so eindringlich, dass ich beim Lesen ständig das Gefühl hatte, als wäre die nächste Katastrophe nicht weit. Benjamin dagegen scheint manchmal nicht wirklich begreifen zu wollen, wie sich seine Kindheitsfreunde mittlerweile verändert haben. Er nimmt viele Geschehnisse einfach hin oder ignoriert sie, ohne richtig darauf zu reagieren.
Die Erzählung wechselt zwischen der Gegenwart und Benjamins Jugendzeit vor 25 Jahren. Die einzelnen Charaktere werden teilweise im Dialekt bzw. mit ihren sprachlichen Eigenheiten dargestellt, was einen einerseits noch mehr in die Geschichte zieht, andererseits die Lesbarkeit erschwert. Gerade die Haushälterin seines Vaters ist hier ein Extrembeispiel. Dennoch hat mich das Buch schnell in seinen Bann gezogen, allein weil man das teilweise seltsame Verhalten der Dorfbewohner nachvollziehen möchte.
Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, etwas zwischen den Zeilen finden zu müssen, was ich aber nicht finden konnte. Einige Aspekte wie Benjamins familiäre Situation und das distanzierte Verhalten seines Vaters bleiben ungeklärt. Positiv fand ich die Thematisierung von Homosexualität, die in der Gemeinde natürlich absolut tabu ist. Insgesamt bietet das Buch einen erschreckenden Einblick in eine fundamentalistische Gemeinde und ist durchaus fesselnd!
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